weihnachtliche Schätze heben

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weihnachtliche Schätze heben

Liebe Gemeinde,
jetzt sind sie fast alle ausgepackt, die Geschenke zu Weihnachten. Vielleicht kommt das eine oder andere noch dazu oder wird noch weitergegeben. Manches wird dann einfach in eine Weihnachtstüte gesteckt. Das ist sicher einfach und bequem, aber eigentlich recht gedankenlos. Denn viel schöner und spannender ist es, wenn das Geschenk liebevoll in Geschenkpapier eingepackt wird. Da kann man dann erst einmal rätseln, was das für ein Geschenk sein kann. Mann kann es erst einmal betasten und fühlen. Es macht für den, der es schenkt, vielleicht etwas Arbeit, aber die Wirkung ist für den Beschenkten einfach größer und schöner.
Weihnachten ist das Fest der Geschenke. Doch das größte Geschenk kommt von Gott. Dieses Geschenk ist sein Sohn Jesus Christus. ER ist Gottes Geschenk an uns. Und am Heiligen Abend haben wir es gefeiert. Und wir feiern es in diesen Tagen noch weiter, denn Weihnachten ist noch nicht zu Ende. Auch nicht mit dem heutigen Tag.
In diesem Weihnachtstagen gilt für uns, wenn wir dieses Geschenk Gottes auspacken, dass wir sehen, was es für uns bedeutet. Ich möchte es so ausdrücken, dass wir nun die weihnachtlichen Schätze, die vor uns liegen und die uns Gott gegeben hat, heben und entdecken. Da sehen wir erst, was für ein Schatz dieses weihnachtliche Geschenk wirklich ist.
Manchmal kann man ja Schätze, die man findet, auf den ersten Blick nicht gleich erkennen oder ihren Wert ausmachen, da muss man ein zweites oder sogar ein drittes Mal hinsehen. Ja manchmal ist sogar erst ein Sachverständiger nötig, der es analysiert. Es gibt ja immer wieder Geschichten, wo Menschen einen unscheinbaren Klumpen finden. Erst als sie ihn vom Schmutz befreien, sehen sie das Wertvolle.
Wenn wir Gottes Wort hören und lesen ist es manchmal so ähnlich. Nicht das die Worte der Bibel Schmutz beinhalten, aber oft ist es, dass wir diese Worte nach dem ersten Lesen nicht verstehen. Manchmal sind sie uns fremd. Wir haben keinen Bezug zu ihnen. Dann ist es gut, wenn man sie mehrmals liest, hört und über sie nachdenkt. Dann geschieht so ein Schatzheben mit dem Wort Gottes. Davon spricht auch der Apostel Paulus in seinem Brief an die Christen in Kolossä:
Kolosser 2,3–10 (LU)
3 In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. 4 Ich sage das, damit euch niemand betrüge mit verführerischen Reden. 5 Denn obwohl ich leiblich abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch und freue mich, wenn ich eure Ordnung und euren festen Glauben an Christus sehe. 6 Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, 7 verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit. 8 Seht zu, dass euch niemand einfange durch die Philosophie und leeren Trug, die der Überlieferung der Menschen und den Elementen der Welt folgen und nicht Christus. 9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, 10 und ihr seid erfüllt durch ihn, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist.
Nun diese Worte des Apostel Paulus haben vielleicht keinen direkten Bezug zur eigentlichen Weihnachtsgeschichte. Und doch machen diese Worte uns eins deutlich, dass Jesus selbst das ultimative Geschenk ist, dass er Gottes Geschenk an uns ist. Gott wurde in Jesus Mensch. Er kam so in unser Menschsein hinein. Gott kommt in unsere menschliche Lebenswelt. Die Worte des Apostel Paulus sind eine Kampfansage für viele Menschen in der heutigen Zeit, die Jesus als eine Kuriosität der Geschichte betrachten, die man gefahrlos hinter sich lassen kann, wenn man in unserer schönen neuen Kultur „vorwärtskommen will“.
Ein modernes christliches Weihnachtslied macht es uns deutlich:
Die Weihnachtsfreude die pustet keiner aus Die Weihnachtsfreude hängt nicht am Baum zu Haus Gott kam zu uns auf die Welt, wurde so wie wir Wir wolln uns freuen, denn Jesus ist jetzt hier Die Welt war voller Tränen, Hass und Schmerz und Leid Menschen waren traurig über all den Streit Doch weil uns Gott so lieb hat, gab er uns seinen Sohn Das war die erste Weihnacht - heut singen wir davon.
Nun stellt sich für uns heute die Frage: Welche Bedeutung hat nicht Weihnachten, sondern welche Bedeutung hat Jesus für uns?
Welche Bedeutung hat das für uns heute, wenn der Apostel Paulus schreibt: “In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.”?
Wir sprechen davon, dass in Jesus Christus jetzt alles da ist, »alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis«. Mit »Schätze« (wörtlich »alles Angesammelte«) wird inhaltlich beschrieben, was Christus ist: Er ist die Fülle Gottes (vgl. 1,9), das Kostbarste und Herrlichste für uns Menschen. Mehr kann keine »Weisheit« je erkennen, formulieren oder erdenken. Der Christus ist die Fülle der Weisheit. Mehr »Erkenntnis« kann es für uns nicht geben: Jesus Christus ist die Summe aller Erkenntnis. Ihn kann unser Verstand nur anbeten und loben.
Wir müssen Gebrauch machen von den Schätzen, die für uns in Christus zu finden sind, und wir müssen unsere Lebens- und Glaubenskraft aus den Schätzen nehmen, die in ihm verborgen sind.
Doch welche Relevanz und welche Konsequenz hat das für unser Leben? Ist nach Weihnachten wieder wie vor Weihnachten - oder lassen wir uns von dem weihnachtlichen Geschehen ansprechen?
Oder lassen wir uns vielleicht von anderen einlullen. Vielleicht mit den Worten: „Du Armer bist ja auf etwas wirklich Ausgefallenes hereingefallen! Wer hat so was schon einmal gehört! Ein kleines Baby in einer Futterkrippe, ein gekreuzigter Jude soll der Herr der Welt sein? Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein?”
Doch für den diese Schätze der Weisheit und der Erkenntnis Christi zu Lebens- und Glaubenskraft werden, hat es Konsequenzen im Leben. Der Apostel Paulus ermutigt die Kolosser zu Konsequenzen in ihrem Leben. Diese gelten auch uns heute:
Kolosser 2,6–7 BB
6 Ihr habt Christus Jesus, den Herrn, angenommen. Richtet also euer Leben an ihm aus! 7 Bleibt in ihm verwurzelt und gründet euch als Gemeinde ganz auf ihn. Werdet fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid. Und hört nicht auf, Gott zu danken.
Es sind diese vier Punkte, die Paulus anspricht:
In Christus verwurzelt sein
gegründet als Gemeinde
fest im Glauben sein, in dem man unterrichtet ist
nicht aufhören, Gott zu danken
Genau diese vier Punkte machen unser Christsein aus, als Einzelne und als Gemeinde, damals zur Zeit des Apostel Paulus und auch heute im Jahr 2022 /2023 und auch hier im Wieratal.
So wie ein Baum etwa seine Standfestigkeit aus seinen weitverzweigten Wurzeln hat, so hat auch der Glaubende Festigkeit und Bestand, wenn er seine Lebenswurzeln, seinen Willen, sein Fühlen und Denken, sein ganzes Sein in Jesus Christus einsenkt und ihm ganz ungar sein Leben anvertraut. Das Kind in der Krippe wird so zu seinem Herrn und Heiland.
Aber ein Christ lebt eben doch nicht allein, sondern braucht die Gemeinschaft der Gemeinde, auch wenn es machmal nicht einfach ist und wenn es in ihr menschelt. Doch diese Haus der Gemeinde hat eben seinen Grund und sein Fundament in Jesus Christus.
“Fest im Glauben sein” damit ermutig der Apostel dazu dass man sich des Glauben vergewissert und bestätigt und immer fester in die Gewissheit des Glaubens hineinwächst. Dazu kann auch der gemeinsam Austausch über Gottes Wort hilfreich sein.
Als letztes ermutigt der Apostel zum Dank gegenüber Gott, denn wer nicht mehr als Christ aus dem staunenden Dank lebt, der wird angreifbar, weil mürrisch und unzufrieden.
Und gerade Weihnachten lädt uns in ganz besonderer Weise zu diesem staunendem Dank ein, wenn wir die Weihnachtsgeschichte hören und den Lobpreis der Engel “Ehre sei Gott in der Höhe!”
Wir werden nun ermutigt das große Geschenk Gottes zu Weihnachten auszupacken, den großen Schatz Gottes zu heben. Denn Gottes Weisheit in Jesus ist nicht dazu da verborgen zu bleiben, sondern Gott hat diesen Schatz in Jesus gelegt, damit wir ihn dort finden.
Ist Jesus einerseits hoch über uns erhaben als der, in dem die Vollkommenheit Gottes wohnt, so ist er andererseits zur Menschheit gesandt, mit der Gemeinde verbunden und für uns wirksam, so dass Gottes Schatz durch ihn für uns zugänglich wird und wir bei ihm holen können, wessen wir bedürfen.
Das ist Weihnachten!
Verborgen sind Gottes Schätze, eben weil sie Schätze sind, die Gott wertvoll erachtet und vor Missbrauch und Entweihung schützt. Darum sind sie so in Jesus vorhanden, dass wir an diesen Geschenken und Schätzen vorbeigehen und sie verachten können. Nur der wird sie finden, der die Berufung zu Jesus Christus hört.
Kommt er aber zu Jesus, so findet er bei ihm nicht ein Stückwerk von Weisheit, sondern alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis Gottes.
Darum lasst uns Schatzsucher Gottes sein. Dabei brauchen wir uns einander, weil es dazu einen langen Atem braucht. Dabei sollte Jesus Christus in unserer Mitte, als Wurzel und Fundament sein, damit er unsere Herzen zu sich zieht und wir froh werden über den Schatz, der sich in ihm auftut.
Amen
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