Gefahren des Zweifels

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Bibeltext

Jakobus 1,7-8 “Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde. Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.”
„Weißt du nicht vor allen Dingen, wie es bei Gott um dich steht und was er für ein Urteil über dich spricht, so gibt es keinen Grund, auf dem dein Heil ruhen könnte und deshalb auch kein Fundament, auf dem du die Frömmigkeit gegen Gott aufrichten könntest” (Johannes Calvin, Institutio. III,11,1)

Gliederung

Einleitung: Mensch auf der Suche nach Gewissheit
Seliges Wissen: Jesus ist mein! Gewissheit, dass Gott mich liebt, Gott mich hört. es geht um den persönlichen Glauben
Grundlage der Gewissheit: Die Zuverlässigkeit Gottes (Kontext von Jakobus 1: Gott ist immer gut!) /Historisch in der Reformationszeit eskaliert
Jesu suche nach Glauben, immer und überall
bei vier Freunden, die einst einen gelähmten zu Jesus brachten, sah er nicht ihre Liebe zum Freund, sondern Ihren Glauben.
Er war überrascht, dass er in ganz Israel nirgendwo so einen Glauben gefunden hat, wie bei einem römischen Offizier (Mt. 8,10)
Immer wieder hören wir den Ausruf: “Dein Glaube ist groß”, “Dein Glaube hat dich gesund gemacht”, “Dein Glaube hat dir geholfen”.
Doch wenn Glaube Gewissheit ist, warum haben Christen Zweifel?
sprachliche Erklärung von διακρίνω diakrinō = unterscheiden ((Ein Vorkommen z.B. in Apostelgeschichte 15,9 “und er hat keinen Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen und reinigte ihre Herzen durch den Glauben.” )) /Zweifel/doubt/ Neuverennost (statt somnenija)
Zweifel als Kampf zwischen Geist und Fleisch
Was hilft mir im Zweifel?
auf den Wellen schwankend wie Petrus
Vater des Besessenen / Thomas / Mitten im Sturm
Wer für Regen betet, sollte einen Regenschirm mitnehmen.

1. Auf der Suche nach Gewissheit

Warum Gottvertrauen so entscheidend ist, und ein Herzstück Gott ist immer gut. Gott ist immer vertrauensvoll. Wer Gott vertraut, wird nicht zu schanden. Gott will immer das Beste für sein Volk. Gott verteilt gerne, ausgiebig und freigiebig gute Gaben an die, die ihn darum bieten. Ja man könnte das erste Kapitel von Jakobus 1 mit dieser Überschrift überschreiben: “Gott ist immer gut”.
Dass Gott vollständig zuverlässig ist, ist der Grund warum Jesus immer Glauben an Gott gesucht hat. Wir sehen das immer und immer wieder im Dienst Jesu, dass er Glauben suchte:
bei vier Freunden, die einst einen gelähmten zu Jesus brachten, sah er nicht ihre Liebe zum Freund, sondern Ihren Glauben.
Er war überrascht, dass er in ganz Israel nirgendwo so einen Glauben gefunden hat, wie bei einem römischen Offizier (Mt. 8,10)
Immer wieder hören wir den Ausruf: “Dein Glaube ist groß”, “Dein Glaube hat dich gesund gemacht”, “Dein Glaube hat dir geholfen”.
Jesu Suche nach dem Glauben ist ganz natürlich, wenn man bedenkt, dass dieser Glaube einen festen unverrückbaren Anker besitzt: Gott selbst.
Weil unser Glaube Christus im Mittelpunkt hat, kann man Glauben nicht anders definieren, als eine sichere Gewissheit.
Glauben ist Gewissheit! - Heb 11,1 “Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.”
Wahrhaft gläubig ist nur ein Mensch, der mit fester Gewissheit überzeugt ist, dass Gott sein gnädiger und wohlgesinnter Vater ist, und der von seiner Güte alles erwartet, der auf die Verheißungen des göttlichen Wohlwollens gegen ihn vertraut und deshalb die Seligkeit, frei vom Zweifel, kühnlich erwartet“ (Institutio, III.2.14,15,16)
Das macht deutlich, welch wertvolles Geschenk Gewissheit ist.

Schaden, der aus dem Zweifel folgt:

Haben Gläubige, dann niemals Zweifel? Jakobus ist sehr realistisch, und weist Christen, Kinder Gottes, Gottes Volk auf die Gefahr des Zweifelns hin, wenn wir lesen:
Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.”
Obwohl Glaube also feste Gewissheit ist,
Wenn wir lehren, dass der Glaube gewiss und sicher sein soll, so verstehen wir darunter ganz gewiss nicht eine Gewissheit, die kein Zweifel mehr berührte, keine Sicherheit, die keine Sorge und Angst mehr bedrängte; nein wir sagen, dass die Gläubigen immerfort im Kampfe liegen gegen ihren eigenen Mangel an Vertrauen“ (Institutio, III.2,17)

Wie kann das sein?

Zwei Erklärungen sind möglich . Die erste hat etwas mit dem Begriff zu tun, denn die Bibel verwendet, wenn sie von Zweifel spricht, dann verwendet se an dieser Stelle einen Begriff, der διακρίνω diakrinō unterscheiden, entscheiden, zweifeln, auslegen* heißt und auch ganz neutral unterscheiden bedeuten kann. (Ein Vorkommen z.B. in Apostelgeschichte 15,9 “und er hat keinen Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen und reinigte ihre Herzen durch den Glauben.” )
Zweifel ist nicht das Gegenteil von Glaube, es ist wie das Zwielicht, sowohl Glaube, wie auch Unglaube es steht unbestimmt, und kann sich nicht zwischen Glaube und Unglaube entscheiden. Oder man kann das Bild auch anders sehen: Hier ist Glaube mit Unglaube vermischt.
Dennoch ist es nur die sprachliche nicht die tatsächliche Erklärung für das Problem des Christen mit den Zweifeln. Den es bleibt die Frage für jeden Christen: Wenn Glaube gewisse Zuversicht bedeutet, warum habe ich dann noch Zweifel? Ist Mein Glaube dann vielleicht nicht echt? Brauche ich einen größeren Glauben? Warum gibt es diesen Kampf: „…weil unser Herz nach seinem natürlichen Trieb zum Unglauben geneigt ist. Dann kommen die Anfechtungen hinzu und fallen uns, unendlich an Zahl, vielgestaltig in ihrer Art, immer wieder mit großem Ungestüm an. Vor allem wird unser Gewissen selber von der auf ihm liegenden Last der Sünden niedergedrückt, und bald klagt und seufzt es bei sich selbst, bald beschuldigt es sich (….). Wenn uns nun Widerwärtigkeit den Zorn Gottes anzeigt, wenn unser Gewissen Beweis und Ursache dieses Zorns bei sich selber findet, so nimmt der Unglaube daraus immer Geschosse und Sturmwerkezuge, um unseren Glauben zu Boden zu werfen“ (Institutio, III, 2,20)
Insgesamt ist es wichtig, den Kampf gegen Zweifel und Unglauben: als einen guten Kampf des Glaubens zu sehen: Diese Haltung schützt davor Zweifel mit Unglauben gleichzusetzen und so zu beschämt zu sein, darüber zu sprechen und auch davor den Zweifel zu glorifizieren

Wenn unser Glaube hin und her schwankt schwankt auf den Wellen

Der große baptistische Prediger des neunzehnten Jahrhunderts, C.H. Spurgeon bekannte einst: „Ganz plötzlich durchzog mich ein Gedanke – den ich, auch wenn ich ihn verabscheute, doch nicht besiegen konnte – dass es weder Gott, noch Christus, noch Himmel, noch Hölle gebe und dass alle meine Gebete vergeblich seien und dass ich genauso gut in den rauschenden Wind oder in die heulenden Wogen sprechen könnte“.
Das hat einst Petrus erlebt, er ging hinaus auf die Wellen, zunächst war sein Glaube ganz gewiss, doch kaum ist er auf den Wellen fängt er an um sich zu blicken und verliert den Mut.
Es gibt hier zwei Schlussfolgerungen:
- Weder den Zweifel zu glorifizieren. Heute gibt es die Tendenz Zweifel zu glorifizieren. Man spricht vom Zweifel so, als wäre er erstrebenswerter als Glaube
Zweifel nicht gleichzusetzen mit Unglauben: im Zweifel den Glaubenskampf zu sehen. Wer ist da eine bessere Stütze als Jesus selbst. Wir wissen von Jesus, dass er Anfragen des Unglaubens immer abwies, aber Anfragen von Zweilfendnen, von schwachem Glauben stützte er immer wieder auf:
So war das ja bei Petrus, nur weil Petrus anfing zu zweifeln, musste er nicht in den Wellen untergehen
So war es beim Vater des Besessenens. Er rief aus: “Ich Glaube, hilf meinem Unglauben”.
So war es bei Thomas, der auf die Wunden bestand, und die Jesus ihm zeigte
So war es beim Sturm. Jesus sagt zwar, “Wo ist euer Glaube” (luk 8,25) und stillt den Sturm ja doch trotzdem.

Schluss: Wer für Regen betet, muss einen Regenschirm dabei haben. - Hoffnung für Zweifler

Geschichte von dem Mädchen mit dem Regenschirm. Ausführlicher beschreiben.
Ich sehe nicht so einen starken Glauben in mir, und möchte mit den Jüngern ausrufen: “Herr stärke unseren Glauben”. Als die Jünger mit dieser Frage zu Jesus kommen, da bekommen Sie ja eine Antwort, die irgendwie nicht so zufriedenstellt: Jesus erzählt, dass selbst ein Glaube so groß wie ein Senfkorn, der kleinste aller Samen, ausreicht, um Berge zu versetzen. - Jesus möchte seinen Jüngern die Lektion geben: Glaube um des Glaubens willen ist unmöglich. Glaube, denn ich anfange wahrzunehmen ist falsch. Das wäre in etwa wie Demut, die ich an mir selbst wahrnehme: Diese ist ja schon Stolz. Glaube hat seinen Wert nicht in sich, sondern in dem, was er Glaubt. Deswegen ist die Stütze jedes Gläubigen, immer Christus, deswegen haben wir in ihm ein festes Fundament für unseren Glauben:
Wer aber über allem Streit mit der eigenen Schwachheit in seinen Ängsten zum Glauben die Zuflucht nimmt, der hat den Sieg schon zum guten Teil erfochten“ (Johannes Calvin, Institutio. III,2,17).
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