Tischabendmahl - Leuchtzeichen in der Nacht.

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Transcript

Tischabendmahl Gründonnerstag 2023 - Leuchtzeichen in der Nacht.

Musik zum Eingang
Gruß
Willkommen zur Mahlfeier am Gründonnerstag.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr. (Psalm 111,4)
Wir sind zusammen, um Brot und Wein zu teilen und um an das erste Abendmahl zu erinnern. Wir kommen aus der Unruhe dieser Tage und gehen auf den Tag der Kreuzigung zu. Wir kommen und wissen, dass wir viel zu oft auf dem beharren, was uns zusteht, und zu wenig auf das schauen, was Gott und andere Menschen uns schenken. Viel zu oft nehmen wir - ohne Rücksicht auf die anderen; und viel zu wenig schauen wir auf das, was wir geben können an Zeit, Aufmerksamkeit, an einer helfenden Hand oder einem liebevollen Wort.
So sehnen wir uns nach Zuspruch und Vergebung und vertrauen auf Gottes vorbehaltlose Liebe.
Wie damals am Abend vor seiner Kreuzigung, lädt Jesus Christus heute an seinen Tisch, schenkt uns im Schatten des Todes Anteil an seinem Leben.
In seiner Geistesgegenwart bekommen wir zu hören und zu schmecken, was trotz Schrecken, Schuld und Tod hoffen lässt.
So lasst uns GOTT in einem Moment der Stille hinhalten, was wir mitbringen an Lebenslast und Lebenslust.
Lied: Seht hin, er ist allein im Garten (EG 95,1-4)
Introitus Psalm 111
Halleluja! Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen im Rate der Frommen und in der Gemeinde.
Groß sind die Werke des Herrn; wer sie erforscht, der hat Freude daran.
Was er tut, das ist herrlich und prächtig, und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr.
Er gibt Speise denen, die ihn fürchten; er gedenkt ewig an seinen Bund.
Er läßt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, daß er ihnen gebe das Erbe der Heiden.
Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Ordnungen sind beständig.
Sie stehen fest für immer und ewig; sie sind recht und verläßlich.
Er sendet eine Erlösung seinem Volk; er verheißt, daß sein Bund ewig bleiben soll.
Heilig und erhaben ist sein Name. Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.
Klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibet ewiglich.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.
Amen.
Gebet
Herr Jesus Christus, du führst uns zusammen durch das Mahl, in dem du dich selbst uns hingibst in den Gestalten von Brot und Wein. Wir danken dir, dass wir so eng mit dir verbunden sein dürfen, und bitten dich: heilige uns durch dein Leib und dein Blut, damit dein Segen durch uns viele Menschen erreichen möge.
Das bitten wir dich, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst in Ewigkeit. Amen
Lesung: Epistel im 1. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth im 11. Kapitel
1. Korinther 11,17–34 (LU)
17 Dies aber gebiete ich euch: Ich kann’s nicht loben, dass ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren zusammenkommt. 18 Zum Ersten höre ich: Wenn ihr in der Gemeinde zusammenkommt, sind Spaltungen unter euch; und zum Teil glaube ich’s. 19 Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, auf dass die unter euch offenbar werden, die bewährt sind. 20 Wenn ihr nun zusammenkommt, so hält man da nicht das Abendmahl des Herrn. 21 Denn ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist betrunken. 22 Habt ihr denn nicht Häuser, wo ihr essen und trinken könnt? Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, die nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? Hierin lobe ich euch nicht.
23 Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, 24 dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. 25 Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. 26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
27 Wer also unwürdig von dem Brot isst oder von dem Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und Blut des Herrn. 28 Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch. 29 Denn wer isst und trinkt und nicht bedenkt, welcher Leib es ist, der isst und trinkt sich selber zum Gericht. 30 Darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch, und nicht wenige sind entschlafen. 31 Wenn wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet. 32 Wenn wir aber von dem Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, auf dass wir nicht samt der Welt verdammt werden.
33 Darum, meine Brüder und Schwestern, wenn ihr zusammenkommt, um zu essen, so wartet aufeinander. 34 Hat jemand Hunger, so esse er daheim, auf dass ihr nicht zum Gericht zusammenkommt.
Lied: Ich bin das Brot, lade euch ein (KAA 096,1-39)
Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde,
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.
Ansprache - Matthäus 26,17–30
Matthew 26:17–30 LU
17 Aber am ersten Tag der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten? 18 Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passamahl halten mit meinen Jüngern. 19 Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm. 20 Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen. 21 Und als sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. 22 Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, jeder einzeln zu ihm zu sagen: Herr, bin ich’s? 23 Er antwortete und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. 24 Der Menschensohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. 25 Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Bin ich’s, Rabbi? Er sprach zu ihm: Du sagst es. 26 Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. 27 Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; 28 das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. 29 Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. 30 Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.
Liebe Gemeinde,
Abendmahl muss gefeiert werden. Wenn uns die Taufe als Christen ins Leben hineinbringt, dann erhält uns das Abendmahl als Christen im Leben. Abendmahl muss gefeiert werden bis ans Ende der Tage. Bis Jesus wiederkommt und wir mit Jesus in seinem Reich Abendmahl feiern dürfen auf ewig.
Abendmahl muss gefeiert werden. Vielleicht haben wir das gerade auch in den Tagen der Corona-Pandemie gespürt, wo wir so wenig Abendmahl miteinander feiern konnten. Was keine Verfolgung, kein Leiden, keine Unterdrückung in der Geschichte des Christentums vermochten, das hat ein für das Auge unsichtbarer Virus geschafft – oder zumindest beinahe. Wir alle haben uns im vergangenen Jahr darum bemüht, irgendwie doch Abendmahl zu feiern. Mit ungeheurem Aufwand. Dennoch haben wir uns davon nicht abhalten lassen, an der Gemeinschaft mit Christus in seinem Leib und Blut teilzuhaben.
Abendmahl muss gefeiert werden. Warum eigentlich? Ist das einen blöde Frage. Nein! Vielleicht gab es im vergangenen Jahr dennoch bei dem einen oder anderen Zweifel. Dennoch gab es dann in anderen Gemeinden, die es sehr lange nicht gefeiert haben, gleich die Frage: Können wir es nicht doch irgend wie feiern? Hoher Aufwand! Mit Abstand - Ton- oder Plastikbecherchen, Hostien auf großen Platten, Mundschutz, Gummihandschuhe usw., muss halt sein. Wegen die Hygienevorschriften, weil man sich einander gefährlich nahekommt. Aber ist das dann noch ein richtiges Abendmahl, so mit dieser “entfernten” Gemeinschaft untereinander? Wenn jeder auf seinem Platz für sich allein Brot und Wein verzehrt? Oder die andere Form Abendmahl digital zu Hause? Für manch einen war das unwürdig! Sollte man es da nicht lieber gleich bleiben lassen? Vermutlich wäre das, auch gegangen. Aber es hat das Bild nicht gestört, dass wir im Abendmahl tief miteinander und mit Christus verbunden sind.
Abendmahl muss immer gefeiert werden. Warum eigentlich? Noch einmal nein es ist keine blöde Frage, sondern es ist eine wichtige Frage. Denn beim Abendmahl, egal wie man es feiert, geschieht etwas, das man durch nichts anderes ersetzen kann.
Im Leben gibt es immer wieder Ersatzhandlungen für etwas. Lese ich jetzt den dicken Schmöker oder schaue ich mir lieber gleich die Verfilmung an?
Das Abendmahl auf einem Bild zu betrachten, ist natürlich nicht dasselbe wie das Abendmahl selbst zu feiern. Das ist keine Frage. Es ist dennoch etwas ganz anderes und doch auch ganz eigenes, wenn man das Buch liest, aus dem dann ein Film gemacht worden ist, so ist auch ein Abendmahlsbild etwas ganz anderes und doch auch ganz Eigenes.
Das Abendmahlsbild, das Sie vor sich liegen haben, stammt von einem französischen Künstler aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es hat eine ganz besondere Stimmung. Der Künstler hat die Szene nicht in einer Oberkammer verortet, sondern wie auf einer Terrasse angelegt mit einem weiten Blick in die Landschaft hinein. Zur blauen Stunde, wenn sich die Nacht über den Tag senkt, haben sich die Jünger Jesu versammelt, um mit ihrem Meister ein letztes Mal zusammen zu sein. Dass es das letzte Mal in dieser Form sein würde, davon wissen die Jünger freilich noch nichts, als sie sich zum Pesachfest verabreden.
Vielleicht ist es Ihnen gleich aufgefallen, denn, obwohl doch die Jünger das Passahmahl vorbereiten sollten, ist der Tisch bis auf eine Lampe leer und nicht gedeckt. Und die Jünger sind merkwürdig konturlos und verschwommen gemalt. Einzig der am Kopfende des Tisches sitzende Jesus sticht heraus. Er ist nicht nur hell erleuchtet. Es ist als ginge von ihm ein warmes die gesamten Jünger erhellendes Licht aus.
Abendmahl muss gefeiert werden. Warum eigentlich? „Was unterscheidet diese Nacht von allen anderen Nächten?“ So fragen die Kinder den Hausvater. Und der antwortet: „Einst waren wir Sklaven des Pharao in Ägypten. Aber der Ewige, unser Gott, führte uns von dort heraus mit starker Hand und ausgestrecktem Arm.“ Was ist unsere Antwort? Das Bild zeigt nicht, was unser Predigtwort sagt. Kein Brot, zu dem hin Jesus sagt: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Kein Kelch, zu dem hin Jesus sagt: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes. Und doch zeigt das Bild auf den, auf den alles ankommt: Jesus Christus. Gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Gestern in Jerusalem beim letzten Mahl mit seinen Jüngern. Heute wahrhaft gegenwärtig in Brot und Wein.
Und auch das ist eine Befreiungsgeschichte. Das zeigt der Zusatz, der nur von Matthäus überliefert wird: Das Blut Jesu, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Befreiung nicht aus der Sklaverei in Ägypten, aber Befreiung aus der Verstrickung in die Macht der Sünde. Eine tödliche Gefangenschaft. Am Tisch des Herrn wird sie zugesagt, die Vergebung, nein, nicht nur in Worten, sondern leibhaft in Brot und Wein, in Gaben, die wir dankbar in Empfang nehmen.
Damit wird das Verhängnis unterbrochen, dem wir alle anhängen. Dass wir einander die Schuld zuschieben und es keiner gewesen sein will. Dass wir aneinander immer etwas schuldig bleiben werden, weil wir immer auf Kosten anderer leben. Das Verhängnis wird unterbrochen, weil Er nun die Schuld trägt, die wir ihm zuschieben, auch wenn Er es nicht war. Weil er nun die Kosten mit seinem Leben trägt, und weil nur Er sie tragen kann, weil allein Er nicht auf Kosten anderer gelebt hat. Das ist die Gabe, die im Abendmahl gegeben wird, und die durch nichts anderes ersetzt werden kann.
Darum muss Abendmahl gefeiert werden. Gestern und heute und morgen. Für die Jünger und für uns.
Ein Platz ist übrigens noch frei an diesem Tisch, gleich neben der Dreiergruppe der Jünger und neben Judas, der gerade dabei ist, vom Tisch aufzustehen, um in die Nacht hinauszugehen und sein Werk zu verrichten. Kurz vorher hat Jesus die ungeheuerliche Aussage in den Raum gestellt: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. Diese Aussage löst Betroffenheit aus. Unruhe macht sich unter den Jünger breit. Man meint davon etwas im Bild zu erkennen. Es herrscht Bewegung. Viele wenden sich Jesus zu. Einer steht auf und zeigt auf ihn. Sie alle aber stellen sich die Frage: Herr, bin ich's? Aber nur einer macht sich am Ende auf und verlässt die Runde.
Das ist ja das Befremdliche und zugleich auch das Tröstliche, dass selbst Judas, dass gerade Judas auch dazu gehört. Und wir dürfen direkt neben ihm Platz nehmen. Dort sind wir in guter Gesellschaft. Das Abendmahl ist ja nicht für die Heiligen gemacht, nicht für diejenigen, die schon alles haben, nicht für die Satten und schon gar nicht für diejenigen, denen nichts mehr zu vergeben ist, weil sie sowieso keine Sünder sind. Nein, wer am Tisch des Herrn Platz nimmt, der muss wissen, dass er neben Judas sitzen wird. Das ist die einzige Möglichkeit, an diesem Mahl teilzunehmen – als Sünder, irgendwo zwischen unerschütterlichem Glauben und alles lähmenden Zweifeln. Anders wird es nicht gehen. Anders können wir keinen Glauben haben.
Bei Matthäus steht im Übrigen nicht, dass Judas, noch während das Mahl im vollen Gange ist, den Tisch verlässt. Er bleibt bis zum Schluss, bis sie alle den Lobgesang singen und hinausgehen in die Nacht. Es ist, als ob seine Entscheidung damit auf ewig in der Schwebe bliebe und er sich doch immer noch Jesus zuwenden könnte. Genau so, wie wir es immer können, wenn wir zu ihm kommen.
Wenn aber die Nacht über alle Jünger und auch über uns hereinbricht, dann leuchtet Jesus immer noch. So kommt mir dieser Jesus hier vor: wie ein Leuchtzeichen, das uns Orientierung schenkt und uns durch die Nacht hindurchnavigieren hilft, gerade durch solche Zeiten hindurch, in denen wir kein Abendmahl feiern können, aus welchen Gründen auch immer. So zeigt dieses Bild, auf dem der Tisch nicht gedeckt ist, auf dem Kelch und Patene fehlen, doch das Bleibende, das Unvergängliche: Christus selbst, der uns sagt: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.
Amen.
Lied: Du bist heilig, du bringst Heil (KAA 0102,1-2)
Abendmahl
Abendmahlsgebet
Ja, du bist heilig, großer Gott, du erneuerst und heiligst die Erde. Bis ans Ende der Zeiten versammelst du dir ein Volk, das dir das Opfer des Lobes und des Dankes darbringt vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang. Mit der ganzen Kirche feiern wir heute den Tag, an dem unser Herr Jesus Christus sich hingab für das Leben der Welt. Durch ihn bitten wir dich: Sende herab auf uns den Heiligen Geist, heilige und erneuere uns an Leib und Seele, und lass uns unter diesem Brot und Wein den Leib und das Blut deines Sohnes empfangen, wenn wir jetzt tun, was er uns geboten hat.
Dafür danken wir dir, dafür preisen wir dich mit allen himmlischen Mächten und singen dein Lob (Sanctus):
Lied: Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth! Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth! Die Länder sind voll seiner Ehre, Die Länder sind voll seiner Ehre, Die Länder sind voll seiner Ehre! Heilig ist der Herr!
Einsetzungsworte
Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, in der er verraten wurde,
nahm er das Brot, dankte und brach's und gab's seinen Jüngern und sagte: „Nehmt hin und esst. Das ist + mein Leib, der für euch gegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis."
Ebenso nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankte und gab ihnen den und sagte:
„Nehmt hin und trinkt alle daraus. Dieser Kelch ist der neue Bund in + meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies, so oft ihr's trinkt, zu meinem Gedächtnis."
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Lamm Gottes

1) Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt. Lamm Gottes, erbarme dich unser.

2) Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt. Lamm Gottes, gib uns deinen Frieden.

Austeilung
Und so esst das Brot des Lebens und so trinkt das Wein des Heils, alles ist bereit!
Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.
Wir reichen das Brot weiter mit den Worten:
Christi Leib für dich gegeben.
Der andere kann es mit Amen bestätigen.
Wir reichen den Wein weiter mit den Worten:
Christi Blut für dich vergossen.
Der andere kann es mit Amen bestätigen.
Dank- und Fürbittengebet
Guter Gott, wir durften deine Gäste sein beim Mahl deiner Liebe. Was wir empfangen haben, möge uns stärken in unserem Glauben und verbinden in Hoffnung und Liebe zu dir und allen Menschen.
Amen,
Himmlischer Vater,
Du hast die Israeliten herausgeführt aus der Knechtschaft in Ägypten und Dich ihrer in der Wüste angenommen.
Wir bitten Dich befreie auch uns: Löse die Fessel versklavender Gedanken und sprenge die Mauern, die uns trennen.
Herr Jesus Christus,
in Deiner letzten Nacht, gedachtest Du Deiner Freunde und Jünger und schenktest ihnen mit dem Heiligen Abendmahl Hoffnung und Zuversicht auf Deine heilsame Gegenwart. Wir bitten Dich beschenke auch uns: Komm in unsere Mitte und mach uns heil.
Heiliger Geist,
Du stärkst uns den Rücken und bist das Band der Einheit. Durch Dich sind Christen untereinander verbunden durch die Jahrhunderte hindurch und über alle Kontinente hinweg.
Wir bitten dich stärke auch uns: Wirke in uns Glauben, Liebe und Hoffnung und schenke uns Frieden.
Dreieiniger Gott,
Du bewahrst uns Deine Schöpfung. Du hast Dich uns in Jesus Christus hingegeben und schenkst uns den Geist der Liebe. So loben und preisen wir Dich, der Du Gemeinschaft stiftest durch Deinen Geist in Jesus Christus.
Amen.
Lied: Für mich gingst Du nach Golgatha
Abendessen
Sendung und Segen
Jesus macht sich auf in den Garten. Das Festmahl ist beendet. Der Tisch wird geräumt, die Kerzen verlöschen, die Glocken schweigen.
Zieht auch in diese Nacht der Angst und in die finsteren Stunden der Todesschatten, behütet und beschirmt vom Segen des dreieinigen Gottes:
Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. Amen.
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