Du bist ein Gott, der mich sieht.

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INTRO

Die Jahreslosungen sind besonders interessante Stellen aus der Bibel, die Mut spenden und den Menschen helfen sollen, die Bibel zu lesen.
Die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen wählt jedes Jahr eine neue Losung aus den Vorschlägen aus, welche die Mitglieder abgegeben haben.
"Du bist ein Gott, der mich sieht." Genesis 16,13
„Gott sieht dich“ dies kann unterschiedlichen Reaktionen in uns auslösen: z.Bs. Trost, Angst, Gleichgültigkeit - je nach dem, was für ein Bild ich persönlich vom Vater im Himmel habe.

Du wirst überwacht

Auch für Menschen, die z.Bs. die Stasi (Ministerium für Staatssicherheit der DDR) erlebt haben, weck dieser Vers sicherlich ein merkwürdiges Gefühl.
Überwachungskameras sorgen in Städten und auf Bahnhöfen für Sicherheit. Potenzielle Gesetzesübertreter sollen wissen: Wir sehen dich. Wir finden dich.
Das ist eigentlich was gutes, oder?
ja, aber wenn Menschen und Organisationen ihre Machtpositionen nutzen um Menschen zu kontrollieren, da entsteht immer Missbrauch, Ungerechtigkeit und Unterdrückung.
Google sieht dich! Apple weiß was du denkst.
Man wird aber über all überwacht
- Suchalgorithmen im Internet wissen ganz genau, was du als nächstes kaufen möchtest,
- GPS-Systemen in den Handys sorgen dafür, helfen dabei, Menschen zu orten
- Man wird vermutet, dass die Internet Großkonzerne unsere Gespräche ständig überwachen.
Wir sind ja wichtige Menschen, um überwacht zu werden.
Schwierig zu sagen was wirklich alles im Hintergrund unsere Spielzeuge läuft.
Es gibt Behörden, die sich nur damit befassen, und arbeiten daran, dass unsere Daten sicher bleiben.
Kirchen und Gemeinde
das ist aber nicht nur ein Problem von Politiker und Großkonzernen.
kirchen und Gemeinden mit ihrem Ämter neigen auch dazu, Menschen zu kontrollieren, auszunutzen … Die viele Missbrauchskandale sind nur die Spitze des Eisbergs.
Wenn wir denken kleine Freikirchen sind eine heile Welt, da irren wir uns auch. Es gibt immer Personen und Familien, die über den anderen stehen … und weh irgend etwas läuft nicht wie sie es wollen.
wie viele Menschen verlassen ihre Gemeinden und Familien, genau weil sie unter dem Kontrollzwang von Gemeindeleitungen oder Familien nicht mehr aushalten.
(vielleicht deshalb wirken die Online Gottesdiente für viele menschen so befreiend. Sie können nun ihre Beziehung zu Gott leben, weg von giftigen Gemeinschaften.)
dieser Idee, da ist jemand, der dich sieht … kann ganz schnell bei viele Menschen, was negatives wecken.

Falsches Gottesbild

das alles vielleicht als Folge eines einseitigen Gottes Bild:
Pass auf, kleines Auge, was du siehst! Pass auf, kleine Hand, was du tust! Pass auf, kleiner Mund, was du sprichst! Pass auf, kleines Herz, was du glaubst! ... Denn der Vater im Himmel schaut herab auf dich, drum pass auf, kleines Auge, was du siehst!
Ein Kinderlied, das die Frömmigkeit viele Gemeindekinder geprägt hat.
Schlechte Pädagogik arbeitet bei Kindern mit diesem Spruch im Sinne einer Warnung, einer Drohung.
Ja, Gott ist ein Gott, der genau hinschaut, und der Ungerechtigkeit und Sünde, Hass und Missbrauch nicht ohne Antwort lässt. Und das ist gut. Wir alle wollen es, dass böse Dinge wieder in Ordnung gebracht werden. Das Problem ist, wenn Menschen ihre Machtpositionen behalten wollen, oder ihre falsche Frommigkeitsvorstellungen auf anderen unterdrücken wollen.
Gott ist aber keine Stasi, Gott ist nicht Google, Gott ist nicht wie manche Eltern, oder wie manche Pfarrer, Pastoren oder Gemeindeleitungen.

Ist das so gemeint?

"Du bist ein Gott, der mich sieht." Genesis 16,13
Angst, Unsicherheit, Überwachung, Unterdrükung.
Darum geht es in diesem Bibelvers nicht.
wenn Gott sieht, geht es darum Leben zu bringen, kaputtes wiederherzustellen, zu vergeben, zu versöhnen, um sich klein zu machen, um zu dienen.

TATSACHE

Erfahrungen in der Bibel

"Du bist ein Gott, der mich sieht." Genesis 16,13
Die Bibel erzählt uns die Geschichte Gottes mit dem Menschen.
Im Laufe der Jahrtausenden, hat Gott sich der Menschheit offenbart. Einzelnen Menschen haben Erfahrungen erlebt, und sie beschreiben uns solche Erfahrungen.
jeder auf einer einzigartigen Art und weise. Und all diese persönliche Erfahrungen sind wie ein Puzzelteil, die uns dabei Helfen, Gott kennen zu lernen, und unsere persönliche Erfahrungen mit ihm zu haben.
"Du bist ein Gott, der mich sieht." - Es ist eine ägyptischen Sklavin, die diese Worte spricht: Hagar, Zweitfrau von Abram und Mutter Ismaels.

Kontext vom Bibelvers

Sarai, Abram und Hagar leben in einer schwierigen Dreiecksbeziehung.
Abram bekam eine Verheißung von Gott, dass er und seine Frau Sarai ein Kind bekommen werden. Beide waren schon sehr alt und Sarai konnte keine Kinder bekommen.
Kinderlosigkeit war in der damaligen Zeit ein großes Problem, nicht nur für die Frau selbst (ein Stigma, gerade im patriarchalen Umfeld ), sondern auch ganz praktisch für die Fortführung des eigenen Stammbaums und der eigenen Sippe. Aber auch für die eigene Absicherung im Alter waren Kinder so etwas wie die “Rentenversicherung” der damaligen Zeit.
Sie glauben daran, dass Gott doch was tun wird, und warteten. Mehr als 10 Jahre sind vergangen und Sarai bekam keine Kinder.
Da für Sarai das Problem aber offensichtlich nicht selbst zu lösen war, suchte sie nach anderen Wegen:
Genesis 16,2 (NLB)
2 Da sagte Sarai zu Abram: »Der HERR hat mir keine Kinder geschenkt. Schlaf du mit meiner Sklavin. Vielleicht kann ich durch sie Kinder haben.« Abram war einverstanden.
Sarai gibt als Hauptfrau ihrem Ehemann Abram ihre Sklavin zur Nebenfrau.
Genesis 16,3 (ELB)
3 Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre Magd, die Ägypterin Hagar, nachdem Abram zehn Jahre im Land Kanaan gewohnt hatte, und gab sie Abram, ihrem Mann, ihm zur Frau.
Neben der Ausbeutung der Arbeitskraft von Hagar kam so noch sexuelle Ausbeutung hinzu.
Hagar soll stellvertretend für Sarai ein Kind bekommen.
Es war zu der Zeit ein verbreiteter Rechtsbrauch, dass die Ehefrau bei Kinderlosigkeit dem eigenen Ehemann ihre eigene Leibmagd gab.
Wurde die Magd schwanger, musste die sie das Kind „auf den Knien“ der Hauptfrau zur Welt bringen, als ob diese es selbst hervorgebraucht hätte.
Hagar, die Sklavin wird dabei nicht gefragt. Sie muss das nur tun.
Die Machtkonstellationen wird hier deutlich.
Auf einmal wendet sich ein wenig die Geschichte:
Genesis 16,4 (NLB)
4 Abram schlief mit Hagar und sie wurde schwanger. Als Hagar bemerkte, dass sie schwanger war, verachtete sie ihre Herrin Sarai.
Hagar interpretiert damit die eigentlichen, durch das Gesetz festgelegten Machtverhältnisse neu. Hier findet also der Wechsel von einer ohnmächtigen zu einer selbst handelnden Figur statt.
Sarai war mit der Situation nicht glücklich. Ein Albtraum.
Das Thema Leihmutterschaft als ein Thema der Zukunft
Sarai beklagt sich darüber bei ihrem Ehemann:
Genesis 16,5 (NLB)
5 Da machte Sarai Abram einen Vorwurf: »Das ist alles deine Schuld! Jetzt, wo meine Sklavin schwanger ist, werde ich von ihr verachtet. Dabei habe ich sie dir doch zur Frau gegeben. Der HERR soll Richter sein zwischen dir und mir!«
Sarai nutzt seine Sklavin, und wenn die Situation für sie ungünstig wird, übernahm sie die Opferrolle.
Typische Reaktionen von Menschen, die von höhere Sozial Status profitieren, und wenn sie plötzlich ins Nachteil geraten.
Obwohl Sarai rechtlich gesehen, recht hat. Sie ist die Hauptfrau. Sie hat die Sklavin gegeben. Sehr wahrscheinlich, hat Abram doch gemocht und Gefühle gezeigt. Die Sklavin war sehr wahrscheinlich viel jünger und attraktiver.
Abram. Der Vater des Glaubens. Der Freund Gottes. - Doch ein Mann wie jeder anderen. - Dies Beispiel sollten wir nicht folgen.
Genesis 16,5 (NLB)
5 … Der HERR soll Richter sein zwischen dir und mir!«
Abram, wie jeder guter Mann, gab ihrer Frau recht und gab ihr ihre Machtposition zurück:
Genesis 16,6 (NLB)
6 Abram entgegnete ihr: »Sie ist deine Sklavin. Mach mit ihr, was du für angebracht hältst.«
Und dann wurde es für Hagar richtig unangenehm. Sie war war wie ein Spielzeug bei den Konflikt zwischen Abram und Sarai:
Genesis 16,6 (NLB)
6 … Doch als Sarai hart mit ihr umsprang, lief Hagar fort.
Das hebräische Wort (hamas) hier meint: demütigen, eine Gewalttat, kann sogar eine sexuelle Gewalttat bedeuten.
Hagar floh in die Wüste

Schriftwort

Jetzt kommen wir zu den Höhepunkt der Erzählung, woher unsere Jahreslosung her kommt:
Genesis 16,7–13 (NLB)
7 Der Engel des HERRN fand Hagar in der Wüste neben der Quelle am Weg nach Schur. 8 Er sprach zu ihr: »Hagar, Sklavin von Sarai, woher kommst du und wohin gehst du?«
»Ich bin auf der Flucht vor meiner Herrin Sarai«, antwortete sie.
9 Da sprach der Engel des HERRN: »Kehr zu deiner Herrin zurück und ordne dich ihr unter. 10 Ich werde dir mehr Nachkommen geben, als du zählen kannst. 11 Du wirst einen Sohn bekommen. Nenne ihn Ismael, denn der HERR hat deine Hilferufe gehört. 12 Dein Sohn wird ungezähmt sein wie ein wilder Esel! Er wird sich gegen alle stellen und alle werden gegen ihn sein. Ja, er wird mit allen seinen Brüdern im Streit leben.«
13 Da nannte Hagar den HERRN, der zu ihr gesprochen hatte, El-Roï. Denn sie sagte: »Ich habe den gesehen, der mich sieht!«
Die Wüste war der Ort der Verlassenheit, eine lebensfeindliche Landschaft. Ausgerechnet an diesem Ort begegnet Gott Hagar durch einen Engel.

Eine außergewöhnliche Begegnung

Nun, kurz noch einige Fakten zu dieser Begegnung von Hagar mit dem Engel, die von Tobias Faix gut angemerkt wurden:
Hagar ist der erste Mensch dem ein Engel Gottes erscheint (Gen 16,10- 14). Und dieser Bote Gottes spricht sie auch noch persönlich an. (Der Engel therapiert sie, wie ein guter Psychologe - Hagar sollte ihre Situation mit den eigenen Worten beschreiben.)
Hagar ist die erste Frau in der Bibel, die eine göttliche Verheißung eines Kindes zugesprochen bekommt wie später andere große Frauen der Bibel wie Hannah, Elisabeth oder Maria, die Mutter Jesu (Lk 1,26-38).
Hagar ist eine Ägypterin, also eine Nicht-Israelitin, die von Gott angesprochen wird und eine Verheißung bekommt, ein ganzes Volk zu gründen.
Hagar ist der erste Mensch in der Bibel, der Gott einen Namen gibt. Das ist ungewöhnlich und es ist nicht Adam, Abraham oder Mose, sondern eine Nicht-Israelitin.

der Mich-Sehende Gott

Unser Hauptvers spielt mit dem hebräischen Wort für "Sehen", aus dem Hagar einen neuen Namen für Gott konstruiert, wörtlich etwa: "Du bist Gott, der Mich-Sehende (El-Roï)“
Während in den Versen vorher Adonai (für Gott) steht, heißt es hier: „Du bist El Ro’i, Gottheit des Hinsehens“.
Hier merken wir:
Hagars Bekenntnis kann ein Zuspruch sein für alle, die wahrgenommen und wertgeschätzt werden möchten. Besonders im Zeiten vom Krieg, Depression, Streit und Nöte. Besonders auch, für Menschen, die unter ungünstigen Machtverhältnisse in Familien, auf der Arbeit oder gesellschaftlich leiden.

Nun was bedeutet das hier für Hagar?

Sie bekommt zwei schöne Verheißungen:

1. Viele Nachkommen

Eine ähnliche Verheißung wie Abram bekam.
Genesis 16,10 (NLB)
10 Ich werde dir mehr Nachkommen geben, als du zählen kannst.

2. Du und dein Kind sind gewollt.

Genesis 16,11 (ELB)
11 Und der Engel des HERRN sprach weiter zu ihr: Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Ismael geben, denn der HERR hat auf dein Elend gehört.
Hagar flieht in die Wüste, denn sie weiß, dass sie fühlt, dass sie und ihr Kind unwichtig, ungewollt sind.
So reagieren wir auch, oder, wenn wir das Gefühl haben, dass wir in einer Gemeinschaft nicht Willkommen sind. Wir wollen fliehen, wir wollen alles ein Ende setzen. (In die Wüste allein zu fliehen bedeutete den Tod.)
Unser Selbstwertgefühl haben eine Enge Verbindung mit unseren Beziehungen und unsere Position in diese Beziehungen. Menschen, die sich in einer Gruppe zu sehr zurückziehen, verletzt, einsam, tun das oft, weil sie sich in der Gruppe nicht ernst genommen werden.
Hagars Würde, ist durch diese Begegnung wiederhergestellt.

Gott hört - der mich sieht

Bekomme einen Sohn und nenne ihn „Ismael – Gott hört“, denn Gott hat deine Demütigung (hamas) gehört.
1. Gott hört - 2. Er hat deine Demütigung gehört.
Hagars Reaktion/Bekenntnis … sie ging ein Schritt weiter in ihrer Reflexion: Du bist nicht nur ein hörender Gott, du bist ein sehender Gott.
Hagar benennt Gott, wird sozusagen zur ersten Theologin in der Bibel und gibt uns über den Namen einen Einblick in das Wesen Gottes.
Genesis 16,13 (ELB)
13Du bist ein Gott, der mich sieht! Denn sie sagte: Habe ich nicht auch hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat?
Zwei große Verheißungen.
Ein tiefgreifendes Bekenntnis.
Wo ist der Hacken?

3. Kehre zurück

Genesis 16,9 (ELB)
9 Da sprach der Engel des HERRN zu ihr: Kehre zu deiner Herrin zurück, und demütige dich unter ihre Hände!
Warum muss Hagar wieder zurück? Zurück an den Ort, der ihr soviel Qualen bereitet hat?
Die Situation hat sich nicht wirklich geändert. Hagar muss wieder zurück in ihre alte Stellung und sich Sarai beugen.
Wir erwarten immer, dass Gott die Umstände des Lebens ändert. Eine Begegnung mit ihm aber, bedeutet es nicht immer, dass alles anders wird.

Du hast eine Zukunft

Eine Begegnung mit Gott, ein neues Leben in der Beziehung mit Gott, bedeutet selten, dass die Umstände sich ändern.
die Begegnung mit Gott gibt uns aber eine neue Perspektive.
Es verändert uns.
In dem Moment wo ich erkenne: Es ist ein Gott, der sein Augenmerk grundsätzlich auf mich richtet. Ich bin wahrgenommen, ich bin geliebt, ich bin angenommen, ich bin vergeben, ich bin gewollt - mit allen was mich ausmacht - ich bin kein nichts.
Das erfährt Hagar hier: Gib dich nicht dem Tod preis, du hast eine Zukunft!
Die Umstände sind hart, vieles in deinem Leben ist schief gelaufen. Hab aber Mut. Ich bin bei dir.
Der Zuspruch von Gott stärkt Hagar für ihren weiteren Lebensweg, sie geht jetzt aufgerichtet und mit Würde ihren Weg und weiß, dass Gott sie begleitet.
vielleicht sind oft nicht die Umstände die uns innerlich kaputt machen, sondern die Wahrnehmung, dass wir allein oder ungewollt sind.
Wenn ich aber weiß, dass ich gesehen werde, mit Augen der Liebe und nicht des Ausnutzen, das verändert mich innerlich.

Gilt das auch für mich heute?

Wenn ich bete, Gott sieht  

Jesus selbst nutzt dieses Bild, als er über das persönliche Gebet spricht:
Matthäus 6,6 (NGÜ NT+PS)
6 Wenn du beten willst, geh in dein Zimmer, schließ die Tür, und dann bete zu deinem Vater, der auch im Verborgenen gegenwärtig ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dich belohnen.
Manchmal, im Gebet, das einzige was wir können, ist zu schweigen (machmal vielleicht sogar, das Beste).
Gott sieht uns vollkommen.
Wir beten nicht um gesehen/gehört zu werden. (Nicht um Gott zu informieren)
Matthäus 6,8 (NGÜ NT+PS)
8 … euer Vater weiß, was ihr braucht, und zwar schon bevor ihr ihn darum bittet.
Wir beten (wir nehmen uns diese Zeit), damit wir selbst sehen, dass wir gesehen werden.
Beten ist mit Gott reden. Beten ist Gott begegnen.
Das Gebet ist die einzige Tür zu echter Selbsterkenntnis. Es ist auch der hauptsächliche Weg zu tief greifenden Veränderungen in unserem Leben – zur Neuordnung unserer Prioritäten. Durch das Gebet gibt Gott uns so viele der unvorstellbaren Schätze, die er für uns bereithält, ja, das Gebet ermöglicht es ihm, viele unserer tiefsten Sehnsüchte zu erfüllen.
Wenn wir beten, lernen wir Gott kennen, lernen wir es, ihn endlich als Gott zu behandeln. Das Gebet ist der Schlüssel zu allem, was wir in unserem Leben tun müssen und sein müssen. Wir müssen Beten lernen. Wir haben keine Wahl.
– Timothy Keller, aus dem Buch „Beten: Dem heiligen Gott nahekommen“
Im Gebet werden wir merken: "Er ist nicht bloß ein Gott, der einmal geguckt hat, sondern er ist ein Gott des Sehens, des Mich-Sehens"

Wenn ich Gott sehe

„Gott sieht mich“ - und das ist ermal gut.
Aber Hagars Bekenntnis bringt zum Schluss doch eine genau so wichtige Aussage, wie die erste::
Genesis 16,13 (NLB)
13 ... »Ich habe den gesehen, der mich sieht!«
Genau so wichtig wie “von Gott mit einem liebenden Blick gesehen zu werden” ist es, wenn ich diesen Gott mit einem “liebenden Blick” sehe.
Das ist Erlösung.
Das ist Heil für mein Leben.
Denn, genau für ihm/zu ihm sind wir geschaffen.
Hagar hatte bestimmt ganz viel von Abram gehört: Wie Gott mit ihm gesprochen hat, wie er eine Verheißung bekam.
Gott war für sie persönlich aber noch “unsichbar” - nicht persönlich.
In dem Moment wo sie Gott begegnet hat … dann wird Gott persönlich.
Gott zu sehen. Eine verborgene Sehnsucht in uns alle.
Sowie Philippus es zu Jesus sagte:
Johannes 14,8 (NGÜ NT+PS)
8 »Herr«, sagte Philippus, »zeig uns den Vater; das genügt uns.« –
Er wollte auch so eine Begegnung mit Gott haben, wie Hagar.
Darauf antwortete Jesus:
Johannes 14,9 (NGÜ NT+PS)
9 … »Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.
In Jesus Christus können wir Gott kennen lernen … sein Charakter, seine Liebe zu uns, und wie er Gerecht mit uns umgeht.
Hier ist es wichtig auch den Blick auf Gott zu richten, damit ich ihm auch „sehen“ (kennenlernen) kann.
Das ist die Einladung: in Jesus Christus Gott zu begegnen.

ENDE

Wir singen nun
"Herr, öffne du mir die Augen, ich möchte dich sehen, wie du wirklich bist."  Noch schöner als gesehen zu werden, ist es, wenn ich selbst den Vater sehen kann … und das geht am Besten, wenn wir Jesus selbst schauen - Der Mensch, der uns offenbart, wie Gott ist.

Segen

Geh in das Jahr 2023 mit all seinen ungewissen Wandlungen und Windungen in dieser Gewissheit, sodass du auch in den Wüstenmomenten sagen kannst: Du bist ein Gott, der mich sieht.
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