Über das Vaterunser

Die Bergpredigt  •  Sermon  •  Submitted
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Beten - Das Unser Vater
Mir rede hütte über e wiitere sehr wichtige Text uss dr Bärgpredigt vo Jesus. Jesus redet do übers Bätte. Zerscht verzellt är, wie me bätte söll und wie me nid. Denn git är uns e Bispiil, wie mir bätte könne. Ich würd euch das Bispiil gärn vorläse:

Der Bibeltext:

9 So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel! Mach deinen Namen groß in der Welt.
10 Komm und richte deine Herrschaft auf. Verschaff deinem Willen Geltung, auf der Erde genauso wie im Himmel.
11 Gib uns, was wir heute zum Leben brauchen.
12 Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir allen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind.
13 Lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden, sondern rette uns aus der Gewalt des Bösen.
14 Wenn ihr den andern vergebt, was sie euch angetan haben, dann wird euer Vater im Himmel euch auch vergeben.
15 Wenn ihr aber den andern nicht vergebt, dann wird euer Vater euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.«

Predigttext:

Wär vo euch isch schomol in ere Beziehig gsi? Mol Händ uffe. Ganz ehrlich: So verliebt si isch doch scho sschönschte uff dr Wält. E anderi Person zha, wome so noch kha si, so gmeinsam kha unterwägs si, wö für di do isch, wo sich für di interessiert und um di sorgt – ich glaub wirklich fest, dass dr Mensch ganz grundsätzlich für Beziehige gmacht worde isch.
Ich glaub abr au, dass mir Mensche nid nur fürd Beziehig zunenander gmacht worde sinn, sondern au für e Beziehig zu Gott. Mir hänn übr Jesus scho einiges ghört in de letschte paar Täg: Zerscht übr sis Königriich, wo so anderscht isch, als mirs uns vo andere Riich uff dere Wält gwöhnt sinn, und dass jede kha Teil vo däm wärde.
Denne hänn mr über e Gott ghört, wo sich für uns interessiert und sich um uns kümmeret – e Gott, wo uns kennt, und wo sich für unsri Bedürfniss und unsri Nöt interessiert.
Hütte sötts drum goh, wie mir mit däm Gott in e Beziehig könne trätte, und ich glaub, dass Jesus uns mit däm Gebät e richtig gueti Vorlag gäh het, wie mir das könne mache! Ich möchte das mit euch Värs für Värs duuregoh und zeige, wie die Beziehig zu Gott kha usseh.
Vilicht kenned ihr dStandardversion vom Unser Vater, wo die reformierti und katholischi Kirche gmeinsam erarbeitet hänn. Ich ha euch hütte sUnser Vater uss ere andere Übersetzig vorgläse, wellichs cool find, das mol mit andere Ohre zghöre.
Jesus foht eso ah: So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel! Mach deinen Namen groß in der Welt.
Komm und richte deine Herrschaft auf. Verschaff deinem Willen Geltung, auf der Erde genauso wie im Himmel.
Nur scho die erschte Wort findich spannend: „Unser Vater“. Do isch scho so viel dinne.
Erstens, dass me Christ sii schlächt elei kha si. Glaube läbe heisst immer, Glaube in Gmeinschaft läbe. Das gmeinsame isch au eins vo mine Highlights do im Surfcamp – mit euch allne unterwägs zsii, zämme ässe, zämme schwätze, zämme am Strand sii isch eifach grossartig. Das zieht sich denn au duure „Unser Brot gib uns“, „vergib uns unsere Schuld“. Es isch immer uns, nie „mir“.
Zweitens seit uns das „Unser Vater“, in was füre Art vo Beziehig mir dörfe mit Gott trätte. Es isch nid öbbis distanzierts, nid e „ich-muess-es-richtig-mache“ Art vo Beziehig, sondern e liebendi Vater-Kind-Beziehig. E Vater, wo sich um si Kind kümmeret, wos ärnscht nimmt, wos in Arm nimmt und beschützt, ihm zueloost, und wo mit ihm gmeinsam die Wält will entdecke!
Zu ihm könne mir au wie zumene Vater rede. Mir mien nid vieli odr sehr komplizierti Wörter bruche, zum ihn beiidrucke. Wenigi, aber ärnschtgmeinti Wort sinn ihm lieber.
Als zweits redet Jesus über dr Willte vo Gott:
Komm und richte deine Herrschaft auf. Verschaff deinem Willen Geltung, auf der Erde genauso wie im Himmel.
Vilicht hänn mir verständlicherwiis bitz e schwierigs Verhältnis zum Wort Herrschaft. Schnäll dänke mr an Krieg, an Putin, und an Eroberige. Abr wie dr Simon uns verzellt het, ischs Königrich vom Himmel e Upside-Down-Königriich, e Uffem-Kopf Königrich! Dört sinn die erschte die letschte, und sKönigrich ghört de Arme, Schwache und Truurige.
Das Königrich, prägt vo Liebi und Hoffnig, söll uff dere Wält grossgmacht wärde. Mir mien nid vo dere Wält flüchte, sondern mir stön mit beidne Bei fest druff und drin – well mir si verändere wänn.
Mir als Mensche könne uffhöre, immer das miesse zmache, wo mir wänn, immr nach unserem Wille miesse zhandle. Ich bi überzügt: So wird mi Läbe frei! Wennich ewäg kum vo mir sälber, uffhör, mi um mi sälber zdreie.
Ganz ehrlich: Ich ha sGfühl, mini beste Momänt hanich, wennich mi nid um mi sälber drei: Wennich e Hochziit vo guete Fründe dörf plane, wennich mi Gottimeitli hiet, wennich bi mine Eltere zum Znacht bi und mi Mami verzellt, wie ihri Wuche gsi isch, wenn ich mi Tante im Spital bsuech… Wennich dKapazität ha, mi um anderi zkümmere, wellich weiss, dass Gott mi hebt und sich um mi kümmeret, denn wirdich wirklich frei!
Jesus fahrt wiiter:
Gib uns, was wir heute zum Leben brauchen.
Ihr kenned vilicht au do die bekannteri Übersetzig «Unser tägliches Brot gib uns heute», aber die modärneri Übersetzig triffts glaubi ganz guet. Mir wänn Gott drum bitte, dass är uns git, was mir zum Läbe bruche, was au immer das sii mag: Brot, e Dach überem Kopf, e Job, Sinn, Energie, Liebi. Gott gseht unseri Nöt, materiell oder immateriell, und är kümmeret sich drum.
Ursprünglich isch das Gebät uss dr Sicht vomne Tagelöhner gschriebe worde, also einem, wo sie Lohn jede Tag kriegt het und sich denn drmit zässe kauft het. Dä het sich also wirklich nur könne sBrot für hütte leischte – sÄsse vo morn isch nid in sinere, sondern in Gottes Hand gsi.
Wenn mir abr hütte für „unser Brot“ bätte, denn bätte mir nid nur für „di und mi“ Brot, sondern wirklich für „unser“ Brot, für alli Mensche, wo hütte no Hunger liide, in Asie, in dr Ukraine, in Afrika.
Als letschts redet Jesus viel vo Vergäbig:
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir allen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind.
Lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden, sondern rette uns aus der Gewalt des Bösen.
Wenn ihr den andern vergebt, was sie euch angetan haben, dann wird euer Vater im Himmel euch auch vergeben.
Wenn ihr aber den andern nicht vergebt, dann wird euer Vater euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.«
E guete Fründ vo mir het mir vor zwei Wuche verzellt, wieso är an Gott glaubt. Är het zwei Pünkt uffzellt – und dr erschti isch Vergäbig gsi: Mir alli bruche Vergäbig. Wenn mir Mensche enttüsche, wenn mir an uns sälber schiitere, an unsere eigene Aasprüch, wenn mir uns sälber beliege, und uns verstricke in Angst und Sälbstzwiifel. Gott schänkt uns die Vergäbig, är nimmt uns die Schuld und die Scham und die Angst, und well är uns vergit, dörfe mir au andere Mensche vergäh, und mien ihne ihri Fähler nümme vorhalte und hinterhärtrage. Die vier Värs zeige uns: Vergäbig isch nid optional im christliche Glaube – Vergäbig isch e Kärn drvo. Es isch im Gebät die einzigi Bitt, wo ane Forderig knüpft isch, so zentral isch si! Vergäbig stellt Beziehige wider här. Beziehig zwüsche Gott und Mensch, und denn au zwüsche de Mensche.
Ich weiss nid, wies du hesch mitem Bätte. Vilicht bättisch du regelmässig, vilicht sogar jede Morge odr jede Oobe, odr du bisch so wie ich, und probiersch es zumindest. Vilicht bättisch du ab und zue – wennde grad dra dänksch, odr wennde meinsch, dass des bruchsch. Vilicht hesch du no sälte odr au nie e Gebät gsproche. Falls du das nid so regelmässig machsch, hanich hütte e Iiladig für di:
Du hesch in däm Surfcamp scho e paarmol vo däm Jesus ghört. Dä Jesus, vo drvo redet, dass die Mensche glücklich sinn, vo arm sinn oder verfolgt wärde. Dä Jesus, wo seit, die vo sich für Friede iisetze, wärde Kinder Gottes gnennt wärde. Dä Jesus, wo seit: „Sammlet Schätz im Himmel und nid uff dr Ärde!“. Und dä Jesus, wo seit: „Kümmeret euch nid um euer Ässe odr euri Kleider! So, wie Gott zu de Spatze und zu de Blueme luegt, luegt är au zu euch“.
Zu däm Jesus kame e Beziehig ha. Zu ihm könne mir bätte. Mit ihm könne mir rede.
Ich möchte di hütte iilade, zum mit ihm in Beziegi zträtte, mit ihm afo zrede. Ich kha nur für mi schwätze, abr für mi isch das die besti Entscheidig in mim Läbe gsi.
Es isch ganz eifach: Wenn du das hütte zum erschte Mol mache wilsch, denn bätt mit uns das Unser Vater, das Gebät, wo Christe sit 2000 Joor überall uff dr Wält bätte! Mir hänns dir zum abläse ussdruckt. Und wenn dus scho regelmässig bättisch, denn bätt das mit uns zämme:
Unser Vater im Himmel…
Joris und Nathalie, ihr dörfed gärn fürekoh
Wenn du das Gebät hütte zum erschte mol bättet hesch, denn ermuetige ich di stark, nochär zumne Leiter zgoh. Mir bätte sehr gärn für di und schwätze mit dir, falls du jeglichi Froge hesch!
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