Apostelgeschichte 15,1-22 – Die Bewährungsprobe des Evangeliums

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Notes
Transcript

Durchführung

Einleitung

- Da ist eine russlanddeutsche Gemeinde, rotes Backsteinhaus, 600 Mitglieder, schicke Holzkanzel, Kinder-, Jugend-, Gemeindechor 1 und Gemeindechor 2. Gute Küchenteams, brennend für Jesus unterwegs, singen die Lieder von den unseren, also eine richtig sympathische Gemeinde
- Jetzt vor kurzem haben sich einige Leute taufen lassen (Klick) und sind in die Gemeinde gekommen. Die Kollegen (Klick) hier sind eine berühmte Biker-Gruppe der Stadt
- Zu den Gottesdiensten fahren sie immer noch mit ihren ziemlich lauten Moppets, sie tragen immer noch die bestachelten Klamotten mit Totenköpfen verziert
- Nach dem Gottesdienst stehen sie meistens draußen an der Straße und rauchen
- Aber die Männer sind voll dabei, brennen für den Herrn, dienen ihm, beten laut während der Versammlung, erzählen spannende Zeugnisse, lesen viel in der Bibel, ein Segen für die Gemeinde
- Irgendwann kommen einige Geschwister zum Pastor
- Herr Pastor das geht mit den Biker Jungs nicht weiter, sagen sie ihnen doch, dass die andere Klamotten anziehen sollen und aufhören sollen zu rauchen. Als echter Christ kann man sowas doch nicht machen.
- Der Pastor überlegt. Was ist hier die Wahrheit?
- Ich möchte noch kurz beten, ihr könnt sitzen bleiben.
- Herr heilige du uns in deiner Wahrheit. Dein Wort ist die Wahrheit. Amen!
- Die erdachte Situation, die ich gerade vorgestellt habe, ist gar nicht so trivial wie einige vielleicht denken, denn es geht um die Frage der Rechtfertigung, es geht um das Evangelium (Klick)
- Tatsächlich ähnelt die Situation, was für ein Zufall, den Geschehnissen aus unserem Text aus Apostelgeschichte 15,1-22
- Bevor wir den Text lesen, nochmal ein kleiner Überblick wo sind wir in der Apostelgeschichte
- Jesus ist beim Vater, die Jünger empfangen den Heiligen Geist an Pfingsten und durch eine Predigt von Petrus bekehren sich 3000 Seelen und die erste Gemeinde ist entstanden
- Die Gemeinde wächst und übersteht die ersten Probleme, bis dann die Verfolgung ausbricht.
- Die Verfolgung nimmt zu, aber das Evangelium verbreitet sich weiter. Jesus begegnet Paulus und der kehrt um
- Ungefähr zur gleichen Zeit offenbart Gott in einige Begebenheiten, dass die Heiden ab jetzt auch gerettet werden können und nicht mehr ausgeschlossen sind.
- In Kapitel 12 wechselt der Fokus von der Gemeinde Jerusalem und Petrus auf Pauls und die Heidenmission.
- Anschließend startet die erste Missionsreise, wo Paulus und Barnabas einige Heidengegenden durchziehen, und einige Gemeinden gründen. Anschließend kehren sie wieder in die Gemeinde Antiochia zurück.
- Und ab dann geht es mit unserem Text weiter, den ich einmal vorlesen will:
- (Klick) Ich habe das heute Thema überschrieben mit Die Bewährungsprobe des Evangeliums, das fasst den Text und den Inhalt gut zusammen.
- (Klick) Wir werden den Text in drei Abschnitte einteilen und anhand dessen Schritt für Schritt durch den Text gehen. Einmal …

Hauptteil

V.1-6: Das Evangelium wird angegriffen

- Wir lesen hier zu Begin in Vers 1, dass einige aus Judäa kamen und die Brüder lehrten
- Die Männer werden nicht genauer beschrieben, aber wenn wir den Galaterbrief lesen können wir davon ausgehen, dass es Irrlehrer waren
- Sie kamen herab, wo ist dieses herab?
- Aus dem Kontext in Kap. 14 ergibt sich, dass die Gemeinde in Antiochia gemeint ist, da wo Paulus und Barnabas sind.
- Dort lehren sie in der Gemeinde, dass man ohne die Beschneidung, also ohne, dass man das Zeichen der Juden hatte, nicht errettet werden kann
- Für uns hört sich das nach Quatsch an, aber damals war das nicht so eindeutig. Hier steht in V.2, dass da Zwiespalt aufkam und dass Paulus und Barnabas eine Auseinandersetzung mit ihnen hatten, sodass sie nach Jerusalem ziehen wollten und die Apostel und Älteste um Rat fragen wollten. Das war ein heißes Thema und nicht so einfach für die
- So ziehen Paulus und Barnabas los in Richtung Jerusalem, erzählen unterwegs von dem, was Gott getan hat und alle freuen sich.
- Angekommen werden sie von den Aposteln empfangen, sie schildern was Gott großes getan hat, wie viele Heiden zum Glauben, wahrscheinlich auch die Streitfrage.
- Das Interessante hier in V.5 ist, dass dann gläubig gewordene Pharisäer auf einmal das gleiche fordern wie die Irrlehrer in Vers 1, nur mit dem Zusatz auch das ganze Gesetz halten zu müssen
- Das bringt die Ältesten und die Apostel und Paulus und Barnabas dazu, dass sie diese Frage genauer untersuchen wollen. (Klick)
- Das Evangelium wird angegriffen von der ersten Irrlehre
- Dadurch, was die Irrlehrer und die ehemaligen Pharisäer zum Ausdruck bringen, sagen sie aus: Der Weg zu Gott ist Jesus Christus und das Gesetz. Du musst an Jesus glauben plus das Gesetz halten. Christus +
- Eine große Irrlehre, die leider heutzutage noch in vielen Herzen steckt, die viel Schaden und Leid anrichtet in einige Gemeinden
- Falls jemand von euch denkt, dass die Irrlehre weit weg von uns ist, dann muss ich euch enttäuschen, denn sie ist näher als ihr denkt.
- Im Text lesen wir, dass selbst aus der eigenen Gemeinde diese Irrlehre aufkommt, es kann auch bei uns sein
- Ich glaube sogar, dass es bei uns allen persönlich nicht halt macht. Dass wir immer wieder mal ein schräges Bild vom Evangelium haben, sei es Gesetzlichkeit oder Gleichgültigkeit oder sonst was.
- Wisst ihr letztes Wochenende musste ich nochmal neu erkennen und mir eingestehen, dass das Evangelium in Kopf verdreht war.
- Ich war krank und konnte allgemein einige Tage nicht viel machen. Diese Zeit habe ich in meinen Augen nicht sinnvoll verwendet, weil ich viel liegen musste und geschlafen habe und keine produktiven Dinge geschafft habe
- Ich habe mich dabei so schlecht Gott gegenüber gefühlt und gedacht, wie enttäuscht er doch von mir sein muss und hab ihm versprochen: Gott morgen mach ich es besser, versprochen
- Und am nächsten Tag hat es wieder nicht funktioniert. Ich habe voll aus eigener Kraft gelebt und probiert Gott mit meiner Leistung zufrieden zu stellen. Das ist Gesetzlichkeit. Jesus + meine eigene Leistung und das ist totaler Nonsens
- Ich glaube solche oder ähnliche Situationen kennen wir alle, denn drei Dinge:
o Wir alle verfehlen uns vielfach sagt Jakobus in Kapitel 3 und wer sich nicht im Wort verfehlt ist ein vollkommener Mann
o Durch andere Menschen. Es gibt genügend Menschen die falsche Lehren verbreiten. Manchmal absichtlich, manchmal vielleicht auch unabsichtlich, doch sie haben ihren Einfluss auf uns.
o Der Teufel selbst kämpft mit allen Mitteln, um die zentrale Botschaft zu verdrehen. In der Apostelgeschichte haben wir gesehen, dass er sie nicht aufhalten kann, deswegen versucht er sie zu verdrehen.
- Versteht mich nicht falsch, ich will nicht sagen, dass jeder von uns die ganze Zeit von Irrlehre geplagt ist, ich will nur sensibilisieren, dass wir alle davon betroffen sein können und wir deshalb nicht zu hochmütig sein sollen
- Die Frage ist, was können wir aus diesen Text lernen? Wie haben die ersten Christen dagegen angekämpft?
o Prüfe, was du liest, denkst und hörst
o Untersuche die Dinge mit Gott/Geschwistern und der Bibel genauer
o Sei offen für Veränderung, dass du auch falsch liegen könntest.
- Als die Irrlehrer aus Jerusalem die falsche Botschaft brachten, da haben Paulus und Barnabas nicht einfach ihr ganzes Denken bei Seite gelegt und neues angenommen, sondern sie haben es an ihrer Wahrheit geprüft und erkannt, dass es falsch ist und haben dagegen eingestanden
- Prüfe das was du liest, denkst und hörst an der Wahrheit, vielleicht ist es eine klare Sache und du kannst direkt annehmen oder ablehnen
o Wo kannst du praktisch Dinge prüfen?
o Wenn du Predigten und Podcasts im Internet hörst
o Wenn du Bücher liest oder Kommentare oder Andachtsbücher
o In der Kirche/Jugend
o Wenn du mit deinen Freunden sprichst
o Mit Familie, Onkel, Tanten
o Arbeit, Uni, Schule
- Auch wenn diese Angelegenheit für Paulus und Barnabas klar schien, so war sie für einige Gläubigen nicht klar genug, sodass sie entschlossen, diese Sache genauer zu untersuchen.
- Wenn dir Dinge die du hörst, liest siehst, was auch immer nicht ganz klar sind, dann nehme die einfach an oder lehne diese Dinge einfach ab, sondern untersuche diese Dinge genauer.
- Beispiel: Ich höre eine Predigt von Wilhelm Busch und er sagt folgendes „Wenn du vor Türen stehst, dann warte bis Gott dir eine öffnet, denn nur der Teufel hat Eile“ und ich mir nicht ganz sicher bin, stimmt das, stimmt das nicht, dann kann ich folgendes tun:
o Papa ich hab das und das gehört, was meinst du dazu?
o Oder ihr macht ein Sprachnachricht an euren Jugendleiter: Ey Stefan, jo wie geht’s? Ich hab da mal ne Frage. Der Typ hat das und das gesagt. Was meinst du dazu? Hast du Bibelstellen, die mir da weiterhelfen können?
o Oder Sonntag in der Kirche: Hey Willi, schön dich zu sehen: Kannst du mir was sagen zu folgendem Thema
o Oder du stellst dir einen Wecker auf 22:45 am Freitag und wenn ihr dann am Essen hier in der Jugend seid unterbrichst du alle Gespräche und stellst diese wichtige Frage
o Und dann am Abend vorm Schlafengehen betest du zu Gott und fragst ihn was wahr ist und bittest ihn dir zu zeigen, was richtig ist.
o Und am Morgen schlägst du die Bibel auf und suchst oder du lädst Freunde ein, um diese Frage zu untersuchen
- Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, die man machen kann. Tut das, nehmt euch die Zeit. Es wird sich auf jeden Fall lohnen
- Und offen sein für Veränderung, dass man selbst falsch liegen kann
- Das ist mir ein sehr wichtiger Punkt geworden und ich möchte ihn euch ans Herz legen.
- Das beste Beispiel hierfür ist Petrus selber und da möchte ich an dieser Stelle kurz einen Ausflug in den Galaterbrief machen
- Der Galaterbrief wurde tatsächlich noch vor den Geschehnissen in unserem Text geschrieben
- In Galater 2,11-16 lesen wir eine Begebenheit, in der Petrus die Gemeinde in Antiochia besucht. Lasst uns die kurz lesen
- Wow, das war eine Standpauke. Der Fels, der Petrus der Gemeinde wurde öffentlich zurechtgewiesen
- Das schöne ist, dass wir nichts von Verbitterung lesen, von Trotz, Beleidigt sein, was auch immer, sondern eine gewissen Zeit später, jetzt kommen wir zu unserem Text, steht dieser Petrus auf und setzt sich mit der gleichen Dringlichkeit und Überzeugung für das Evangelium aus Glauben ein, ohne Gesetzeswerke redet wie Paulus.
- Petrus hat sich formen lassen, er hat die Zurechtweisung angenommen und seine Meinung geändert.
- Liebe Jugend, lasst uns diese Demut von Petrus zum Vorbild nehmen, dass wir genau so handeln, denn auch wir verfehlen uns vielfach und auch wir machen immer wieder Mist und liegen nicht immer richtig. Lasst uns genauso handeln wenn uns jemand zurechtweist sei es auch in der Gemeindestunde mit dem gelben Mirko
- Lasst uns demütig sein und uns von Gott, von der Bibel und von Menschen etwas sagen lassen, denn Gott widersteht dem Hochmütigen, der der denkt er hat die Weisheit mit Löffeln gegessen, der alles alleine kann und sich nichts sagen lässt. Solchen widersteht Gott
- Aber der Demütige, der sich von Gott erniedrigen lässt und das auch selber tut, dem schenkt er Gnade.
- Lasst uns das nicht vergessen, sondern zum Vorbild nehmen und Gott bitten, dass er uns ein solches Herz schenkt.
- Kommen wir zum zweiten Abschnitt:

V.7-12: Was ist das wahre Evangelium?

- Wir haben uns gerade viel mit einem verdrehten Evangelium beschäftigt und jetzt ist die Frage, was ist denn das wahre Evangelium? (KLICK) Damit wollen wir uns gleich beschäftigen, doch zunächst weiter in der Geschichte unseres Textes
- Nach einer großen Auseinandersetzung, so heißt es in Vers 7, steht Petrus auf ergreift das Wort und redet zu allen
- Da ging es schon ganz zur Sache, da wurde heiß diskutiert und argumentiert
- Nun antwortet Petrus ihnen, und erinnert die ganze Versammlung daran, dass Gott selber die Heiden erwählt hat das Evangelium zu hören und daran zu glauben und es durch Petrus der Welt verkündigt hat.
- Damit ist die Geschichte von Petrus auf dem Dach und beim römischen Hauptmann Kornelius gemeint, die uns Lukas vor 4 Wochen sehr anschaulich aufgezeigt hat.
- Er sagt also, dass die Heiden den gleichen Anspruch auf das Evangelium haben wie die Juden
- Weiter in V.8 sagt er, das Gott diesen Anspruch bestätigt, dass die Heiden das Evangelium in Anspruch nehmen können und es auch getan haben, indem er ihnen auch die gleichen Dinge gibt, wie den Juden wenn man das Evangelium annimmt, nämlich den Heiligen Geist
- Gott selber legt durch den Heiligen Geist Zeugnis ab. Das haben wir auch in der Geschichte vom Kornelius gehört. Auch sie empfingen den HG und redeten in Sprachen
- Gott hat keinen Unterschied gemacht. Für ihn war es nicht relevant, ob sie beschnitten waren oder nicht, ob sie das Gesetz versucht haben zu halten oder nicht.
- Petrus zeigt der ganzen Menge Gottes Perspektive auf die gläubigen Heiden auf.
- In V.10 dann stellt Petrus eine gute Frage, die die Menge zum Schweigen bringt.
- Wenn Gottes Perspektive so ist, warum habt ihr dann eine andere?
- Wenn Gott sie für gerecht erklärt hat, warum sagt ihr dann, du musst noch das und das tun, damit du gerecht wirst?
- Vor allem, du forderst sie auf das Gesetz zu halten, aber unsere Vorfahren und du selbst haben das auch nicht geschafft.
- Wir selbst haben doch erkannt, dass wir mit dem Halten des Gesetztes nicht gerecht werden, sondern auf die Gnade Jesu angewiesen waren. So sind es diese auch
- Die Worte von Petrus müssen gesessen haben, denn vorher lesen wir von einer heftigen Diskussion und dann muss es ziemlich laut gewesen sein und auf einmal heißt es: „Da schwieg die ganze Menge“
- Sie merken das Petrus ihnen gerade die Wahrheit geredet hat und getroffen davon können sie einfach nur schweigen und zuhören wie Paulus und Barnabas begeistert erzählen, wie Gott es bestätigt hat, dass die Heiden gläubig sind ohne Halten des Gesetzes
- Was können wir über das wahre Evangelium hier lernen?
- Gott geht es nicht um Taten, sondern um das Herz – V.8
o Das ist ein Prinzip, was im AT NT und hier deutlich wird
o Wir schauen oft und schnell auf das äußere, doch Gott geht es um das Herz
- Es geht um ein gläubiges Herz, nicht um ein perfektes Herz – V.9
o Ein perfektes Herz hat kein Mensch
o Wenn ein perfektes Herz notwendig ist, damit man gerettet ist, haben wir alle verloren
o Gott will Herzen, die glauben
o Ich habe in den letzten Wochen die Evangelien gelesen und das müsst ihr mir jetzt glauben: immer wieder sagt Jesus zu den Menschen: Dein Glaube hat dich gerettet, als er ihren Glauben sah heilte er sie, …
o Gott will ein gläubiges Herz um perfekte Herzen zu machen
- Es geht um den Glauben an die Gnade Jesu und an sein Erlösungswerk – V.10
o Es geht um den Glauben daran, dass die Gnade Jesu das einzige ist, dass mich retten kann. Nicht ich selber sondern Jesu Erlösungswerk macht mich gerecht vor Gott
o Daran sollen wir glauben und daran festhalten
o Epheser 2,8-9 fast es gut zusammen: Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.
- Das ist das wahre Evangelium
- Was können wir aus dem Text mitnehmen:
o Halte am wahren Evangelium fest
§ Lerne die Verse aus Epheser 2,8-9 auswendig
§ Mach dir eine Erinnerung im Handy, ein Wecker, Häng dir ein Bild/Zettel an deinen Kleiderschrank, dass du es immer wieder liest und daran denkst
§ Denk immer wieder daran
§ Schreibt euch als Freunden regelmäßig eine WhatsApp, in der ihr euch an das Evangelium erinnert
o Eine Sache stach mir in dem Text noch ins Auge und das war V.10: „Weshalb versucht ihr Gott, indem ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsere Väter noch wir tragen können?“ – Richte und beurteile andere nach dem Evangelium und lege ihnen kein zusätzliches Joch auf die Schulter
§ Verurteile nicht zu schnell
§ Sei barmherzig mit anderen, statt richtend
§ Rede lieber übers Evangelium, als anderen vorzuschreiben, wie sie als Christ leben müssen
§ Fordere nicht Dinge von anderen die du selber gar nicht halten kannst.
- Kommen wir zum letzten Abschnitt

V.13-22: Das Evangelium praktisch leben

- Nun steht Jakobus auf und ergreift das Wort
- Zunächst wiederholt er kurz Petrus Worte, das Gott die Heiden erwählt hat zu seinem Volk zu gehören und bestätigt diese, indem er aus Amos 9,11-12 die Verse zitiert, wo die Propheten das angekündigt haben.
- Die Prophezeiung sagt aus, dass es eine Zeit geben wird, in der die Juden und die Heiden den Namen des Herrn suchen werden und anrufen werden.
- Gott wird es sein, der dies bewirkt.
- V.18 gibt dem ganzen noch mehr Gewicht und ist ein Vers, der uns etwas über Gott lehrt.
- Gott weiß, was er tut, ihm ist nichts aus der Hand geraten. Es läuft alles so, wie er es vorherbestimmt hat.
- Jakobus kommt zu dem Schluss, dass man den Heiden keine Lasten auflegen soll, dass heißt, dass sie nicht das Gesetz halten müssen und auch sich nicht beschneiden müssen.
- Das wahre Evangelium hat also gesiegt
- Man solle ihnen nur schreiben, dass sie sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von Unzucht, vom Erstickten und vom Blut enthalten sollen
- Dies gefällt der ganzen Menge und sie beschließen diesen Beschluss mit zwei Männern, Silas und Barsabas aus ihrer Mitte und mit Paulus und Barnabas in den Gemeinden bekannt zu machen.
- Ist euch der Widerspruch aufgefallen?
- In 19 sagt Jakobus „man solle ihnen keine Lasten auflegen“ und in 20 schreibt er „sie sollen sich davon, davon, davon und davon fernhalten
- Wie passt das zusammen?
- Errettung allein aus Glauben ohne Gesetzeswerke, aber sie müssen doch noch was tun?
- Ist das hier wieder eine Irrlehre? Das macht doch keinen Sinn
- Warum gefällt das allen, warum sagen Paulus und Barnabas nichts dagegen?
- Lasst uns das nochmal genauer anschauen
- Hier ein kleiner Einschub für unser persönliches Bibelstudium: Achtet auf Wörter, die die Argumentation beschreiben. Das sind Wörter wie: Darum, weil, deshalb, wenn … so …, damit
- Wenn man auf diese Worte achtet kann man die Gründe gut lesen, warum manches in der Bibel geschrieben steht
- Ich zeige euch an diesem Text was ich damit meine:
- Am Anfang von Vers 21 steht ein „Denn“
- Das bedeutet, dass alles, was vor V.21 steht gemacht werden soll aus folgendem Grund der in Vers 21 folgt.
- Das heißt die Heiden sollen sich vom Götzen, Blut, Unzucht usw. fernhalten weil der Grund dafür in Vers 21 steht
- Was steht denn in Vers 21?
- Was hat Mose mit dem ganzen zu tun und warum lesen Leute in vielen Städten Mose vor?
- Um das zu erklären möchte ich die Geschichte vom Anfang weiter erzählen
- Zur Erinnerung, einige Gemeindemitglieder sind zum Pastor gekommen und haben sich wegen der Biker beschwert und forderten ihn auf ihnen die Leviten zu lesen.
- Der Pastor holt darauf die Bikergruppe zu dieser Gesprächsrunde und fängt an zu reden
- Er wendet sich zu den Gemeindemitglieder, die die Biker nicht so cool finden und erklärt ihnen anhand der Bibel das wahre Evangelium, dass man ohne Werke des Gesetztes ohne etwas hinzuzutun auch mit Totenkopf auf dem Tshirt und Stacheln auf der Jacke und Zigarre im Mund gerettet sein kann, wenn das Herz voll von dem wahren Glauben an die Gnade Gottes und sein Erlösungswerk ist.
- Dann dreht er sich zu den Bikern um und redet zu ihnen
- Eigentlich dürft ihr diese Dinge tun, aber einigen aus unserer Gemeinde wurde jahrelang eingetrichtert, dass ein solches Verhalten und solche Klamotten sündiges Verhalten sind.
- Auch wenn ihr vielleicht im Recht seid und die anderen sich vielleicht ändern müssten, bitte tragt aus Liebe zu ihnen diese Klamotten nicht mehr, zumindest nicht in der Öffentlichkeit und probiert so zu leben, dass es ihnen nicht zum Anstoß ist
- Denn dieses Denken aus ihren Köpfen zu bekommen passiert nicht von jetzt auf gleich, gerade wenn es ihnen lange eingetrichtert wurde
- Liebe Jugend, was Jakobus hier sagt, ist ziemlich ähnlich zu der Geschichte
- Auch wenn die Heiden frei vom Gesetz sind, gibt es zu der Zeit fast überall gläubig geworden Juden in den Gemeinden. Auch in den Heiden Gebieten. Diesen wurde Mose, bzw. die Gesetze die Mose bekommen und verkündigt hat jede Woche in der Synagoge gelehrt
- Die sind also tief in den meisten der Juden drinnen
- Deswegen, wegen dieser gläubigen Juden sollten die Heiden folgende vier Dinge tun, weil sie den Juden ein großer Anstoß sind.
- Götzendienst, Essen von erstickten Fleisch, Blut, und Unzucht
- Bis auf das Essen vom erstickten und blutigen Fleisch sind es Sünden die man auch so nicht tun sollte, aber das Essen von erstickten Fleisch ist uns erlaubt. Den Juden wurde es aber durch das Gesetz verboten
- Aus Rücksicht zu den anderen Gemeindemitgliedern aus Liebe zu ihnen sollten sie sich davon enthalten, nicht damit sie gerecht werden, sondern für die Einheit und Liebe der Gläubigen
- Wie sieht es mit uns aus?
- Forderst du von anderen etwas, dass sie halten müssen, obwohl es nicht verboten ist
- Wie sieht es da mit dem Umgang von Alkohol, Rauchen, Shisha, Klamottenstil aus?
- Legst du da anderen eine Last auf, die die eigentlich nicht tragen müssen?
- Das gleiche mit dem Rauchen, Shisha, Alkohol und Klamotten auch auf der anderen Seite:
- Du der du gewisse Freiheiten hast, nutzt du sie aus und bemerkst gar nicht, dass du ein Anstoß für den anderen bist
- Gibst du auf den anderen Acht, veränderst du dein Handeln ihm zur Liebe, obwohl du es nicht müsstest?
- Lasst mich einmal 1.Korinther 8 lesen
- Wir können folgendes mitnehmen:
o Halte am wahren Evangelium fest, be und verurteile nicht zu schnell
o Achte auf deine Geschwister in Liebe
- Ich möchte zusammenfassen:

Zusammenfassung

- Das Evangelium wurde damals angegriffen
- Genauso wird es auch heute immer wieder angegriffen und das von außerhalb aber auch von innerhalb der Gemeinde
- Prüfe daher, was du hörst siehst und liests
- Untersuche die Dinge genauer und forsche nach
- Habe aber auch ein demütiges Herz wie Petrus und lass dich von der Wahrheit verändern
- Wir haben uns dann das wahre Evangelium angeschaut
- Halte daran fest, hab es immer wieder vor Augen
- Und wenn es darum geht es praktisch auszuleben, Be- und verurteile nicht zu schnell und leg ihnen kein Joch auf, was du auch nicht tragen kannst. Sei barmherzig statt richtend
- Habe aber auch acht auf die anderen aus wahrer Liebe
- Lasst uns gleich beim Essen über folgende Frage austauschen
o Wie können wir das Evangelium immer vor Augen haben?
o Wo sollten wir noch mehr auf die anderen in Liebe achten? Wo handeln wir vielleicht laut der Bibel richtig, aber für unsere Geschwister zum Anstoß?
- Amen
- Lasst uns gemeinsam noch eine Gebetsgemeinschaft machen.
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