Prepare the Way - Matth 3
Johannes, der Wegbereiter Jesu
Advent ist eine Zeit, wo wir uns vorbereiten.
Wir machen uns fertig fuer das Fest aller
Feste. Es werden Zusammenkünfte geplannt,
Weihnachtsgeschenke gekauft und sorgfältig
eingepackt, die Häuser duften nach
frischgebackene Kuchen, usw. Es wird gesungen
und gelacht. Wir bereiten uns auf die
Programe in der Kirche vor, es werden
Weihnachts- und Adventslieder gesungen. Die
Kinder zählen schon "wieviel mal Schlafen bis
der Weihnachtsmann kommt". Und im allgemeinen
werden wir in einer erwartungsvollen Stimmung
versetzt.
Und während wir uns vorbereiten und der
Adventszeit erwartungsvoll entgegengehen,
erinnern wir uns an das Volk Gottes, das auf
den Erlöser wartete. Das Volk Israel lag in
Banden. Die Römer dominierten das jüdische
Volk in einer grausamen Weise. Auch die
Schriftgelehrten und Pharisäer waren korrupt
geworden und unterdrückten ihr eigenes Volk.
Da sandte Gott einen Propheten mit Namen
Johannes, der den Weg für den Messias
vorbereiten sollte. Wir lesen uns die
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Geschichte aus Matthäus 3:1-12:
Johannes der Täufer wird als Wegbereiter des
Messias zum Volk Israel gesandt. Er wird
gesandt um die Herzen der Menschen anzuregen.
Seine Worte enthielten eine Botschaft des
Gerichtes gegen die Ungerechtigkeit der Großen
und Starken in der Gesellschaft. Aber die
Worte des Propheten enthielten auch eine
Botschaft der Hoffnung und Erwartung für die
Armen und Schwachen und Unterdrückten.
Einerseits ist es eine Botschaft des Gerichtes
gegen die Ungerechtigkeit. Andererseits ist
es aber auch eine Botschaft der Hoffnung und
des neuen Lebens.
Johannes predigte in der Wüste von Judäa: "Tut
Buße, denn das Himmelreich ist nahe
herbeigekommen." Den Zuhörern war dieses ein
bekannter Spruch aus dem Alten Testament.
Schon viele Jahre vorher sprach der Prophet
Hesekiel die Worte des Herrn wenn er
sagte(18:30-32): 30 Darum will ich euch
richten, ihr vom Hause Israel, einen Jeden
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nach seinem Weg, spricht Gott der Herr.
Kehret um und kehrt euch ab von allen euren
Übertretungen, damit ihr nicht durch sie in
Schuld fallt. 31 Werft von euch alle eure
Übertretungen, die ihr begangen habt, und
macht euch ein neues Herz und einen neuen
Geist. Denn warum wollt ihr sterben, ihr vom
Hause Israel? 32 Denn ich habe kein Gefallen
am Tod des Sterbenden, spricht Gott der Herr.
Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.
Gott sah Ungerechtigkeit in der Gesellschaft,
und er konnte sie nicht einfach übersehen.
Die Unschuldigen litten sehr unter der
schweren Hand der Römer, und der
Schriftgelehrten und Pharisäer.
Für die Mächtigen und Starken hatte Gott ein
Wort des Gerichtes. Ihre ungerechten Taten
führten zum Tod des Volkes Israel. Ihre bösen
Taten würde sicherlich den geistliche, so wie
auch den physische Tod des Volkes herbeirufen.
Das Volk Gottes schrie um Erlösung. Wenn wir
heute in unsere Welt umherschauen, dann hoeren
wir auch die Stimmen der zahllosen Menschen,
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die um Gerechtigkeit schreien. Wir hören die
Stimmen derer, die gezwungen werden, in Armut
und Not zu leben, damit andere im Luxus leben
können. Wir hören die Stimme vieler
unschuldigen Kinder, die in zahllosen Kriegen
durch Kugeln und auch durch Krankheit und
Unterernährung ums Leben kommen. Wir hören
den Hilfeschrei derer in unserer Gesellschaft,
die keinen anderen Ausweg sehen, als in der
Unterwelt zu Verkommen. Wir hören das Flehen
der Vaterlosen, und der verlassenen Mütter,
die alleine um ihre Kinder zu sorgen haben.
Wir versuchen uns vieleicht zu rechtfertigen,
wenn wir sagen, "Sie brauchen nicht in solcher
Not und Armut zu leben. Ein jeder hat ja
seine freie Wahl. Ein jeder ist fuer sein
eigenes Leben verantwortlich."
Liebe Zuhörer, auch zu unserer Gesellschaft
spricht das Wort des Propheten (Jesaja 57:14-
15). 14 Er spricht: Machet Bahn, machet Bahn!
Bereitet den Weg, Raeumt die Anstoesse aus dem
Weg meines Volks! 15 Denn so spricht der Hohe
und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name
heilig ist: Ich wohne in der Hoehe und im
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Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und
demuetigen Geistes sind, auf daß ich erquicke
den Geist der Gedemuetigten und das Herz der
Zerschlagenen.
Liebe Gemeinde, wir haben einen wunderbaren
Trost. Diejenigen, die Trauern und schwere
Lasten zu tragen haben, werden erquickt
werden. Der Heiland, der Helfer in Not wird
kommen. Er wird uns wieder neue Kraft
schenken. Gott steht den Leidtragenden bei.
Die Botschaft ertönt heute in zwei Stimmen:
Johannes, der Wegbereiter bietet die
vergebende Gnade Gottes an für diejenigen, die
zum Leid anderer beitragen. Wer aber nicht
Buße tut, der wird verderben. Wenn wir ein
Teil des Problemes sind, dann müßen wir uns
bekehren. Wenn unsere Worte und Taten zum
Leid und zur Pain anderer beitragen, dann gilt
das Urteil Gottes uns. Wenn wir den Witwen
und Waisen und Kranken und Armen und Einsamen
und Hungerleidenden ein Hindernis sind, dann
muessen wir uns von dem bösen Wege abkehren.
Wenn aber unser Leben trostlos erscheint, weil
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wir uns in unüberbrückbare Lebensumstände
befinden, dann ist dieses eine Botschaft der
Hoffnung. Die Axt ist schon an die Wurzel
gelegt. Ein jeder Baum, der nicht gute Frucht
bringt, wird abgehauen.
Alle Ungerechtigkeit wird ausgebracht werden.
Jeder Schmerz wird durch das Kommen des
Messias zuende gebracht werden. Deshalb, faßt
Mut und neue Kraft, denn der Heiland kommt!
Jesus Christus, der Sohn Gottes, macht alles
wieder neu.
Liebe Gemeinde, in dieser Adventszeit werden
wir aufgefordert zur Vorbereitung. Als
Christi Nachfolger sollen auch wir Wegbereiter
sein. Wir sind nicht alle prophetische
Prediger, wie Johannes der Täufer es war.
Aber wir können alle das Unsrige tun, um das
Reich Gottes herbeizurufen.
Es ist Advent! Nicht nur der Advent der
Weihnacht 1994, sondern der Advent der
Wiederkunft unseres ewigen Königs. Wenn der
Herr wiederkommt, kommt er nicht um zu leiden.
Diesmal kommt er als siegreicher Herrscher
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aller Welt. Lasst uns in unserer kleinen
Ecke, wo wir leuchten, Wegbereiter unseres
Meisters sein. Lasst uns wachen und beten.
Lasst uns zurechtmachen was unrecht ist.
Der Herr schenke uns Geduld, auf sein
Wiederkommen zu warten. Und er schenke uns
auch Mut fuer ihn den Weg zu bereiten.