Der große Charaktertest Mt 5,1-16

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Die Bergpredigt ist ein Charaktertest. Das eine oder andere Feld dieses Charaktertestes wird deshalb auf unserem Blatt ohne Kreuz bleiben. Vielleicht muss unser Herr bei Durchsicht auch die eine odere andere Einschätzung korrigieren. Das macht uns dankbar, dass Jesus alle diese Kreuze für uns gesetzt hat in dem er genau dafür ans Kreuz gegangen ist. Sie zeigt uns, wie wir vor Gott stehen und dass Gott in Christus diesen Charakter Test vollkommen bestanden hat für uns.

Notes
Transcript

Einleitung

In manchen Zeitschriften gibt es schon mal so Psychotests. Ich habe euch eine alte Geschichte von Ernst Modersohn mit so einem in der Praxis mitgebracht:
Da saßen etliche Trinker zusammen im Wirtshaus. Sie sprachen über dies und das; endlich kamen sie auch auf ihre Frauen zu sprechen. Jeder hatte etwas beizutragen. Nur einer sagte die ganze Zeit nichts.
Das fiel den anderen endlich auf. “Nun?” fragten sie, “du sagst ja gar nichts?”
“Ja”, sagte er, “Ich habe keinen Grund, mich über meine Frau zu beklagen. Sie gibt mir kein böses Wort.”
Da lachten die anderen und sagten: “So was gibt’s ja gar nicht.”
“Ich bin sicher, wenn ich mitten in der Nacht ihr befehlen würde, sie solle aufstehen und mir was zu essen kochen, sie würde es tun ohne ein Wort der Widerrede!”
Das Gelächter der anderen wurde immer lauter.
“Unsinn! Du machst uns was vor!”
“Was gilt die Wette?”
Richtig, es wurde gewettet. Man wollte sich sofort überzeugen, ob er die Wahrheit gesagt hätte.
Die ganze betrunkene Gesellschaft machte sich auf den Weg. Die Frau war schon zu Bett gegangen; denn es war spät.
Ihr Mann kommandierte: “Frau, steh auf und koch uns einen guten Kaffee; ich habe Gäste mitgebracht.”
Die Gäste erwarteten jetzt eine Flut von Schimpfworten, wie sie das gewöhnt waren; aber nein, es kam kein böses Wort. Nach kurzer Zeit hörte man das Klappern von Tassen, und es dauerte nicht lange, da brachte sie mit freundlichem Gesicht den dampfenden Kaffee herein.
Der Anblick ernüchterte die Männer, dass sie anfingen, sich vor der stillen, sanften Frau zu schämen. Endlich sagte ihr einer von der Wette, welche sie herbeigeführt hätte, und dann fragte er sie:
Wie können Sie nur so freundlich sein zu solchen Leuten, wie wir sind? Wie bringen Sie das fertig?”
Darauf sagte sie: “Ich sehe mit Schmerzen, dass mein Mann alles tut, um sich zu ruinieren. Er hat nur ein Leben.
Da möchte ich ihm nun das Erdenleben, das er nur hat und das er sich noch so verkürzt, so angenehm wie möglich machen.”
Die ernüchterten Gäste gingen still heim.
Der Mann aber sprach zu seiner Frau: “Sag mal, Frau, liegt dir wirklich so viel an meinem Seelenheil?
Und als er ihr in die nassen Augen sah, da brachen auch ihm die Tränen aus den Augen, und er bereute seine Schuld. Sie knieten zusammen nieder, und der Herr half ihm, ein anderer zu werden.
Modersohn erzählt uns also von einem großen Charaktertest für die Frau des Trinkers im Prüffeld Sanftmütigkeit. Sie hat ihn bestanden.
Der heutige Bibeltext ist ein Charaktertest für uns. Wieviele Kreuze können wir setzen?
wir lesen Mt 5,1-16.

Zu wem sprach Jesus?

Matthäus 5,1 LU17
Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg. Und er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.
Unser erster Vers zeigt, dass Jesus zunächst zu den Jüngern sprach. Die Predigt zog sich offensichtlich über eine lange Zeit, vielleicht mehrere Tage.
Wahrscheinlich kamen immer mehr Menschen dazu. Am Ende hörte auf jeden Fall auch das Volk zu Mt 7,28.
Die Zuhörer spiegeln also das Reich Gottes wider wie wir bereits gesehen hatten: Eine Mischung aus Gläubigen und (noch) Ungläubigen.

Wie passt die Bergpredigt in das Evangelium?

Mt 4 endet mit dem Hinweis auf das Wirken Jesu:
Matthäus 4,23 (LU17)
Und er zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk.
In Mt 9 wiederholt sich der Hinweis nahezu wortwörtlich:
Matthäus 9,35 (LU17)
Und Jesus zog umher in alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen.
>> Dazwischen kommt die Bergpredigt.
Sie beschreibt erst den Charakter eines Christen Mt 5,3-16
nach dem Charakter kommt das Verhalten:
Mt 5,17-48: Einzelthemen wie Ehe, Mord, Feindesliebe
Mt 6 Leben in der Gegenwart Gottes: opfern, beten, Fasten, sorgen
Mt 7 Leben in der Furcht Gottes: Richten, Umgang gegenüber anderen
>> In Mt 8-9 zählt Matthäus Zeichen und Wunder auf.
Also zwischen den beiden Stellen belegt Matthäus, was er in Mt 4 und Mt 9 von Jesus beschrieben hat.

Was ist die Bergpredigt…

…vor dem Hintergrund unserer Predigtreihe Jesus ist König - im Himmel wie auf Erden?
Ein Sozialevangelium? Soll heißen: Der Mensch wird immer “besser” bis sich so das Reich Gottes auf Erden entwickelt - im Gesamtzusammenhang der Schrift sehr unwahrscheinlich.
Eine Auslegung des Gesetzes?
Der Weg zum Himmel durch das Halten der verschiedenen Anforderungen ist auch kein plausibler Ansatz.
Suche ewiges Leben, in dem du Gutes tust? Das wird schwierig, denn gerade die Bergpredigt zeigt das Scheitern unserer alten Natur auf.
3. Der einzig verbleibende Ansatz: Die Bergpredigt ist eine „Anleitung” für seine Jünger, so wie es in den ersten Versen geschrieben steht.

Was ist die wichtigste Botschaft von heute?

Es geht nicht darum, die Bergpredigt zu praktizieren, um ein Jünger Jesu zu werden,
sondern umgekehrt: Weil wir Jünger Jesu sind, handeln wir auch so.
Es geht nicht darum, uns ein, zwei Eigenschaften auszusuchen, die unserer Natur entsprechen. Die Bergpredigt ist kein Multiple Choice,
sondern es geht darum alle Merkmale zu zeigen.
Es geht nicht darum, aus eigener Kraft den Himmel zu verdienen,
sondern Gottes Gnade anzunehmen.
Es geht nicht darum, durch unsere natürlichen Veranlagungen (zu vergeben, geistlich arm zu sein etc.) zu glänzen, sondern den heiligen Geist wirken zu lassen.
Es gibt Menschen, die auf natürliche Weise geistlich arm sind, aber das ist hier nicht gemeint.
Andersrum formuliert: Die Bergpredigt ist ein großer Charaktertest: Hat dein Heiland in deinem Leben solche Spuren hinterlassen? - vgl. Einleitung von Modersohn.
Das Wort Charakter kommt aus dem Griechischen und bedeutet "gravierter Abdruck", auch "Symbol oder Abdruck auf der Seele".
Die Frage heute ist: Kann dein Herr dich so prägen?

Die Seligpreisungen

Was heißt eigentlich Glückselig?

Kopfkino ist nur dann gut, wenn der richtige Film läuft.
Was verbindet ihr in eurem Kopfkino mit “glückselig”?
kurze Pause
Ein junges, frisch vereintes Paar, besoffen an der endlich gefundenen Liebe. Sorglos in die Zukunft schauend.
Glückselig meint aber auch “der ist zu beglückwünschen”, der von Gott gesegnet ist durch eine tiefe Gemeinschaft mit ihm.

1. geistlich arme

Matthäus 5,3 LU17
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Kommen nur einfache Gemüter ins Reich Gottes? Nicht ganz, aber auch nicht nur geistliche Supermänner und -frauen.
Gleich am Anfang beweist Christus, dass die Bergpredigt kein Ergänzung zu den 10 Geboten ist, die wir alle abhacken müssen, um das “Ticket to heaven” zu lösen, sondern eben eine Charakterbeschreibung eines bereits erneuerten Menschen. Denn:
In den Himmel kommen nur die, die erkennen, dass sie Gott nichts bringen können.
Gott reißt unsere Fassade ein, um etwas völlig Neues aufzubauen. Glückselig sind die, die geistlich arm sind. Schön, aber wie werde ich geistlich arm?
Jesaja 57,15 (NeÜ)
Denn so spricht der hohe und erhabene Gott, der ewig lebt und dessen Name ’Der Heilige‘ ist: „Ich wohne in der Höhe, in unnahbarer Heiligkeit, doch bin ich auch den Zerschlagenen nah, deren Geist niedergedrückt ist, und belebe den Geist dieser Gedemütigten neu, richte das Herz der Zerschlagenen auf.
indem ich auf Gott schaue, den Hohen und Erhabenen, und damit so klein mit Hut werde.
in dem ich sein berechtigten, gesetzlichen Anspruch - das Soll - mit dem Ist meines Lebens abgleiche
und dann erkenne: Ich habe versagt, nichts zu liefern. Ohne Gnade komme ich nicht weiter.
und dann richtet er mich auf!
Glückselig werden nur die, die vor Gott ihren Bankrott erklären.
Als im 30-jährigen Krieg der kaiserliche Feldherr Wallenstein die Stadt Stralsund belagerte, bot diese Stadt Verhandlungen an. Aber die zerschlugen sich. Wallenstein wollte nur eins: die vollständige Kapitulation.
Gott belagert uns auch. Er hat - um im Bild zu bleiben - seltsame Geschütze in Stellung gebracht - Geschütze der Liebe.
Er sendet seinen geliebten Sohn.
Der stirbt für uns und bezahlt all unsre Schuld.
Der steht von den Toten auf und
lockt uns durch den Heiligen Geist.
Gott bombardiert die Herzen mit lauter Liebe und Erlösung.
Und wir? Wir wollen verhandeln:
Wir sind bereit, Gott anzuerkennen.
Wir sind bereit, für ihn Geld zu opfern.
Wir sind bereit, ihm - in Maßen - zu dienen.
Aber er sagt: “Nein! Ich will eure Kapitulation!”
selig sind die geistlich armen.
Oder wie Luther es am Tage seines Todes als letzte Worte auf einen Zettel schrieb, den man in seinem Wams fand:
Wir sind Bettler. Das ist wahr.
Die Verheißung lautet: Ihrer ist das Himmelreich. Die einzige Seligpreisung mit einer Verheißung, die nicht erst in der Zukunft eintritt. Das Reich Gottes beginnt schon jetzt.

2. Leid tragende

Matthäus 5,4 LU17
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Ist Leid ein Selbstzweck? Wie kann Leid zu meinem Glück beitragen?
Gemeint ist nicht das Leid oder die Trauer über einen verstorbenen Verwandten, sondern - abgeleitet vom vorhergehenden Vers - eine geistliche Trauer über den eigenen Zustand und das eigene Versagen gegenüber Gott.
Ein Fotograf, der ein Lächeln in die christliche Gruppe zaubern will, sagt: “Erlöst lächeln, bitte!”
Ist das unsere Realität? Manchmal vielleicht schon, aber dann fehlt uns ein echtes Sündenbewusstsein. Wir sind zu oberflächlich geworden.
Martin Luther als er noch Mönch war: Da kam er regelmäßig zu Johannes von Staupitz, der ihm die Beichte abnahm. Und Luthers Beichte nahm kein Ende. Stundenlang gestand Luther ihm die kleinsten Vergehen und wenn er keine fand, gestand er den Stolz eben darüber.
Wie weit sind wir davon entfernt, Leid über unsere eigene Sünde zu tragen?
Der Christ rennt nicht mit einem erlösten Dauergrinsen durch die Gegend, sondern
er erkennt trauernd seinen geistlichen Bankrott.
Unsere Sünde treibt uns zum Kreuz.
Dort erfahren wir den Trost der Vergebung und
an der dürfen wir uns freuen.

3. Sanftmütige

Matthäus 5,5 LU17
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Modersohn zeigte uns, wie die Sanftmut der Frau die Fassaden der Trinker einriss.
Jesus fordert uns auf, seiner Sanftmut zu folgen, sein Joch auf uns zu nehmen (Mt 11,28).
Sanftmut ist keine natürliche Charaktereigenschaft, aber Gott erwartet Sanftmut von jedem - so wie alle anderen Eigenschaften der Seligpreisungen auch. Unabhängig davon wie temperamentvoll wir sind.
Merken wir, wie dieser Charaktertest Jesu uns an die Grenzen führt?
Mit jedem Kreuz, das wir in diesem Test setzen, brauchen wir mehr sein Kreuz!
Die Verheißung lautet hier: Die Sanftmütigen werden das Erdreich - nicht den Himmel - besitzen.
Jesus zerreißt aber die Erlösererwartung der Juden in der Luft: Das Reich Gottes verheißt eben
- keinen militärischen Sieg über die Römer,
- sondern einen geistlichen Sieg über die Sünde!
Das Friedensreich kommt erst später.

4. Hungernde und Dürstende nach Gerechtigkeit

Matthäus 5,6 LU17
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Jesus zieht seine Argumentation weiter durch:
Ich habe nichts zu bringen, bin vor Gott vollständig bankrott
Das macht mich traurig
Hast du jetzt Hunger nach Gerechtigkeit?
Sehnst du dich danach, einen vor Gott gerechten Lebenswandel zu führen?
Endlich seinem Anspruch zu genügen?
Oder kommst du zu ihm und sagst:
"Gott, Du schuldest mir was. Ich habe mein Bestes gegeben, ein gutes Leben geführt"
oder mich zumindest “stets bemüht”,
oder sogar: "Ich hatte ein schweres Leben. Mit viel Leid und Kummer - und habe es sanftmütig getragen".
Dann bringst du deine eigene und vor allem sehr mangelhafte Gerechtigkeit zu Gott.
Psalm 42,2 LU17
Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir.
Hat Gott mich wirklich satt gemacht?
Hungern und Durst nach Gerechtigkeit und satt werden - das ist Evangelium in a nutshell.

5. Barmherzige

Matthäus 5,7 LU17
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Barmherzigkeit schaut auf den Menschen in seinem Elend. Es bedeutet,
sich in den Schmerz eines anderen hineinzuversetzen,
den Schmerz eines anderen zu fühlen und
alles zu tun, um dieses Leiden zu lindern.
Wonach sieht es aus, wenn man diesen Vers aus dem Zusammenhang reißt und sagt: "Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen"?
Es sieht so aus, als ob Gott nur dann barmherzig zu mir sein wird, wenn ich diese Barmherzigkeit vorlebe.
Dann machen wir einen gewaltigen Fehler!
Wir müssen die vorhergehenden Seligpreisungen durchgehen, um zu dieser fünften zu gelangen.
Wenn du arm im Geiste bist,
wenn dein ständiges Versagen dich traurig macht,
wenn du nach Gerechtigkeit hungerst und dürstest,
dann wird sich der Herr zu dir herabbeugen.
Du wirst ein barmherzigerer Mensch sein, wenn du dir immer wieder vor Augen führst, wie teuer Gottes Barmherzigkeit für dich war.
In aller Ehrfurcht: Es war das einzige Problem, mit dem der allmächtige Gott jemals konfrontiert war.
Als er das Licht sehen wollte, sagte er: "Es werde Licht", und es wurde Licht!
Als er die Erde sehen wollte, sagte er: "Es werde Erde (Feste)", und es gab die Erde!
Als er Menschen sehen wollte, sagte er: "Es sollen Menschen sein", und Adam war da!
Aber als er wollte, dass uns vergeben wird, hat er nicht mit den Fingern geschnippt und gesagt: "Es werde Vergebung",
sondern er hat diese unglaubliche Anstrengung auf sich genommen und
seinen Sohn auf die Erde geschickt,
damit er am Kreuz stirbt und
unsere Strafe auf sich nimmt.
Wenn du in der Tiefe deines Herzens verstanden hast, was Gott für deine Schuld getan hat, dann sollte das Auswirkungen auf deinen Charakter, dein Erbarmen, haben und dich prägen.

6. reinen Herzens

Matthäus 5,8 LU17
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
…und wenn nicht? Und wenn ich sündige?
Wir werden hier auf Erden die Sünde nicht los. Aber Gott hat uns als seine Kinder angenommen, vollständig rein gemacht.
Johannes drückt es so aus:
1. Johannes 3,2 (LU17)
Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen: Wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Johannes zeigt, dass das reine Herz noch nicht offenbar ist wie die sieben anderen Eigenschaften auch.
Leben im Reich Gottes bewegt sich immer zwischen dem „jetzt schon” und „noch nicht”.

7. Friedensstifter

Matthäus 5,9 LU17
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Die Bergpredigt wird in der gottlosen Theologie zur reinen Ethik degradiert. Echter Friede ermöglicht nur Gott. Menschliche Bemühungen sind nutzlos.
Friedensstifter tun mehr, als nur ein friedliches Leben zu führen; sie versuchen aktiv, "Frieden zu stiften", Versöhnung herbeizuführen, Bitterkeit und Streit zu beenden.
Als Friedensstifter möchte ich zuerst meinen Gott verherrlichen.
Jesus hat uns das vorgemacht hat:
Kolosser 1,20 (BB)
Und er wollte, dass alles durch ihn Versöhnung erfährt. … Denn er hat Frieden gestiftet durch das Blut, das er am Kreuz vergossen hat. ...
Christus verzichtete auf seine Vorrechte. Was ist uns der Friede wert?

8. um der Gerechtigkeit willen verfolgte

Matthäus 5,10–12 (LU17)
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Es geht hier nicht um unser anstößiges, plumpes Verhalten oder darum, dass wir einfach schwierig im Umgang sind und deshalb anecken.
Er ist unser König.
Aber er ist wesenmäßig vollständig anders als die Welt.
Unser Leben als Christen ist von Christus beherrscht.
Dieses „anders sein” verurteilt die Welt. Heb 11,7
Der Christ lebt mit Ausrichtung auf die Ewigkeit. siehe Paulus im Philipperbrief.
Die Welt dagegen möchte nicht über den Tod und das Danach nachdenken.
Deshalb kann der Gläubige Verfolgung erdulden, ja sogar dem Tod entgegensehen. Wir folgen damit Christus
Hebräer 12,2 ELBInt
indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.
Die Verheißung ist wie in der ersten Seligpreisung im Präsens.
Matthäus 5,10 (LU)
ihrer ist das Himmelreich.
Das Reich Gottes beginnt … jetzt.
Wenn es unser Ziel ist, wie er zu werden, werden die Seligpreisungen unser tägliches Leben in Frage stellen.
Aber wir folgen diesem Ziel eben nicht, um in dieses Himmelreich zu kommen, sondern weil er bereits alles dafür getan hat.

Jesus hat die Grundlage gelegt

Warum können wir so reich wie Könige sein? Weil Gott arm für uns wurde - wie wir im Weihnachtslied singen.
Warum können wir getröstet werden? Weil er getrauert hat, weil er untröstlich geweint hat und in der Dunkelheit gestorben ist.
Warum erben wir als Christen die Erde? Weil er sanftmütig wurde und wie ein Lamm zur Schlachtbank ging.
Warum können wir satt werden? Weil er am Kreuz sagte: "Mich dürstet."
Warum erlangen wir Gnade und Barmherzigkeit? Weil er keine bekam, nicht von Pilatus, nicht von der Menschenmenge, nicht einmal von seinem Vater.
Warum werden wir eines Tages Gott sehen können? Weil er rein blieb - und trotzdem unsere Strafe trug.
Wir können Gott sehen, weil Jesus am Kreuz sagte: "Warum hast du mich verlassen?"
Warum haben wir Frieden? Weil die ganze Welt, einschließlich seines Vaters, sich gegen Jesus Christus gewandt und ihn angegriffen hat.
Warum haben wir das Himmelreich sicher? Weil Christus sich um seiner (anklagenden) Gerechtigkeit willen verfolgen ließ!
Erkennen wir, wie alles zusammenpasst?
Wenn du siehst, dass Jesus Christus für dich arm im Geist wurde, hilft dir das, arm im Geist vor Gott zu sein und zu sagen: "Ich brauche deine Gnade."
Kommen wir zu

Salz und Licht

Ich hoffe, ihr habt noch eine Stunde. - Nein ich höre sofort auf, das wird eure Hausaufgabe für die Gesprächsgruppen. Nur ganz kurz ein paar Impulse.
Lebendige Christen, charakterlich durch Gottes Geist veränderte Menschen, beeinflußen automatisch die Gesellschaft.
Wörtlich: Ihr und ihr alleine seid das Salz der Erde.
Dein Salz wirkt als Konservierungsmittel gegen die Fäulnis der Gesellschaft.
Salz wird eingerieben in das Fleisch.
Licht strahlt aus.

Zusammenfassung

Galater 2,20 LU17
Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.
Die Bibel legt mehr Wert auf das Sein als auf das Tun (Religion). Lebe was du bist!
Bist du ein Kind Gottes, dann wird dich dein Heiland so prägen, dass dein Charakter deutlich wird.
Es geht nicht darum, die Bergpredigt zu praktizieren, um ein Jünger Jesu zu werden,
sondern umgekehrt: Weil wir Jünger Jesu sind, handeln wir auch so.
Gerade 1Johannes 3,2 hat uns gezeigt, dass es einen großen Unterschied zwischen dem „schon jetzt” und „noch nicht” gibt.
Uns fehlt noch ein Stück Weg, bis wir nachts geweckt werden können, um dem Ehepartner einen Kaffee zu machen.
Das eine oder andere Feld dieses Charaktertestes wird deshalb auf unserem Blatt ohne Kreuz bleiben.
Vielleicht muss unser Herr bei Durchsicht auch die eine odere andere Einschätzung korrigieren.
Das macht uns dankbar, dass Jesus alle diese Kreuze für uns gesetzt hat in dem er genau dafür ans Kreuz gegangen ist.
Amen.
Fragen:
Warum folgt unmittelbar nach den Seligpreisungen das bekannte Bild vom Salz und Licht?
Wie können wir - aus diesem Zusammenhang betrachtet - konkret Salz und Licht sein?
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