Wenn die Seele bittet
Wenn die Seele zu Gott spricht • Sermon • Submitted • Presented
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Cascas de feridas rubem alves.
Merkmale von einigen Psalmen:
Merkmale von einigen Psalmen:
Es gibt einige Gefühle und Reaktionen, die typisch in den Klagenpsalmen zu lesen sind, die für uns manchmal ein wenig schreg klingen.
2) Gericht:
2) Gericht:
Die Psalmisten reden oft sehr positiv über das Gericht Gottes.
Psalm 67,5 (NLB)
5 Die Völker werden sich freuen und vor Freude jubeln,
weil du sie gerecht richtest
und alle Völker auf der Erde regierst.
das Gericht ist ein Anlass zu allgemeiner Freude.
Das überrascht viele Christen, die eigentlich den Gericht Gottes fürchten.
ein Christ stellt sich es vor, dass dort ein Strafprozess verhandelt wird, bei dem er selbst auf der Anklagebank sitzt.
Ein Jude denkt eher an einen Zivilprozess, bei dem er der Kläger ist.
Der eine hofft auf einen Freispruch oder besser eine Begnadigung; der andere erhofft sich einen spektakulären Triumph mit saftigem Schadensersatz. Darum bittet er Gott, „mir Recht zu schaffen und meine Sache zu führen“ (35,23).
Christen flehen Gott um Barmherzigkeit an statt um Gerechtigkeit; die Psalmisten flehten ihn um Gerechtigkeit statt Ungerechtigkeit an. Der göttliche Richter ist der Verteidiger, der Befreier.
Die Israeliten sahen sich immer als benachteiligte, die unter der Ungerechtigkeit leiden, die von anderen Völker ausgebeutet werden, die gespottet werden, weil sie diese komische monotheistische Religion haben, wo sie gar keinen Bild von ihrem Gott anfertigen dürfen, weil sie keine richtige Armee haben, weil sie den Schabbat halten, weil sie sich um den Armen, Waisen und Witwen der Gesellschaft kümmern sollten. usw…
Immer wenn wir über das Gericht und Gerechtigkeit in den Psalmen lesen, dann sollen wir diese perspektive verstehen. Der göttliche Richter ist der Verteidiger, der Befreier, und das Volk seht sich danach, dass der gerechte Richter endlich kommt um sie zu verteidigen.
3) billige Verhandlung
3) billige Verhandlung
Wenn Menschen, sterblichen Menschen, denken, dass Gott ihren Lob braucht. Als würde Gott sagen: „Das Wichtigste ist mir, dass man mir sagt, wie gut und großartig ich bin.“
Sie klagen zu Gott, sie bitten um Errettung und begründen ihre Bitte so:
Psalm 88,11–13 (NLB)
11 Was nützen deine Wunder den Toten?
Stehen sie etwa auf und loben dich?
12 Verkündet man im Grab deine Gnade,
wird bei den Toten deine Treue gerühmt?
13 Kann die Finsternis deine Wunder erzählen
oder wird etwa im Land des Vergessens deine Gerechtigkeit gelobt?
Gott, du hast die Wahl: Entweder rettest du mich, und dann kann ich dich weiter loben oder lässt du mich sterben, und dann hast du keiner mehr, der zu dir singt, wie toll du bist. (30,10; 88,11; 119,175).
Es scheint sehr klug zu sein. Im Wahrheit ist es eine völlig falsche Einschätzung über sich selbst und über Gott.
So beten wir auch oft:
Gott, wenn du mich von diesem Unfall rettest,
wenn du dies und jenes macht … dann werde ich jeden Sonntag zum Gottesdienst kommen.
Es ist nicht falsch so zu Gott zu beten, und zu argumentieren. Wenn wir das tun, ist es wichtig sich bewusst zu machen, dass Gott das nicht braucht. Er rettet uns nicht, weil er dann ein guter Deal mit uns macht. Er rettet, weil er gnädig ist, weil er will. Nicht weil er ein Nutzen von uns hat.