Der Barmherzige Samariter
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Der barmherzige Samariter s
So cool, dörf ich euch hütte e Gschicht verzelle! Ich finds no witzig – es isch für mi au s erschte Cevi-Lager. Ich bi suscht nid so dr Camper. Shout-Out an dere Stell am Memphis wo mir gholfe het mi Zält uffstelle – Suscht hätti miesste dusse schloofe…
Ich will euch e Gschicht uss dr Bible verzelle. Ich lieb Bibelgschichte. Die sinn sooo alt. Zwüsche 2000 und 3000 Joor alt. Und trotzdäm sinn si no mega aktuell für uns, beriere uns und spräche uns hütte no ah.
Die Gschicht foht eso ah:
Jesus isch emol vo emne Maa gfrogt worde: «Meister, was muess ich mache, zum e Fründ vo Gott zwärde? Was muessi tue, dass ich für immer bi Gott dörf läbe?» Jesus het zruggfrogt: «Was dänksch denn du? Was hesch glernt?». Dr Maa het ihm gantwortet: «Lieb dr Herr, di Gott, vo ganzen Härze, mit ganzem Wille und mit ganzer Kraft und dim ganze Verstand! Und lieb di Mitmensch wie di sälber.» Jesus isch beiidruckt gsi, und het ihm zuegstumme – abr dä Ma hets genauer welle wüsse: «Jesus, wär genau isch denn mi Mitmensch? Isch das au mi Nochber? Dä wo näbe mir wohnt? Mit däm kannis ebbe nid so guet – däm willi eigentlich nid hälfe!»
Jesus het glache und gseit: «Ich will dir e Gschicht verzelle, denn verstosch es sicher»:
Es isch emol e Maa uss Israel gsi, dä isch vo Jerusalem nach Jericho gloffe. BILD 1
Das sinn öbbe 30 Kilometer. Wo sinn dLüüt uss Ettigen? Das wär wie, wenn mir vo Ettige über Basel nach Buebedorf würde welle laufe. BILD 2
Die Strecki isch bekannt drfür gsi, dass si gföhrlich isch, und dases Räuber umme het. BILD 3
Abr är het halt kei Alternative kha… BILD 4
Plötzlich sinn inere Schlucht e paar Räuber hinter emne grosse Stei füregsprunge. BILD 5
Si hänn dr Maa abegschlage, ihm alles wäggnoh, und hänen halbtot dörte lo ligge. BILD 6
Stelled euch mol dä armi Maa vor! BILD 7
Liggtr ganz ellei dörte, im Staub, in dr Hitz. Vilicht hetr mol no gruefe: «Hilfe, Hilfe, hilft mir denn niemert?», abr schnäll hetr nümme möge – und sini brochene Rippi hänn so fest weh gmacht bim Riefe!
Plötzlich gseht är, wie e Bischof au uffem Wäg nach Jericho kunnt. BILD 8
«Dä hilft mir sicher!» dänkt sich unsere Maa. Und är rieft luut zu ihm: «He, do bini! Hilf mir!». Dr Bischof luegten kurz ah – und lauft denn schnurstracks wiiter. Dr Maa am Boode rieft verzwiiflet: «Ey! Ey??» abr es nützt nüt. Vilicht het dr Bischof dänkt, es wär e Falle, zum ihn ussraube….
Kurz druff kunnt e jüdische Schriftglehrte durch dStroos. BILD 9
Meined ihr, dä hilft ihm? Widr schreit är, diesmol fast ohni Stimm: «bitte, bitte hilf mir»…. Und erneut lauft dä Maa eifach drah vrbi.
Vilicht dänked ihr jetzte, «Boah, die Männer sinn so gemein gsi, wie kame das mache!». Aber damals hets spezielli Regle gäh – bitzli wie unseri Corona-Quarantäne. Dr Schriftglehrti hätti 10 Tääg nid dörfe go schaffe, wenn är Bluet aalängt. Dä hätti 10 Täg in Quarantäne miesse, wennr dä Maa au nur beriert hätti – und är het vilicht dänkt: «Ich hane wichtige Job, ich muess in Tämpel go Gottesdienst halte. E Huffe Lüüt warte dörfe uff mi. Ich ha jetzt Kei Ziit für 10 Täg Quarantäne».
Dr Maa hjet dHoffnig scho fast uffgäh. Doch denn lauft e dritti Person däm Wäg entlang. BILD 10
Zerscht erkennt er en nid so guet, abr plötzlich sinkt em Maa sHärz ind Hoose: Es isch e Samaritaner!
Ihr miend jetzt verstoh: dIsraelite und dSamaritaner sinn verfeindet gsi. Si hänn Krieg gfüert, und beidi hänn gseit, «Mir sinn die, wo Gott richtig aabätte, und die andere maches falsch!». Ihr händ sicher alli vo däm schreckliche Krieg in dr Ukraine mitbiko. Mir mien uns das e chli eso vorstelle, wie wenn e Ukrainer dört am Bode würd ligge und e Russ würd verbilaufe. Was würd sich dr Ukrainer dänke? «Dä kämpft gege mi Land, dä het vilicht uff mini Fründe gschosse – dä wird mir sicher nid hälfe».
So isch sich dr Israelit vorkho. «Dä Fremdi, dä kennt mi nid, dä hasst mi vilicht sogar. Nei im Läbe hilft dä mir…»
Doch dä Ussländer lauft diräkt zu ihm. BILD 11
Är risst e Stück vo sine Kleider ab, putzt und verbindet sini Wunde und lüpft ihn uff si Esel. BILD 12
Denne bringt är en zunere Jugendherbärge BILD 13
zahlt ims Zimmer und seit zum Chef dörte sogar: «Du kennsch mi, ich kum regelmässig do ane. Pfläg dä Maa gsund, und wenns meh kostet het, als ich scho zahlt ha, denn zahlichs dir, wenni negscht mol vrbi kum!». BILD 14
Het halt no kei Twint gäh damols. Dr Chef vo dr Jugi het dä maa pflägt, bisr wird gsund gsi isch.
Jesus het die Gschicht also däm Maa verzellt, wo het welle wüsse, wär si Mitmensch isch. BILD 15
Und zum Schluss heteren gfrogt: «Wär isch dr Mitmensch für unsere Israelit gsi? Dr Richter, dr Schriftglehrti odr dr Samaritaner?»Und ich glaub, bi dr Antwort het sich alles in ihm gsträubt, so fest sogar, dass är nidmol dr Name vom Samaritaner kha sage, sondern zähneknirschend muess zuegäh: «Dä, wo ihm gholfe het, wo dä Maa Hilf am dringendste brucht het.»
Ich weiss nid, wies dir goht, aber ich ha immer wieder mol Mensche in mim Läbe, wo mini Hilf bruche: Mini Mitbewohner, mini Familie, mini Arbeitskollege, mini Fründe. Und oft bruch ich au dHilf vo ihne! Mänggmol fallt mir das eifach, aber mänggmol, grad denn, wenn mi mi Mitbewohner gnärvt het wennr die letschti Milch usem Kielschrank gnoh het, mi Arbeitskollege si Zügs nid gmacht het, odr mi Brueder sich lang nümme bi mir gmolde het, und denne öbbis vo mir will – denn fallts mir nid so licht.
Jesus seit uns in dere Gschicht dütlich: Behandle dini Mitmensche so, wie du willsch behandlet wärde. Au die Müehsame. Au die Aasträndende. Au die Gemeine.
Vilicht hesch du so öbber in dim Läbe: Ebber in dr Schuel, wo du oft Striit hesch, e Schwester, wo mega miehsam isch, odr du heschs nid guet mit dine Eltere.
Ich zum Bispiil ha e Brueder, wos nid ganz so eifach het im Läbe. Mir hänn au nid ganz sone eifachi Beziehig mitenand
Falls du au so öbber hesch, denn hanich für di hütte e Pflaster mitgnoh, wo du do in dr Mitti vom Zält dörfsch go hoole, wo du dir denn sälber kasch uff dr Arm kläbe, zum an die Person zdänke. Ich mach das au, zum an mi Brueder dänke, dasich für ihn do si will, wenns ihm nid so guet goht, au wenns mir vilicht nid so eifach fallt.
Und wenn du denn morn bim Uffruume, odr bim heimegoh, odr denn in dr Schuel negscht Wuche widr mit ebberem ztue hesch, wo du grad miehsam findsch, aber wo dini Hilf brucht, denn erinnere di mit däm Pflaster dra, was Jesus gseit het: «Lieb dr Herr, di Gott, vo ganzen Härze, mit ganzem Wille und mit ganzer Kraft und dim ganze Verstand! Und lieb di Mitmensch wie di sälber, und du wirschs Läbe finde». Amen.