Predigt (unbenannt)

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Notes
Transcript
Standpunkt der Frau (links vom Kreuz)
Mänggmol gohts mir wie dere Frau. Ich has Gfühl, alli starre mi ah. Alli gsehn mini Fähler, mis Versage, alles, wo hässlich isch und mi entstellt. Mänggmol fühlimi dräckig und wärtlos, well Wort und Tate vo andere Mensche mi verletze odr mir Sache aato worde sinn. Dä Dräck, dä kläbt an mir, und ich kriegen eifach nid ab. Ich schäm mi drfür – es macht mi kaputt. (Tontopf zerdeppern)
Ich wills verstecke, abr irgendwie isches das, wo alli gsehn, wenn si mi aaluege.
Standpunkt von Simon (rechts vom Kreuz)
Mänggmol bini abr au wie dr Simon und dänkt, dasich doch gar kei so schlächte Mensch bi. Ich bi meisten nätt, teilwiis hilfsbereit, und ich ha no niemert umbrocht. Und trotzdäm gohts mir mäggnol nid guet. Ich kenn mi jo sälber: All die gemeine und schlächte Gedanke, wonich dänkt, au wennisi nid luut ussprich. Und ich weiss jo, was ich mach, wenn keine aaneluegt. Und au wenn das jo «allne emol passiert», nimmt mir das nid schlächte Gfühl, wennich merk, dassich Mensche verletz oder enttüsch. Mänggmol kanni sogar gseh, wie öbbis in ihne kaputt goht – und ich bi Schuld drah. (Tontopf zerdeppern)
Neutraler Standpunkt (Mitte vom Kreuz)
Eigentlich wünsche mir uns alli e Läbe in Friede. Und trotzdäm isch mi Läbe nid immer guet. Ich gang durchs Läbe und ich verletz anderi mit Wörter und mit Tate – meistens au gar nid absichtlich!
Gliichzitig passiert mir das au immr widr – das ich mi Läbe läb und verletzt wird. Ich erläb, wie dWorte und Tate vo andere mi träffe und mir wirklich weh mache. Und mänggmol schäm ich mi au. Fürd Sache, wonich gmacht ha, wonich gseit ha, odr für die Sache, wo anderi Mensche mir ato hänn. Und denn wäri am liebste eifach unsichtbar odr würd gärn im Bode versinke.
Mir Mensche verletze und mir wärde verletzt – in uns steckt oft beides.
Standpunkt der Frau (links vom Kreuz)
Jesus het sich uffd Siite vo dr Frau gstellt (eine grosse Scherbe aufheben). Är losst si nid elei in ihrer Truur, in ihrem Schmärz, in de Froge, ob si guet gnueg isch und in ihren Sälbstvorwürf. Är losst si nid elei in all dene Sache, wo mir uns mänggmol sälber aatien, wenn mir uns dräckig oder verletzt fühle. Är liidet mit uns in unserer Ungerächtigkeit, Einsamkeit oder Sucht. Är stellt sich zu dir und zu mir. Du muesch mit däm nid elei fertig wärde!
Ich ha genau das erläbt, wo mini Beziehig zu minere Exfründin ind Brüch gange isch. Mir sinn doch e Ziitli zämme gsi, und für mi isch e Wält zämmebroche, wo die Beziehig gändet het. Ich bi extrem verletzt worde. Und ich ha abr spöter au gmerkt, dass ich sie fest verletzt ha. Und mit dere Verletzig und dere Schuld binich nid guet klar kho – es isch über e Joor gange, bisich e Umgang drmit gfunde ha. Abr in dere ganze Ziit, wo mi Läbe wirklich dunkel gsi isch, wonich mänggmol kei Usswäg me gseh ha, hanich immer wieder dörfe erläbe, dass genau denne, wennich am Rand gsi bi, Jesus mir noch koh isch und ich mit ihm ha könne rede. Und ich ha mi verstande gfühlt vo ihm. Är het mi in dere schlimme Ziit nid elei gloh. Und är het mi so agnoh, wienich bi, in all miner Zebrocheheit.
Mir dörfe Jesus alles verzelle. Bi ihm mien mir nüd verheimliche odr beschönige. Wie die Frau dörfe mir uns ganz mitbringe und unsri Zerbrocheheit Jesus zuemuete (ein paar der Scherben aufsammeln und dich langsam auf den Weg zum Kreuz machen). Mir könne ehrlich si und ihm bringe, was mir tagtäglich in uns iinefrässe und am liebste eifach in uns vergrabe würde.
Neutraler Standpunkt (Mitte vom Kreuz)
E paar Mönet nach dr Begegnig mit dere Frau stirbt Jesus am Krüz. Und ich glaub fast, dass är in däm Momänt an die Frau dänkt het. Das Krüz bedüütet: Jesus stellt sich uffd Siite vo dere namelose Frau und seit: Ich tusch mit dir. Bring alles zu mir, wo di gfange nimmt. Ich gib mis Läbe, dass du dini Händ wider frei hesch.
Bring di Schmärz mit zu däm Krüz. Legs bi Gott ab (Scherben ablegen). Bi ihm dörfsch du loosloh. Är stellt sich schützend zu dir. Är versorgt die Verletzige, wo dis Härz zum bluete bringe. Mänggmol bruchts e Ziitli. Au bi mir isches über e Joor gange. Abr bi Gott isch nüt hoffnigslos. Är git nid uff. Är stohts mit dir bis zum Schluss dure. sKrüz isch si verspräche, dases Gerächtigkeit git, und Heilig für unser Härz. Är zieht die zur Rächeschaft, wo di verletzt hänn. Du dörfsch bi ihm klage und schreie. Du muesch dis Härz nid länger hinter ere Muure verstecke.
sKrüüz isch dr besti Ort, wonich mit all min Verletzige ane kha. Bi ihm wirdich ghört. Bi ihm hanich e Stimm. Und ich kha dStimm vo Jesus ghöre, wo seit: Ich mach alles neu.
Du möchtisch dä Neuaafang? Denn bring dini Schärbe und erläb, wie sini Liebi di Stück für Stück veränderet.
Standpunkt von Simon (rechts vom Kreuz)
Jesus stellt sich aber au zum Simon. Är gseht all die Ungerächtigkeit, wo är in sim Härz het. Die verurteilende Blick. sMobbing, dLiege, dr Sälbstbetrug, dass är öbbis bessers isch.
sKrüüz isch e Ort, wo Gott über Ungerächtigkeit, Fähler und Schuld richtet. Gott nimmt unsere Schmärz und uunsri Schuld ärnst und stimmt uns zue: «Das isch nid guet gsi. Für das muess ebber zahle». (Scherben aufsammeln)
Bi Jesus kunnt alles uff e Tisch. Mir mien au nüd me beschönige odr ussloh – är überblickt die ganzi Tragik vo unserem Läbe. Mir könne Gott nid schockiere mit däm, wo mir gmacht hänn.
Neutraler Standpunkt (Mitte vom Kreuz)
E paar Mönet nach dr Begegnig mitem Simon stirbt Jesus am Krüüz. Und ich glaub fast, är het in däm Momänt au an Simon dänkt. sKrüüz bedüütet, dass Gott nid eifach mit de Schultere zuckt und seit: «Isch doch nid so schlimm gsi». Gott macht reine Tisch mit uns. Ich kha alli Ussrede wägloh. Ich kha die ganz Wohrheit usspacke (Scherben vor dem Kreuz ablegen). Das macht zwar weh, abr es isch au befreiend. Ändlich kanich ehrlich si. Ich kha mi Härz freimache vo däm Ballast vo dere Schuld. Es isch bitz wiene Tiefereinigung für mis Härz. Ändlich wird das ganze Chaos sortiert.
Au mitem Simon in mir tüschlet Gott si Platz: Sini Gerächtigkeit für mini zerstörerische Gedanke und mini Liege, sini Liebi für mi lieblose Umgang, und sini Fründlichkeit für mini Verachtig.
Mir dörfe Jesus unseri ganzi Schuld ind Schue schiebe – und är treit dKonsequänze. Mir Christe nenne das Vergäbig: Dass Gott die Schuld vo uns nimmt, und si sälber treit. Das är mit uns tüschlet. Durchs Krüüz stellt sich Jesus an unseri Stell und seit «Ich tüschle mit dir. Bring alles zu mir. Ich gib dir e neue Aafang. Dini Schuld isch mini Schuld. Und mini Unschuld wird zu dinere. Dini Liege sinn mini Liege. Und mini Ehrlichkeit wird dini. Jesus übernimmt Verantwortig für di Hass. Ebber muess zahle – und är isches. Drfür kriegsch du sini Liebi und wirsch freigsproche vo dinere Schuld.
sKrüüz heisst, es git Gnad. E unverdiente Neuaafang. Du bisch dr absoluti Lieblingsmensch vo Jesus – und dorum het är das gmacht.
Du möchtisch dä Neuaafang? Denn schieb Gott dini Schuld ind Schue und erläb, wie sini Liebi di veränderet.
Ich bi mir fast sicher, dass Jesus, wo är an däm Krüüz ghange isch, nid nur an die Frau und an Simon, sondern au an di und am mi dänkt het.
Spezielle an Jesus isch abr gsi, dass är nid nur am Krüz gstorbe isch, sondern drei Täg spöter widr gläbt het. Das isch dr Grund, wieso mir Christinne und Christe sKrüüz als Zeiche füre grosse Neuaafang sehn: Gott schafft neus Läbe, wo vorhär Tod gsi isch. Är macht heil, was völlig kaputt gsi isch. Das gültet au für di Kontakt mit Gott. Vilicht hets dä bis jetzt in dim Läbe nid wirklich gäh. Abr wenn du dä Jesus persönlich möchtisch kennelerne, dä Got, wo kaputts neu macht und so begeisteret vo dir isch, denn kasch du ihm das hütte sage. Wenn du sGfühl hesch dass das hütte für di drah isch und du dä Neuafang wilsch, denn hänn mir öbbis für di vorbereitet
Mir hänn e Gebät für di vorbereitet. Gebät heisst eifach, dass du mit Jesus redisch. Und das isch dini ganz konkreti Möglichkeit, hütte uff Jesus zuezgoh. Vilicht hesch du das no nie gmacht und kei Plan, was du genau sage söllsch. Denn isches e Hilf, wenn me dWörter scho vorformuliert het. Ich stell dirs Gebät zerscht emol vor, und denn kasch du di entscheide, ob du das hütte so bätte möchtisch.
Jesus, danke, dass du mi liebsch. Danke, dass du zu mir hebsch.
Jesus kennt uns uns liebt uns – au wenn mir mänggmol sGfühl hänn, dass mir das gar nid verdiene. Är goht mit uns durch dick und dünn. Egal, was mir aastelle – är stoht zu uns.
Bi dir binich sicher. Ich vertraue dir.
Danke, dass dir Gerächtigkeit wichtig isch und du für Gerächtigkeit iistosch.
Jesus wünscht sichs Beste für di und für mi und für alli andere. Är luegt nid eifach wäg bi Ungerächtigkeit. Är teilt unsere Schmärz und unseri Liideschaft füre gerächteri Wält.
Es isch unsri Erfahrig, dass mir verletzt wärde und anderi Mensche verletze. Durch das lade mir Schuld und Scham uff uns. Und dorum heisst dr nächsti Satz:
Ich bi verletzt worde. Bitte heil du mis Härz.
Ich ha anderi verletzt. Bitte vergib mir.
Ich glaub, dass du di Läbe für mi gäh hesch. Du hesch am Krüüz dr Tod besiegt. Das git mir e neus Läbe.
Jesus nimmt em Tod dMacht. So wie är uferstande isch, so wärde au mir nachem Tod uferstoh. Mir könne uns uffd Ewigkeit freue. Die Zuekunftsperspektive git mir jetzt scho dMöglichkeit, hoffnigsvoll ind Zuekunfts zluege.
Zu dir möch icht ghöre.
sTeam vo Jesus isch farbig und divers. Är ladet di härzlich ih, drzuezghöre!
Amen.
Ich gib dir jetzt none Minute, zum das nomol duurezläse, und kurz z überlegge, eb das hütte für di drah isch. Wenn jä, denn kasch du das nochär gärn mit mir luut odr lislig mitbätte. Und wenn nid – alles easy! Jesus lauft nid wäg. Vilicht kasch du au morn widr kho und luege, eb das denn für di drah isch.
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