Eine kleine Geschichte der großen Erlösung

Notes
Transcript

Der Beginn des Niedergangs und der Lichtblick der Erlösung

Finsternis liegt über dieser Welt, die Menschen leben unter dem Bann der Sünde und des Todes, seit jenem verhängnisvollen Tag, an dem sie aus der glücklichen Beziehung zu ihrem Schöpfer gefallen sind, seit jenem Tag, an dem sie sich dazu verleiten ließen, Gott zu misstrauen und ihm nicht zu gehorchen.
Seit damals lag der Todesschatten über dem Menschenleben und die Sünde wucherte unter den Menschen. Lüge, Begierde, Neid und Gewalt gewannen die Oberhand. Der Mensch musste hart für seinen Lebensunterhalt arbeiten, wurde zum Täter und zum Opfer unter der Herrschaft der Sünde und musste schließlich sterben.
Gab es irgendeine Hoffnung?
Genesis 3,15 (NeÜ)
Ich stelle Feindschaft zwischen dich und die Frau, deinem Nachwuchs und ihrem. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zerbeißen.“
Seit Gott unseren Urahnen dieses Versprechen gab, lag die Hoffnung der Menschheit auf diesem Nachkommen Adams und Evas, der kommen sollte, um Satan den Kopf zu zertreten, um die Schlange, den Drachen zu töten, der die Menschheit gefangen hielt.

Ein Neustart mit Noah und seiner Familie

Hunderte von Jahren vergingen, und der Zustand der Menschheit wurde immer schlimmer. Es war so schlimm, dass Gott beschloss, alle zu töten, außer Noah und seiner Familie, die Gott fürchteten und ihm vertrauten.
Doch auch nach der Reinigung der Erde durch die Flut zeigte sich: Der Mensch war immer noch im Griff der Sünde. Noahs Nachkommen wandten sich von ihrem Schöpfer ab, um Götzen zu dienen. Im Grunde ging es ihnen um ihren eigenen Ruhm anstelle der Ehre Gottes.
Wo blieb die Erlösung aus dieser Abwärtsspiralle? Wo blieb der versprochene Retter?

Ein Neustart mit Abraham und Israel

Gott berief Abraham und versprach ihm, durch ihn und seine Nachkommen alle Völker zu segnen. Abraham vertraute Gott.
Aus ihm ging das Volk Israel hervor, das Gott zu seinem Knecht erwählte, um sie zu heiligen und um durch sie sein göttliches Licht dem Rest der Welt zu offenbaren.

Gottes Ehebund mit Israel

Nachdem Gott sie aus der Sklaverei in Ägypten befreit und sich ihnen am Sinai im Ehebund vermählt hatte, brachte er sie - nach Umwegen aufgrund ihrer Starrsinnigkeit - ins versprochene Land Kanaan und ließ sie es einnehmen. Aber sobald die Generation, die das Land im Vertrauen auf den Herrn eingenommen hatte, ausgestorben war, vergaß das Volk den Herrn und verfiel in Götzendienst und schlimmste Unmoral.
Was war aus der Hoffnung der Menschheit geworden, was aus dem versprochenen Retter?

Gottes Königsbund mit David

Doch Gott dachte an sein Versprechen gegenüber Abraham und gegenüber Adam und Eva und ließ David aufstehen, einen demütigen Hirten, der Gott liebte, und machte ihn zum Hirten über sein Volk. Er versprach ihm, dass das Königtum nicht von seiner Familie weichen würde und dass einer seiner Nachkommen der versprochene Erretter sein würde.
Aber die Nation Israel versagte auch unter den Königen aus Davids Familie - sie wurde Gott, ihrem Ehemann, untreu. Und zwar immer wieder und immer schlimmer, bis Gott sie in die Verbannung führen und den Tempel zerstören ließ.
Während dieser Zeit des Abfalls redete Gott immer wieder durch seine Boten zum Volk, ermahnte sie zur Umkehr und bestätigte ihnen, dass eines Tages - wenn sie sich bekehren würden - der versprochene Retter alles wiederherstellen würde:
ihr Land,
ihr Königtum,
ihren Segen,
ihre Vorrangstellung unter den Nationen,
vor allem aber ihr Herz.

Das Exil und die Rückkehr

Aber vorerst mussten sie in die Verbannung.
Und selbst als ein gottesfürchtiger Rest zurückkehrte und den Tempel und Jerusalem wieder aufbaute, ging es nach wenigen Jahrzehnten wieder bergab. Diesmal nicht in den äußerlichen Götzendienst, sondern in oberflächliche Frömmigkeit, herzlose Religion, Scheinheiligkeit, Heuchelei.
Gott ermahnte sie ein letztes Mal durch seinen Boten Maleachi (was “mein Bote” bedeutet) und ließ sie mit folgendem Schlusswort zurück:
Maleachi 3,22–24 (NeÜ)
„Denkt an das Gesetz meines Dieners Mose! Richtet euch nach den Geboten und Ordnungen, die ich ihm auf dem Berg Horeb für das ganze Volk Israel gab!“
„Gebt Acht! Bevor der große und schreckliche Tag Jahwes kommt, sende ich euch den Propheten Elija. Er wird das Herz der Väter den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne den Vätern. Er wird sie miteinander versöhnen, damit ich nicht den Bann am Land vollstrecken muss, wenn ich komme.“

Die Zeit zwischen dem vorletzten und dem letzten Boten des Alten Testaments

Obwohl die Mehrheit der Israeliten nicht mehr ernsthaft mit der Einlösung von Gottes Versprechen rechnete, hielten einige noch voll Vertrauen an der Hoffnung Israels und der Welt fest: z.B. die Eltern von Johannes, dem Täufer, z.B. Maria und Josef.
Nun war Gottes Zeit gekommen, sein Licht in die Finsternis zu senden, seinen Retter zu senden, der den Drachen töten und die Menschen aus seiner Gewalt befreien sollte.
Das Evangelium beginnt mit der Ankündigung der Geburt des von Maleachi versprochenen Boten: Johannes, der Täufer sollte mit seiner Bußpredigt und Bußtaufe der Wegbereiter des Messias werden. Denn ohne Sündenerkenntnis und Bußfertigkeit kann es auch keine Erlösung geben.

Die Ankunft des versprochenen Erlösers und unsere Entscheidung

Aber wer hätte gedacht, dass dieses Baby - in einem Stall und in Niedrigkeit geboren - der Welt das göttliche Licht bringen und die Menschheit von dem Fluch der Sünde und des Todes erlösen würde?
Die Umstände seiner Geburt passten zu seinem Leben des demütigen Dienens.
Den Stolzen dieser Welt erschien seine Geburt unspektakulär, aber den Demütigen gab Gott die Gnade, die Großartigkeit dieses Ereignisses zumindest zum Teil zu begreifen: Hirten, Weise aus dem Osten, ein alter Mann, Simeon, und eine alte Witwe, Hanna, die auf den Trost, d.h. auf die Erlösung Israels warteten.
Hier kam der bessere, der wahre, Adam, der wahre Knecht des Herrn, der bessere David, der wahre König. Hier kam Jesus Christus, das ist die griechische Wiedergabe von Jeschua (“Jahwe ist Rettung”) und Messias (“der Gesalbte”).
Er war der Gott-Mensch, der als Repräsentant des Menschengeschlechts
alle Gerechtigkeit erfüllte
und die Strafe aller Ungerechtigkeiten trug.
Er tötet den Drachen auf eine Art und Weise, die sich kein Mensch ausdenken könnte:
Kolosser 2,14–15 (NeÜ)
Er hat den Schuldschein, der mit seinen Forderungen gegen uns gerichtet war, für ungültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt. Er hat die Herrscher und Gewalten völlig entwaffnet und vor aller Welt an den Pranger gestellt. Durch das Kreuz hat er einen triumphalen Sieg über sie errungen.
So wie seine Geburt für die meisten äußerlich unspektakulär war und doch in Wahrheit unfassbar gewaltig, so war sein Tod äußerlich schändlich, töricht, ein Ärgernis, aber in Wahrheit der entscheidende Schlag gegen die Mächte der Finsternis. Seit damals sind sie besiegt, der Krieg ist entschieden.
Jesus ist auferstanden und wartet nun zur Rechten des Vaters darauf, dass ihm alle Feinde als Schemel für seine Füße hingelegt werden.
Jetzt geht es darum, auf welcher Seite wir stehen.
Johannes 1,9–14 (NeÜ)
Der, ‹auf den er hinwies›, war das wahre Licht, das für jeden Menschen leuchtet, der in die Welt kommt. Er war schon immer in die Welt, die ja durch ihn entstand, doch die Menschen erkannten ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber sein eigenes Volk nahm ihn nicht an. Doch allen, die ihn aufnahmen, gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden. Das sind die, die an seinen Namen glauben. ‹Dieses Recht erhielten sie› nicht aufgrund natürlicher Abstammung, durch menschliches Wollen oder den Entschluss eines Mannes, sondern durch eine Geburt aus Gott.
Er, das Wort, wurde Mensch und wohnte unter uns. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit wie sie nur der Eine und Einzige vom Vater hat, erfüllt mit Gnade und Wahrheit.
Der Plan Gottes ist dazu gemacht, die Weisheit dieser Welt zunichte zu machen. Er wird denen zum Segen, die die göttliche Weisheit in Demut und im Vertrauen annehmen.
Jeremia 9,22–23 (NeÜ)
So spricht Jahwe: „Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, der Starke sei nicht stolz auf seine Stärke, und der Reiche gebe nicht an mit seinem Geld. Grund zum Rühmen hat nur, wer mich erkennt und begreift, was ich will; wer einsieht, dass ich Jahwe bin, der auf der Erde Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft! Denn das gefällt mir“, spricht Jahwe.
Johannes 1,16–17 (NLB)
Aus seiner Fülle haben wir ja alle geschöpft: Eine Gnade folgte auf die andere. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; Gottes Gnade und Wahrheit kamen durch Jesus Christus.
Hast du dich vor Gott gebeugt und seine Weisheit, nämlich Jesus Christus, im Vertrauen angenommen?
Und wenn ja, lebst du täglich in Demut und im Vertrauen auf ihn? Dann bist du einer von denen, die täglich Gnade aus seiner Fülle schöpfen und die sich glücklich schätzen, zwischen dem 1. und dem 2. Advent zu leben, zwischen dem entscheidenden Sieg Christi über die Mächte der Finsternis in der unsichtbaren Welt und der Vollendung dieses Sieges vor aller Augen.

Die Wiederkunft des versprochenen Erlösers und unsere Zukunft

Unser großer Retter, der Drachentöter, der Todestöter nimmt uns mit hinein in seinen Sieg, lässt uns teilhaben an der Wiederherstellung aller Dinge, die er mit seiner Gemeinde begonnen hat und die er bei seiner Wiederkunft vollenden wird:
für uns persönlich und für seine Gemeinde
für Israel und das Königtum Davids
für die ganze Schöpfung, die sich nach Erlösung sehnt.

Schluss

Ist das nicht eine großartige Erlösung, oder eine große Errettung, wie sie im Hebräerbrief genannt wird:
Hebräer 2,2–3 (SLT)
Denn wenn das durch Engel gesprochene Wort zuverlässig war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam den gerechten Lohn empfing, wie wollen wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung missachten? Diese wurde ja zuerst durch den Herrn verkündigt und ist uns dann von denen, die ihn gehört haben, bestätigt worden,
Die große Errettung, die große Gnade Gottes, die sich uns in Jesus Christus offenbart hat, bringt auch eine große Verantwortung mit sich. Lasst uns sie nicht missachten, sondern ihn immer neu anbeten für die Größe seiner Erlösung und für die verschiedenen, unzähligen Aspekte seiner Erlösung.
Ich möchte diese Geschichte - obwohl sie noch nicht zu Ende ist - für heute mit den letzten Versen der Bibel beschließen:
Offenbarung 22,20–21 (SLT)
Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen. — Ja, komm, Herr Jesus! Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.
Related Media
See more
Related Sermons
See more