Die Zeit ist gekommen

It’s time? It’s time!

Es ist Zeit.

Es ist eine gute Zeit, heute. Jetzt gerade. Hier, wo wir gemeinsam Gottesdienst feiern. Warum? Weil wir Gottesdienst feiern. Gottesdienst ist eine gute Zeit.

Und diese Zeit ist jetzt gekommen. Und heute besonders, weil gleich eine Teenagerin zu uns predigen wird. Im Biblischen Unterricht bekommen unsere Teenies die Gelegenheit, in zwei, drei, vier Bereichen unserer Gemeinde zu Schnuppern. Anna-Sophia hat die Gelegenheit beim Schopf gepackt und schnuppert das Predigen.

Einige haben die ganze Woche oder länger auf diesen Moment gewartet. Haben sich gefreut - oder waren nervös, weil sie etwas vorbereitet haben für heute. Und wenn man auf einen besonderen Zeitpunkt wartet, dann ist es etwas Gutes, wenn dieser besondere Zeitpunkt gekommen ist.

Da gibt es auch andere Beispiele:

du wartest auf den Bus oder den Zug. Wenn er pünktlich ist, kannst du sagen: “Jetzt ist die Zeit gekommen! Der Bus ist hier.” Wenn er zu spät ist, klingt es etwas anders: “Jetzt ist die Zeit gekommen, aber der Bus hat Verspätung.”

das passiert dir nicht bei deinem Geburtstag. Oder beim Frühlingsanfang, der morgen sein wird. Da ist das Datum einfach gesetzt: die Zeit ist gekommen. Es ist jetzt soweit. Und man kann nicht zu spät sein… und auch nicht zu früh.

noch einmal anders ist es mit den Schneeglöckchen. Man kann nicht auf den Tag genau sagen, wann die Zeit gekommen ist, dass sie blühen. Die Zeit kommt einfach, wenn es wärmer wird.

Welche Art davon war es bei Jesus? In Markus 1,15 ist so als Zusammenfassung beschrieben, was Jesus gepredigt hat. Und sein erster Satz war: “Jetzt ist die Zeit gekommen!”

Wanddekoration mit Mk 1,15.

Markus 1,15 (NLB)

»Jetzt ist die Zeit gekommen«, verkündete er. »Das Reich Gottes ist nahe! Kehrt euch ab von euren Sünden und glaubt an diese gute Botschaft!«

Welche Art von “die Zeit ist gekommen” ist das? Eine Fahrplan-Zeit? Oder eine Datum-Zeit? Oder eine Zeit, wo etwas reif geworden ist?

Es ist bei Jesus nicht einfach der Fahrplan oder das Datum. Es heisst: die Zeit, der Kairos, ist erfüllt… ist zu einem Ende gekommen. Auch: die Zeit ist geweiht. Oder: die (Warte-)Zeit ist abgelaufen.

Welche Zeit? Dass er, Jesus, jetzt zu reden beginnt und eine gute Nachricht hat für alle, die ihm zuhören. Er spricht über Gottes Reich, das ganz nahe gekommen ist.

Was machen wir, wenn jemand sagt: “Jetzt ist es aber Zeit!”

Wir spitzen die Ohren und hören zu. Wir wollen genau mitbekommen, was denn jetzt für eine Zeit gekommen ist.

Wir sind aufmerksam, weil es dann auch etwas zu tun gibt.

Vgl. Sketch: “It’s time?”

Wie kann ich einer Predigt mit Gewinn zuhören?

Warum sage ich das? Weil ich unsere Aufmerksamkeit auf ein Maximum bringen möchte. Denn Gott will jedem von uns etwas sagen - und es gibt für alle von uns etwas zu tun.

Jetzt ist eine gute Zeit.

Es ist Gottesdienst-Zeit.

Und jetzt ist Predigt-Zeit.

Eine Predigt ist nicht einfach eine Rede oder ein Vortrag. Dass das jemand seine Gedanken sagt. Eine Predigt ist auch nicht einfach “Gottes Wort”… So als ob die Predigerin oder der Prediger einfach ein Lautsprecher Gottes wäre.

Die Predigt ist Verkündigung von Gottes Wort, seiner Erklärung und der Anwendung im Leben.

Man sagt, eine Predigt wird dreimal geboren.

wenn sie vorbereitet wird

wenn sie gehalten wird

wenn sie von den Zuhörern umgesetzt wird

Ich möchte dich also ermutigen, der Predigt gut zuzuhören. Und zwar nicht vor allem darum, weil jemand gut oder besser predigt. Sondern darum, weil die Predigt bereits einmal geboren wurde - und jetzt gerade, wenn du zuhörst, kommt die Predigt zum zweiten Mal auf die Welt. Aber hör ganz gut zu, denn die Zeit ist gekommen, dass diese Predigt in deinem Leben ein drittes Mal geboren wird.

Eine Predigt ist erst dann gut, wenn sie bei uns als Zuhörer ankommt. Und das liegt zu einem ganz, ganz grossen Teil an unserer Fähigkeit, eine Predigt mit Gewinn zu hören.

Hebräer 4,7 (NLB)

Deshalb hat Gott einen neuen Zeitpunkt festgelegt, ein neues »Heute«. (…) »Heute sollt ihr auf seine Stimme hören. Verschließt eure Herzen nicht gegen ihn.«

Worauf kann man beim Predigt-Hören achten?

Was sagt die verkündigte Bibelstelle?

Wie wird es in der Predigt erklärt?

Was leuchtet mir ein? Was nicht?

Welche Beispiele/Stories/Bilder finde ich hilfreich?

Welche Anwendung spricht mich an?

Das habe ich heute gelernt:

Und das möchte ich umsetzen:

Darüber spreche ich mit jemandem:

Sehr hilfreich finde ich das A4-Blatt “Predigtnotizen für Kinder” - und zwar nicht nur für Kinder.

Es ist eine gute Zeit! Hören wir Anna-Sophia aufmerksam zu!

Johannes 14,15-16 “Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Ratgeber geben, der euch nie verlassen wird.”

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Reaktionszeit

Was macht man, wenn jemand zu uns spricht?

Reagieren. Eine Antwort geben.

Wir wollen gerne Anna-Sophia anschliessend eine persönliche Antwort geben. Jetzt aber wäre es angemessen, Gott eine Antwort zu geben. Darüber, wie diese Predigt zum dritten Mal geboren werden kann, nämlich in den Leben von jeder und jedem von uns.

Ich komme mit euch in einen Dialog über die Predigt, die wir jetzt gerade gehört haben. Uns helfen dabei die oben erwähnten 8 Fragen.

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Dialog

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Die 8. Frage gibt uns eine Idee, wie wir über diese Predigt sprechen können. Wir lernen, indem wir genau beobachten und darüber nachdenken - aber auch, indem wir mit anderen ins Gespräch darüber kommen. Das Nachdenken ist für Introvertierte einfacher. Das Diskutieren ist für Extravertierte einfacher. Aber beides ist wichtig.

Darum gebe ich jetzt Zeit, um das Thema dieser 8.Frage deinem Platznachbarn zu erzählen. Wer dies auf YouTube sieht und alleine ist: schreibt uns doch euer Thema auf [e-mail] oder in den YouTube Kommentar.

Gebet

Es ist Zeit - die Zeit ist gekommen. Solange es Heute heisst, verstockt euer Herz nicht.

Ja, Herr Jesus, wir wollen aufmerksam sein, wenn du sprichst. Danke für dein Reden heute in diesem Gottesdienst. Durch den Bibeltext. Durch die Erklärungen und Anwendungen von Anna-Sophia. Durch das Wirken deines Heiligen Geistes.

Lass uns Menschen sein, die reagieren und antworten - und umsetzen, was sie verstanden haben. Befähige uns dazu. Durch deine Liebe. Durch dein Wort. Durch deinen Geist.

Amen.

Anhang:

Die Zeit ist (noch nicht) reif: Biblestory Johannes 2,1-12

In der Hochzeit in Kana kommt Maria, seine Mutter, auf Jesus zu und bittet ihn um Hilfe für die peinliche Situation, dass der Wein ausgegangen ist. Die Antwort von Jesus schockiert:

Johannes 2,4 NLB

»Was hat das mit mir und dir zu tun?«, fragte Jesus. »Meine Zeit ist noch nicht gekommen.«

Aber Maria weist die Diener an: “Was immer er euch sagt, das tut!”

Johannes 2,5 NLB

Doch seine Mutter wies die Diener an: »Tut, was immer er euch befiehlt.«

Später gibt Jesus den Dienern den Auftrag, Wasser in Krüge zu füllen. Dieses verwandelt sich in Wein - was zu einer grossen Überraschung und Verwirrung führt. Nicht aller realisieren, was abgeht. Aber die Jünger verstehen es:

Johannes 2,12 NLB

Nach der Hochzeit ging er nach Kapernaum, wo er einige Tage mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern verbrachte.

Für unser Thema heute die entscheidende Aussage die von Maria zu den Dienern. “Tut, was immer er euch befiehlt.”