Die gute Nachricht

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Da wir das Evangelium, die gute Nachricht weitergeben sollen, sehen wir uns einige Kommunikationsbasics an. Dabei kommt kein Kommunikationswissenschaftlicher Ansatz zum Einsatz, sondern die Dinge die wir auch in der Bibel finden. Da für den Einsatz im Garten geschrieben gibt es im Anschluß Kommunikationsspiele zum Thema.

Notes
Transcript

Das Evangelium

ist eine gute Nachricht und wir Christen haben die Aufgabe sie weiter zu geben. Drinnen in den Kirchen, da überlegen wir gerne was wir weiter geben wollen und warum wir das tun sollten. Heute hier draussen am Lagerfeuer, da wollen wir uns einfach einmal über die Kommunikation an sich Gedanken machen.
Ein paar erste Hinweise zur Kommunikation bekommen wir direkt aus der Bibel:
Sprichwörter 18,21 HfA
Worte haben Macht: Sie können über Leben und Tod entscheiden. Wer sich gerne reden hört, muss mit den Folgen leben.
Wir kennen solche Mahnungen. Sicherlich haben die wenigstens von uns Ihre Worte so mit Bedacht wählen müssen, damit die Entscheidung zwischen Leben und Tod nicht falsch läuft. Aber trotzdem hat sicherlich jeder von uns ein falsches Wort einmal gesprochen und früher oder später dann bereut.
Kohelet 5,2 HfA
Man sagt doch: »Wer zu geschäftig ist, träumt bald unruhig, und wer zu viel redet, sagt leicht etwas Dummes.«
Je mehr wir reden, desto weniger haben wir die Möglichkeit darüber nachzudenken. Quantität geht in dem Fall oft mit einer reduzierten Qualität einher. Das wußten auch schon die Menschen zu Jesu Zeiten. Ausnahmen gibt es sicherlich, aber wir werden uns gleich Gedanken machen wo es herkommt, dass sich manch einer gerne Reden hört, wir tendenziell zu viel von uns reden und und viele nicht mehr aufhören können, wenn sie anfangen zu reden.

Kommunikation

Kommunikation ist die menschliche Fähigkeit, mit einander im Austausch über Inhalte zu stehen, die für mehr oder weniger wichtig gehalten werden.
Jetzt gerade erzähle ich etwas über Kommunikation und ich habe mir vorher überlegt was ich sagen werde. Dabei habe ich die Dinge dazugenommen, von denen ich denke. dass Sie hilfreich oder interessant sind und die Dinge weggelassen, die nicht in ein Feuer & Flamme Format passen.
Ihr habt durch die Einladung vorab zugestimmt, dass ich jetzt reden darf und später im Programm werden alle die Möglichkeit haben zu reden.
Es gibt eine Vielzahl von Kommunikationsmodellen, die beschreiben wie Kommunikation abläuft aber ich werde keines dieser Wissenschaftlichen Modelle heute vorstellen. Meine Annäherung ist eher theologischer Art:
Kommunikation beruht auf
einer Botschaft
personalem Hören können
und der freier Offenheit hören zu wollen
Gelingende Kommunikation führt zu einer Gemeinsamkeit von Mitteilendem u. Empfangendem, die »Kommunion« heißt. In einer gelungenen Kommunikation ist etwas zwischen beiden entstanden. Eine Verbindung. In einem guten Gespräch fühlt man sich wohl und hinterher beschenkt. Auf beiden Seiten.
MIt diesen drei Grundelementen sehen wir zugleich die häufigsten Punkte für misslungene Kommunikation.
Es gibt keine Botschaft, wir empfangen nur Geschwätz. Vielleicht hätte der Redende sogar etwas zu sagen, aber wagt es nicht sich selbst zu offenbaren und etwas bedeutungsvolles zu sagen. Oder der Hörer traut dem Redenden gar nicht erst zu, dass er etwas zu sagen hätte. Diese Abweisung entgeht dem Redner nicht und es kommt nicht zur Kommunion zwischen den beiden.
Das Hören können setzt eine gewisse Nähe zwischen den Personen voraus. Beide haben zur gleichen Zeit Zeit. Sie sind dicht beieinander oder haben eine technische Brücke. Oft entscheidet, die Nähe bereits wer Gesprächspartner wird. Man teilt sich seinem unbekannten Sitznachbar mit, oder redet im Gottesdienst mit dem Besucher neben sich.
Wenn der Adressat der Botschaft nicht hören möchte, nicht dei volle Konzentration auf das Gesagte oder den Redner gibt, dann kommt die Botschaft nicht an. Sie prallt ab oder geht vorloren.
Beispiele für misslungene Kommunikation erleben wir jeden Tag. Leider ist es viel häufiger, dass Kommunikation nicht gelingt, als dass sie zu einer Kommunion führt.

Kommunion

Warum ist das so? Wir können nicht nicht kommunizieren. Als potentielle Hörer signalisieren wir dem Redner oft bereits von weitem, dass wir kein Interesse an einer echten Kommunikation haben. Entsprechend wird seine Botschaft von ihm, wenn es überhaupt noch zu Kommunikation kommt nach unten angepasst. Wer will schon von sich selbst reden, wenn der andere gelangweilt oder abgelenkt ist? Diesen Schmerz der Mißachtung setzen wir uns lieber nicht aus.
In einer echten Zweierkommunikation ist man nicht länger ein einzelnes, isoliertes Subjekt. Du und Ich, die stehen sich plötzlich Gegenüber und wir erfahren uns selbst als Ich.
Hier liegt der Grund, warum sich manche gerne Reden hören. Sie erfahren sich in diesem Augenblick selbst als Ich, indem sie reden und Zuhörer haben. Sie merken vielleicht gar nicht, wie sie den Hörer bereits langweilen und schauen nur auf sich. Sie lassen sich von dem emotionalen Gefühl tragen, “zu sein”.
Ich habe einen Lehrer befragt, was seiner Meinung nach das größte persönliche Problem seiner Oberstufenschüler ist und er sagt Einsamkeit. Die Schüler sind zwar überall vernetzt und ständig online, aber es fehlt ihnen ein Gegenüber, der wirklich interessiert ist was er zu sagen hat. Jeer sendet zwar, aber keiner will mehr Hören. Und weil man nur noch Hörer hat, die nicht Hören wollen, weil sie paralell etwas anderes tun möchte man auch das was einem im tiefsten Inneren ausmacht auch nicht mehr sagen.
Die Sehnsucht sich selbst den anderen mitzuteilen und vom anderen gesehen und verstanden zu werden ist das was die junge Generation am meisten vermisst.
In der Kommunion in der Ich-Du-Begegnung wird das vom Du angesprochene Ich im vollen Sinn konstituiert, da nur in der Stellungnahme zu diesem Angesprochen werden die Freiheit u. Einmaligkeit der Person realisiert wird.

Gebet

Zum Glauben kommen wir, weil Gott als Redner zu uns spricht und wir seine Worte offen empfangen. Dann gibt es eine Kommunion zwischen uns und Gott. Wir wissen uns mit ihm verbunden und angenommen.
Wer Glauben nicht als “Für wahrhalten” von Dogmen oder kirchlichen Aussagen erlebt hat, sondern so sich selbst erlebt hat, indem er Gott gegenüber gestanden hat, der wird immer wieder die Nähe Gottes suchen und diese Kommunion erleben wollen.
Das mag zum einen im sakralen gelingen wie zum Beispiel im Rahmen eines Gottesdienstes eine Predigt oder bei dem Abendmahl. Oft aber viel leichter im Gebet.
Beim Gebet ist es genau anders herum wie beim zum Glauben kommen. Wir werden die Redenden und Gott ist der Hörende. Der Punkt 2. und 3. sind immer gegeben. Gott ist für uns erreichbar und hat Zeit nur für uns. Es liegt also einzig an uns, ob wir eine Botschaft haben mit der wir zu Gott reden.
Immer, wenn diese Botschaft aus unserem tiefsten inneren Herzen stammt. Dann entsteht diese Kommunion. Dann hört Gott unser Gebet und nimmt es an.
Jeremia 29,12–13 HfA
Wenn ihr dann zu mir ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, will ich euch erhören. Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt,

Weltverbesserungsplan

Reden
Wenn wir selbst das Gefühl haben, dass wir zu viel reden. Oder wenn wir von anderen vielleicht das Feedback bekommen haben, dass wir an dem Abend mit den Gästen/Freunden zu viel geredet haben, dann spricht viel dafür, dass wir es “gebraucht” haben. Gebraucht, weil wir uns selbst zu wenig wahrgenommen hatten. Gleichzeitig waren die anderen aber wahrscheinlich angestrengt vom Zuhören.
So ein Signal ist auch ein Zeichen dafür, dass Du in letzter Zeit zu wenig gebetet hast. Die Dinge, die Dich wirklich bewegen gehören vor Gott. Im Gebet wirst Du von alleine das unwesentliche weglassen und Dich auf die wichtigen Dinge konzentrieren. Und wenn Du im Gebet immer wieder auf dieselben Dinge zurückkommst, dann weil sie Dich wirklich umtreiben. Gott kennt Dich und hat endlose Geduld mit Dir. Wenn Du mit voller Offenheit in das Gebet gehst und formulierst was Dich umtreibt, dann wirst Du eine Kommunion mit Gott erleben.
Mag sein, Du erwartest Antworten, aber dafür musst Du dann aufhören zu reden und zum Hörer werden. Denn Gott schreit Dich nicht an. Die Bibel kent nur ganz wenige Beispiele, wo sich Gott dem Menschen aufgedrängt hat (Bileam, Paulus) und kein Entrinnen mehr war.
2. Hören
Wir wissen, dass die junge Generation Menschen sucht, die Ihnen zuhört. Hier bietet es sich an, das Evangelium zu verbreiten, indem wir es zunächst nicht erzählen - sondern indem wir dem anderen selbst ein Evangelium sind und den jungen Menschen zuhören. Denn durch unser Zuhören geben wir dem Jugendlichen Menschen die Möglichkeit sich selbst zu erfahren, sich selbst wahrzunehmen und als Wichtig zu erleben. Durch zuhören eröffnen wir ihm ein neues Leben. Wir werden schenken ihm bereits ein Evangelium ohne selbst vom Glauben erzählt zu haben.
Indem wir zum konzentrierten und interessierten Zuhörer werden wird es zwischen uns zur Kommunion kommen. Und wenn die Fragen auf dem Tisch liegen. Und wir die Fragen gehört haben. Dann wird der Zeitpunkt kommen, wo wir von Gott erzählen können, wie er unser Leben gestaltet hat. Wie er uns geholfen hat, wie er unser Rufen gehört hat.
In einem guten Gespräch. In einer Kommunion zwischen zwei Menschen, da können auch wir wagen was uns oft so schwer fällt. Von unserem Glauben reden! Zuhören, das wird uns helfen zu sagen was gesagt sein will.

Übungen

Jetzt habe ich noch ein paar Kommunikationsspiele mitgebracht. So können wir mit viel Spaß hineinfinden in die Kommunikation, damit uns nachher bereits beim Essen oder danach ins Reden und zuhören finden.
Worüber wollen wir miteinander reden?
“Wo habe ich zu viel geredet und warum?”
“Wann habe ich zu wenig geredt und warum?”
“Habe ich ein Lieblingsthema, das sonst leider keinen interessiert?”
“Wie kann ich ein besserer Zuhörer werden?”

Spiele

"Stille Post": (was bei Kommunikation oft geschieht ist Verfälschung)
Die Teilnehmer stehen oder sitzen in einer Reihe. Die erste Person denkt sich eine Nachricht aus und flüstert sie der nächsten Person ins Ohr. Diese Person flüstert die Nachricht wiederum der nächsten Person ins Ohr, und so weiter. Die letzte Person sagt die Nachricht laut, und es wird verglichen, wie sehr sich die Nachricht verändert hat.
"Geschichte weitererzählen": (Zuhören üben)
Die Teilnehmer sitzen im Kreis und eine Person beginnt, eine Geschichte zu erzählen, die mit Kommunikation zu tun hat. Nach ein paar Sätzen stoppt die Person und die nächste Person im Kreis fährt fort, die Geschichte weiterzuspinnen. Dies geht weiter, bis jeder mindestens einmal an der Reihe war.
"Nachrichten-Netzwerk": (durch Multiplikation geschieht erstaunliches)
Die Teilnehmer stehen im Raum verteilt. Eine Person bekommt eine Nachricht und das Ziel ist es, diese Nachricht an alle anderen Teilnehmer weiterzugeben, jedoch darf jeder Teilnehmer die Nachricht nur an zwei (Variante drei und vier) andere Personen weitergeben. Sobald alle die Nachricht erhalten haben, kommt die Gruppe zusammen und vergleicht die ursprüngliche Nachricht mit der endgültig erhaltenen Nachricht, um zu sehen, wie sie sich verändert hat und wie effizient das Netzwerk war.
Weitere Variante, wer die Nachricht bereits von jemand anderen bereits gesagt bekommen hat gibt die Nachricht ab sofort nicht mehr weiter. Bevor man jemanden die Nachricht sagt muss man an ein paar Leuten vorbei gegangen sein.
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