Das beste Vorbild aller Zeiten
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Einleitung
Einleitung
Kurze Lesung
Kurze Lesung
Philipper 2,5 (SLT)
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war
Eine Gemeinde - Viele Persoenlichkeiten
Eine Gemeinde - Viele Persoenlichkeiten
Das wichtigste Werkzeug um einen Brief wie den Philipperbrief richtig zu verstehen und ihn richtig einzuordnen ist wie schon so oft gehört die Einbeziehung des Kontextes.
Wenn wir die Hintergründe der Entstehung der Gemeinde in Philippi außenvor lassen, dann entgeht uns beim Lesen sehr viel, der Kontext bringt Farbe, bringt Leben und dann merkt man schnell, wie aktuell diese alten Geschichten noch sein können.
So verhält es sich auch hier bei der Gemeinde von Philippi.
Wir bekommen die ganze Geschichte der entstehung der Gemeinde in Apostelgeschichte 16 ab Vers 6 mit.
Ich werde nicht aus diesem Kapitel lesen, aber schlagt gerne dahin auf um zu sehen, ob ich es richtig zusammenfasse.
Paulus war auf seiner 2.Missionsreise und wurde in einer Vision in Troas deutlich, dass sie nach Mazedonien reisen sollten um dort Gottes Wort das erste mal zu verkünden.
Hier kurz ein Bild, wie sie (Paulus und Silas) nach Philippi gekommen sind.
In Philippi begegnen sie 3 so extrem unterschiedlichen Personen - das ist bemerkenswert:
Lydia - Die Geschäftsfrau
Lydia - Die Geschäftsfrau
Die erste Person, die sie in Philippi treffen ist Lydia, eine richtige Geschäftsfrau - Purpurhaendlerin.
Sie wird uns vorgestellt als asiatisch, reich und Gottesfürchtig - sie war zum beten am Fluss.
Sie und Ihr haus hören das Evangelium und werden gläubig und somit haben wir die ersten Christen in Philippi.
In der heutigen Zeit wäre Lydia wahrscheinlich eine erfolgreiche CEO ihrer eigenen Fashionfirma.
Sie hat sogar ein eigenes Haus, mit genug Gästezimmern für Paulus und co.
Die erste Person also, die die Gemeinde in Philippi bildet, ist Reich und Erfolgreich, hat eine funktionierende Familie.
Sie war eine Frau, die das Evangelium mit dem Intellekt verstanden und geglaubt hat.
Die Sklavin - Eine Besessene
Die Sklavin - Eine Besessene
Die zweite Person, die uns in Philippi vorgestellt wird ist ein kompletter Kontrast zu Lydia.
Es ist ein Sklavenmädchen mit einem Wahrsagegeist. Sie ist nicht asiatisch sondern griechisch, sie ist nicht frei, sondern gefangen, arm, von einem Geist besessen. Sie erfährt die Freiheit durch ein übernatuerliches Wunder, indem Paulus den bösen Geist austreibt.
Hier geht es nicht um den Intellekt, sondern um einen geistlichen Kampf der stattfand.
Das ist die zweite Person, die die Gemeinde in Philippi bildet - Arm, schlimme Vergangenheit, keine Unterkunft, keine Familie.
Wer jetzt schon denkt, dass diese Gemeinde vielfaeltig ist, der sollte jetzt noch einmal hinschauen:
Der Kerkermeister - Ein richtiger Malocher
Der Kerkermeister - Ein richtiger Malocher
Nachdem Paulus den Wahrsagergeist ausgetrieben hat, verloren die Herren der Sklavin natürlich ihre Einnahmequelle und daher wurden, aufgrund der Unruhe, Paulus und Silas mit ruten geschlagen und ins Gefängniss geworfen.
Dernjenige der Sie bewachte war ein Kerkermeister. Er war derjenige, der Befehle befolgte, seiner Arbeit immer erledigte, pflichtbewusst die Fesseln an Paulus und Silas anlegte. Er ist ein Arbeiterjunge, ein Malocher, einer der seinen Job besser ausführt als eigentlich erwartet.
Er insteressiert sich nicht besonders für das Interlektuelle - er ist ein Macher.
Aber die kommende Nacht sollte anders kommen als er erwartet haette:
Plötzlich kommt ein grosses Erdbeben und alle Türen und Fesseln lösten sich.. was für ein Wunder Gottes!
Der Kerkermeister wacht auf und realisiert was passiert ist: “Alle sind weg! Ich habe versagt!”
“Was wird mein Vorgesetzter mit antun? - Ich bin verflicht - Ich bin zu nichts mehr nütze!”
Und so entschließt der Kerkermeister sich das Leben zu nehmen - Sein ganzes Leben war ausgerichtet auf seinen Job, seine pflicht - er wollte nur das tun was er gut konnte und hat darin versagt.
Wir wissen ja, was dann geschah: Bevor es zu spät ist, rufen Paulus und Silas dem Kerkermeister zu, dass sich alle noch da sind und nicht abgehauen sind.
Wir haben hier ein großes Wunder, einen verzweifelten Kerkermeister und Gefangene, die ihre Gelegenheit nicht ergreifen, abzuhauen - Eine sehr Merkwürdige situation.
Seine Frage, “Was muss ich tun um gerettet zu werden?”, zeigt aus was für einem Holz der Kerkermeister geschnitzt ist - Ein Mann der Tat - “Sag mir nur was ich machen soll”
Wie viele von dieser Art von Mann gibt es heute? - Job? Läuft! 50 Stunden die Woche? - Nachtschichtzulage?- Sinn des Lebens? - Gute Leistung bringen!
Hauptsache keine großen Fragen des Lebens! - hauptsache keine Veränderung!
Aber Gott hatte Ihn im Visier: Am Ende ließen Er und alle in seinem Haus sich Taufen und folgten Jesus nach.
Zusammenfassung
Zusammenfassung
So haben wir die Gemeinde in Philippi zusammen:
Lydia - eine kluge, reiche, fleißige, gottesfürchtige Frau, die Gott mit dem Intellekt erreichte
Die Sklavin - eine kaputte Vergangenheit, okkultismus, einsam, immer unter bösen Herren gelebt, die Gott mit der Kraft des Heiligen Geistes befreite
Der Kerkermeister - ein Malocher, einer, der nur seinen Job machen will und nichts größeres im Leben sieht, den Gott durch ein Erdbeben wachrüttelt.
Was für ein bunter Haufen hat sich da zum aller ersten mal in Philippi versammelt um Gemeinschaft in Christus zu haben? Um Abendmahl zu feiern? Um Gottesdienst zu feiern?
Haben wir nicht auch so einen bunten Haufen hier vot Ort?
Wir haben Menschen hier, die eine gute Bildung genossen haben, die was aus ihrem Intellekt gemacht haben, die schon immer irgendwie in der Gemeinde aufgewachsen sind und auch die richtigen Kontakte zu den richtigen Personen haben und es für selbstverständlich sehen, dass man auf sie aufsieht.
Wir haben Menschen hier, die reich sind, viel verdienen, einen top Job haben und sogar mal eben einige Gästezimmer zur Verfügung stellen könnten.
Wir haben aber auch Menschen hier, die nicht so viel zu bieten haben, die keine Familie haben, die nicht auf der Überholspur des Lebens stehen und die Gott von so manchen Dunkelheiten befreit hat. Menschen, die nicht mit dem Intellekt angesrpochen wurden sondern durch eine Erfahrung mit Gott, durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Und wir haben Menschen hier, die nur ihre Pflicht machen wollen, Malochen ohne Ende, die sich definieren durch Ihren Job und ihre Fähigkeiten und ihre Leistung, die nicht nach dem “Warum” fragen sondern nur wissen wollen “was man tun muss”.
Wie kann so ein bunter Haufen jemals eine Einheit bilden? Wie kann so ein bunter Haufen je in Frieden miteinander leben? Wie kann so ein bunter Haufen Gott je gebührend Gott die Ehre geben? Wie können sie sich je verstehen?
Genau auf diese Frage schreibt Paulus den Philipperbrief und im Herzen dieses Briefes steht diese Hymne auf Jesus Christus beschrieben: Denn in Christus finden wir das beste Vorbild aller Zeiten!
Hauptteil
Hauptteil
Gliederung:
Teil 1
1. Jesus erniedrigt (Vers 5-8)
—> Anwendung: “Ihr sollt so gesinnt sein” (Vers 3-4)
Teil 2
2. Jesus erhöht (Vers 9-11)
—> Aussicht: Gott erhöht dich
Jesus erniedrigt (Vers 5-8)
Jesus erniedrigt (Vers 5-8)
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz.
Erklärung: Die Entäußerung des Gott-Sohnes
Erklärung: Die Entäußerung des Gott-Sohnes
Dieser Text wurde schon von vielen Theologen auf das penibelste beobachtet und hat schon so manche Konflikte verursacht, denn es geht hier um die Göttlichkeit und die Menschlichkeit von unserem Herrn Jesus.
Da gab es in der frühen Kirchengeschichte von 260 n.Chr. die Arianer, die bis ins 6. Jhdt. gelehrt haben, dass Jesus Christus nicht die gleiche göttliche Stellung hat wie Gott Vater. Sie behaupteten, dass Jesus Christus in der Ewigkeit einen Anfang hatte, er wäre also ein Geschöpf Gottes. (grob Zusammengefasst).
In den ersten Konzilen der Kirchengeschichte hat man sich aufgrund der Verwirrung ganz gezielt mit dieser Frage auseinandergesetzt, z.B. beim nicäischen Konzil 325 n.Chr.
Ab diesem Zeitpunkt wurde klar aus der Bibel heraus argumentiert, dass Jesus Christus kein “besonderes” Geschöpf Gottes sei, sondern dass Er “wesensgleich” Gott ist, der kein Anfang und kein Ende hat und der “voll” Gott ist. Kurz gesagt: Ab diesem Zeitpunkt war allgemeingültig klar: Jesus ist Gott.
Hier in unserem Bibeltext findet sich eine Beschreibung, wie es möglich wurde, dass Gott Mensch wurde, und was das für Konsequenzen mit sich zog.
Philipper 2,6 (SLT)
der, als er in der Gestalt Gottes war...
Es gab eine Zeit (vor der Menschwerdung) in der Jesus “einzig” in der Gestalt Gottes fortbestehend existierte.
Hatte Jesus nun einen Startpunkt oder nicht?
Um da Licht zu bekommen müssen wir uns das Wort “Gestalt” genauer ansehen.
In unserem Text befinden sich 2 verschiedene Wörter, die in unserer Sprache eine sehr ähnliche Bedeutung haben können.
Hier in Vers 6 und 7 finden wir “Gestalt - gr. morphē” (Gestalt Gottes vs. Gestalt eines Knechtes)
Und in Vers 8 finden wir “äußere Erscheinung - gr. schema” (als Mensch gesehen/erfunden)
Gestalt - ‘morphē’ = Wie jemand mit Wesens- und Charaktereigenschaften ist
Erscheinung - ‘schema’ = Wie man jemanden äußerlich wahrnimmt
Wir Menschen haben diesen Jesus äußerlich als Mensch wahrgenommen, als er auf der Erde lebte,
aber Jesus existiert fortwährend als der eine Gott in Wesen und Charakter - Er ist ganz Gott.
Nachdem wir jetzt also die wichtige Theologische Wahrheit festgehalten haben, dass Jesus Gott ist, kommt Paulus zu seinem eigentlichen Grund:
Philipper 2,6 (SLT)
der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;
Hier traf der Gott-Sohn eine Wahl, Er entschied sich ganz bewusst für etwas:
Er entschied sich, nicht an den Gleichheiten (gr. Plural Form) Gottes festzuhalten.
Er entschied sich, von seinen Gott-Eigenschaften kein Gebrauch zu machen.
Wir kommen in Vers 7 darauf zu sprechen, was das genau bedeutet, aber bis hier hin will Paulus uns klar machen, dass unser Herr Jesus ganz bewusst entschied.
Hier beginnt sich der Gedanke zu entfalten, dass Jesus, Gott-Sohn, sich entschied, sich kleiner zu geben, als er eigentlich ist.
Philipper 2,7 (SLT)
sondern er entäußerte sich selbst...
Wenn man sich entscheidet, etwas nicht mehr festzuhalten, dann lässt man es los… und das tat Jesus, indem er sich entäußerte.
Das ist das Herzstück: Die Entäußerung Jesu.
Dieses Wort gebrauchen wir nicht im Umgang miteinander. Ich sage nicht: “Ich muss mich mal wieder entäußern...”
Hier wurde ein Wort von den Übersetzern gewählt, was nur schwer ins deutsche zu übersetzen geht: kenoo - Die Kenosis Christi ist der theologische Ausdruck.
Es bedeutet hier nicht, dass Jesus seine Gottheit aufgab. Im Zusammenhang wird es deutlich, was es bedeutet:
Philipper 2,7 (SLT)
sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen;
Indem Jesus Christus sich ganz bewusst entschied, zu seiner Gottesgestalt noch eine weitere Gestalt, eine “Knecht” Gestalt anzunehmen, gab Er damit seine “Vorrechte”, sein “Potential”, die Er als Gott hatte, auf.
Es ist zurückgehaltenes Potential - ganz bewusst zurückgehalten.
Unser Herr Jesus war also ganz Gott und wurde ganz Knecht - freiwillig.
Warum benutzt Paulus das Wort “Knecht”? - Er hätte ja auch direkt “Mensch” schreiben können.
Er macht es, um ganz bewusst auf den leidenden Knecht, beschrieben in Jesaja 53 oder Jesaja 49, hinzudeuten.
Jesus, Gott-Sohn begab sich ganz unter die Hand seines Vaters. Er entschied sich, dem Willen eines anderen untertan zu sein antstatt seinen eigenen Willen zu tun.
Er hatte keinen eigenen Willen, sein ganzes Sein, in seiner Göttlichkeit und Menschlichkeit, war seinem Vater untergeordnet und Er fragte stets nach dem Willen seines Vaters - freiwillig.
In seiner Menschwerdung (Inkarnation); das, was wir an Weihnachten so oft von der Kanzel hören, wurde unser Gott also echter Mensch. Die Menschheit Jesu ist so wahr wie die Gottheit Jesu. Er ist wahrer Gott und wahrer Mensch, aber ohne Sünde (Heb 4,15).
Seine Vorrechte als Gott hat er aufgegeben, er wurde Mensch, und selbst seine “Menschenwürde” hat er aufgegeben und wurde Knecht; Sklave - Freiwillig.
Was für eine Erniedrigung! … aber es geht noch weiter:
Philipper 2,8 (SLT)
und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden...
Wir haben jetzt die zwei Wesensarten Jesu beleuchtet und gesehen, dass Jesus willig war, die Fleisch-Natur anzunehmen und folgen jetzt weiter dem Gedankenfluss von Paulus:
Als Gott nun Mensch wurde und Maria ihn ausgerechnet in eine “Futterkrippe” legte, weil kein Platz mehr war in der Herberge, haben Maria und Joseph ihn als Mensch wahrgenommen. Auch die Hirten, auch Simeon und Hanna, auch alle anderen.
In den Augen der Menschen war er ein Mensch.
Ein Gott, der nicht als solcher gesehen wird: Was für eine Erniedrigung.
Ein Gott, geboren als Mensch, auß einer Stammeslinie von Ehebrechern, Huren, Heiden und der Gleichen: Was für eine Erniedrigung.
Ein Gott, gelegt in eine dreckige Futterkrippe weitab der Weltbühne.
Sein “Wert” war versteckt. Sein “Potential” zurückgehlaten. Seine “Macht” ungenutzt.
Dort lag er als kleines, hilfloses Baby.
Philipper 2,8 (SLT)
… erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz.
Und als wäre das nicht schon genug, als wäre die demütigende Menschwerdung nicht schon genung, erniedrigt er sich selbst vor bösen, machrgiereigen, selbstgerechten Menschen und wehrt sich nicht.
Der Wille seines Vaters war, dass er sich nicht wehren soll. Der Wille seines Vaters war, dass Er von den Menschen, die Er geschaffen hat, getötet werden soll.
Dieses Mal aber vor einer Bühne. Dieses Mal als Erwachsener. Dieses Mal nicht in Windeln gewickelt, sondern entblößt. Dieses mal keine liebevolle Umarmung von seinen Eltern, sondern selbst verlassen von seinem himmlischen Vater.
Nein, am Kreuz war seine Erniedrigung zum Höhepunkt gekommen.
Sein Tod am Kreuz war geplant, er selbst hatte es mehrere Male vorausgesagt, ja selbst im Alten Testament gibt es so viele Bilder die darauf hindeuteten.
Dieser Tod am Kreuz war kein normaler, sondern ein sehr, sehr, sehr erniedrigender Tod.
Er war unschuldig und dennoch wurde er grausam hingerichtet als krimineller “Gotteslästerer” von seiner eigenen Schöpfung.
Die Verknüpfung:
Die Verknüpfung:
Natürlich ist die Hymne hier nicht beendet, sie geht weiter bis Vers 11 aber dazu haben wir heute leider keine Zeit, lasst uns hier einmal kurz verweilen:
Dieser Text ist der Schlüssel zu einem Leben in Heiligung, es ist der Schlüssel um zu verstehen wie Gott will, das wir leben.
Wenn wir diesen Text ernst nehmen, verinnerlichen, darüber nachsinnen und studieren, dann können wir nicht anders als auf die Knie zu fallen und Jesus anzubeten.
Wenn du heute hier sitzt und dich das nicht mehr berührt, dann sollten alle Alarmglocken schrillen, tue buße und kehre um!
Ja, Jesus gibt uns durch sein Erlösungswerk Hoffung auf das ewige Leben und so vieles mehr, aber Er gibt uns auch das größte Vorblid aller Zeiten.
Gott will, dass wir so leben wie sein Sohn. Gott will, dass wir in das Ebenbild seines Sohnes gestaltet werden.
Wir hatten vorhin von dem gr. Wort “morphe” gesprochen… Wie Jesus die “morphe” Gottes ist.
In Römer 12,2 finden wir ein gr. Wort, welches wunderbar hier herein passt:
Und paßt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern laßt euch in eurem Wesen verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
So wie Jesus “morphe” Gottes ist, so sollen wir unser Wesen “metamorphoo” lassen.
So wie Jesus die “Gestalt” Gottes ist, so sollen wir unser Wesen “umgestalten” lassen, zu Jesus hin.
Hast du schonmal etwas gekauft, was eine Nachahmung vom Original war?
Es sah vieleicht aus wie das Original, aber hatte nicht die Qualität wie das Original.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Nachahmung schon nach kurzer Zeit abgenutzt, kaputt oder unbrauchbar geworden ist.
Es geht nichts über das Echte - egal was es ist. Das Echte ist das Beste.
Aber in unserem Leben als Kinder Gottes gilt es, Nachahmer einer Person zu werden. Jesus ist unser Ideal, unser Vorbild.
Wir erwarten natürlich nicht, dass wir so gut und perfekt werden wie das Original, aber es ist unser Interesse, das zu versuchen.
Wir haben eine sündige Natur die aber durch die Gabe des Heiligen Geistes eine neue Natur und ein neues Vorbild bekommen hat: Jesus Christus.
Desshalb schreibt Paulus zu Beginn in Vers 5:
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war,
Dieser ganze Text hier ist eingebettet in die Gemeinde in Philippi - Erinnert euch an die 3 Personen zu Beginn: Lydia, das Sklavenmädchen und der Kerkermeister.
Wir haben uns die Frage gestellt wie solche Menschen plötzlich miteinander auskommen sollten.
Dazu kommt noch der nähere Kontext der das Wort “denn” seinen Sinn gibt:
Anwendung: “Ihr sollt so gesinnt sein” (Vers 5) —> (Vers 2b-4)
Anwendung: “Ihr sollt so gesinnt sein” (Vers 5) —> (Vers 2b-4)
Philipper 2,2–4 (SLT)
… indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und auf das Eine bedacht seid. Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen.
Ein Sinn, eine Liebe, Einmut, ein Bedacht
Ein Sinn, eine Liebe, Einmut, ein Bedacht
Ich denke ihr werdet mir alle zustimmen, wenn ich sage, dass es keine lokale Gemeinde gibt, die keine Probleme hat.
Jede Gemeinde hat so ihre Probleme und sorgen.
Manche haben mangelnde gesunde Lehre, manche haben Unmoral und andere haben Probleme mit Gesetzlichkeiten, meistens sind diese Probleme auch vermischt.
Die Gemeinde in Philippi hat vieles gut gemacht. Es gibt nicht viel Tadel und keine Notwendigkeit für die Erwähnung der Apostel Autorität in diesem Brief, aber ein Problem hatten sie: “Mangelnde Einheit.”
Es geht um Meinungsverschiedenheiten. Sie haben nicht einheitlich gedacht.
“Phil 2,2; 4,2 - dasselbe denken; Phil 1,7; 2,5; 3,15 - dieses denken; Phil 2,2 - das Eine denken”
Unter Christen ist eine Gemeinschaft weit mehr, als man gewöhnlich unter dem Wort versteht:
Wir, liebe Geschwister, besitzen alle Gemeinsam ein und das selbe: Den Heiligen Geist (Eph 4,4), mit dem wir alle Versiegelt sind auf den Tag der Errettung.
Der Streit in Philippi hat dazu geführt, dass die verschieden Denkenden sich auseinandergelebt hatten und zu zwei Parteien geworden waren.
Da gab es kein einheitliches Denken, keine einheitliche Gemeinschaft mehr.
Edition C
Der Streit ist Ausdruck der Rechthaberei, Rechthaberei Ausdruck des Individualismus. Der christliche Glaube ist gegen den Individualismus
Gott will uns befreien von der Abhängigkeit von uns selbst.
Es gab also einen Streit - und trotz des Steits war man ja eine Gemeinde - nur nicht mehr in wahrer Gemeinschaft.
Wer weiß, was genau der Grund für den Streit war? Man kann es sicher nur erahnen.
Lasst uns mal eine Überlegung machen:
Stellt euch vor es wäre um eine Frage im Glauben gegangen: Soll man den 10. Geben oder nur das, was man gerne geben will?
Mal ganz abgesehen davon, was es für pro und contra Argumente aus der Bibel gibt (meine Absicht ist jetzt nicht wirklich darüber zu reden, sondern ein Fallbeispiel zu machen)
Unsere Lydia ist Reich - Das Sklavenmädchen hat nichts und erwartet daher, dass Lydia mehr gibt. Der Kerkermeister ist Mittelverdiener und hält sich an den 10.
Das gibt Lydia mehr Einfluss mit Geld und daher kann sie denken, sie kann mehr im Gemeindeleben bestimmen.
Beide Frauen erwarten, dass der Kerkermeister als Mann vorausgeht und Lehrt, aber der Kerkermeister denkt sich, er fühlt sich wohler im Malochen als im Auseinandersetzten mit dem Wort Gottes und lehnt daher ab.
Jetzt haben wir eine Frau, die politisch gesinnt ist, ein Sklavenmädchen, das gerne bedient werden will und einen Kerkermeister, der in seiner Komfortzone bleiben will:
Alle 3 haben aus individuellen, aus selbstsüchtigen Gründen agiert.
Sie haben nicht an das Eine gedacht, waren nicht Einmütig sondern Dreimütig, waren Selbstverliebt und nicht Jesus-Verliebt und hatten unterschiedliche Ambitionen.
(Natürlich nur eine erfundene Geschichte)
Das Problem von Streitigkeiten und Parteiungen ist, dass man Jesus nicht wirklich im Blick hat!
Vers 5 sagt, dass wir so gesinnt sein sollen, wie auch die Gesinnung in Christus war.
Edition C
Einheit in Christus ist nicht ein Luxus in der Gemeinde, ohne den wir leben könnten.
Diese Einheit bedeutet nicht, daß wir in allem, in jeder einzelnen Frage gleich denken, sondern daß wir »das Eine denken«, nämlich unser Leben ausrichten auf Jesus und hinter ihm in seiner Nachfolge stehen
Selbstsucht und Eitelkeit vs. Demut und Hochachtung
Selbstsucht und Eitelkeit vs. Demut und Hochachtung
Philipper 2,3 (SLT)
Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.
Stellt euch vor Christus wäre eitel und selbstsüchtig gewesen:
Es ist ja so, dass wir Menschen gegen Gott rebelliert haben, wir hatten ja ein Problem, nicht Er.
Wäre Er je Mensch geworden? Hätte Er je die bewusste Entscheidung gefasst sich so zu erniedriegen?
Wäre Er je an das Kreuz gegangen für uns?
Wie oft wurde schon in Gemeinden aber aus diesen schlechten Beweggrüden Streit entfacht?
Weil jemand seinen Status nich verlieren will, hält Er zu denjenigen die das Sagen haben in der Gemeinde.
Weil jemand so überzeugt von seiner Meinug ist, trifft er sich nur mit denen, die seine Idee unterstützen.
Weil jemand sich aus Selbstsucht mehr vor den Meschen fürchtet als vor Gott und seine Entscheidungen in der Gemeinde auf diese Grundlage stellt.
Weil jemand unbedingt angesehen und bekannt in der Gemeinde sein will und daher aus selbstsüchtigen Gründen ein höheres Amt anstrebt, anstatt dass er sich auf das Wesentliche besinnt, die “Schafe zu weiden und dienen”
Eitelkeit und Selbstsucht kommt aus einem Herzen, dass sich selbt betrügt. Es weiß noch nichteinmal, dass es so handelt.
Manchmal merken wir nicht, wie Gefangen wir von diesen Dingen sind, weil wir nicht zulassen, dass Gott uns erforscht. Wir haben oberflächliche Gemeinschaft mit Ihm, selbst beim Bibellesen sehen wir uns in den Helden und nicht in den Verfolgern, wir geben uns keine Zeit um zu Reflektieren wie es mit unserem Herzen aussieht, dabei sagt Gott uns doch in seinem Wort, was für eine Gefahr von unserem Herzen ausgeht und warnt uns!
Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.
Ich muss heute Abend nicht um den heißen Brei herumreden:
Es ist offensichtlich, dass es auch hier unter Geschwistern Streitigkeiten gibt.
Ich will heute uns alle darum bitten, dass wir reflektieren, dass wir auf unser Herz schauen und darüber nachdenken, ob wir es wirlich behütet haben in dem letzten Jahr.
Gott will heute von uns erfahren, ob wir auf Jesus schauen oder ob wir eigene Ambitionen verfolgen. Wer ist dein Vorbild? Dein Spiegelbild oder Jesus?
Wenn wir selbstsüchtig und eitel sind, dann bleiben wir heute in unseren Lagern und gehen nicht auf den anderen zu. Wenn wir aber so gesinnt sind, wie Christus es war, dann demütigen wir uns selbst, erniedrigen uns und sind bereit für unsere “Feinde und Freunde” zu sterben!
Verstrittene Menschen finden in der Gemeinde nur zueiander, wenn jeder von sich selbst befreit wird und den Weg zu dem anderen hin geht!
SO wie Jesus seine Vorrechte und Priviligien nicht festhielt sondern sie aufgab und Mensch wurde, als Knecht Gottes, entblößt vor der Welt...
Das ist Demut - es ist keine falsche Bescheidenheit - Demut ist zu erkennen wer man wirklich ist und das dann auslebt.
Weißt du wer du bist? Schau mal in dein Herz!
Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen? Ich, der Herr, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem einzelnen zu vergelten entsprechend seinen Wegen, entsprechend der Frucht seiner Taten.
Wer einmal die abgründe seines eigenen Herzens kennengelernt hat, weiß, dass es nicht schwer fällt, auf andere aufzuschauen.
Gott zeigt uns, dass wir Sünder sind, aber dass wir durch Christus von Ihm angenommen sind wie wir sind. Wenn wir das erkennen haben wir es einfacher, auf andere aufzuschauen und andere anzunehmen wie sie sind.
Auf andere Schauen
Auf andere Schauen
Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen.
Stellt euch vor, Christus hätt nur auf seine eigene Herrlichkeit geschaut und auf das was er für Privilegien als Gott-Sohn hat.
Wäre er jemals Sklave geworden? Würde Er jemals nicht nur Mensch werden, sondern selbst seine Menschenwürde ablegen und Sklave werden, der keinen eigenen Besitz hat?
Wäre er dann jemals der gerechte Knecht gewesen, das reine Lamm Gottes?
Hätte Jesus sich nicht als Sklave gebeugt, wäre unsere Schuld noch immer auf uns!
Ein Sklave kümmert sich nicht um sich selbst, sondern um andere!
Es gibt das Sprichwort: “Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht”
Aber hier sehen wir, dass der Weg des Christen genau anders herum ist:
“Wenn jeder an den anderen denkt, ist an alle gedacht”
Wir als Kinder Gottes und Diener des Herrn Jesus haben kein eigenes Leben mehr, haben kein eigenen Besitz mehr, es gehört alles dem Herrn, was wir haben ist die Gemeinschaft der Heiligen im Geist Gottes.
“Jeder” bedeutet jeder. In Befehlsform geschrieben, bedeutet “Gott befiehlt uns so zu leben”.
Er der alles für mich gab, bekommt alles von mir was ich übrig hab!
Wenn du heute hier in der Gemeinschaft auf andere schaust und sagts: Sie machen das ja auch nicht! - dann ist es egal - es geht erstmal nur um dich. Jeder persönlich ist angesprochen.
Geh als Beispiel voran und andere werden folgen!
Wie kann so eine Versöhnung einer Gemeinde praktisch aussehen?
Indem wir auf Jesus schauen. Die Fähigkeit, in Demut und Bescheidenheit zu leben liegt in Jesus. In Jesus sagt Gott uns: Du bist geliebt - du bist beschenkt - du bist gerechtfertigt - du bist erlöst - du bist versöhnt - du bist ein neuer Mensch!
Weil Jesus sich für mich hingegeben hat kann ich mich auch anderen hingeben!
Im gegenseitigen Erniedrigen, geschieht das gegenseitige Erhöhen.
Die Lösung, um ohne Spaltungen und Streitigkeiten und Parteiungen zu leben liegt in Jesu Vorbild.
Was aber, wenn es schon Spaltungen, Streitigkeiten und Parteiungen gibt? Die Antwort liegt noch immer in Jesu Vorbild!
Er erniedrigte sich selbst und kam zu uns!
Der Apostel Paulus, aber auch alle anderen Apostel und Urchristen haben sich Jesus tatsächlich als DAS Vorbild genommen.
Leonard Ravenhill, ein Prediger unserer Zeit sagte einmal folgendes dazu, wie Paulus sich Jesus als Vorbild nahm:
Er hatte keine Ambitionen - und hatte daher nichts worüber er neidisch sein müsste
Er hatte keinen Ruf - und musste sich daher nicht darum bemühen
Er hatte keine Besitztümer - und deshalb auch nichts, worüber er sich Sorgen machen müsste
Er hatte keine Rechte - also konnte er kein Unrecht erleiden
Er war bereit geborchen - also konnte ihn niemand brechen
Er war tot - also konnte ihn niemand töten
Er war weniger als der Geringste - also wer könnte ihn demütigen?
Er hatte den Verlust aller Dinge erlitten - also konnte ihn niemand hintergehen
Daher konnte der Dämon in Apg 16,17 nur ausrufen - “diese Männer sind Diener des höchsten Gottes, die uns den Weg des Heils verkündigen!”
Weil Paulus und co. so von diesem Jesus ergriffen waren, Ihn als ihr Vorbild nahmen - weil das so war - litt die Hölle unter Kopfschmerzen
LEONARD RAVENHILL
Du lieber Bruder, demütige dich heute unter die Hand Gottes und gehe zu deinem Bruder, mit dem du verbunden bist und sieh ihn als mehr Wert an als du in dir siehst! Halte deine “Menschenwürde” zurück, werde Sklave Gottes, suche das Gespräch, suche mit aller Kraft einen Weg der versöhnung.
Wir haben so oft das Problem, aufeinander zu zu gehen. Miteinander zu reden. Gemeinde ist mehr als nur Gottesdienste und andere Dienste - Gemeinde ist die heiligste und beste Form der Gemeinschaft. Gemeinde ist, wo Christen zusammenfinden.
Prüfe dein Herz wo du stehst!
Schluss
Schluss
Francis Xavier
Francis Xavier
Zum Schluss will ich von Fracis Xavier erzählen (Mitte 16.Jhdt):
Von [dem Missionar] Francis Xavier wird erzählt, dass er in einer japanischen Stadt predigte und ein Mann auf ihn zukam, als ob er ihm etwas unter vier Augen zu sagen hätte. Xavier beugte sich vor, um zu hören, was er zu sagen hatte, und der Verächter spuckte dem ergebenen Missionar ins Gesicht. Ohne ein Wort oder das geringste Zeichen der Verärgerung nahm Xavier sein Taschentuch, wischte sich das Gesicht ab und fuhr mit seiner wichtigen Botschaft fort, als wäre nichts geschehen. Der Spott der Zuhörer verwandelte sich in Bewunderung. Der gelehrteste Arzt der Stadt, der zufällig anwesend war, sagte zu sich selbst, dass ein Gesetz, das die Menschen eine solche Tugend lehrt, ihnen einen solchen Mut einflößt und ihnen eine so vollkommene Selbstbeherrschung verleiht, nur von Gott sein kann. Danach wünschte er die Taufe, und seinem Beispiel folgten andere....
"Lernt von mir", sagte Jesus, "denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig."
Liebe Geschwister, lasst Christus unser bestes Vorbild aller Zeiten sein.
Amen.