Zur Problemlösung kommen

Bibelwoche 2022 / 2023   •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
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Zur Problemlösung kommen

Begrüßung
Losung
Gebet
Psalm 126 LU
1 ein wallfahrtslied. Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden. 2 Dann wird unser Mund voll Lachens und unsre Zunge voll Rühmens sein. Da wird man sagen unter den Völkern: Der Herr hat Großes an ihnen getan! 3 Der Herr hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich. 4 Herr, bringe zurück unsre Gefangenen, wie du die Bäche wiederbringst im Südland. 5 Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. 6 Sie gehen hin und weinen und tragen guten Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.
Lied Gut, dass wir einander haben EG+ 78
Essen
Lied Lass uns in deinem Namen Herr EG 634
Bibelarbeit Apostelgeschichte 15,1-35
Apostelgeschichte 15,1–35 BB
1 Da kamen einige Leute aus Judäa nach Antiochia. Sie erklärten den Brüdern: »Ihr müsst euch beschneiden lassen, wie es nach Mose Vorschrift ist. Sonst könnt ihr nicht gerettet werden.« 2 Das verursachte große Aufregung in der Gemeinde. Paulus und Barnabas gerieten mit den Männern in heftigen Streit. Deshalb beschloss man, Paulus, Barnabas und einige andere aus der Gemeinde nach Jerusalem zu schicken. Dort sollten sie die Streitfrage den Aposteln und Gemeindeältesten vorlegen. 3 Paulus, Barnabas und ihre Begleiter wurden von der Gemeinde zum Abschied aus der Stadt geleitet. Dann reisten sie durch Phönizien und Samarien. Überall, wo sie hinkamen, erzählten sie, wie die Menschen aus den Völkern den Glauben angenommen hatten. Damit lösten sie bei allen Brüdern und Schwestern große Freude aus. 4 Schließlich kamen Paulus, Barnabas und ihre Begleiter in Jerusalem an. Dort wurden sie von der ganzen Gemeinde empfangen. Auch die Apostel und Gemeindeältesten waren dabei. Sie berichteten ausführlich, was Gott durch sie bewirkt hatte. 5 Aber einige von der Gruppe der Pharisäer, die zum Glauben an Jesus gekommen waren, standen auf. Sie forderten: »Man muss diese Menschen beschneiden und von ihnen verlangen, das Gesetz des Mose zu befolgen!« 6 Daraufhin versammelten sich die Apostel und die Gemeindeältesten, um über diese Frage zu beraten. 7 Dabei kam es zu einem heftigen Streit. Da stand Petrus auf und sagte zu ihnen: »Brüder, ihr wisst doch, dass Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen hat: Durch meine Verkündigung sollten die Menschen aus den anderen Völkern die Gute Nachricht hören und zum Glauben kommen. 8 Gott, der ja die Herzen kennt, hat das selbst bestätigt: Er hat auch ihnen den Heiligen Geist gegeben – genauso wie uns. 9 Er hat keinen Unterschied zwischen uns und ihnen gemacht. Durch den Glauben hat er ihre Herzen von allen Sünden gereinigt. 10 Warum stellt ihr nun Gott auf die Probe und legt den Jüngern ein Joch auf den Nacken? Weder unsere Vorfahren noch wir selbst waren stark genug, ein solches Joch zu tragen! 11 Im Gegenteil: Wir glauben, durch die Gnade des Herrn Jesus gerettet zu werden – genauso wie sie! Davon sind wir überzeugt.« 12 Da schwieg die ganze Versammlung und hörte Barnabas und Paulus zu. Sie berichteten von den Zeichen und Wundern, die Gott durch sie bei den Menschen aus anderen Völkern vollbracht hatte. 13 Als Paulus und Barnabas mit ihrem Bericht zu Ende waren, ergriff Jakobus das Wort: »Brüder, hört mir zu! 14 Simon hat deutlich gemacht, wie Gott selbst sich als Erster den Menschen aus anderen Völkern zugewandt hat. Aus ihnen hat er ein Volk gebildet, das zu ihm gehört. 15 Das stimmt mit den Worten der Propheten überein. Dort heißt es : 16 ›An dem Tag, nachdem ich Gericht gehalten habe, werde ich mich euch wieder zuwenden. Ich werde die verfallene Hütte Davids wieder aufbauen. Aus ihren Trümmern werde ich sie aufrichten und sie neu erstehen lassen. 17 Dann werden die Menschen, die übrig geblieben sind, mich, den Herrn, suchen – auch die Menschen aus anderen Völkern, die ja mein Eigentum sind. Das sagt der Herr, der damit ausführt, 18 was er von jeher angekündigt hat.‹ 19 Deshalb bin ich der Ansicht, wir sollten die Menschen aus anderen Völkern, die sich Gott zuwenden, nicht unnötig belasten. 20 Wir sollten sie lediglich in einem Brief auffordern, einige Dinge zu unterlassen, die sie unrein machen: Sie sollen sich nicht an der Verehrung von Götzen beteiligen und keine verbotenen sexuellen Beziehungen eingehen. Und sie sollen kein Fleisch von Tieren essen, die nicht ausgeblutet sind, oder auf andere Weise Blut zu sich nehmen. 21 Denn diese Vorschriften des Mose werden seit vielen Generationen in allen Städten verkündet. An jedem Sabbat werden sie in den Synagogen vorgelesen.« 22 Darauf fassten die Apostel und die Gemeindeältesten sowie die ganze Gemeinde einen Beschluss: Sie wollten Männer aus ihrer Mitte wählen, und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia schicken. Die Wahl fiel auf Judas, genannt Barsabbas, und Silas, die zu den führenden Männern in der Gemeinde gehörten. 23 Den beiden gaben sie folgendes Schreiben mit: »Wir, die Apostel und Gemeindeältesten, eure Brüder, senden unsere Grüße: an die Brüder und Schwestern in Antiochia, Syrien und Kilikien, die aus den anderen Völkern stammen. 24 Wie wir erfahren haben, waren einige aus unserer Gemeinde bei euch. Was sie euch sagten, hat euch erschreckt und zutiefst beunruhigt. Dazu hatten sie von uns keinen Auftrag. 25 Wir haben einstimmig beschlossen, ausgewählte Männer zu euch zu schicken. Sie kommen zusammen mit unseren geliebten Brüdern Barnabas und Paulus. 26 Es sind Männer, die für unseren Herrn Jesus Christus ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben: 27 Wir haben Judas und Silas zu euch geschickt. Sie werden euch dasselbe auch noch mündlich mitteilen. 28 Der Heilige Geist und durch ihn auch wir haben nämlich beschlossen, euch keine weiteren Lasten aufzubürden. Nur die folgenden Dinge solltet ihr unbedingt beachten: 29 Esst kein Fleisch von Tieren, die als Opfer für Götzen geschlachtet wurden. Nehmt kein Blut zu euch. Verzehrt kein Fleisch von Tieren, die nicht ausgeblutet sind, und geht keine verbotenen sexuellen Beziehungen ein. Wenn ihr dies vermeidet, macht ihr alles richtig. Und nun lebt wohl!« 30 Paulus , Barnabas und die beiden Abgesandten wurden in Jerusalem feierlich verabschiedet und gingen nach Antiochia. Dort riefen sie die ganze Gemeinde zusammen und übergaben den Brief. 31 Er wurde vorgelesen, und alle freuten sich über den ermutigenden Bescheid. 32 Judas und Silas, die beide selbst Propheten waren, sprachen lange mit den Brüdern und Schwestern. Sie machten ihnen Mut und bestärkten sie im Glauben. 33 Die beiden blieben noch einige Zeit dort. Dann wurden sie von der Gemeinde mit Segenswünschen verabschiedet. Sie kehrten nach Jerusalem zu denen zurück, die sie abgesandt hatten. 35 Paulus und Barnabas aber blieben in Antiochia. Zusammen mit vielen anderen unterwiesen sie die Gemeinde im Wort des Herrn und verkündeten die Gute Nachricht.
Lesen

Was haben wir gelesen?

Welche Menschen begegnen uns heute? Gruppen, Einzelpersonen?
Um was geht es hier konkret?
Die Korneliusgeschichte hat gezeigt, dass die Zuwendung zu Nichtjuden für einen Teil der Jesusbewegung Probleme aufwarf. In 11,3 wurde das an der Frage der Tischgemeinschaft festgemacht. Durften jüdische Mitglieder der Jesusbewegung jüdische Lebensregeln missachten, wenn sie mit Nichtjuden engeren Kontakt aufnahmen?
Apostelgeschichte 11.1. Die Auseinandersetzung über die Heidenmission (15,1–12)

Für den Juden war der Heide ein von Gott verstoßener, ungeliebter Mensch. Zwar kannte das Judentum vor und neben Jesus die Erwartung einer Zuführung der Heidenvölker zum Heil, sie war aber fest mit dem »Tag des HERRN« verbunden und also innerhalb der Geschichte ohne Bedeutung. Der fromme Jude hielt sich darum von allem Heidnischen fern – so gut es ging (Joh 18,28 u.ö.) –, um eine Verunreinigung zu vermeiden, die ihn vom Tempelgottesdienst und damit auch von den Vergebung wirkenden Opfern ausschloß. Schon anders stand es – wir sahen es in Kap. 6 bei den urchristlichen »Hellenisten« (Bd. 1, S. 135) – um das Verhältnis der Diasporajuden zu den Heiden. Es gab hier eine größere Offenheit in der Begegnung, die sich aus der Situation der Juden in der Zerstreuung zwangsläufig ergab. Nur wenige Heiden ergriffen allerdings die Möglichkeit, sich der jüdischen Gemeinde als »Gottesfürchtige« anzuschließen, und noch viel weniger traten als »Proselyten« dem Judentum bei.

In Jerusalem kam es zu einer Versammlung der Apostel, auf der beschlossen wurde, dass Christen mit nichtjüdischem Hintergrund sich nicht an das mosaische Gesetz zu halten hatten. Varianten: Paulus auf dem Konzil von Jerusalem.
Das Apostelkonzil, wie es in Apostelgeschichte 15,1-35 beschrieben wird, war eine wichtige Versammlung der frühchristlichen Gemeinde, die etwa im Jahr 49 oder 50 n. Chr. stattfand. Es handelte sich um eine Diskussion über die Frage, ob nicht-jüdische (heidnische) Gläubige die jüdische Beschneidung befolgen müssten, um Christen zu werden.
Der Hintergrund des Apostelkonzils war, dass einige Judenchristen die Ansicht vertraten, dass die Heidenchristen gemäß dem mosaischen Gesetz beschnitten werden sollten, da die Beschneidung ein zentraler Bestandteil des Judentums war. Paulus und Barnabas, die als Missionare unter den Heiden tätig waren, lehnten dies jedoch ab und argumentierten, dass die Gnade Gottes durch den Glauben an Jesus Christus ausreiche und die Beschneidung nicht erforderlich sei.
Das Apostelkonzil fand in Jerusalem statt und wurde von den Aposteln und Ältesten der Gemeinde geleitet. Es wurde eine ausführliche Debatte geführt, bei der Petrus, Paulus und Barnabas von ihren missionarischen Erfahrungen unter den Heiden berichteten. Schließlich trat Jakobus, der Bruder Jesu und Leiter der Jerusalemer Gemeinde, auf und schlug vor, dass den Heidenchristen keine zusätzlichen Lasten auferlegt werden sollten. Das Apostelkonzil stimmte dem Vorschlag zu und entschied, dass die Beschneidung nicht erforderlich sei.
Stattdessen wurden den Heidenchristen einige Grundregeln auferlegt, die als notwendig erachtet wurden, um eine gute Beziehung zwischen den jüdischen und nicht-jüdischen Gläubigen aufrechtzuerhalten. Diese Regeln betrafen vor allem den Verzicht auf Götzenopferfleisch, Blut, das Erstickte und sexuelle Unmoral.
Das Ergebnis des Apostelkonzils war eine wichtige Entscheidung für die frühchristliche Gemeinde, da es den Weg für die Aufnahme von Heiden in die Gemeinschaft der Gläubigen ebnete, ohne dass sie das mosaische Gesetz in vollem Umfang befolgen mussten. Es trug zur Weiterentwicklung des Christentums als eigenständige Religion bei, die sich von ihrem jüdischen Ursprung löste.
Es geht also nicht nur um die Übernahme eines Ritus (sozusagen eines jüdischen Sakraments), sondern darum, dass die nichtjüdischen Gläubigen ihre ganze bisherige kulturelle Prägung und Identität aufgeben müssten – zugunsten eines Übertritts in die religiös definierte Volksgemeinschaft Israels. Muss der Glaube an Jesus als den „Gesalbten“ (ein exklusiv jüdischer Begriff!) nicht – zu Ende gedacht – die Konversion zum Judentum nach sich ziehen?
Immer wieder haben Christen nichtjüdischer Herkunft diese Konsequenz für sich persönlich gezogen. Wie wäre wohl die Kirchengeschichte verlaufen, wenn die gläubig gewordenen Pharisäer sich damals durchgesetzt hätten, also die, die das hier gefordert haben?
Nun liegt also jener Streitpunkt offen auf dem Tisch, den wir schon lange entstehen sahen: die Frage nach der Mission unter den Heiden und ihrer Rolle innerhalb der christlichen Gemeinden.

Wie löste man den Konflikt?

Der Konflikt beim Apostelkonzil wurde gelöst, indem die Apostel und Ältesten der Gemeinde in Jerusalem zusammenkamen, um die verschiedenen Standpunkte zu diskutieren und eine Entscheidung zu treffen. Hier ist der Prozess, wie der Konflikt gelöst wurde:
1. Debatte und Argumentation: Die Diskussion begann mit verschiedenen Standpunkten. Einige Gläubige, die aus dem jüdischen Hintergrund kamen, argumentierten dafür, dass die nicht-jüdischen Gläubigen beschnitten werden müssten, um gerettet zu werden. Paulus und Barnabas hingegen teilten ihre Erfahrungen über die Wirksamkeit des Glaubens an Jesus Christus bei den Heiden, ohne dass diese das mosaische Gesetz befolgten.
2. Zeugnisse der Missionare: Paulus und Barnabas berichteten über die Zeichen und Wunder, die Gott durch ihre Arbeit unter den Heiden vollbracht hatte. Sie betonten, dass die Gnade Gottes ausreichend war, um die Heiden zu erretten, und dass die Beschneidung nicht notwendig war.
3. Das Zeugnis von Petrus: Petrus sprach ebenfalls und berichtete von seinen Erfahrungen mit dem Heiden Kornelius, der den Heiligen Geist empfangen hatte, ohne beschnitten zu sein. Er betonte, dass Gott das Herz der Heiden durch den Glauben gereinigt hatte und dass sie daher nicht durch das mosaische Gesetz belastet werden sollten.
(Vgl. 1 Sam 16,7: „Der Mensch sieht, was vor Augen liegt, Gott aber sieht auf das Herz.“ Ähnlich Ps 139,2: „Du verstehst meine Gedanken von fern.“) -
4. Der Vorschlag von Jakobus: Nach den Diskussionen trat Jakobus, der Bruder Jesu und Leiter der Jerusalemer Gemeinde, auf und schlug einen Lösungsweg vor.
Jetzt ergriff nun der Herrenbruder Jakobus als Gemeindeleiter das Wort. Er, der dem Wirken seines leiblichen Halbbruders Jesus zunächst skeptisch gegenübergestanden hatte (Mt 12,46f; Joh 7,5), war später doch noch zum Glauben gekommen.
Er betonte, dass die Heidenchristen nicht zusätzlich zur Gnade durch den Glauben mit den Lasten des mosaischen Gesetzes belastet werden sollten. Stattdessen sollten ihnen einige grundlegende Verhaltensregeln auferlegt werden, um eine gute Beziehung zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Gläubigen zu fördern.
Jakobus kommt zu dem »Urteil« (so wörtlich für »meinen«), man möge den Heidenchristen keine unnötigen Lasten auferlegen. Er schlägt vor, ihnen brieflich (also schriftlich und damit eindeutig) mitzuteilen, worauf sie in ihrem Lebenswandel zu achten hätten. Die vier Dinge sind der Verzicht auf Götzenopfer, Unzucht, ungeschächtetes Fleisch und Blutgenuß. Wie kommt der Apostel gerade auf jene vier Bestimmungen? Sind sie willkürlich aus einer augenblicklichen Eingebung heraus gewählt, oder woher nimmt er sie?In 3 Mose 17–18 finden sich u.a. diese vier Bestimmungen, und zwar dort ausdrücklich auch für die unter Israel lebenden Nichtisraeliten geltend. Dahinter stand der Gedanke, daß auch solchen Bewohnern des Landes Kanaan ein Minimum an religiösem Respekt vor den für Israeliten gültigen Gesetzen zugemutet werden muß, die selbst dem Volk nicht angehören.
5. Konsens und Entscheidung: Nachdem alle Beteiligten gehört wurden, kam es zu einem Konsens. Die Apostel, Ältesten und die gesamte Gemeinde in Jerusalem kamen zu dem Schluss, dass die Beschneidung nicht erforderlich war und dass die Heidenchristen lediglich einige grundlegende Anweisungen befolgen sollten, um die Einheit und Gemeinschaft mit den jüdischen Gläubigen zu wahren.
Die Entscheidung wurde in einem Brief festgehalten und von den Aposteln und Ältesten an die Gemeinden gesandt. Dieser Brief bestätigte die Freiheit der Heidenchristen von der Beschneidung und legte die grundlegenden Verhaltensregeln fest, die sie befolgen sollten.
In knapper Form, die zeigt, dass der Brief die mündlichen Ausführungen nur unterstreichen soll, werden die vier Bestimmungen aufgeführt. Diese älteste erhaltene »kirchenrechtliche« Entscheidung zeichnet sich durch ein großes Maß an Bestimmtheit und Gewißheit aus: »… es scheint dem heiligen Geist und uns richtig …« Nichts ist da zu spüren von der Vorsicht und »Ausgewogenheit« heutiger kirchlicher Verlautbarungen. Vorausgegangene Uneinigkeit in zentralen Punkten schließt die spätere Zuversicht der Geistesleitung nicht aus. Worin gründet diese Zuversicht? Vordergründig könnte man auf urchristliche Propheten verweisen, die Geistesweisungen an die Gemeinde weitergaben. Allein wir wissen inzwischen, wie diese früher überschätzt wurden. So wäre vor allem die Bereitschaft aller Beteiligten zu beachten, durch Beschäftigung mit der Bibel zu einem einmütigen Entscheid zu kommen. Ob heute nicht die Entschlossenheit zum Hören auf alle möglichen menschlichen Stimmen viel größer und auch viel bequemer ist als das Hören auf Gottes Wort?
Durch diesen Prozess des Dialogs, des Zeugnisses, des Hörens auf den Heiligen Geist und der Suche nach Konsens wurde der Konflikt gelöst und eine gemeinsame Entscheidung getroffen, die für die damalige Zeit und die frühchristliche Gemeinde bindend war.

Wie können wir Konflikte in unseren Gemeinde heute auf der Basis des christlichen Glaubens lösen?

Die Lösung von Konflikten in unseren Gemeinden heute basiert auf den Prinzipien des christlichen Glaubens und der Anwendung biblischer Wahrheiten. Hier sind einige Schritte, die dabei helfen können:
1. Gebet und Demut: Beginnen Sie den Prozess mit Gebet, sowohl individuell als auch gemeinsam als Gemeinschaft. Bitten Sie um Weisheit, Führung und den Heiligen Geist, der bei der Konfliktlösung leitet. Seien Sie bereit, in Demut zuzuhören und sich von Gottes Wort und seinem Willen formen zu lassen.
2. Dialog und Verständnis: Schaffen Sie einen sicheren Raum für offenen Dialog, in dem alle beteiligten Parteien ihre Standpunkte und Gefühle frei äußern können. Bemühen Sie sich um gegenseitiges Verständnis, indem Sie aktiv zuhören, Empathie zeigen und versuchen, die Perspektive der anderen Person nachzuvollziehen.
3. Vergebung und Versöhnung: Erinnern Sie sich an die Bedeutung der Vergebung und Versöhnung im christlichen Glauben. Bitten Sie um Vergebung, wenn Sie Fehler gemacht haben, und seien Sie bereit, anderen zu vergeben. Suchen Sie nach Möglichkeiten der Versöhnung und Wiederherstellung von Beziehungen.
4. Biblische Prinzipien anwenden: Beziehen Sie biblische Prinzipien und Lehren in die Konfliktlösung ein. Suchen Sie nach relevanten Schriftstellen, die Einsicht und Anleitung bieten können. Betrachten Sie auch die Lehren Jesu über Liebe, Vergebung, Geduld und Einheit als Grundlage für Ihre Vorgehensweise.
5. Gemeinsame Lösungen finden: Streben Sie nach gemeinsamen Lösungen, bei denen das Wohl der Gemeinschaft und das Zeugnis des Evangeliums im Vordergrund stehen. Bemühen Sie sich um Kompromisse und seien Sie bereit, eigene Interessen zugunsten des größeren Ganzen zurückzustellen.
6. Gemeinschaftliche Leitung: Involvieren Sie Gemeindeleiter und Weisen, um bei der Konfliktlösung zu unterstützen. Suchen Sie nach ihrer Weisheit und geistlichen Führung. Gemeinsam können Sie den Prozess strukturieren und dabei helfen, eine gerechte und liebevolle Lösung zu finden.
7. Geduld und Ausdauer: Konfliktlösung erfordert Zeit und Geduld. Seien Sie bereit, den Prozess durchzustehen und geben Sie nicht auf. Bleiben Sie beharrlich im Gebet, im Dialog und in der Suche nach Frieden und Einheit.
Indem wir diese Prinzipien des Glaubens anwenden, können wir Konflikte in unseren Gemeinden auf eine Weise lösen, die die Liebe Gottes widerspiegelt, das Zeugnis des Evangeliums stärkt und zur geistlichen Reife und Einheit der Gemeinschaft beiträgt.

Welchen Bezug hat das Apostelkonzil in heutiger Zeit für uns und unsere Gemeinden?

Das Apostelkonzil hat auch in heutiger Zeit eine relevante Bedeutung für uns und unsere Gemeinden. Hier sind einige Bezugspunkte:
1. Inklusivität und Gnade: Das Apostelkonzil betonte die universale Gnade Gottes und die Inklusivität des Evangeliums für alle Menschen, unabhängig von ihrer ethnischen oder religiösen Herkunft. Es erinnert uns daran, dass der Glaube an Jesus Christus das entscheidende Kriterium für die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Gläubigen ist und dass wir keine zusätzlichen Bedingungen stellen sollten, die Menschen von der Teilhabe am Evangelium ausschließen.
2. Dialog und Konsens: Das Apostelkonzil war ein Beispiel für einen dialogischen und konsensorientierten Ansatz in der Gemeindeleitung. Die Apostel und Ältesten kamen zusammen, um verschiedene Standpunkte anzuhören, zu diskutieren und schließlich zu einer gemeinsamen Entscheidung zu gelangen. Dies erinnert uns daran, wie wichtig es ist, in unseren Gemeinden einen Raum für offenen Dialog und respektvolle Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Meinungen zu schaffen, um zu gemeinsamen Lösungen zu gelangen.
3. Gemeinschaft und Zusammenarbeit: Das Apostelkonzil war ein Zeichen der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gemeinden und Leitern der frühchristlichen Bewegung. Es wurde in Jerusalem abgehalten, aber die Entscheidungen des Konzils hatten Auswirkungen auf die gesamte christliche Gemeinschaft. Es erinnert uns daran, dass wir als Christen miteinander verbunden sind und dass Zusammenarbeit und Gemeinschaftsgeist wichtig sind, um gemeinsame Herausforderungen anzugehen und das Evangelium weiterzutragen.
4. Kontextuelle Anpassung: Das Apostelkonzil war eine Reaktion auf die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der damaligen Zeit. Es erkannte die kulturellen Unterschiede zwischen den jüdischen und nicht-jüdischen Gläubigen an und suchte nach einer angemessenen Antwort auf diese Situation. Dies ermutigt uns, in unseren Gemeinden kontextuelle Anpassungen vorzunehmen und Weisheit in der Anwendung biblischer Prinzipien auf unsere heutige Zeit zu suchen.
Zusammenfassend können wir aus dem Apostelkonzil lernen, wie wir als Gemeinschaften des Glaubens inklusiv, dialogorientiert, kooperativ und kontextuell angepasst sein können, um das Evangelium auf relevante und effektive Weise zu leben und zu verkünden.
Lied: Herz und Herz vereint zusammen EG 251 oder anderes
Gebet
VU
Segen
Gott, segne uns und behüt e uns
Gott, schütze unser Leben und bewahre unsere Hoffnung.
Gott, lass dein Angesicht leuchten über uns,
dass wir leuchten für andere.
Gott, erhebe dein Angesicht auf uns und halt e uns fest
im Glauben, dass das Leben lebendiger ist als der Tod
Lied Aufstehn, aufeinander zugehn EG+ 130
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