Kinder Gottes - Adoption und Leben im Geist

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Einleitung

Liebe Geschwister,
Wir sind Kinder Gottes. Ein Satz, den man oft hört in christlichen Gemeinden. Der mir in letzter Zeit aber auch in der Gesellschaft öfter begegnet. Mir fallen dabei zwei Ansichten häufiger auf. In der Gesellschaft, aber auch in Gemeinden gibt es solche die leugnen dass es überhaupt einen Gott gibt. Gibt es keinen Gott ist auch die Sache mit der Kindschaft hinfällig. Und diejenigen die sagen „wir sind alle Kinder Gottes“. Und abhängig davon wer es sagt gilt das dann für alle Christen, alle Gläubigen der sogenannten „Abrahamitischen Religionen” Judentum, Christentum und Islam, oder fragt man den aktuellen Papst, betrifft es gar alle Menschen, unabhängig von Glauben und Zugehörigkeit.
Und sicher ist etwas dran dass Gott die Menschheit geschaffen hat und in diesem Sinne alle Gottes Kinder sind. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Die Bibel macht klar das wir als Menschheit durch die Sünde die Herrlichkeit Gottes verloren haben. Das wir auch alle Teil einer kaputten, gefallenen Welt sind. Daher trifft es eher “Wir sind alle Geschöpfe Gottes”.
In der Bibel haben wir sehr konkrete Verheißungen für Kinder Gottes und auch die Beschreibung was diese Kindschaft bedeutet. Darum dreht sich auch unser heutiger Predigttext aus dem Römerbrief, und auch wenn es in diesem Abschnitt in Römer 8 noch einiges mehr zu entdecken gibt, will ich mich heute auf den Aspekt der Kindschaft konzentrieren.

Kontext

Wir brauchen ein wenig Kontext wenn wir unseren Abschnitt für heute richtig verstehen wollen. Unser Text im 8. Kapitel steht ziemlich exakt in der Mitte dieses Briefes an die Gemeinde in Rom, und ist Teil des Höhepunktes auf den er in 7 Kapiteln vorher zusteuert. Er schreibt diesen Brief an die Gemeinde in Rom. Eine Gemeinde, die er nicht selbst gegründet hat, die er noch nie besucht hat, aber unbedingt kennenlernen möchte. Es ist im Grunde genommen seine Zusammenfassung, seine umfassende Beschreibung der Guten Nachricht von Jesus Christus. Eine Art Themenabhandlung was er alles lehren würde, wenn er zu Besuch käme. Eine Art Handbuch und Nachschlagewerk, und dennoch in einem Rutsch zu lesen da alles aufeinander aufbaut und voneinander abhängt.
Er baut seinen Brief auf und kommt von Sünde und Verdammnis über Gottes unwandelbare Treue zum Erlösungswerk Jesu, seinem Tod am Kreuz und der Auferstehung. Um dann zum Glauben zu kommen und zu beschreiben wie der Glaube, das Gesetz, Jesu Tod am Kreuz und unsere Erlösung zusammenhängen. Einen ganzen Abschnitt in Kapitel 5 und 6 widmet er dem neuen Leben als Christen, die vor Gott gerecht gemacht wurden und der Frage ob wir weiterhin dem Gesetz unterliegen oder doch frei sind. Nachdem er dann vom Leben im Geist Gottes schreibt, und hier steht unser Abschnitt, öffnet Paulus schließlich eine Schatztruhe und beschreibt mit den sogenannten Lehren der Gnade den Ablauf der Errettung, um dann überzuleiten zu Aufbau und Struktur einer Gemeinde, den Geistesgaben und vielem mehr.
Ihr seht schon, bei dieser Fülle an Themen, und Paulus’ Art oft sehr dichtgepackte Sätze zu benutzen, verwundet es nicht wenn der Römerbrief viele Kommentare füllt und Ausgangspunkt für sehr viele reformatorische und evangelistische Aufbrüche ist.
Der Römerbrief ist also Paulus’ Abhandlung über das Evangelium.
Lasst uns den Text für heute ansehen:
Römer 8,12–17 LUT84
12 So sind wir nun, liebe Brüder, nicht dem Fleisch schuldig, dass wir nach dem Fleisch leben. 13 Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben. 14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. 15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! 16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. 17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.
Römer 8,12–17 NGÜ NT+PS
12 All das, liebe Geschwister, verpflichtet uns – aber nicht unserer eigenen Natur gegenüber, so als müssten wir unser Leben von ihr bestimmen lassen. 13 Wenn ihr euer Leben von eurer eigenen Natur bestimmen lasst, müsst ihr sterben. Doch wenn ihr in der Kraft von Gottes Geist die alten Verhaltensweisen tötet, werdet ihr leben. 14 Alle, die sich von Gottes Geist leiten lassen, sind seine Söhne und Töchter. 15 Denn der Geist, den ihr empfangen habt, macht euch nicht zu Sklaven, sodass ihr von neuem in Angst und Furcht leben müsstet; er hat euch zu Söhnen und Töchtern gemacht, und durch ihn rufen wir, wenn wir beten: »Abba, Vater!« 16 Ja, der Geist selbst bezeugt es uns in unserem Innersten, dass wir Gottes Kinder sind. 17 Wenn wir aber Kinder sind, sind wir auch Erben – Erben Gottes und Miterben mit Christus. Dazu gehört allerdings, dass wir jetzt mit ihm leiden; dann werden wir auch an seiner Herrlichkeit teilhaben.

V.14 treibt Dich der Geist Gottes?

Paulus macht an dieser Stelle eines klar: Es gibt einen Unterschied zwischen solchen, die sich von ihrer eigenen Natur bestimmen lassen, und denen die vom Geist Gottes geleitet werden.
Ich will hier keinen großen Graben aufreißen in der Gesellschaft oder in den Gemeinden, wie manche das gern tun. Hier die Heiligen, dort die böse Welt. Ich glaube dass das zutiefst falsch wäre, da uns dieses Problem alle betrifft. Die Neue Genfer Übersetzung übersetzt hier nicht mit Fleisch, wie Luther, sondern mit “eigener Natur”. Und das trifft es sehr gut. Schon auf den ersten Seiten der Bibel wird sehr deutlich: Das mit der Sünde, dieses Problem mit der eigenen Natur betrifft die ganze Menschheit. Wir lesen in der Genesis von Adam und Eva, die als erste Menschen Gott ungehorsam sind, und von da an sind alle Menschen dem Fluch der Sünde unterlegen.
Theologen sprechen hier oft von der “Totalen Verderbheit”. Und damit ist nicht gemeint das alles immer so schlimm ist wie es nur sein kann, sondern dass jeder Aspekt, jeder Teilbereich meines und Deines Lebens, von der Sünde berührt ist. Es gibt nicht einen Punkt an uns der sündlos, fehlerlos, frei von diesem Fluch ist. Er ist Teil unserer Natur geworden, Teil unserer menschlichen Existenz und unseres Seins, er betrifft jeden Moment unseres Lebens.
Sicher, mal mehr, mal weniger. Es gibt nach wie vor Schönheit, Freundschaft und Liebe auf der Welt. Wir sehen das nicht alles zu 100% den Bach runtergegangen ist. Aber in jedem bisschen Schönheit wohnt ein Stück Zerfall. Sie ist nicht von Dauer. In jeder Freundschaft steckt das Potential zu Neid und Feindschaft, und jeder Liebe wohnt das Potential zu größtem Hass inne. Kleinigkeiten die vielleicht an einem Freund nicht stören, können einem am eigenen Ehepartner in den Wahnsinn treiben. Eifersucht kann jede noch so große Liebe unterwanden, und Egoismus so manchen Akt der Liebe selbstsüchtig machen.
Mit anderen Worten: Unser gesamtes Leben bedarf der Erlösung.
Und diese Erlösung hat Jesus Christus am Kreuz bewirkt. Er ist gekommen um Dich von Deiner alten, sündigen Natur zu befreien. Um Dich damit frei zu machen vom Gesetz der Sünde und des Todes, wie Paulus es direkt vor unserem Text schreibt. Durch diese Befreiung ist der Weg zu Gott offen. Gemeinschaft mit ihm ist möglich, und damit auch Heilung unserer Beziehungen zueinander.
Es hat sich etwas geändert: Es gibt keine Verdammnis mehr für uns (Röm 8,1), wir sind befreit (Röm 8,2) und wir können nun danach Leben (Röm 8,4). Die Bedingung ist: Wenn denn Gottes Geist in Euch wohnt (Röm 8,7-8).
Solange wir hier auf der Erde sind, werden wir immer wieder mit Sünde konfrontiert werden, auch als Christen, auch wenn wir diese Befreiung erlebt haben. (Röm 8,10). Und an dieser Stelle stehen wir nun wieder vor unserem Text.

V.15 Keinen Geist der Knechtschaft sondern einen Geist der Kindschaft!

Paulus liebte seine Gegenüberstellungen. Und so stellt auch hier einen “Geist der Knechtschaft” dem “Geist der Kindschaft” gegenüber.
Über die Abschnitte liest man gern einfach so hinweg. Ja ok, die meisten Christen haben schonmal gehört dass wir seine Kinder sind. Aber ist uns bewusst was das bedeutet? Das Wort welches Paulus hier verwendet ist eine Neuschöpfung. Wie so oft verknüpft Paulus eigenständige Worte zu neuen Kreationen, um ein Konzept auszudrücken. Und so auch hier, wo Luther mit Kindschaft übersetzt steht υἱοθεσίας. Ein Kofferwort aus υἱός (Hios - Sohn) und θέσις (Thesis - Stellen). Es ist die “In den Status der Kindschaft-Stellung”. Jemanden, der vorher ein Nicht-Kind war zu einem Kind zu machen.
Die NGÜ übersetzt mit “zu Söhnen und Töchtern gemacht”. Oder, um es mit den Worten der meisten Übersetzungen außerhalb des Deutschsprachigen Raums zu sagen: Adoption. Wir sind von Gott adoptiert worden. In den Status eines Kindes hineingestellt worden. Damit das geschehen konnte mussten wir natürlich auch aus etwas herausgehoben worden sein.
Als mir dieser Fakt, dieses Wort Adoption, in der Beschäftigung mit diesem Text auffiel, traf es mich wie ein Schlag.
Persönliches Zeugnis: Adoption
Das Thema Adoption trifft uns nämlich auch auf persönlicher Ebene. Meine Frau und ich können aus medizinischen Gründen keine Kinder bekommen. Gewünscht hatten wir uns immer Kinder. Schon am Abend unserer ersten Kennenlernens haben wir festgestellt das wir beide sowohl leibliche Kinder wollen, als auch Kinder adoptieren möchten. Als wir dann erfuhren dass wir keine Kinder bekommen können, war das sehr hart für uns.
Wir entschieden uns für Fortbildungen und berufsbegleitendem Studium, und da für uns diverse medizinische Möglichkeiten nicht in Betracht kamen, haben wir uns danach für die Adoption entschieden.
Man macht sich ja schon so seine Gedanken, alleine und als Paar. Man muss alles mögliche an bürokratischen Hürden überwinden, einen Kurs belegen, polizeiliches Führungszeugnis, ärztliche Untersuchungen uvm. Und dann kommt eines Tages der Anruf und man eilt ins Krankenhaus. All die Vorbereitung, gedanklich, aber auch praktisch, zahlt sich aus. Von jetzt auf nachher waren wir Eltern. Eben noch saß ich auf Arbeit, und meine Frau zu Hause machte sich für den Dienst im Krankenhaus bereit. Und im nächsten Moment hält man ein Kind auf den Armen, 5 Stunden alt.
Das Kind bekam natürlich eine Geburtsurkunde. Denn nur mit dieser können Dinge wie die wichtige Steuernummer ausgestellt und die Krankenversicherungskärtchen beantragt werden. Auf dieser Urkunde steht ein Name, der nicht unserer ist. Und im ersten Jahr waren wir auch quasi nur die Führsorger welche das Jugendamt für dieses Kind ausgewählt hat. Die rechtliche Entscheidungsgewalt über alle Aspekte lag beim Vormund im Jugendamt.
Aber dann, der große Moment. Wir gehen alle zusammen zum Gericht, und ein Richter schaut sich den Abschlussbericht des Jugendamtes an, hat ein paar Fragen an uns als Paar und beobachtet uns als Familie. Und dann spricht er es aus: Amélie ist jetzt Euer Kind. Neben Freudentränen, in die Arme fallen und Erleichterung dass dieser Weg geschafft ist, geht es weiter wie bisher. Wir waren ein Jahr lang Familie, und das ging ja nahtlos weiter. Für Amélie änderte sich nichts.
Interessant ist, dass sich für den Staat alles ändert. Die alte Geburtsurkunde wird vernichtet, eine neue wird ausgestellt. Das “alte Leben” ist vorbei, ein neues fängt an. Der alte Name ist getilgt, es existiert nur noch unser Name. Für jedes Amt, für jede Station ihres Lebens an der sie eine Geburtsurkunde vorzeigen muss, existiert nur noch diese neue. Sie ist eine waschechte Zimmermann. Mit allen Rechten und Pflichten auf beiden Seiten. Sogar das Finanzamt muss den Eintrag ändern.
Aber auch für uns als Familie hat sich damit doch einiges geändert im rechtlichen Sinn. Wenn sie irgendwann rebellisch werden sollte und nichts mehr von uns wissen möchte, sind wir dennoch ihre Eltern. Anders als ein Pflegekind, das die Familie auch wieder verlässt, gehört sie nun zu uns wie jedes leibliche Kind auch. Wir haften für sie wenn sie etwas kaputt macht. Wir sind unterhaltspflichtig für sie, unverrückbar. Sollten wir doch irgendwann nochmal leibliche Kinder haben, so werden diese keinen Vorteil vor unserer ersten Tochter haben. Nicht im Leben, nicht beim Erben. Unverrückbar ist sie nun unsere Tochter, von Staatswegen.
So ähnlich können wir uns das auch bei Gott vorstellen. Paulus beschreibt hier ein Konzept das vlt. im Judentum unüblich war, aber in der römischen Kultur durchaus verbreitet. Und nicht umsonst wählt er in diesem Brief, der an eine römische Gemeinde ging, verständliche Gleichnisse.
Der römische Prozess der Adoption beinhaltet zwei Personen. Den “Adoptierer”, ich nenne ihn hier der Einfachheit halber “Papa” und den “Adoptierten”, kurz “Kind”: Gemäß römischen Rechts erwählt der Papa das Kind. Das Kind hat hier keinen Einfluss und kein Mitspracherecht. Und mit der Adoption einher geht der rechtliche und zivile Status als Kind: Das adoptierte Kind erhält den Familiennamen, die vollen Rechte an Hab und Gut, übernimmt ebenso die Pflichten des Vaters und kann nun belangt werden. Ebenso bürgt der Vater automatisch für sein Kind. Der Vater und das Kind werden rechtlich als eine Person wahrgenommen. Sie werden effektiv eins vor Recht und Gesetz.
Vor diesem Hintergrund müssen wir es lesen wenn Paulus sagt “Ihr habt nun ebenfalls diesen Geist der Adoption erhalten. Ihr seid eins mit Gott. Ihr seid Erben und habt Zugang zu allem. Euer alter Name, eure alte Existenz ist ausgelöscht, ihr seid nun neu. Ihr gehört zu einer neuen Familie. Und niemand kann das anzweifeln. Kein Widersacher, kein Teufel der Euch einreden will ihr wärt noch verloren. Keine alte Zugehörigkeit zu einer anderen Religion. Kein Versagen. Ein versagendes, gescheitertes Kind schließt der Vater wieder in seine Arme, wie Jesus selbst es im Gleichnis des verlorenen Sohnes darlegte.
Und Jesus selbst sagte auch dass er mit uns eins ist, so wie er mit Gott dem Vater eins ist. Und über diese innige Gemeinschaft mit Jesus gilt die Verbindung Jesu zum Vater auch uns. In ihm haben wir Anteil an dieser Gemeinschaft.
Wir müssen uns diese Realität immer wieder bewusst machen. Zu oft und zu schnell geht es uns verloren im Alltag und in den Sorgen.

V.16 Sein Geist gibt unserem Geist Zeugnis das wir seine Kinder sind.

Thomas, das klingt alles schön und gut. Vlt. sogar ein bisschen zu gut. Ich kann tun und lassen was ich will, ich bleibe sein Kind?
Nun, zunächst mal müssen wir sicherstellen dass wir auch wirklich seine Kinder sind. Und uns das alles nicht nur einreden. Diese Gedanken hat Paulus ebenfalls vorausgeahnt und stellt daher in Vers 16 klar: “Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.”
Ist das eine Realität in Deinem Leben? Hast Du dieses Zeugnis von Gottes Geist? Man nennt es auch gern Heilsgewissheit. Bist Du Dir sicher in Deiner Stellung vor Gott? Oder zweifelst Du daran? Dann sieh auf weitere Anzeichen dafür. Lies in der Bibel nach was der Heilige Geist tut, und was seine Aufgabe ist in Dir und für Dich. Hier einige Beispiele:
Sündenerkenntnis -> Eine der Aufgaben des Geistes Gottes in Menschen ist die Sündenerkenntnis zu bewirken. Ist sein Geist also in Dir am Werk, wirst Du merken dass Du Fehler machst, nicht perfekt bist, Dich und andere verletzt. In die wird die Erkenntnis reifen dass Du Hilfe brauchst und es eben nicht alleine in den Griff bekommst.
Buße -> Sündenerkenntnis ist das eine. Aber was bewirkt diese in Dir? Sehnst Du Dich frei zu sein von der Sünde? Möchtest Du am liebsten gar nichts mehr damit zu tun haben? Oder hältst Du auf Biegen und Brechen daran fest? Führt Sündenerkenntnis zu echter Buße, zu echtem Bereuen und Zerbrochensein über Deine Sünde, so ist sein Geist in Dir aktiv. Jesus selbst ruft immer wieder zu Buße auf, zu Umkehr zu Gott mit zerbrochenem Herzen. Es ist zentraler Teil des Evangeliums.
Friede mit Gott -> Hast Du Frieden mit Gott? Zu wissen das Gott heilig ist, und dank der Sündenerkenntnis zu wissen dass ich es nicht bin, kann vernichtend sein. Heilig und unheilig. Das geht nicht zusammen. Gottes Heiligkeit kann mit Unheiligkeit keine Gemeinschaft haben. Und genau danach sehnen wir uns doch. Luther der einen gnädigen Gott wollte, sich aber immer noch in Sünden wähnte. Wenn Du diesen Frieden nicht fühlst und Dich diese Frage umtreibt, empfehle ich Dir: Lies den Römerbrief mal von vorn bis hinten. Streich Dir jedesmal an wenn Du einen Indikativ siehst. Also ein Wort, das einen Fakt anzeigt. z.B. Römer 5,1 gerecht durch den glauben HABEN wir Frieden mit Gott. Oder 5,9 wir werden durch ihn bewahrt vor dem Zorn. Vers 11: wir HABEN die Versöhnung empfangen. 6,7 Sind wir mit ihm gestorben SIND WIR AUCH frei GEWORDEN. - Auf diese Weise lassen sich sehr viele Fakten zusammentragen. Wer bin ich in Christus? Was habe ich in Christus. Am Ende steht die Freiheit.
Frucht des Geistes? Ein weiteres Indiz ist die Frucht des Geistes. Wir lesen von ihr im Galaterbrief 5,22-23
Galater 5,22 SLT
22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
Die Frage dabei ist nun nicht “Bin ich in all diesen Dingen perfekt”. Sondern vielmehr: Sehe ich dass sich in diesen Bereichen etwas tut? Wachse ich darin. Eine Frucht fängt mit einer Knospe an, und wächst und reift, sie ist nicht einfach da. Beobachtest Du in Deinem Leben dass Deine Freundlichkeit mehr wird? Bist Du weniger Streitsüchtig als noch vor einem Jahr? Fällt es Dir leichter anderen zu vergeben?
Wenn es Dir schwer fällt Dich da selbst zu reflektieren, bitte einen Menschen der Dir nahe steht. Sieht diese Person in Dir Fortschritte?
Das waren jetzt 4 Indizien die uns helfen können das Wirken des Heiligen Geistes in uns zu erkennen. Und über allem steht die Verheißung: Die der Geist Gottes treibt, die SIND Gottes Kinder. - Ein weiterer Indikativ, übrigens.

V.17 Verheißung: Nicht nur Kinder, auch Erben!

Paulus wird in unserem Abschnitt am Ende noch etwas konkreter. Wer Kind ist, ist nicht einfach nur Kind. Er wird auch Erben. Die Höhe einer Erbschaft hängt ja daran wieviel die Eltern haben, nur dass was die Eltern ersparen und aufbauen konnten, kann auch vererbt werden.
Wenn wir aber Erben Gottes sind, so erben wir eben auch von ihm, und damit wird aus dem Vollen geschöpft. Ihm gehören alle Dinge, und darüber hinaus noch mehr, was unser Vorstellungsvermögen übersteigt. Wir bekommen Anteil an seiner Herrlichkeit, die die Zeit überdauern wird. Er, der große Schöpfer des Universums. er, der Ewige. Der Herr aller Herren, und König aller Könige.
Die Hoffnung dieser Herrlichkeit führt Paulus nun in den folgenden Versen weiter aus, das würde aber den Rahmen hier bei weitem sprengen.
Treibt Dich Gottes Geist? Dann bist Du sein Kind. Bist Du sein Kind? Dann erbst Du auch wie ein Kind.

Abschluss

Zum Schluss will ich gar keinen großen Worte mehr verlieren, sondern möchte ich Dich nochmal herausfordern. Frag Dich selbst “treibt mich Gottes Geist”? Erforsche Dich selbst ob Du im Glauben stehst und prüfe, wie Paulus uns im 1. Korinther 13,5 auffordert.
Mit Heilssicherheit und Heilsgewissheit muss man ja immer etwas vorsichtig sein. Demjenigen der meint “ich bin gerettet, also kann ich tun und lassen was ich will” müssen wir sagen “prüfe Dich”. Es könnte sein dass Deine Sündenerkenntnis mangelhaft ist, und der Wunsch an der Sünde festzuhalten ein Anzeichen dafür dass Dich eben nicht Gottes Geist treibt.
Sitzt Du aber zerstört hier, sehnst Dich nach Gemeinschaft mit Gott und bist zerbrochen, verzweifelst an Deiner eigenen Sünde und hast diese neue Sehnsucht, so lass mich Dir sagen: Das ist das Werk des Heiligen Geistes in Dir. Dazu befähigt nur der Geist Gottes. Und deshalb Dir kann ich zusprechen: Wirf Dich auf Jesus, und die Adoption gilt Dir. In Jesus wird Dein altes Leben ausgelöscht, mit Jesus gestorben, wie es die Taufe symbolisiert. Deine neue Geburtsurkunde sagt: Du bist ein Kind Gottes! Unverrückbar!
Wenn Du hier sitzt und Dich bei all dem gefragt hast was das überhaupt bedeutet, wenn Du Dich vielleicht danach sehnst mit Gott ins reine zu kommen aber nicht weißt wie, dann auch für Dich: Wende Dich an Jesus. Er wird Dir den Weg zeigen. In der Bibel findest Du seine Antwort an Deine Fragen. Komm auf jemanden zu von dem Du weißt “der ist mit Jesus unterwegs”, niemand muss diesen Weg allein gehen.
Johannes 1,12 LUT84
12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben,
Amen.
Johannes 14,15–21 LUT84
15 Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. 16 Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: 17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. 18 Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. 19 Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben. 20 An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. 21 Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

Spirit of adoption (πνεῦμα υἱοθεσίας). The Spirit of God, producing the condition of adoption. Ὑιοθεσία adoption, is from υἱός son, and θέσις a setting or placing: the placing one in the position of a son. Mr. Merivale, illustrating Paul’s acquaintance with Roman law, says: “The process of legal adoption by which the chosen heir became entitled not only to the reversion of the property but to the civil status, to the burdens as well as the rights of the adopter—became, as it were, his other self, one with him … this too is a Roman principle, peculiar at this time to the Romans, unknown, I believe, to the Greeks, unknown, to all appearance, to the Jews, as it certainly is not found in the legislation of Moses, nor mentioned anywhere as a usage among the children of the covenant. We have but a faint conception of the force with which such an illustration would speak to one familiar with the Roman practice; how it would serve to impress upon him the assurance that the adopted son of God becomes, in a peculiar and intimate sense, one with the heavenly Father” (“Conversion of the Roman Empire”).

2. Petrus 1,4 LUT84
4 Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt.
Johannes 3,1–21 LUT84
1 Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden. 2 Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. 3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von Neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. 4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? 5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. 6 Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. 7 Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden. 8 Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist. 9 Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann dies geschehen? 10 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bist du Israels Lehrer und weißt das nicht? 11 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben; ihr aber nehmt unser Zeugnis nicht an. 12 Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage? 13 Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn. 14 Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, 15 damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. 16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde. 18 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. 19 Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. 20 Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. 21 Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.
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