Lebe mit dem richtigen Ziel: Die Ewigkeit
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Einleitung
Einleitung
Ein Bogenschütze weiß, was er will. Er will sein Ziel, z.B. das Zentrum der Zielscheibe so präziese wie möglich treffen. Das gelingt aber nicht einfach so. Es braucht Übung, eine gute Ausrüstung, auch geübte Sinne und eine präziese Körperhaltung. Es braucht auch Konzentration und niemand würde erwarten, dass der Bogeschützen beim Schießen an Nebensächlickeiten denkt oder seinen Blick vom Ziel abwendet. Aber es braucht noch etwas: Anstrengung und Anspannung.
Der Schütze muss Kraft aufbringen und mit Hilfe der Sehne die Wurfarme des Bogens zueinanderziehen. Nur wenn er die Spannung halten kann, so kann er auch das Ziel präziese anvisieren und mit voller Wucht treffen. Er muss die entgegengesetzten Kräfte so gut es geht zusammenbringen, um Erfolg zu haben. Er baut ein Spannungsfeld auf, für das er Disziplin, Kraft und Zielstrebigkeit braucht.
Christen leben auch in verschieden Spannungsfeldern. Beispielsweise müssen wir uns die Frage stellen, wie wir Gemeinde, Familie und Beruf unter einen Hut bekommen. In jedem dieser Bereiche wollen wir Gott verheerlichen. Doch wie schaffen wir es, dass kein Bereich zu kurz kommt?
Christen leben aber auch im Spannungsfeld zwischen der Welt und Gottes Reich. Gott möchte, dass wir in der Welt leben und arbeiten. Gott möchte das wir die Welt nutzen. Wir müssen sie sogar nutzen, um Gott zu gefallen und auch um unserem Ehepartner und unseren Kindern zu gefallen. Wir leben nicht wie Aliens, die nichts mit der Welt zu tun haben, sondern wir leben mitten drin.
Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt nimmst, sondern daß du sie bewahrst vor dem Bösen.
Heiligkeit bedeutet nicht, dass wir uns von der Welt komplett absondern, sondern das wir uns von der Sünde in der Welt komplett absondern.
Heiligkeit bedeutet, dass wir für den Himmel leben und uns nicht einen Himmel auf Erden einrichten.
Wir sind Pilger auf der Durchreise, Gottes Hausgenossen. Unser Bürgerrecht ist im Himmel und das muss an unserem Lebensstil erkennbar sein.
Im Leben in dieser Welt lauern Gefahren. Es is gut möglich, dass wir verführt werden während wir die Welt benutzen und in eine geistliche Abwärtspirale gelangen. Wenn wir die Welt nicht nur für das notwendige benutzen, sondern ihr einen zu hohen Stellenwert geben, dann können wir Gott nicht gefallen und wir distanzieren uns von Gott.
Und so müssen wir in diesem Spannungsfeld leben: Auf der einen Seite müssen wir die Welt gebrauchen, auf der anderen Seite dürfen wir sie nicht lieben.
Und genau davor warnt unser heutiger Predigttext: Vor der Liebe zur Welt.
Wir lesen aus Gottes heiligem und unfehlbaren Wort. Schlagt eure Bibeln in 1. Johannes Kapitel 2 Vers 15 auf.
Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
Ich habe den Text in zwei Abschnitte gegliedert:
Gliederung:
Liebe nicht das Vergängliche! (Verse 15-16)
Liebe das Ewige! (Vers 17)
1. Liebe nicht das Vergängliche!
1. Liebe nicht das Vergängliche!
In meiner letzten Predigt vor zwei Wochen habe ich über die Verse 7-11 aus diesem Kapitel gepredigt. Wir haben gelernt, dass die Liebe zum Nächsten und insbesondere zu Glaubensgeschiwstern das wichtigste Erkennungsmerkmal eines Christen ist. Wir sollen Gott lieben und wir sollen unseren Nächsten lieben. An der Liebe untereinander soll man uns erkennen, sagt Jesus. An vielen Stellen im Johannesbrief wird die Wichtigkeit der Liebe betont.
Aber hier in unserem heutigen Text lernen wir, was wir nicht lieben sollen. Somit stellt der Text ein Pendant zu meiner lezten Predigt dar. An der Liebe zur Welt erkennen wir, dass jemand kein Christ ist. Oder andersherum ausgedrückt: An mangelnder Liebe zur Welt erkennen wir einen echten Christen.
Wir haben hier einen starken Kontrast: Auf der einen Seite sollen wir Gott und die Menschen lieben, insbesondere die Glaubensgeschwister, aber auf der anderen Seite dürfen wir die Welt nicht lieben. Gott hasst es sogar, wenn wir die Welt und alles was sie uns bietet, lieben.
In der Bibel wird das Wort “Welt” sehr häufig verwendet, aber es bedeutet nicht immer das gleiche.
Oft beschreibt das Wort einfach nur den Lebensraum der Menschen, die bewohnte Erde. Hier in 1. Johannes wird das Wort Welt 17mal verwendet. Das ist ziemlich häufig für einen so kurzen Brief. Im Kontext dieses Briefes beschreibt der Begriff “Welt” das Antigöttliche bzw. die verlorene und gegen Gott rebellierende Menschheit und das Böse. Damit haben wir nichts zu tun.
A. Gottes Art zu lieben
A. Gottes Art zu lieben
Gott ist Liebe und Gott liebt die Welt.
Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.
Gottes Liebe ist eine aufopferungsvolle Liebe, die sich in Gedanken, Taten und Worten äußert. Er will das Beste für dich. Er sucht es, dir Nutzen zu verschaffen. Er ist nicht auf sich fokussiert, sondern er hat dich im Blick. Er hat nur gute Gedanken über dich, er sagt öffentlich, dass er dich liebt und seine Taten beweisen, dass er dich liebt, denn er ist am Kreuz für dich gestorben, er hat sein Blut hingegeben, er hat nichts zurückbehalten und ist arm geworden, damit du gerettet und reich wirst. Alle die an Jesus glauben, werden gerettet!
Und so liebt Gott die Welt. Wenn Gott so sehr die Welt liebt, wieso sollen wir sie dann nicht lieben?
Gott liebt und bemüht sich um jeden Menschen. Das heißt auch für uns, dass wir und um jeden Menschen kümmern und bemühen sollen. Wir helfen jedem, der Hilfe braucht, wir stellen uns schützend vor die, die Schutz brauchen, wir bringen das Evangelium zu denen, die es nicht kennen.
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter zeigt uns auf, dass wir unabhängig vom sozialen, ethnischen oder religiösen Status eines Menschen, alle lieben sollen, die unsere Liebe brauchen.
Aber wir lieben die Menschen in der Welt nicht auf so eine Art und Weise, dass unser Glaubensleben dadurch negativ beeinflusst wird. Wir hassen das Antigöttliche. In Göttingen gab es einen Bruder, der sich mehrfach wöchentlich mit Ungläubigen getroffen hat, aber sein Fokus war dabei nicht biblisch. Er hat mit ihnen auch über seine Sicht über Fehler der Gemeinde geredet. Und irgendwann ist er nicht mehr zur Gemeinde gekommen. Er lebt jetzt wie er will, in absoluter Verlorenheit. Sein Fokus war es nicht, das Evangelium weiterzutragen, sondern er hat das antigöttliche Leben der Ungläubigen mitgelebt.
Unsere Liebe zu Ungläubigen muss aber ihre Motivation in der Liebe zu Gott haben. Gott muss immer den ersten Platz behalten. Sein Reich ist das, wonach wir zuerst trachten und erst danach kümmern wir uns um die Menschen und erweisen ihnen Liebe.
Wir machen also nicht alles mit, was die Menschen tun. Wir lieben und übernehmen auch nicht die Einstellung und das Wertesystem.
Wir warnen junge Christen ja auch z.B. vor einer Beziehung mit einem Ungläubigen. Diese Beziehung und Eheschließung wäre gegen Gottes Willen. Diese Form der Liebe zu Ungläubigen ist völlig falsch.
Aber auch sonstige Beziehungen zu Ungläubgein müssen wir prüfen, wenn wir viel Zeit mit ihnen verbringen oder intensive geschäftliche Beziehungen mit ihnen pflegen. Die Menschen der Welt investieren ihre Zeit, ihr Geld, ihre Gedanken ausschließlich und mit voller Kraft in die Dinge der Welt. Wir aber nicht. Wir können und dürfen uns nicht mitreißen lassen und uns von solchen Menschen. Wir nutzen zwar die Welt, aber unser Ziel ist der Himmel. Um dieses Ziel zu erreichen müssen wir das Spannungsfeld zwischen der Welt und Gottes Reich aufrecht erhalten.
B. Definition Liebe:
B. Definition Liebe:
Liebe zur antigöttlichen Welt ist ein deutliches Zeichen dafür, nicht errettet zu sein. Darum warnt Johannes intensiv vor der Liebe zur Welt. Es geht ihm nicht darum, dass Christen keinen Spaß haben dürfen. Er will uns nicht unterdrücken, sondern er will unsere Freimütigkeit im Glaubensleben fördern. Es geht nicht um eine konservative Erziehung, sondern es geht um nicht weniger als ewiges Leben oder ewigen Tod (siehe Vers 17).
Bist du ein wiedergeborener Christ, so prüfe dich daran: Liebst du deinen Bruder und hast du einen kontinuierlichen Mangel an Liebe für die Welt? Dann ist die Liebe des Vaters in dir!
Bist du aber lieblos gegenüber deinen Glaubensgeschwistern und liebst du die Welt mit ihren Angeboten und Darreichungen, mit ihren Sicherheiten, ihrem Geld, ihrer Ästhetik und ihrer Weisheit, so ist die Liebe des Vaters nicht in dir. Du hast mir Gott gar nichts zu tun.
Weltlich zu sein, machen wir nicht daran fest, ob jemand etwas bestimmtes tut oder lässt oder sich auf eine bestimmte Art Verhält oder kleidet, Weltlichkeit erkennen wir an der konstanten Liebe zum Vergänglichen.
Vergänglichkeit ist das, was die Welt auszeichnet. Alle Liebe der Welt, alles Geld der Welt, alle Sicherheiten der Welt, alle Schönheit der Welt und alle Weisheit der Welt sind der Vergänglichkeit unterworfen. Alles ist kurzweilig. Das schöne Auto rostet, das liebe Geld unterliegt der Inflation, die schöne junge Frau verliert ihre äußerliche Schönheit mit dem Alter und meine Versicherung bringt nichts, wenn ich sterbe.
In welches Reich investierst du dich? Gegenüber wem oder was zeigst du Zuneigung und Ergebenheit? Was prägt dein Leben? Gegenüber wem oder was bist du hingegeben?
Sind es göttliche, ewige Dinge, oder sind es weltliche, vergänglich Dinge.
Liebe bedeutet in diesem Abschnitt eine Zuneigung und Ergebenheit gegenüber den antigöttlichen Dingen der Welt, die geistlich töten.
Jesus macht es deutlich:
Denn was wird es einem Menschen helfen, wenn er die ganze Welt gewinnt und sein Leben verliert?
Die Welt zu gewinnen kann sich gut anfühlen, doch nur für einen kurzen Moment. Danach bedeutet es den Tod.
C: 3 Arten der Verführung (Vers 16)
C: 3 Arten der Verführung (Vers 16)
1. Johannes 2,16 (SLT)
Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt.
Johannes konkretisiert nun in Vers 16, was es bedeutet, die Welt zu lieben. Letztendlich bedeutet es, ein nich Standhalten gegenüber den Verfürhungen der Welt.
Hier werden drei Arten der Verführung genannt, die Gott entgegengesetzt sind. Versuchungen sind Anreize, die uns zur Abweichung von Gottes Maßstab bringen, sodass wir unser Ziel verfehlen. Wie ein Bogenschütze vom Ziel abgelenkt werden kann, so kann auch der Christ von seinem Ziel, Gott zu dienen und zu gefallen, abgelenkt werden.
3 Arten der Verführung:
Die Fleischeslust (physische Verführung)
Die Augenlust und (visuelle Verführung)
Der Hochmut des Lebens (kognitiv-intelektuelle Verführung)
Wir finden diese 3 Arten der Verfürhung bei der Verfürhung von Eva im Garten Eden. Die Schlange belog Eva, sodass in ihr die böse Lust geweckt wurde. In 1. Mose 3,6
Und die Frau sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre, und daß er eine Lust für die Augen und ein begehrenswerter Baum wäre, weil er weise macht; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab davon auch ihrem Mann, der bei ihr war, und er aß.
finden wir genau diese 3 Aspekte:
vom Baum wäre gut zu essen (Fleischeslust)
er ist eine Lust für die Augen (Augenlust)
und er ist begehrenswert, da er weise macht (Hochmut des Lebens)
Und auch als der Satan versucht Jesus zu verführen, benutzt er diese drei Arten der Verfürhung: physisch, visuell und kognitiv-intellektuell.
Lust ist nicht per se schlecht. Die Lust des Menschen gefällt Gott, wenn sie sich auf das Gute richtet: auf Gott selbst, auf sein Gesetz, aus das Zusammensein mit Christus. Ich darf Lust haben, dass heißt ein inneres Wohlgefallen an Gott und den Dingen, die Er liebt.
Lust ist aber boshaft, wenn sie dem entspricht, was der Satan, das Fleisch oder die Welt will. Lust kann sich zur Begierde steigern und völlig entgleisen.
Die Lust des Fleisches:
Die Lust des Fleisches:
Unser Körper hat verschiedene Bedürfnisse, die wir täglich oder häufig stillen müssen. Diese Bedrüfnisse nach Kleidung, Wärme, Ernährung, Sexualität und Ruhe müssen aber den richtigen Stellenwert behalten. Wir nähren und pflegen unseren Körper, aber wir geben ihm nicht den Stellenwert, wie dem Willen Gottes. Jesus macht es in seiner Versuchung deutlich, als Satan, der Verführer, ihm vorschlägt aus Steinen Brot zu machen. Jesus macht klar: Gottes Wort ist wesentlich wichtiger als Speise für den Körper, denn Gottes Wort bleibt ewig, den Hunger kann ich nur kurzfristig stillen.
Und wenn wir uns beobachten, stellen wir fest, das sich eine besondere Investition in unseren körperlichen Bedüfnisse nicht lohnt. Ständig haben wir wieder Hunger, ständig ist uns wieder kalt, ständig wollen wir wieder Ruhe haben, ständig haben wir neues sexuelles Verlangen.
Wir sind beauftragt damit, unseren Körper in einem normalen Rahmen zu pflegen. Ist unsere Lust aber darauf fokussiert, ständig super gutes Essen zu haben, ständig neue Klamotten zu kaufen, überflüssige Schönheits-OPs durchführen zu lassen oder ein auf Sexualität ausgerichtetes Leben zu führen, dann verschwenden wir wertvolle Ressourcen für Dinge, die vergänglich sind. Wir benutzen unseren Körper und die Welt, aber wir werden davor gewarnt, uns diesen physischen Bedürfnissen hinzugeben.
Die Überbetonung grundlegender Bedürfnisse kann zu einer Auflehung gegen Gott werden. Die Bibel warnt uns: Gottloses Vergnügen ist eine Auflehung gegen Gott.
Eine Idee, wenn du Probleme damit hast, regelmäßig die Bibel zu lesen. Mache es dir zur Regel , deinem Körper keine Nahrung zu geben, bevor du dich nicht geistlich ernährt hast. Lies also zuerst die Bibel und versorge dann deinen Körper. Das kann dir helfen, die Prioritäten richtig zu legen.
Immer falsch ist es, wenn wir beim Essen und Trinken ausschweifend werden und die Kontrolle verlieren, was sich z.B. in massivem Übergewicht oder Magersucht ausdrücken kann.
Die Lust der Augen
Die Lust der Augen
Unsere Augen können sich gar nicht satt sehen. Äußerliche Perfektion, Körperkult, Traumhäuser, Traumküchen, Traumautos, Traumurlaub... alles muss perfekt sein und darf und soll unsere Ressourcen auffressen. Das Internet ist voll mit schönen Bildern, ganze Internetplattformen sind darauf aus, die schönsten Bilder darzustellen vom Urlaub oder vom Alltag, Handykameras müssen gestochen scharfe Bilder machen, und Instagramm und ähnliche soziale Netzwerke legen ihren ganzen Fokus auf das Teilen von aktuellen Bildern und Videos. Man präsentiert sein Leben, wie schön es doch ist, man versucht neidisch zu machen und wird neidisch. Die Selbstdarstellung per Foto und Video in einer traumhaften, aber unwirklichen Umgebung. Das ist Weltliebe!
Die Bildschirmzeiten entgleisen völlig. Der Wert von Menschen wird an ihrem äußeren Bemessen. Und wir gucken uns süchtig. Unser Augen wollen immer mehr sehen. Wir wollen am liebsten alles besitzen was wir sehen und schön finden. Doch ist das Gottes Wille - das dein Leben traumhaft aussieht. Das alle neidisch werden, weil deine Küche oder dein Auto so schön ist?
Wo investierst du deine Zeit, deine Kreativität und dein Geld und wie lange befriedigt es deine Augen?
Pornographiesucht, social-media-Sucht oder in der Kauf- oder Habsucht oder was deine Augen sonst noch lustvoll finden, es ist Antigöttlich! Wenn du deinen Augen zu viel gönnst, dann werden sie dich vom Ziel ablenken. Die Augenlust führt wie bei Eva zum geistlichen Tod. Deine Prioritäten liegen dann falsch. Gott interessiert es, wie du deine Zeit und dein Geld und deine Kraft einsetzt, ja wie du deine Prioritäten legst, aber er interessiert sich nicht dafür, ob z. B. deine Wohnung super schön war, oder dein Auto, oder dein Urlaub.
Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.
Vielleicht ist es an der Zeit, auf die nächste Schönheit-optimierungs-Investition zu verzichten und das Geld lieber zu spenden. Vielleicht ist es Zeit Apps auf deinem Smartphone zu löschen um dich auf das zu fokussieren, was ewig bleibt.
Ich sage nicht, dass wir keinen Urlaub oder keine schöne Wohnung haben dürfen, mir geht es nicht um Selbstkasteiung. Es geht darum, uns zu prüfen, ob wir die Welt, das Antigöttlich ehren und anbeten oder Gott.
Grundsätzlich ist die Lust der Augen Sünde, wenn wir etwas haben wollen, was Gott uns nicht gegeben hat oder uns sogar untersagt hat. Als Beispiel kann man hier Steuerhinterziehung und Ehebruch nennen.
Hiob hat mit seinen Augen einen Bund geschlossen, um sich nicht zu versündigen. Es ist gut, sich ein Beispiel daran zu nehmen und die Augen in ihre Schranken zu verweisen.
Der Hochmut des Lebens
Der Hochmut des Lebens
Die dritte Form der Verführung betrifft unser Denken und unseren Intellekt. Es geht um jegliche Form der Arroganz.
Der Hochmut bildet sich auf alles etwas ein:
auf das, was man ist,auf das, was man macht, auf das, was man besitzt.
Man kann von Geburt an und ohne irgendeinen Verdienst intelligent oder schön oder stark sein. Und doch neigt der Hochmut dazu, sich darauf etwas einzubilden.
Nebukadnezar verharrt trotz Warnung in seinem Hochmut: „Ist das nicht das große Babel, das ich zum königlichen Wohnsitz erbaut habe durch die Stärke meiner Macht und zu Ehren meiner Herrlichkeit?“ Gott muss den König mit Wahnsinn schlagen und zeigt ihm, dass der Höchste „die zu erniedrigen vermag, die in Stolz einhergehen“ (Dan 4,27.34).
Der Hochmut stellt sich auch über die anderen. Der Apostel Paulus warnt davor, „höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern so zu denken, dass er besonnen sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat“ (Röm 12,3)
Wir können im Glauben hochmütig sein, aber auch in intelektuellen Dingen. Wir können die Weisheit der Welt höher achten als die Gotteserkenntnis. Wir können uns am christlichen Glauben so intesiv intellektuell interessieren, dass wir die Rettung gar nicht in Anspruch nehmen. Es gibt in der Welt unzählige Formen der Religiösität, Frömmigkeit und Tugenden, die Jesus und sein Evangelium ausschließen. Viele kluge Menschen brauchen keinen Gott und keine Erlösung. Sogar Theologen treten Gottes Wahrheit mit Füßen, wenn sie die Bibel mit der historisch-kritischen Methode prüfen und letzendlich alles für ein Märchen halten.
Übe dich also in wahrer Demut! Denk nicht hoch von dir und nimm jeden falschen Gedanken durch Gottes Wort gefangen.
Satan ist der Fürst dieser Welt. Und daher ist alles, was in der Welt ist gegen den Vater gerichtet: Alles Verlangen, alle Habsucht, alle Ehrgeiz, alle Sucht, alle Menschliche Weisheit. Gott hat uns Hilfen an die Hand gegeben, wenn wir die Welt lieben, also z.B. eine Mediensucht haben. Und das ist ein Trost für dich, wenn du Hilfe brauchst. Das erste, was du tun solltest, ist dass du Seelsorge in Anspruch nimmst. Bibliesche Seelsorge ist von großer Bedeutung. Wir dürfen das nicht kleinreden, wir dürfen auch nicht behaupten, dass uns niemand helfen kann, denn dann reden wir Gott klein. Also nimm Seelsorge in Anspruch! Unsere Ältesten und andere Reife Glaubensgeschwister stehen jederzeit bereit, um gemeinsam den richtigen Ansprechpartner und den richtigen Weg zu finden. Sei hier nicht Kleingläubig, sonder nimm die Hilfe Gottes in Form von biblischer Seelsorge in Anspruch.
2. Liebe das Ewige!
2. Liebe das Ewige!
Alle Dinge, die wir in der Welt nutzen, bleiben nicht ewig. Unser Körper, unser Haus, unser Hab und Gut, nichts ist für die Ewigkeit. Das heißt aber nicht, dass wir als Christen nicht in ewige Dinge investieren können. Und das ist es auch, was wir tun sollen.
A. Wir leben in einem Spannungsfeld
A. Wir leben in einem Spannungsfeld
Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
Mit der Welt wird auch die Lust vergehen. Es macht keinen Sinn, sich übermäßig in diese Dinge zu investieren. Paulus drückt diesen Gedanken so aus:
Das aber sage ich, ihr Brüder: Die Zeit ist nur noch kurz bemessen! So sollen nun in der noch verbleibenden Frist die, welche Frauen haben, sein, als hätten sie keine, und die weinen, als weinten sie nicht, und die sich freuen, als freuten sie sich nicht, und die kaufen, als besäßen sie es nicht, und die diese Welt gebrauchen, als gebrauchten sie sie gar nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
Als Christen stehen wir in einem Konflikt oder besser gesagt in einem Spannungsfeld. Wir sind damit beauftragt, uns um weltliche Dinge zu kümmern: Wir müssen unsere Kinder versorgen, wir brauchen einen Ort, wo wir wohnen, wir müssen arbeiten, es ist gut einen Ehepartner zu finden, wir gebrauchen die Welt. Leider gebrauchen wir diese Dinge oft nicht einfach nur, sondern wir machen uns abhängig von diesen Dingen. Wir lieben die Dinge der Welt mehr als Gott.
Um die richtigen Prioritäten zu finden und um zu wissen, wo wir uns investieren sollten, müssen wir uns bewusst machen, dass wir in diesem Spannungsfeld leben. Wir dürfen uns nicht aus der Welt zurückziehen, aber wir müssen in das Richtige investieren und deshalb brauchen wir Ziele, die nicht identisch sind, mit den Zielen der Welt.
Wie der Bogenschütze, so müssen auch wir Spannung halten und mit Anstrengung und Disziplin diese Ziele anvisieren, ohne uns ablenken zu lassen.
B. Die richtigen Prioritäten - was bleibt ewig?
B. Die richtigen Prioritäten - was bleibt ewig?
Die Kernfrage, die uns dabei hilft lautet: Was bleibt ewig? Was hat ewigen Wert?
Und schon werden wir feststellen, dass es notwendig ist, das zu lieben, was Gott liebt und seinen Willen zu tun. Er liebt seine Gemeinde. Er liebt die Menschen und nicht die Dinge. Und so sind Menschen auch unsere Priorität. Menschen sind immer wichtiger als Dinge. Die ewigen Seelen unserer Kinder sind wichtiger als ihr äußeres Verhalten. Und so investieren wir uns, indem wir das Evangelium in unsere Familien bringen und durch Worte und Taten in die Herzen pflanzen.
Ein praktisches Beispiel kann hier sein, dass wir die Gemeinschaft beim Stehcafe dem Mittagessen Zuhause vorziehen, denn von der Schrift her werden wir aufgerufen, Gemeinschaft zu haben und unseren Kindern Gottes Wort lieb zu machen. Das bedeutet auch, ihnen die Gemeinschaft in der Gemeinde lieb zu machen. Diese Gemeinschaften haben Priotität, denn sie sind ein Gottesdienst.
Wir können exklusiv uns sehr schön wohnen, aber davon lernen unsere Kinder oder unser Umfeld nicht das Evangelium kennen. Wir können uns in unsere Arbeit stürzen, um viel Geld für die Familie zu verdienen, aber dadurch kommt unsere Familie nicht näher zu Jesus. Wir können einen Traumurlaub machen, aber dadurch wird Jesus nicht sichtbarer in unsrem Leben.
Die Frage ist: Was bleibt ewig? Wo lohnt es sich aus Gottes Perpektive viel zu investieren? Unsere Wohnung und unsere Arbeit bilden den Rahmen, um leben zu können, aber es bildet nicht den Kern, um den wir uns drehen. Unser Zentrum ist das Evangelium. Das gilt gleichermaßen für Alleinstehende wie auch für Verheiratete.
Wie investieren wir in das Evangelium? Indem wir uns zurüsten lassen, die Bibel studieren, die Gemeinde so gut es geht mit unseren Gaben unterstützen und das Evangelium in unser Umfeld tragen, in unsere Familien, auf unsere Arbeitsstellen oder in die Schule.
Die Phasen der Familiengründung, des Haus-Bauens oder des Arbeit-Findens sind vielleicht auch besonders gefährliche Phasen, in denen wir den Anschluss an die Gemeinde ein Stück weit oder ganz verlieren können.
Gerade die Männer sind hier in der Verantwortung: Wenn sie aufhören, sich in der Gemeinde zurüsten und auferbauen zu lassen, so verlieren nicht nur sie, sondern die ganze Familie den Anschluss zur Gemeinde und sie distanzieren sich von der biblischen Wahrheit und so ist die ganze Familie unterversorgt.
Sich um Haus, Kinder oder die Arbeit zu kümmern darf im Regelfall kein Grund dafür sein, nicht in die Gemeinde zu gehen. Wir müssen hier aufpassen, denn schnell gewöhnen wir uns an geistliche Abstinenz.
Es ist unser gottgegebener Auftrag (und hier erinnern wir uns an die Predigten zu Kolosser 3) unsere Familien zum Gottesdienst zu bringen, damit das Evangelium die Stellung bekommt, die ihm gebührt.
Was ist Gottes Wille? Er will, dass du gehorsam bist und an ihn glaubst, ihn liebst und die Gemeinde liebst. Es ist nicht besonders schwer das zu tun, wenn du bereit bist, die richtigen Prioritäten zu setzten.
Und warum tun wir seinen Willen? Weil wir mit dem Herzen schon im Himmel wohnen. Ist dein Herz hier bei den Dingen auf der Erde, so wirst du keine Kraft haben und keine Motivation, Gottes Willen zu tun. Bist du bereit dich von den Annehmlichkeiten der Welt zu trennen und schlechte Wege zu verlassen, so wirst du dich in das investieren können, was ewig ist. Findest du die Dinge attraktiv und wertvoll, die die antigöttliche Welt attraktiv findet, so hast du die falschen Vorbilder und verlierst das Ziel aus den Augen.
Kümmern wir uns um unsere Familie, wenn sie uns braucht? Ja natürlich? Dürfen wir Häuser bauen und Wonungen renovieren, ja natürlich. Sind das Gründe, um nicht in die Gemeinde zu investieren und nicht zum Gottesdienst zu gehen? Nur im Notfall. Warum?
Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus erwarten als den Retter,
Die Schrift belehrt uns, wie wir leben sollen und was wir lieben sollen. Und davon sollten wir uns nicht abbringen lassen. Wie der Bogenschütze sein Ziel nicht aus den Augen verliert, so schauen wir auf unser Bürgerrecht im Himmel, auf unser eigentliches Zuhause.
Wir investieren in das, was ewig ist und tun Gottes Willen. So bleiben wir ewig und unsere Investitionen sind gut. Die Welt mit ihren Angeboten und Verführungen lieben wir nicht. Wir nutzen das notwendige und freuen uns an Gottes Gaben und Versorgung. Aber unser Herz hängt nicht an den vergänglichen Dingen.
Lasst uns Gott dadurch Ehre geben, dass wir die richtigen Priortäten legen und ewige Dinge lieben.
Amen.
Studienteil
Studienteil
Aussage: Johannes sagt, dass Liebe zur Welt bedeutet, dass man nicht errettet ist, da die Dinge der Welt nicht vom Vater sind.
Absicht: Er ruft zur Prüfung auf, ob jemand die Dinge der Welt liebt oder den Vater, was sich in Gehorsam ausdrückt
Anwendung:
- Ich darf nur das lieben, was vom Vater ist, und ich erkenne es am Ewigkeitscharakter
- Liebe zu Gott drückt sich im Gehorsam aus
- Auch wenn ich die Welt benutze, so liebe ich sie nicht
Ich muss eine Spannung aushalten und die Ziel vor Augen haben
Kerngedanke der Predigt:
Wir sollen die Glaubensgeschwister lieben, aber nicht die Welt. Gleichzeitig sollen wir die Welt benutzen, ohne uns von ihr abhängig zu machen und ohne zu sündigen. In diesem Spannungsfeld lebt der Christ und muss sein Ziel vor Augen halten. Um Gott gehorsam zu sein, müssen wir die richtigen Prioritäten im Leben setzten und in das investieren, was ewig ist.
15 Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist. (Imperativ)
Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm;
16 denn alles, was in der Welt ist,
die Lust des Fleisches und
die Lust der Augen und
der Hochmut des Lebens,
ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt.
17 Unddie Welt vergeht undihre Lust;
wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.