Zur Freude geschaffen

Geht das überhaupt?

Liebe Geschwister,

kann ich mich immer und allezeit freuen? Ich möchte Paulus heftig widersprechen! Freut euch immerzu! Es gibt so vieles, was uns die Freude rauben kann und auch raubt! Ich möchte jetzt die Negativschlagzeilen aus den Nachrichten und der Zeitung nicht nachbeten.

Und jeder von uns, so wie wir heute Abend hier sitzen, hat bestimmt in seinem ganz persönlichen Erleben Dinge, die uns die Freude rauben wollen.

Und auch Paulus selbst hat genügend Schwierigkeiten erlebt, die ihm die Freude hätten rauben können. Den Korinthern schreibt er mal, was er alles so ausgehalten hat. Steinigung, Schiffbruch, Gefängnis, Hunger, Verrat, uvm. Und dieser Brief an die Epheser wurde aus der Haft in Rom geschrieben. Paulus, wie kannst du das dann eigentlich so schreiben?

Freut euch immerzu. Ich sage es noch einmal: Freut euch!

Wenn Paulus seinen Satz genau so geschrieben hätte, dann muss ich sagen, dann ist unsere Kritik an diesem Satz absolut berechtigt. Freuen auf Befehl, das funktioniert nicht oder nur unter extremer Anstrengung. Aber vielleicht ist dann das Lächeln im Gesicht dann auch nur angetackert. Aber Paulus hat noch etwas ganz wichtiges hinzugefügt: im Herrn! Weil ihr zu Jesus gehört!

Was bedeutet das?

Freude IM HERRN

… oder eben so, wie es die Basisbibel übertragen hat: Weil ihr zum Herrn gehört.

Genau das ist die Grundlage für die Freude, die das Leben von Paulus erhellt. Ich folge auf Instagram Nick Vujicic. Und gerade vor kurzem hab ich ein Kurzvideo gesehen, in der er sagte: Er glaubt bestimmt, dass es Gott möglich gewesen wäre, ihm Arme und Beine wachsen zu lassen. Aber er hat es nicht getan, sondern er hat ihm ewiges Leben geschenkt. Und das zu bezeugen, das ist sein Lebenszweck geworden.

Und das sage jetzt ich: Mit Armen und Beinen wäre Nick nur ein Evangelist unter vielen gewesen. Aber durch seine Einzigartigkeit hat er Zugang zu den Herzen seiner Zuhörer, die häufig Jugendliche sind, die auch an irgendeiner Stelle mit sich unzufrieden sind und die er tief in ihren Herzen berührt.

Gott hat uns in Jesus wiederhergestellt. Wir sind wieder ins Lot gekommen, dorthin gekommen, wozu wir geschaffen wurden: Zur Gemeinschaft mit Gott!

Das war doch genau das, was Satan zerstört hat, als er Eva die Frucht aufgeschwatzt hat und Adam sich für Eva und nicht für Gott entschieden hat, nicht eingeschritten ist, als er es noch konnte. Das Vertrauen war zerstört, die Gemeinschaft kaputt und Scham und Schuld hat Einzug gehalten.

Und jetzt hat Jesus uns wiederhergestellt. Wie Adam und Eva in Paradies dürfen wir uns über die Gegenwart Gottes freuen.

Und Gott begegnet dir genau so, wie du es brauchst, hören und verstehen kannst. Ich bin zwischen den Jahren wieder über meinen Gary Chapman gestolpert. Das ist der, der die fünf Sprachen der Liebe entdeckt und einige Bücher darüber geschrieben hat. Und gerade lese ich von ihm: die fünf Sprachen der Liebe Gottes. Und mir wurde wieder neu deutlich: Ja ich habe wirklich Grund zu immerwährender Freude: Gott begegnet mir genau so, wie ich es verstehen kann.

Lob und Anerkennung

Im Wort Gottes bauen mich die Verheißungen besonders auf. Ich höre das: Gut gemacht. Ich bin begeistert von Gottes Liebe, die jedem Menschen gilt. Ich höre es und gebe es weiter: Du bist Gott so wichtig! Wenn du der letzte Mensch auf diesem Planeten wärst, er hätte Jesus für dich geschickt.

Gemeinsame Zeit

In der Stille, beim Gebet und Bibellesen fühlst du dich Gott ganz besonders nahe. Dass er sich für die Zeit nimmt, erfüllt dein Herz und du freust dich jeden Tag auf die Zeit mit ihm und dir fehlt etwas, wenn du dir diese Zeit nicht nehmen kannst.

Geschenke

Das, was Gott dir schenkt, gibst du ihm gerne zurück. Was du an Segen erhältst, kannst du nicht für dich behalten. Es fließt weiter. Ob das Geld ist, oder Zeit, deine Begabungen. Du weißt dich geliebt, weil Gott seine Hand geöffnet hat und sein Segen fließt

Praktische Hilfe

Dass du anpacken kannst, erfüllt dich mit Freude. Dass Gott dir ein helfendes Herz geschenkt hat, lässt dich ihm ganz besonders nahe fühlen. Und du erlebst auch an den unterschiedlichsten Punkten in deinem Leben, wie Gott auch dir Hilfe schenkt. Du willst gar kein Tamtam um das, was du tust. Es ist dein Weg, deinem Herrn zu begegnen.

Berührungen

Wenn dich Gottes Geist berührt, wenn du beim Singen gepackt wirst von dem Text und der Melodie, wenn du weinst nicht vor Reue, sondern weil du merkst: Mein Papa ist genau jetzt da, mir ganz nah, wenn du jubeln möchtest wie David, als die Bundeslade in Jerusalem eingezogen ist. Dann weißt du es gewiss: Ich bin geliebtes Kind des Vaters.

Es ist absolut in Ordnung, dass du bist, wie du bist. Lass dir von dem, der von der Zeit mit Gott berührt wird nicht madig machen, dass dir Gott begegnet, wenn er dir hilft und du anderen hilfst. Wenn du seine Zusagen und Ermutigung brauchst, wie die Luft zum Atmen, ist das nicht mehr und auch nicht weniger wert, wie bei dem, der im Lobpreis die Berührung braucht und sucht. Und der soll den nicht schlecht machen, der ein gebendes Herz hat, weil er sich von Gott beschenkt weiß. Wir sind so unterschiedlich. Aber alle gleich geliebt. Und deshalb gilt für uns alle:

Wir haben Grund zur Freude: Wir haben einen Gott, der uns hilft. Wir haben einen Gott, der uns liebt. Wir haben einen Gott, der uns begegnet. Wir haben einen Gott, der uns erlöst hat. Wir haben einen Gott, der nicht ohne uns sein will. Wir haben einen Bräutigam, der genau jetzt beim Vater unsere Wohnung vorbereitet und kommen will, uns zu sich zu holen.

Freut euch immerzu, weil ihr zum Herrn gehört. Ich sage es nochmal: Freut euch!

Amen.