Predigt (unbenannt) (5)
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Transcript
I bekenn mi mit dera Predigt als Happy-Day Fan. Und das isch mir a betz peinlich. 😊Dia Sendig isch ziemlich sicher ned för mini Altersgruppa produziert worda. Und der Röbi Koller könnt bestimmt fast min Grossvater si. Und trotzdem find i dia Sendig grossartig. I liebs zum gseh, wie Menscha öberrascht werden. Wia Menscha beschenkt werden. Wie sich guati Fründa noch Johra wiedergsehn. Wie berührend es isch, wenn Menscha zwüscha dena unzählig vieli Kilometer liegen, plötzlich weder ganz noch bianander sind.
Der Bibeltext vo der Predigt vo üs handelt oh vo amna Happy Day. Vo amna Happy Day mit riesiga Öberraschiga. Und vo amna grossa Wiedergseh.
Textlesung
1 Danach zeigte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias. Und er zeigte sich so:
2 Simon Petrus und Thomas, der Didymus genannt wird, und Natanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren beisammen.
3 Simon Petrus sagt zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagen zu ihm: Wir kommen auch mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen ins Boot und fingen nichts in jener Nacht.
4 Als es aber schon gegen Morgen ging, trat Jesus ans Ufer; die Jünger wussten aber nicht, dass es Jesus war.
5 Da sagt Jesus zu ihnen: Kinder, ihr habt wohl keinen Fisch zum Essen? Sie antworteten ihm: Nein.
6 Er aber sagt zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet einen guten Fang machen. Da warfen sie es aus, und vor lauter Fischen vermochten sie es nicht mehr einzuziehen.
7 Da sagt jener Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr. Als nun Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, legte er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich ins Wasser.
8 Die anderen Jünger aber kamen mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Ufer entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.
9 Als sie nun an Land kamen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und Fisch darauf liegen und Brot.
10 Jesus sagt zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.
11 Da stieg Simon Petrus aus dem Wasser und zog das Netz an Land, voll von grossen Fischen, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, riss das Netz nicht.
12 Jesus sagt zu ihnen: Kommt und esst! Keiner von den Jüngern aber wagte ihn auszuforschen: Wer bist du? Sie wussten ja, dass es der Herr war.
13 Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und ebenso den Fisch.
14 Das war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern zeigte, seit er von den Toten auferweckt worden war.
Jesus zeigt sich sina Jünger
Die ganzi Gschicht usem Johannes-Evangelium verzellt üs, wie sich Jesus sina Jünger zeigt het. «Danach zeigte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias. Und er zeigte sich so:» (Joh 21,1, Zürcher) Und Gschicht hört oh so uf, indem sie nomol der ersti Satz ufnimmt. Im letzta Satz vo dera Gschicht, wird nomol glicha Wort verwendet wie scho im ersta Verts. «Das war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern zeigte, seit er von den Toten auferweckt worden war.» (Joh 21,14)
Dia Gschicht handelt also vo amna Wiedergseh. Jünger sachen Jesus weder, nochdem er uferstanda isch.
Doch wie het sich Jesus sina Jünger zeigt?
Doch wie het sich Jesus da Jünger zeigt?
1)Er het sich als der libhaftig Uferstandeni zeigt
Es isch an normala Tag. Alltag. Der Petrus schlagt vor gi fischa z’goh. Di andra sechs gon ohni Diskussion mit. Doch sie blieben erfolglos. Obwohl sie die ganzi Nacht am schaffa sind, fangen sie nüt. Sie fangen ned an winziga Fisch. Langsam dämmerts scho. Plötzlich stoht am Ufer an Maa.
Jesus begegnet da Jünger i der Morgadämmerig. Im Morga liegt oh a Symbolik. A Ostra fiiren mir, dass Dunkelheit endgültig besigt worda isch. Dass Jesus stärker isch als alli Finsternis und der Tod. Jesus zeigt sich sina Jünger als der Uferstandeni. Der Herr isch uferstanda! Er isch wohrhaftig uferstanda!
2) Er he tisch mitta i ihrem Alltag zeigt
Der unbekannti Maa erschint da Jünger mitta i ihrem Alltag. Warum sie gi fischa ganga sin, stoht ned im Text. Aber ir wüssen, dass sie das am maha gse sin, was sie vor ihrer Jesus-Begegnig gmacht hen. Und mitta i ihrem Alltag begegnet Jesus ihna.
Jesus möcht oh dir i dim Alltag begegna. Er möcht sich oh dir a dim Arbeitsplatz zeiga. Nimmsch du ihn wohr? Sachsch du ihn? Oder bisch du so i dini Arbeit vertüft, dass du Jesus gär ned wohrnimmsch? Ned hörsch?
Der Matthäus hört sis Evangelium mit amna Versprecha vom uferstandena Jesus uf. «Und seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.» (Mt 28,20)
Jesus isch bi dir. Mitta i dim Alltag.
3)Er het zeigt, dass er immer no der Glichi isch.
Und der unbekanni Maa, der da Jünger i da Dämmerig erschient. Der inna mitta i ihrem Alltag begegnet, stellt ihna a Frog. Er frogt, ob sie ihm öppis z’essa geh kon. Sie kon ned, wül sie nüt gfanga hen.
Sie kon Jesus nüt geh. Sie stohn mit leera Händ vor ihm.
So oft versuch i z’leista. Öppis vor Jesus z’bringa. Oft verfall in a regelrechts Leistigsdenka. Und vergess, dass alles scho vollbrocht isch. Jesus het scho alles gleistet. Alles isch scho vollbrocht. Das fiiren mir a Karfritig.
Doch denn git der Unbekannti ihna a Awisig: Werfen Netz uf der Rechta Sita ussi. Und s’Unmöglicha passiert. Sie fangen so viel Fisch, dass sie Netz kum no halta kon. Jesus füllt dia leera Händ vo da Jünger. Er beschenkt sie. Er füllt ihri Netz. Er «erfüllt» sie. An wohra Happy Day! So viel Fisch – so viel Grund zur Fröd!
Kunnt üs dia Gschicht ned bekannt vor? Isch das ned schomol passiert. Sozsäga a dèja-vu?
A dem See het der Simon scho mol nüt gfanga und i dera Frustration isch ihm schomol Jesus begegnet. Jesus het ihm schomol a Awisig geht, wia er fischa söll. Und schomol het er so viel Fisch gfanga, dass Fischnetz fast grissa sin. Gschicht wiederholt sich. Und dia Wiederholig zeigt, dass der Unbekannti wörkli Jesus isch. Und sie zeigt oh, dass Jesus immer no glich isch. Er isch immer no der glich oh nochdem er uferstanda isch.
Bim einta Jünger klingelts. Er tscheggt: Der Unbekannti isch der uferstandeni Jesus. Und er verzellt die guata Neuigkeita da andra Jünger. Er sägt da andra Jünger: «Es ist der Herr.» (Joh 21,7) Jesus het sini Jünger regelrecht öberrascht. Der Uferstandeni öberrascht sini Jünger. A Öberraschig, dia alli Öberraschiga bi Happy Day öbertrifft!
Als der Simon verstoht, dass Jesus am Ufer stoht, zögert er ned. Oh scho damals, uf em glicha See het er ka Sekunda zögert. Und damols isch er ufem Wasser Jesus mutig entgega glaufa. Und hüt springt er i das kalta Nass.
Und di zweiti Öberraschig isch scho parat. Der Happy Day goht witer. Isch no ned z’End. Jesus öberrascht sini Jünger mit amna Zmorga. Er het scho för sie grillt. Es git Fisch und Brot.
Jesus ladet sini Jünger i, zum mit ihm Zmorga z’essa. «Jesus sagt zu ihnen: Kommt und esst!» (Joh 21,12) Jesus teilt sina Jünger Brot und Fisch us. Es het scho amol a Brot und Fisch Gschicht a dem See geh: Spisig vo da 5'000. Scho amol het er a dem Ort Menscha essa geh. Scho amol het er a dem Ort Menscha versorgt.
Gott hat damols Menscha versorgt. Und er versorgt oh hüt no üs. Er isch immer no der glich.
Doch Gott kümmert sich ned nur darum, dass mir gnuag zum Esssa hen. Er kümmert sich oh darum, dass üsri Seel satt isch. Im Matthäus-Evangelium finden mir a ähnlichi Uffordrig vo Jesus: «Kommt zu mir, all ihr Geplagten und Beladenen: Ich will euch erquicken.» (Mt 11,28)
Gschicht wiederholt sich. Und dia Wiederholig zeigt, dass der Unbekannti wörkli Jesus isch. Und sie zeigt oh, dass Jesus immer no glich isch. Er isch immer no der glich oh nochdem er uferstanda isch.
Andersch als du denksch
Di ganzi Uferstehigs-Gschicht isch eigentlich a riesigi Wundertüta. A riesigi Öberraschig gse. Der am Kreuz gstorbni Jesus – lebt. Er isch uferstanda. Was för a grossartigi Öberraschig! Der grössti Happy Day vo dera Weltgschicht! Und uf dia Uferstehigs-Öberraschig folgt di nöchsti Öberraschig. Der uferstandeni Jesus begegnet sina Jünger. Es passiert a Wunder. An riesiga Fischfang noch anra erfolglosa Nacht. Und uf dia Öberraschig folgt di nöchsti: Jesus kocht för sini Jünger.
An Gott, wo grillt. Das öberrascht mi. Das passt ned so ganz i mis Gottesbild ihi. Jesus als Grillmeister. Jesus mitta imna fischiga und rauchiga Duft. Doch gnau so zagt sich der uferstandeni Jesus sina Jünger.
Der Theolog und Gmeindegründer John Mark Comer verzellt folgendi Anekdote: An Uniprofessor beginnt jedes Semester mit zwei Umfroga. Di ersti frogt noch da Interessa, Meiniga und Istelliga vo da Studierena. Di zweit stellt gnau di glicha Froga, aber uf Jesus bezoga. Der Uniprofessor het denn di beda Frogeböga usgwertet und gmerkt, dass sie oft identisch sind.
Was formt dis Gottesbild? Isch der Gott, a der du globsch, gnau glich wia du? Het er gnau di glicha Aliega und Interessa wia du?
Oder öberrascht di Gott oh mol? Bisch du ab und zu mol erstunt öber Gott? Erschrecksch memel öber ihn?
Jesus öberascht üs aber ned, wül er hüt mol so isch und morn andersch. Anderschartigkeit vo ihm het also nüt mit amna veränderta Charakter vo Jesus z’tua – Gott isch und blibt der glich: gestern, hüt und morn. Sondern der Öberaschigseffekt vo Jesus het mit sinra Göttlichkeit z’tua. Er isch Gott. Und darum öberrascht er üs.
Bisch du dazu parat, dass sich Jesus dir andersch zeiga darf? Darf er dis Gottesbild sprenga? Korrigiera ahand vo dem, was mir öber ihn i der Bibla lesen?
Gott isch memel andersch, als mir denken. Und memel handelt Gott oh ganz andersch, als mir üs das wünscha wörden. Dia Anderschartigkeit ka ungloblich schmerzhaft si.
I ha drü mol mini Autopröfig maha müssa. I ha ned verstanda, warum i ned scho bim ersta mol dia Pröfig bestanda ha. Warum Gott Gebet während minra ersta Autopröfig verneint het. Warum er Gebet ob bim zweita Versuch ned erhört het. Gott het so andersch ghandelt, als i mir das gwünscht ha. Und das isch schmerzhaft gse. Gott het sich so andersch zeigt.
Mir losen üs jetzt a Lied a, wo vo der Anderschartigkeit vo Gott goht. Ihr dörfen eifach zulose und der Text uf eu wirka loh.
Lied: Andersch als du denksch, Samuel Harfst
Wir wollen gemeinsam beten.
Gebet
Grosser, allmächtiger Gott, danke bist du gestern, heute und in der Ewigkeit der selbe. Danke, dass in deiner keiner Veränderung ist. So können wir uns voll und ganz auf dich verlassen.
Du kennst auch alle unseren Schmerz, weil du dich so sehr als der Andere gezeigt hast. Du kennst die Lebensstationen, wo wir nicht verstehen, wie du gehandelt hast. Und so legen wir diesen Schmerz vor dich hin. Hilf uns diese Andersartigkeit anzunehmen.
Und schenke uns du den Mut uns von dir überraschen zu lassen. Unser Bilder von dir neu prägen zu lassen. Unser eingeschränktes Bild von dir, sprengen zu lassen.