Hier ist gut sein
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Hier ist gut sein
Hier ist gut sein
Lied So soll es sein
Lied So soll es sein
Begrüßung
Begrüßung
Herzlich Willkommen zu unserem Gott-Impuls-Gottesdienst.
Ging ihnen schon einmal ein Licht auf? Wurde ihnen schon einmal eine Sache klar und deutlich, über die sie vielleicht lange gegrübelt haben? Manchmal sind das ganz einfache irdische Sachen.
Aber das gibt es auch im Bezug auf den Glauben und im Bezug auf Gott. Da widerfährt uns vielleicht hin und wieder eine Offenbarung, und wir meinen dann in ganz irdischen Dingen Gott selbst zu sehen.
Auch wenn unser Leben meistens ohne irgend welche großen Offenbarung abläuft, können wir durch den Glauben die Gewissheit erfahren, dass Jesus uns nahe ist und dass er unter uns wirkt.
Ich freue mich, dass sie auch heute eingeschaltet haben und zuschauen.
Franziska und Reinhard Hauke sind auch heute wieder die musikalischen Wegbegleiter in diesem Gottesdienst. Und unser Steuermann im Hintergrund ist, wie immer, Maik Langer, der für das Technische zuständig ist.
Am Anfang möchte ich ein paar Worte zu Ereignissen dieser Woche sagen, zu den genehmigten Lieferungen des Leopard-Panzers an die Ukraine und weiteren Waffen. Wie sie wissen, wird das auch in der Kirche kontrovers diskutiert.
Es gibt aber keine einfache Antwort darauf, ob wir als Christen dafür oder dagegen sind, dass Waffen an die Ukraine geliefert werden. Es gibt Argumente sowohl für als auch gegen die Entscheidung Waffen zu liefern. Auf der einen Seite kann man argumentieren, dass Jesus uns aufgefordert hat, Frieden zu stiften und unsere Feinde zu lieben. Auf der anderen Seite hat Jesus jedoch auch nicht dafür plädiert, dass wir uns vor Angriffen hilflos hingeben sollen. Es gibt das Beispiel des Hauptmanns, der um Heilung für seinen Sohn gebeten hat und auch die Soldaten, die gefragt haben, was sie tun sollen, die Jesus nicht aufgefordert hat, ihren Beruf aufzugeben.
In manchen Fällen kann es hilfreich sein, sich an den Rat von Martin Luther zu halten: "Sündige tapfer, aber tapferer glaube!" Das bedeutet, dass man in schwierigen Entscheidungen, die moralisch schwierig sind, sein Bestes tun sollte, um das Richtige zu tun, während man gleichzeitig auf seinen Glauben und Gottes Führung vertraut.
Lasst uns beten:
Gebet
Gebet
Herr, unser Gott, auch heute danken wir dir für diesen GottImpuls-Gottesdienst und dass wir ihn hier über die Medien feiern können.
Du hast uns Glauben und Zuversicht in unser Leben gebracht. Deine Liebe willst du in uns leuchten lassen. Wir danken dir und bitten dich: erfülle uns mit Vertrauen in deine Güte. Lass dein Licht in uns leuchten, damit durch uns deine Herrlichkeit offenbar werde allen Menschen.
Segne diesen Gottesdienst. Das bitten wir im Namen Jesu. Amen.
Lied Einfach mittendrin
Lied Einfach mittendrin
Andacht
Andacht
Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer,
gibt es einen Ort oder einen Zeitpunkt, an den sie jetzt denken, wo sie gern wieder sein würden? Einen Ort der Erholung, einen Ort, wo es für sie schön war, einen Ort, der guten Erinnerung. Vielleicht von der letzten Schiffsreise, auf der sie viele schöne Orte unserer Erde gesehen haben (obwohl man ja heute mehr wegen dem Klimaschutz dafür kritisiert wird), oder den letzten Urlaub in den Bergen mit den schönen Wanderungen zu manchen Gipfeln, oder vielleicht auch eine Auszeit in einem Kloster oder an einem anderen stillen Ort. Vielleicht ist es auch ein Familienfest oder ein anderes schönes Ereignis in ihrem Leben.
Ich denke gern an meine letzte Geburtstagsfeier zurück. Ursprünglich wollte ich diese garnicht feiern, weil mein Geburtstag immer so kurz vor Weihnachten ist, und da hat man doch so manches andere zu tun. Doch dann habe ich meine Gäste eingeladen. Und die Feier war richtig schön.
Solche Ereignisse geben uns in unserem Leben manchmal richtig gute Schübe und Impulse, um uns vorwärts zu bringen. Manchmal möchte man dann solche Momente im Leben nicht mehr loslassen. Man möchte sie festhalten, am liebsten konservieren.
Um so ein Erlebnis geht es heute in dieser Andacht, so am Ende des Weihnachtskreises, schon mit dem Blick hin zur Passions- und Leidenszeit Jesu, die ja in wenigen Wochen beginnt.
Jesus ist mit seinen Leuten unterwegs. Da startet er auf einmal eine Umfrage. Das ist ja so heutzutage Gang und gäbe. Und jeder kann das ja mal schnell mit einem Umfrageprogramm im Internet machen. Aber auch so werden wir fast in jeder Woche von jemanden angerufen, der irgendetwas wissen will? Langsam blockiere ich bei solchen Umfragen schon mein Telefon, weil man ja nicht mehr weiß, ob so etwas noch seriös ist.
Auf jeden Fall startete Jesus unter seinen Leuten damals eine Umfrage: “Was meint ihr, was halten die Leute von mir? Wer bin ich?”
Nun die Antworten sind wie bei einer Highscore-Umfrage recht unterschiedlich: Johannes, der Täufer, Elia, Jeremia oder ein anderer Prophet.
Jetzt stellt Jesus die Frage: “Und was meint ihr, wer bin ich?” Die Antwort des Petrus ist darauf: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!
Das klingt ja recht toll. Es ist ein richtiges Bekenntnis des Petrus. Es ist echt und er meint es auch so. Aber wir kennen Petrus, was er für ein Hitzkopf sein kann. Kurz darauf spricht Jesus davon, dass er in Jerusalem leiden und getötet wird. Da reagiert Petrus auf ganz anders. Er wird jetzt Jesus auf einmal gegenüber richtig barsch und will von diesem Weg abbringen.
Doch dann kommt dieser Tag und dieser Ort, um den es uns heute geht. Es ist der Tag, wo man am liebsten nicht mehr weg will, den man immer festhalten will. So muss es immer bleiben: “Hier ist gut sein”.
Ich lese einmal die Begebenheit aus Matthäus 17 vor:
1 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus und die beiden Brüder Jakobus und Johannes mit auf einen hohen Berg. 2 Plötzlich veränderte sich sein Aussehen. Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleidung wurde strahlend weiß. 3 Auf einmal erschienen Mose und Elia und begannen mit Jesus zu sprechen. 4 Petrus rief aus: »Herr, wie wunderbar ist das! Wenn du willst, baue ich drei Hütten, eine für dich, eine für Mose und eine für Elia.« 5 Doch noch während er das sagte, glitt eine helle Wolke über sie, aus der eine Stimme zu ihnen sprach: »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe. Hört auf ihn.« 6 Die Jünger erschraken zu Tode und fielen mit dem Gesicht voran auf die Erde. 7 Da kam Jesus zu ihnen und berührte sie. »Steht auf«, sagte er, »ihr braucht keine Angst zu haben.« 8 Und als sie aufblickten, sahen sie niemanden mehr außer Jesus. 9 Als sie den Berg wieder hinunterstiegen, befahl Jesus ihnen: »Erzählt niemandem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.«
Was ist das für ein Moment im Leben dieser drei Jünger? So etwas muss man doch festhalten. Fotoapparate, Videokameras und Smartphones gab es damals nicht. Also musste man das doch anders regeln. Es muss anders wie geschehen.
Die Lösung: Sie wollten drei Hütten bauen: für Jesus eine, für Elia eine und für Moses eine. Nicht einmal für sich selbst. Moses war der Vertreter des alten Bundes. Elia war der Vertreter der Propheten und Jesus ist der Messias als der Sohn Gottes. Drei Hütten, also ein Ort, der bleiben muss, der Bestand haben muss über ihr Leben hinaus, auch über die zukünftigen Generationen hinaus. Ein Ort der dauerhaft bleiben muss. Aber dieser Ort blieb nicht.
Ja und heute weiß man nicht einmal mehr, welcher Berg es wirklich war, wo diese Begebenheit geschah. War es der Berg Tabor, wo man mit einer Kapelle dieses Ereignisses gedenkt, oder war es der Hermon, wo wissenschaftlich gesehen, das Ereignis besser hin passt, oder gar ein ganz anderer Berg?
Ja, die drei Jünger wollten bleiben. Es war doch ein wichtiger Moment in ihrem Leben, das zu erleben: diese Verklärung von Jesus auf dem Berg, dass Jesus zu dieser Lichtgestalt wurde und den beiden Vertretern des Alten Testamentes begegnete. Wie heißt es:
2 Plötzlich veränderte sich sein Aussehen. Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleidung wurde strahlend weiß.
Das ist doch etwas Außergewöhnliches, etwas Besonderes, was die Jünger hier erlebten. Jesus wurde zu einer Lichtgestalt. Die Gestalt Jesu verwandelte sich. Dennoch bleibt Jesus selbst unverwechselbar. Es prägte und stärkte ihren Glauben. Es ist für diese drei Jünger eine neue Erfahrung. Eine Erfahrung, die sie aber nicht abschreckte, sondern einen tiefen Eindruck machen lässt, der sie für die Zukunft prägte und ihren Glauben stärkte.
Und dieses Geschehen geht noch weiter. Mose und Elia erscheinen. Und sie kommen mit Jesus ins Gespräch. Das begeistert Petrus. Es begeistert ihn so sehr, dass er ins Stammeln kommt und beginnt Unsinn zu reden, denn Hütten hatten alle drei wohl kaum nötig.
Aber wie schon gesagt, er will diesen Augenblick festhalten. Wir würden heute eine Videokamera nehmen und das Ganze dann auf YouTube veröffentlichen.
Und diese Geschichte ist immer noch nicht zu Ende. Das war erst der erste Teil. Ja sie steigert sich förmlich. Denn dann kommt eine Wolke.
5 Doch noch während er das sagte, glitt eine helle Wolke über sie, aus der eine Stimme zu ihnen sprach: »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe. Hört auf ihn.« 6 Die Jünger erschraken zu Tode und fielen mit dem Gesicht voran auf die Erde.
Es steigert sich also noch einmal. Eine dunkle Wolke kommt. Für den Berg Hermon ist das eigentlich nichts ungewöhnliches, dass seine Bergspitze mit Wolken umgeben sind, wie bei uns die Alpen oder auch der Brocken im Harz.
Vor ein paar Tagen gab es in der Türkei ein ungewöhliche Wolkenerscheinung. Sie war so ungewöhnlich, da dachte mancher es wäre ein Ufo. Also Wetterphänomene sind im Mittelmeerraum nichts ungewöhnliches.
Aber dann geschieht eben das ungewöhnliche: Gott spricht - er spricht aus einer Wolke. Das wiederum ist in der Bibel nichts ungewöhnliches, dass Gott aus einer Wolke oder andere Wetterereignisse spricht.
Es ist Gottes Bekenntnis zu Jesus als seinen Sohn: »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe. Hört auf ihn.« Und das hat dann Petrus und die beiden anderen Jünger regelrecht umgehauen. Mit dem Gesicht liegen sie jetzt auf der Erde. Was die drei Jünger erlebten, nennt die Wissenschaft eine Theophanie. Sie dürfen die unsichtbare Wirklichkeit Gottes sehen. Und die menschliche Reaktion ist, und es würde auch die unsere heute sein: Furcht und Zittern.
Aber die Jünger bleiben nicht im Dreck liegen, sondern wieder ist es eine wunderbare Geste von Jesus: Mt 17,7
7 Da kam Jesus zu ihnen und berührte sie. »Steht auf«, sagte er, »ihr braucht keine Angst zu haben.«
Dann heißt es weiter: Mt 17,8
8 Und als sie aufblickten, sahen sie niemanden mehr außer Jesus.
Genau in diesen Worten »Jesus allein« steckt eine tiefe Sinnbildlichkeit. Einmal, spätestens bei unserem Sterben, werden uns alle bekannten und vertrauten Gesichter verlassen. Nur Jesus allein wird dann bei uns bleiben und uns leiten. Aber auch im Blick auf unsere Erlösung gilt das: »Jesus allein.«
Kein Verdienst, keine Selbstgerechtigkeit kann uns retten. Keine Philosophie schafft es, kein Buddha und kein Konfuzius. Auch Mose und Elia können uns nicht retten. Das war der Glaube der Jünger Jesu. Das war auch die Erkenntnis von Paulus und von Martin Luther.
Aber das war und ist auch der Glaube meiner Familie. In meinem Elternhaus hing viele Jahre über der Eingangstür ein gerahmtes Bild. Dort hatte ein Maler vor vielen Jahren von meinem Vater den Auftrag bekommen eine Postkarte zu kopieren. Auf dem Bild konnte man nur diese beiden Worte lesen “Jesus allein”.
Und so ähnlich sind ja auch die letzten Worte von Papst Benedikt XVI: “Herr ich liebe dich!”
Denn nur Jesus kann von Sünden retten und erlösen (Apg 4, 12; 13, 38; 15, 10f.; Röm 3, 21ff.). “Jesus allein” ist es, der am Ende alle bösen und widergöttlichen Mächte besiegt und Gottes Reich vollendet.
Na toll, werden jetzt die Jünger gedacht haben. Wir dürfen nicht hier oben bleiben, das Schöne und Erlebte feiern, nein, jetzt sagt uns Jesus auch noch, dass wir nicht einmal davon weitererzählen dürfen. Nicht einmal den anderen Jüngern. Die anderen wären doch so richtig neidisch gewesen, dass sie nicht dabei waren. Aber das geht nun nicht.
Ist das nicht auch unsere Erfahrung im Leben, dass viele der tollen Momente eben nur Momente sind, und so sehr man versucht sie festzuhalten, sie umso schneller durch die Finger zu gleiten scheinen. Die Momente, die guten Zeiten, die Nähe Gottes, sind das alles Dinge die einem nur durch die Finger gleiten?
Für Jesus ist es mehr als das! Er wollte den Jüngern nicht ein besonderes „Erlebnis“ schenken, wie man heute vielleicht jemanden ein Erlebnis von Jochen Schweizer, Mydays oder einem anderen Unternehmen schenkt, sondern Jesus sah dieses Geschehen als Baustein im Bau des Reiches Gottes an.
Wenn die Jünger damals diese Hütten gebaut hätten und eben nicht vom Berg herunter gestiegen wären, wer weiß ob wir dann heute hier säßen. Wer weiß, ob dann die Sache mit Jesus weiter gegangen wäre?
Mit Jesus sind wir auf den Weg. Mit Jesus haben auch wir unsere besonderen Momente. Aber wichtig ist, dass wir nach vorn schauen und gespannt sind und darauf warten, was Gott mit uns vorhat.
Dabei haben wir auch unsere Wanderstiefel anzuziehen und müssen manchen Berg besteigen, der vor uns liegt, um mit Gott etwas zu erleben. Der Weg kann manchmal richtig steil sein. Aber wir dürfen wissen: Gott will mit uns gehen in den Höhen und Tiefen unseres Lebens. Wir dürfen wissen: Jesus ist bei uns - “Jesus allein!”
Amen.
Lied Lebensgrund
Lied Lebensgrund
Gebet
Gebet
Licht im Licht,
Herr unser Gott,
in dem wir sehen und sind,
in dem wir leben und atmen,
fühlen und denken,
dein Antlitz leuchtet über uns
wie die Sonne auf das Land.
Erscheine,
wo du fremd bist,
wo Menschen nur auf sich selbst hoffen
und auf ihre eigene Möglichkeiten,
wo dein Wort sich verliert im Dickicht
von Tausenden Wörtern und wuchernden Lügen,
wo Macht sich allmächtig fühlt.
Licht von Licht, Herr unser Gott,
gehe auf,
wo Einsamkeit herrscht und Menschen
versinken im Strudel
dunkler Erinnerungen und quälender Träume,
wo ihnen Schmerz die Tage wie ein Dunst überschattet
und alles ein Tanz von Zufällen und Widrigkeiten wird,
wo Lebenszeit leer scheint,
Licht aus dem Licht, Herr unser Gott,
erscheine
über ausgebeuteten Landschaften,
überdüngten Feldern,
toten Brachen,
über dem Elend von Tieren in Menschengewalt,
Erscheine, im Dunkel, Herr unser Gott,
wo Egoismus sich als Dienst tarnt
und Gleichgültigkeit als Liebe,
wo Neid, wo Angst,
wo erstarrte Strukturen
Menschen verkümmern lassen,
wo Wachstum zur tödlichen Ideologie wird
und Reichtum zum Götzen,
wo Krieg und Terror herrschen besonders in der Ukraine und auch sonst in unserer Welt
wo Menschen auf der Flucht sind und Heimat und Familie verlassen müssen,
Licht im Licht, Herr unser Gott,
unsere einzige Hoffnung,
verkläre uns in deiner Gegenwart, die alles verwandelt,
die uns ins wahre Leben führt
und in deine Nähe,
wo du vollendest,
was wir sind, Bruchstücke deiner Menschlichkeit.
In deinem Augenlicht sehen wir das Licht.
Amen.
Segen
Segen
So geht in diesen Tag unter Gottes Segen:
Der Herr segne Dich und behüte Dich! Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig! Der Herr erhebe sein Angesicht auf Dich und gebe Dir Frieden.
Lied Der Einzige 153
Lied Der Einzige 153