Der Schatz des Lebens

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Transcript
Predigt zur Konfirmation
Matthäus 13,44-46
Jesus sagte:
44 »Das Himmelreich gleicht einem Schatz, der im Acker vergraben ist:
Ein Mann entdeckte ihn und vergrub ihn wieder. Voller Freude ging er los und verkaufte alles, was er hatte. Dann kaufte er diesen Acker.
45 Ebenso gleicht das Himmelreich einem Kaufmann: Der war auf der Suche nach schönen Perlen.
46 Er entdeckte eine besonders wertvolle Perle.
Da ging er los und verkaufte alles, was er hatte. Dann kaufte er diese Perle.«
Aktion Schatzkiste: Eine Truhe wird nach vorn gebracht. Ein Konfi darf in die Truhe schauen, aber nichts verraten. (Jedenfalls ist sie ordentlich gefüllt… ;-]) Der Konfirmand wird gefragt, was er geben würde, um diese Schatzkiste zu bekommen.
Ihr Lieben,
was müsste hier drin sein, damit ihr ALLES andere weggeben würdet, um diese Schatzkiste zu bekommen? ALLES andere! — Dein Auto, dein Haus, dein Handy, das Porzellan, das du von Oma geerbt hast, deine Briefmarkensammlung, deinen Fernseher, dein Sky-Abo, deinen Thermomix, … ALL das bist du bereit wegzugeben, zu verkaufen, damit du von dem Geld diese Kiste kaufen kannst. Was müsste in dieser Kiste drin sein, damit du das machst?
Manchmal begegnet uns im Leben ganz plötzlich und ganz unverhofft ein Schatz. So erzählt es Jesus in seinem Gleichnis — also Er verwendet ein Bild, um uns etwas deutlich zu machen. Da ist von einem ganz normalen Menschen die Rede. Er hat keine gehobene Stellung, er gehört zu den einfachen Leuten. Er wird uns auch gar nicht weiter beschrieben, nur dass er auf dem Feld arbeitet, so wie es damals viele Leute taten. Es war harte Arbeit. Es war nötige Arbeit, um das tägliche Leben zu ermöglichen und um die Familie zu versorgen.
Ob sein Leben einen tieferen Sinn hatte, wissen wir nicht. Es war — gewöhnlich. So wie sicher auch viele von uns das Leben kennen, mindestens zeitweise: gewöhnlich. Man lebt so vor sich hin. Die Aufgaben müssen erledigt werden, der Arbeitsalltag wiederholt sich ständig, die Schule ist oft mühsam. Aber die Dinge müssen nun einmal getan werden.
Und plötzlich! Plötzlich ist alles anders: Mitten in seiner täglichen Arbeit stößt dieser Mensch plötzlich auf etwas, das sein Leben für immer verändern soll. Er entdeckt einen versteckten Schatz! Und ihm ist sofort klar: Ich muss ALLES dafür tun, um diesen Schatz zu bekommen.
Es ist eine einfache Rechnung: ALLES, was dieser Mensch bis jetzt besitzt, ist weit weniger Wert, als sich in dieser Schatzkiste befindet. Es ist nur sinnvoll, alles wegzugeben, um so viel mehr zu bekommen. — Auch wenn da mit Sicherheit Dinge dabei sind, die für ihn weit mehr als den materiellen Wert habe, Dinge an denen er eigentlich hängt. Er ist bereit sie wegzugeben, weil er weiß: Hier bekomme ich so viel mehr!
Voller Freude macht er sich schnell auf den Weg, um alles wegzugeben und sich das Feld zu kaufen und mit ihm den gefundenen Schatz. Plötzlich wird er reich. Ganz unverhofft.
Was müsste in dieser Kiste sein, damit wir bereit sind, ALLES herzugeben; damit wir wissen: Mit diesem Tausch mache ich einen großen Gewinn?
Und wenn wir einen solchen Schatz finden, sind wir dann auch tatsächlich bereit, diesen Schritt zu gehen? Treffen wir dann den Entschluss, alles einzutauschen, um diesen Schatz zu besitzen?
Was müsste in dieser Kiste sein, damit wir uns von Herzen darüber freuen? Jesus erzählt, dass der Mensch, der diese Kiste findet, voller Freude weggeht, um alles andere zu verkaufen und diesen Schatz zu erwerben. Sein Gang ist plötzlich beschwingt und leicht, schnell und voller Energie. Die Welt hat sich für ihn um 180° gedreht.
Jesus hängt gleich noch ein zweites Gleichnis an. Diesmal geht es um einen Kaufmann, also einen reichen wohlhabenden Mann, um jemanden der viel rumkommt und der ein sorgenfreies Leben führt — so könnte man meinen. Doch eins treibt ihn um: Er ist auf der Suche! Auf der Suche nach Schönheit; auf der Suche nach etwas so Schönem, das ihn ganz erfüllt. Er sucht schöne Perlen — und insgeheim sucht er diese eine allerschönste Perle. Er mag schon lange nach ihr gesucht haben; immer wieder hat er schöne Perlen gefunden, aber er hat immer gespürt: Das war noch nicht alles! Es gibt sie noch, diese eine allerschönste Perle!
Auch in seinem Fall ist der Fund plötzlich und im Grunde doch unerwartet. Aber er hatte schon lange gezielt danach gesucht. Auch er verkauft ALLES, was er hat, um sich diese Perle leisten zu können, das Ziel seiner Träume.
Andere mögen in diesem Fall eingewendet haben, dass das doch dumm ist. Denn anders als bei der Schatzkiste ist hier objektiv kein Gewinn zu sehen. — Und Schönheit, nun darüber lässt sich ja ohnehin streiten. Doch für den Kaufmann steht fest: „Diese Perle muss ich haben! Danach habe ich schon so viele Jahre gesucht!“
Hier die Frage an uns: Nach was suchen wir? Was fehlt uns im Leben? Was hätten wir so gern, weil wir spüren: Da ist ein Loch in meinem Herzen und es gelingt mir nicht, es zu füllen? Was fehlt uns, für das wir bereit sind, ALLES zu geben, weil es dieses Loch endlich schließt, alle Sehnsucht stillt?
Jesus erzählt diese beiden Gleichnisse, um uns zu verdeutlichen, wie kostbar Gottes Reich ist! Wie kostbar es ist, zu Ihm zu gehören, wie kostbar es ist, an Ihn zu glauben und so Teil Seines Reiches zu sein. Egal ob wir es ganz zufällig finden oder schon lange danach suchen. Egal ob wir ein einfaches Leben führen oder doch vermeintlich alles — und noch viel mehr — zum Glücklichsein haben. Es gibt nichts, was kostbarer ist als das Reich Gottes. Es gibt nichts, was auch nur annähernd so kostbar wäre, wie mit Gott zusammen zu leben. Es gibt nichts Schöneres, als in Gottes Reich zu leben.
Ein Leben ganz in Gottes Nähe ist kostbar wie kostbarste Schatz. Ein Leben ganz in Gottes Nähe ist so wunderschön wie die schönste aller Perlen.
Von Gott geliebt zu sein, angenommen. Bedingungslos, ohne etwas dafür leisten zu müssen. Einfach sein zu dürfen, ganz echt und unverstellt. Und in allem, was ich erlebe, nicht allein zu sein, sondern begleitet, beschützt, gestärkt, getröstet, geliebt.
Zu Gottes Reich zu gehören bedeutet, dass Jesus jeden Tag, jede Sekunde meines Lebens bei mir ist — dass Er sogar in mir ist. Dass Er mich niemals verlässt. Dass Er mir hilft, wenn Herausforderungen vor mir stehen. Dass Er mit mir weint, wenn ich Grund zum Weinen habe. Dass Er mich tröstet, wenn es mir schlecht geht. Dass Er mich wieder aufrichtet, wenn ich keine Kraft mehr habe. Dass Er mein Leben mit einer überfließenden Freude erfüllt. Und dass Er mir sagt: Dieses Leben hier auf der Erde ist erst der Vorgeschmack auf das, was kommt. Das ist erst der Vorgeschmack auf ein Leben ganz bei Gott, auf ein Leben, das voll ist von wunderschönsten Perlen, das voll ist von Schätzen, die mein Herz wirklich ausfüllen.
Deswegen, sagt Jesus: „Wenn du diesen Schatz findest, ganz plötzlich oder weil du ihn schon lange suchst, dann zögere nicht, sondern handle! Entscheide dich, alles zu geben, was nötig ist, damit du diesen Schatz bekommst!“
Nun ist die große Preisfrage: Was ist nötig, um diesen Schatz zu bekommen? Was muss ich geben, um mir diese wunderschönste Perle leisten zu können?
Es ist dein Leben! Nicht weniger als das.
Nicht in einem physischen Sinn, dass du dich opfern müsstest, sondern so, dass du dein Leben bei Jesus gegen ein neues, viel schöneres Leben eintauschst. Dass du die Herrschaft über dein Leben abgibst und sie Jesus anvertraust. Dass du Ihm vertraust, dass Er es zutiefst gut mit dir meint und dir ein neues Leben schenkt, das so viel besser und schöner ist als das, was du ohne Ihn geführt hast.
Das ist der Preis, den wir bezahlen müssen, um das Reich Gottes zu erwerben. In dieser Kiste — bildlich gesprochen — ist das Leben. Leben voll von Gottes Liebe, voll von echter tiefer Freude, voll von Wärme im Herzen, voll von angenommen sein. Dieses Leben möchte Gott uns gern geben, doch dazu müssen wir Ihm unser Leben anvertrauen, damit wir Raum haben für dieses neue, so viel bessere, das allerschönste Leben.
Jesus sagt einmal: „Ich bin gekommen, damit die Menschen, die an mich glauben, das Leben haben, und zwar in seiner ganzen Fülle, ja im Überfluss!“
Das schöne ist: Jesus akzeptiert sogar Ratenzahlung! Die Entscheidung für Ihn ist nötig, doch wenn wir ehrlich sind, wissen wir, dass es einige Zeit dauert, bis wir es auf die Reihe kriegen, Ihm wirklich alles anzuvertrauen, wirklich alles unter Seine Herrschaft zu stellen.
Jesus hält das aus. Wichtig ist nur, dass du die Entscheidung triffst. Dass du merkst: „Es gibt auf der ganzen Welt nichts schöneres, nichts das kostbarer ist, als zu Gott zu gehören! Das will ich auch!“
Unsere Konfis sagen heute, dass sie genau das wollen. Auch jeder andere ist eingeladen, diese Entscheidung zu treffen. Ich verspreche euch: Es ist die beste Entscheidung, die ihr in eurem Leben treffen könnt!
Amen.
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