Weltgebetstag 2023

Epheser 1,15–19 ZB 2007

15 Also: Da auch ich von eurem Glauben im Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, 16 höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke: 17 Der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. 18 Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welch reiches und herrliches Erbe er für die Heiligen bereithält 19 und wie überwältigend gross die Kraft ist, die sich als Wirkung seiner Macht und Stärke an uns, den Glaubenden, zeigt.

Liebe Gemeinde,

heute lesen wir aus dem Brief des Paulus an die Epheser, Kapitel 1, Verse 15-19. In diesem Abschnitt dankt Paulus für die gläubigen Christen in Ephesus und betet für sie. Sein Gebet ist voller Weisheit und Erkenntnis und es erinnert uns daran, wie wichtig es ist, für unsere Mitmenschen zu beten.

Paulus schreibt: "Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke, damit der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst, auf dass ihr erleuchtete Augen habt zu eurem Verständnis, damit ihr wisst, welche Hoffnung sein Ruf erweckt, welche Herrlichkeit das Erbe der Heiligen ist und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns gläubigen Menschen ist, nach der Wirkung der Macht seiner Stärke."

Diese Worte sind ein aufrüttelnder Aufruf an uns alle. Paulus betet nicht nur für die Gemeinde in Ephesus, sondern auch für uns heute. Wir brauchen den Geist der Weisheit und Offenbarung, um die Erkenntnis Gottes zu haben und um unsere Augen zu erleuchten. Wir brauchen die Erkenntnis von Gottes Größe und seiner Herrlichkeit, damit wir verstehen können, welche Hoffnung unser Ruf erweckt und welche Herrlichkeit unser Erbe als Heilige ist.

Wir dürfen niemals vergessen, dass Gottes Kraft in uns gläubigen Menschen überschwänglich groß ist. Diese Kraft befähigt uns, das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden und anderen zu dienen. Wir haben die Fähigkeit, andere Menschen zu lieben, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrer Lebensumstände.

In dem Abschnitt, den wir betrachten, gibt es viele wichtige Begriffe, die die christliche Erfahrung und die Beziehung zu Gott beschreiben. Glaube: Der Glaube ist eine Grundlage der christlichen Erfahrung. Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen (Hebräer 11,6). Der Glaube ermöglicht es uns, an Gottes Liebe und Gnade festzuhalten, auch wenn wir durch schwierige Zeiten gehen. Hoffnung: Die Hoffnung ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der christlichen Erfahrung. Wir hoffen auf die Wiederherstellung der Welt, die durch die Sünde und die Zerstörung beschädigt wurde. Wir hoffen auf die Wiederherstellung der Beziehung zu Gott, die durch unsere Sünden getrennt wurde. Diese Hoffnung gibt uns Zuversicht, auch wenn wir durch schwere Zeiten gehen. Liebe: Die Liebe ist das zentrale Element des Christentums. Gott hat uns zuerst geliebt, und er fordert uns auf, einander zu lieben (1. Johannes 4,19). Die Liebe ist der Grund, warum Jesus Christus am Kreuz starb. Wir sind aufgerufen, diese Liebe in der Welt auszubreiten und unseren Mitmenschen zu dienen. Weisheit und Offenbarung: Paulus betet darum, dass Gott den Geist der Weisheit und Offenbarung gibt, damit die Gläubigen die Erkenntnis seiner selbst haben. Dies bezieht sich auf eine tiefere Erkenntnis Gottes, die nur durch seinen Geist gegeben werden kann. Diese Erkenntnis befähigt uns, die Wahrheit des Evangeliums zu verstehen und unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen. Kraft und Stärke: Paulus betont auch die Kraft und Stärke Gottes, die in uns wirksam ist. Diese Kraft befähigt uns, das Evangelium zu verkünden und anderen zu dienen. Sie gibt uns auch die Kraft, schwierige Situationen durchzustehen und unseren Glauben zu bewahren. Macht und Herrlichkeit: Schließlich betont Paulus die Macht und Herrlichkeit Gottes. Diese Macht und Herrlichkeit ist überwältigend und übersteigt unser Verständnis. Sie zeigt uns jedoch, dass Gott allmächtig und souverän ist und dass wir ihm vertrauen können. Insgesamt zeigt uns dieser Abschnitt, dass die christliche Erfahrung auf Glauben, Hoffnung und Liebe gegründet ist. Wir sind aufgerufen, nach Weisheit und Offenbarung zu suchen und auf die Kraft und Stärke Gottes zu vertrauen. Wir sollten auch die Macht und Herrlichkeit Gottes anerkennen und uns darauf ausrichten, ihm zu dienen und sein Reich auf Erden zu errichten.

Der Ausdruck "Augen des Herzens" wird in der Bibel oft als Metapher verwendet, um die Fähigkeit zu beschreiben, die geistliche Wahrheit zu sehen oder zu verstehen. Mit anderen Worten, es bedeutet, dass Gott unser Innerstes kennt und in der Lage ist, unsere tiefsten Gedanken, Wünsche und Motivationen zu erkennen. In Epheser 1,18 verwendet Paulus diese Metapher, wenn er betet: "Er [Gott] gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid." Hier bittet Paulus Gott darum, den Gläubigen die Fähigkeit zu geben, geistliche Wahrheiten zu erkennen und zu verstehen. Wenn Gott "die Augen unseres Herzens sieht", dann bedeutet das, dass er unsere innersten Gedanken, Wünsche und Motivationen kennt. Er kann unsere Motivationen, unser Herz und unsere Gedanken lesen, auch wenn wir sie vielleicht nicht einmal vollständig verstehen. Gott kann uns helfen, die Wahrheit zu erkennen und geistliche Erkenntnisse zu gewinnen, die wir sonst nicht hätten. Insgesamt betont der Ausdruck "Augen des Herzens", dass unser Verständnis der Wahrheit nicht nur auf unser intellektuelles Wissen beschränkt ist, sondern auch auf unser Herz und unseren inneren Glauben ankommt. Und Gott, der unser Schöpfer ist und uns besser kennt als wir selbst, kann uns dabei helfen, unsere geistliche Erkenntnis zu vertiefen, indem er die Augen unseres Herzens erleuchtet.

Als Christen sind wir berufen, Licht in diese Welt zu bringen und das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden. Aber um das zu tun, brauchen wir Weisheit und Erkenntnis, damit wir unsere Mitmenschen auf eine Weise ansprechen können, die zu ihrem geistlichen Wachstum beiträgt. Deshalb sollten wir wie Paulus beten, dass Gott uns diese Gaben gibt.

Lasst uns also unsere Augen auf Jesus Christus richten, den Vater der Herrlichkeit, und auf seine große Liebe und Gnade. Lasst uns dankbar dafür sein, dass er uns den Geist der Weisheit und Offenbarung gibt, damit wir seine Größe und Herrlichkeit verstehen können. Und lasst uns beten, dass Gott uns in der Kraft seiner Stärke befähigt, das Evangelium zu verkünden und anderen zu dienen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen Gottes Segen. Amen.