Römer 8,28: sicher ans Ziel

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1. Einleitung

Wir wollen uns heute aus einem der wundervollsten Kapitel in der ganzen Bibel Bibel eine der schönsten Verheißungen anschauen, die Gott uns gegeben hat. Dieser Bibelvers ist für Leute gedacht, die leiden und die traurig sind. Er ist für Leute gedacht die daran zweifeln, ob sie wirklich gerettet sind, oder ob Gott sie nicht mehr leiden kann. Diese Verheißung ist für Christen gedacht, die sich fühlen, als würden sie in ihren Sünden und ihrer Schuld ertrinken, oder keine Luft mehr bekommen.
Kennt jemand von euch den Musiker namens “Kummer”? Der hat ein Lied geschrieben, in dem er die Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit die sich in unserer Generation gerade breit machen, sehr gut rüber bringt.
Kummer, der letzte Song (Alles wird gut): „Ich wär gerne voller Zuversicht, jemand der voll Hoffnung in die Zukunft blickt. Der es schafft, all das einfach zu ertragen. Ich würd dir eigentlich gern sagen: Alles wird gut. Die Menschen sind schlecht und die Welt ist am Arsch, aber alles wird gut. Das System ist defekt, die Gesellschaft versagt, aber alles wird gut. Dein Leben liegt in Scherben und das Haus steht in Flammen, aber alles wird gut. Fühlt sich nicht danach an, aber alles wird gut.“
Es kommt raus, dass der Typ Hoffnung haben möchte. Er wär gerne optimistisch. Aber hat keine Hoffnung. Alles was für ihn dazu da ist, Sicherheit zu geben, funktioniert nicht, ist ausbeuterisch. Alles geht den Bach runter. Er wünscht sich, dass alles gut wird, aber das kann er nicht hoffen, weil nichts da ist um ihn zu halten.
Ich vermute, dass manche von euch hier sitzen und genau diese Frage auch haben. “Bei allem was ich so durchmache und was in dieser Welt kaputt ist - wie soll denn alles wieder gut werden? Unser Bibelvers ist für Leute, die dabei sind die Hoffnung zu verlieren und die am Leben verzweifeln. Das ist für Leute, die nicht verstehen, warum es so viel leid gibt und warum sie so viele schlimme Sachen erleben.
Ich habe zwei Ziele mit dieser Predigt:
Ich möchte, dass ihr einen klaren Blick auf die Erhabenheit und Schönheit von Jesus Christus bekommt.
Ich möchte, dass ihr Trost und Hoffnung in der Souveränität Gottes findet.
Es geht um Römer 8,28: (vorlesen)

2. Gottes Kindern verhelfen alle Dinge zum Guten

2.1 Die Gewissheit im Leid

Der Satz fängt an mit “wir wissen aber”.
Im Kontext geht es darum, dass wir leiden, solange wir darauf warten, dass Jesus kommt. Die ganze Schöpfung; die Tiere, die Pflanzen, die Sterne und das ganze Universum sehnen sich danach, endlich erlöst zu werden, wenn Jesus kommt. Und solange wir mit der ganzen Schöpfung warten, haben wir diese große Hoffnung: Wir werden bei ihm sein, wir werden ihn sehen und anfassen und es wird kein Leid mehr geben. Aber noch heißt es warten und hoffen.
Und der Heilige Geist hilft uns dabei. Wenn wir so ängstlich und schwach oder zweifelnd sind, dass wir nicht wissen, was wir überhaupt noch beten sollen, oder wenn wir einfach nicht wissen, was wir in einer schwierigen Situation tun sollen, dann weiß der Heilige Geist ganz genau was wir brauchen und er betet für uns. Und seine Gebete werden immer erhört. Der Heilige Geist steht für uns beim Vater ein und betet für uns, damit wir bekommen, was wir brauchen. Gerade dann, wenn wir nicht wissen, worum wir Gott überhaupt bitten sollen.
Und dieser Unwissenheit tritt jetzt in Vers 28 eine feste Gewissheit entgegen. Vielleicht bist du so verunsichert, so verwirrt und ägnstlich, dass du dir nicht einmal über deinen nächsten Schritt im klaren bist. Vielleicht bist du so bedrückt und empfindest so viel Trauer, dass einfach keine Worte mehr aus dir heraus kommen:
Christen dürfen eines Wissen: Alle Dinge verhelfen uns zum guten, weil Gott in Kontrolle ist. Das ist eine Gewissheit. In einzelnen Situation mag es sein, dass wir nicht wissen, wohin; dass wir nicht wissen, was Gottes Wille ist aber wir wissen, das Gott stärker ist als das schlimmste Leid und die tiefste Bosheit und dass seine guten Absichten mit uns niemals scheitern werden.
“Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich verstehe meine Situation nicht, ich bin verwirrt und verletzt und ich weiß nicht, in welche Richtung ich gehen soll. Aber eines weiß ich: Gott ist in Krontrolle und deswegen verhelfen mir alle Dinge zum Guten!”
Wir wissen vielleicht nicht, was morgen kommt. Aber wir wissen, was am Ende kommt.

2.2 Alle Dinge

Aber wie kann denn Gott so etwas wie unser Leid oder das, was andere Menschen uns so böses antun, so gebrauchen, dass es zu unserem Guten dient?
Denn dass wir Krankheiten haben, oder dass wir erleben wie unsere Eltern sich streiten ist nichts gutes. Krebs zu haben, oder depressiv zu sein ist absolut schrecklich. Wir leben in einer total gebrochenen Welt in der Menschen sich gegenseitig böses antun. Es ist nichts gutes daran, verprügelt zu werden, oder jemanden zu ermorden oder über jemanden zu lästern. Es ist unvorstellbar schrecklich, wenn unsere Lieben sterben. Es gibt sehr viel Leid auf dieser Welt und ich vermute, dass auch ihr schon eine Portion davon abbekommen habt.
Warum sagt Paulus denn hier, dass alle Dinge zum Guten verhelfen? Könnte er nicht sagen, dass, obwohl wir so viel Böses erleben und obwohl Christen für Jesus leiden, Gott dennoch ans Ziel kommt? Warum sagt Paulus nicht, dass die leidvollen Erfahrungen in unseren Leben völlig gegen Gottes Plan sind? Warum sagt er uns, dass alle Dinge zum Guten verhelfen? Das klingt ja so, als wäre das Böse gut.
Aber das ist so nicht. Leid, und Sünde sind die Perversion des Guten. Sie stehlen von dem, was Gott wunderbar geschaffen hat und verkehren es zu zerstörerischen und bösen Dingen. Wie kann es dann sein, das uns alles zum Guten verhilft?
Das hat damit zu tun, dass Gott der Herr über alles ist. Es passiert nichts auf dieser Welt, was nicht Teil von Gottes Plan für diese Welt wäre. Er ist der König. Er ist in Kontrolle. Er herrscht unangefochten. Seine Feinde, seien das böse Menschen oder der Teufel, können Gottes verpläne nicht verhindern oder auch nur verändern. Er übertrumpht sie alle. In seiner Weisheit, in seiner Güte und Gnade und Gerechtigkeit, führt er auch das schlimmste Leid zum Guten seiner Kinder.
Leid ist schrecklich und das Böse ist unentschuldbar Böse und zerstörerisch. Aber unser guter Vater, der uns Tage voller Sonnenstrahlen aber auch finstere Nächte aus seiner Hand gibt; er ist stärker als das gewaltigste Leiden.
Könnt ihr sehen, wie allumfassend diese Aussage ist? Jedes Detail im Leben von Christen dient zu ihrem guten. Sei es noch so klein oder groß. Gott gebraucht jedes Ereignis, jedes Lachen und jede einzelne Träne.
Er ist wie der Dirigent in einem Orchester, der den vielen verschiedenen Instrumenten genau anzeigt, wann und wie sie spielen sollen. Daraus entsteht eine wunderschöne Melodie. Der Dirigent ist in Kontrolle. Er zeigt an, wann das Lied los geht und wann es zu Ende ist. Er kennt jeden Einsatz und jede Pause. Er weiß, wie die Instrumente einzusetzen sind.
Manche der Töne, die der Dirigent anzeigt, passen aber nicht zu der Leitmelodie. Wir sprechen da von Dissonanzen. Das sind Töne, die in einer Spannung zur Leitmelodie stehen. Sie wirken nicht harmonisch. Sie klingen manchmal schrill, sie bringen Unruhe rein und das Lied wird in seinem bisherigen Verlauf gestört. Aber wenn du weiter zuhörst, dann entwickelt sich die Melodie so weiter, dass die Dissonanzen Teil von ihr werden. Die Spannungen die da entstehen werden von von umgebenden Tönen aufgenommen und aufgelöst, wodurch das Lied umso schöner wird.
Dann, wenn du die Töne, die dein Leben spielt, nicht verstehst; wenn Chaos herrscht, wenn die Töne nicht zu der Melodie passen, dass Gott treu und gut ist und dass er seine Kinder liebt, dann mach dir bewusst, dass das Lied noch nicht zu Ende ist. Manche Töne klingen vielleicht furchteinflößend und schrecklich und sind laut. Aber schau auf den großen Dirigenten. Er kennt das Lied, dass die Weltgeschichte spielt. Er weiß auch, welche Töne dein Leben darin spielt. Und wir wissen: Gott schreibt ein Meisterwerk. Dabei gibt er seinen Kindern die schönsten Parts.

2.3 Das Gute

Das bringt uns zu der Frage: Was ist das Gute, von dem Paulus spricht? Ist es, dass ich als Christ nie mehr krank bin, wenn ich nur genug glaube? Ist es, dass ich nie wieder finanzielle Probleme haben werde? Ist es, dass ich auf jeden Fall geheilt werde? Bedeutet es, dass ich keine Nöte, keine Schmerzen und keine Trauer mehr erlebe? Nein!
Paulus schreibt leidenden Christen und noch in Vers 35 redet er vom Leben der Christen: “Deinetwegen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe werden wir angesehen.”
Das Gute wird in Vers 29 deutlich: Wir sind dazu vorherbestimmt, Jesus gleichgestaltet zu werden! Gott macht uns neu! Wir erleben das jetzt schon, indem wir erfahren dürfen, wie Gott uns von all unseren Sünden reinigt und uns unsere Schuld vergibt. Er rechtfertigt uns. Wir dürfen das hier schon erleben, indem wir erfahren, wie Gottes Geist uns lebendig macht und heiligt. Das bedeutet, er gibt uns ein neues Herz und verändert unsere Sehnsüchte, unsere Wünsche, unser Denken, unser Handeln und macht uns Jesus immer ähnlicher. Er schenkt uns, dass wir Jesus immer mehr genießen, immer tiefere Freude an ihm haben. Wir werden von toten Sklaven zu lebendigen Kindern und Erben. Das ist was Gott seit Jahrtausenden tut und heute noch immer. Aber das geschieht in Erwartung und Hoffnung darauf, dass Jesus wieder kommt. An diesem Tag werden wir vollendet, verherrlicht. Dann werden wir das volle Ausmaß des Guten Erfahren. Unsere Körper werden erneuert werden. Endlich werden auch die letzten Reste der Sündhaftigkeit, die wir noch in uns tragen ihr Ende finden. Keine Sünde mehr, kein Leid mehr. Gott wird unsere Tränen abwischen. Wir werden sein wie Jesus. Wir werden neue Menschen.
Indem wir so umgestaltet werden, können wir immer klarer sehen, wie schön Jesus ist, wie herrlich Gott ist und wie tief und hoch Gottes Liebe zu uns ist. An diesem letzten Tag werden wir ihn endlich in seiner ganzen Pracht sehen, über seine Schönheit staunen. Alle unsere Bedürfnisse gestillt. Alle Sehnsüchte erfüllt. Alle Fragen, alle Zweifel, alle Ängste und Sorgen beantwortet und aus dem Weg geräumt.
Dieses Gute, zu dem uns alles verhilft, ist, dass wir Gemeinschaft mit Gott durch Jesus Christus haben. Wir sind mit Jesus Eins gemacht. Wir sind mit ihm verbunden. Wir haben Anteil an ihm. Das ist unsere Hoffnung und unser Trost. Wir gehören unserem treuen Retter Jesus Christus.

3. Wem gilt diese Verheißung?

Ich spreche die ganze Zeit von “Wir” und “Uns” und “Du”. Aber wir müssen darüber reden, wem diese Verheißung gilt. “Denen, die Gott lieben, verhelfen alle Dinge zum Guten. Denen, die nach dem dem Beschluss gerufen sind.”
Paulus nennt die Liebe zu Gott hier nicht als Bedingung, sondern als Beschreibung. Das bedeutet, wir fangen jetzt nicht an uns zu fragen: “Oh nein, was wenn ich Gott nicht genug liebe?” “Geht es mir deswegen so schlecht, weil ich Gott nicht liebe?” Und wir fangen auch nicht an zu denken, dass alle unsere Probleme verschwinden, wenn wir es nur schaffen Gott mehr zu lieben.
Du kannst Gott aus deiner eigenen Kraft nur hassen. Du bist nicht in der Lage dazu, ihn zu lieben. Freunde, Paulus beschreibt hier Christen. Und an Christen ist mindestens ein unglaubliches Wunder geschehen: Der Heilige Geist hat ihnen Glauben geschenkt und ihnen ein neues Herz gegeben, dass nicht anders kann als Gott zu lieben. Gott schenkt seinen Kindern, dass ihre Liebe zu ihm wächst.
Die zweite Beschreibung macht den Punkt noch klarer: “denen, die nach dem Beschluss berufen sind”. Ich will versuchen, dass so klar wie möglich zu formulieren: Gott hat, noch bevor er diese Welt geschaffen hat, den Beschluss gefasst Menschen zu retten. Gott ist derjenige der rettet. Wir empfangen. Die “Berufenen” sind die Menschen, die Gott in Liebe angesehen hat und bei denen er beschlossen hat, sie in die Beziehung mit sich zu stellen. Es ist aktiv von Gottes Seite. Er hat das aus freien Stücken getan, ohne dass es irgendetwas in uns gibt, was ihn dazu bringen könnte. Er hat diesen Beschluss aus Liebe gefasst. Niemand hat das verdient. Gott zu kennen und zu lieben - gerettet zu sein - ist Gottes Geschenk für hilflose Sünder.
Der Punkt ist der, dass Liebe zu Gott ein ganz natürliches Merkmal von den Menschen ist, die Gott auf diese Weise berufen und gerettet hat. Und sei es wie bei Petrus. Nachdem er Jesus drei mal verleugnet hat, hat Jesus ihn drei mal gefragt: “liebst du mich?” Und nach dem dritten mal konnte Petrus nur sagen: “Du weißt alles, Herr. Du weißt, dass ich dich liebe”. Deine Liebe mag schwach sein und es mag sein, dass du noch immer viele Sünden mit dir herum schleppst. Aber zu wem gehst du mit deinen Sünden? Jesus liebt es, gebrochene Herzen gesund zu lieben. Geh zu ihm.

4. Gottes Kinder sind untrennbar mit Jesus Christus verbunden. (29-39)

Verse 29-39 vorlesen
Gott hat den Plan zur Rettung gefasst. Er ist es, der uns erwählt hat. Er hat uns in Liebe dazu vorherbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden. Er hat uns zu sich gerufen und uns Glauben geschenkt. Er hat uns gerechtfertigt. Er wird uns verherrlichen, so sicher wie Jesus gestorben und auferstanden ist. Es ist sein Werk. Es ist sein Erbarmen. Ihm gebührt die Ehre. Er hat alles getan. Er hat mich mit Jesus geeint. Er hat mich von allen Ansprüchen dieser Welt befreit. Er hat mir Hoffnung geschenkt. Niemand und Nichts kann das unwirksam machen, was Gott getan hat und was er noch tun wird.
Gottes Kinder sind für immer, in jedem Umstand, in jedem Leiden mit Jesus verbunden. Seine Liebe für dich wird niemals aufhören. Gottes Liebe in Christus zu den Seinen ist zu stark, als dass jemand oder etwas die Gotteskinder von dieser Liebe trennen könnte.
Es mag sein, dass in einer Zeit in der du durch schweres Leid gehen musst, der Teufel kommt und Zweifel in dir säht: “Bist du wirklich Gottes Kind?”; “So kümmert sich der gute Vater also um seine Kinder?” Wenn das so ist, dann antworte ihm: “Wenn er seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, wie wird er mir mit ihm nicht auch alles andere schenken?”
“Wärst du gerettet, dann würde es dir auch besser gehen. Du dreckiger Sünder gehst für immer veloren. Du hast es verdient so zu leiden. Du bist es nicht wert.”
Dann antworte ihm: “Ich bin gerettet, darum kann es mir nicht noch besser gehen. Ich habe es verdient noch viel schlimmer zu leiden als ich es tue und da ist nichts in mir, womit ich meine Stellung vor Gott verbessern könnte. Aber er liebt mich. Und da ist nichts, dass mich von seiner Liebe trennen kann. Kein Leid. Keine Macht. Auch nicht der Tod.”
Denn mein einziger Trost ist, dass ich mit Leib und Seele, im Leben und im Sterben, nicht mir gehöre, sondern meinem treuen Retter Jesus Christus. Er hat mit seinem eigenen Blut für alle meine Sünden bezahlt und mich aus der Gewalt des Teufels erlöst. Und er bewahrt mich so, dass außerhalb vom Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Kopf fallen kann, sondern dass mir alles zu meiner Errettung dienen muss. Deswegen macht er mich auch durch den Heiligen Geist gewiss, dass ich das ewige Leben habe und wirkt in mir, dass ich fortan für Gott lebe.
Gott hält dein Leben komplett in seiner Hand. Er hat dir seinen Sohn geschenkt und dich aus deinen Sünden gerettet. Wenn das so ist, dann brauchst du die Hoffnung nicht zu verlieren. Vielmehr darfst du wissen, dass Gott dich sicher ans Ziel bringt. Weil du ihm gehörst wird dir alles zum Guten verhelfen.
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