Röm 8,12-23: Der Nichtigkeit entkommen
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Manchmal kommt uns diese Welt wie das Paradies vor, aber das ist nur lokal und zeitlich begrenzt. Im Großen und Ganzen wissen wir, dass wir in einer kaputten Welt leben. Alles ist betroffen:
Die Pflanzen und die Umwelt leiden unter Naturkatastrophen und unter menschlicher Ausbeutung wie z.B. der Umweltverschmutzung oder der Abholzung des Regenwaldes.
Tiere leiden: Einige Arten sind bereits ausgestorben, andere sind vom Aussterben bedroht, viele Nutztiere leiden unter der Unbarmherzigkeit und Profitgier der Menschen.
Menschen leiden unter allen Arten von Krankheiten, Unterernährung, psychischen Problemen, Kriegen, Unterdrückung, Mobbing, Menschenhandel, Missbrauch, Abtreibung - man könnte die Liste länger und länger machen.
Warum ist das so? Und muss das so sein?
Darauf könnte man viele Antworten geben, aber ich möchte die Antwort aus der Bibel geben, hauptsächlich aus einem Abschnitt aus dem Brief des Paulus an die Römer:
Römer 8,19–23 (ELB CSV)
19 Denn das sehnliche Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes. 20 Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden nicht freiwillig, sondern dessentwegen, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung, 21 dass auch die Schöpfung selbst frei gemacht werden wird von der Knechtschaft des Verderbens zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Geburtswehen liegt bis jetzt. 23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.
Nichtigkeit ist ein interessantes Wort: Es drückt Leere, Sinnlosigkeit, Zwecklosigkeit und Vergänglichkeit aus. Im alttestamentlichen Buch Prediger verwendet der Prediger dieses Wort häufig und zeigt, wie vergänglich und sinnlos das Leben unter der Sonne ist.
Vor diesem Hintergrund sehen wir nun in diesen Versen,
dass die ganze Schöpfung unter der Nichtigkeit leidet, der sie unterworfen worden ist,
damit sie eines Tages aus der Knechtschaft des Verderbens befreit werden wird, um die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes zu erlangen
und dass sie jetzt in den Geburtswehen seufzt und sozusagen die Geburt einer neuen Schöpfung erwartet.
Die biblische Antwort auf die Frage, woher die Zerrissenheit dieser Welt kommt, ist klar - aus dieser und aus vielen anderen Stellen:
Die Sünde - die Rebellion gegen Gott und sein Gesetz, die Missachtung der "Gebrauchsanweisung" sozusagen - führt zur Entfremdung: von Gott, von den Mitmenschen, von der Umwelt, sogar von sich selbst. Und mit der Entfremdung kommen alle Arten von Leid.
Gott hat seine Schöpfung der Nichtigkeit und dem Verfall preisgegeben als Folge der Rebellion der Menschen gegen ihn. Aber er hat dies mit dem Ziel getan, die Menschen und die übrige Schöpfung zu erlösen - nicht nur von der Vergänglichkeit, der er sie unterworfen hat, sondern sogar von der eigentlichen Ursache: der Rebellion, der Sünde.
Die gesamte Bibel ist eine Entwicklung von Gottes Rettungsplan, in dessen Mittelpunkt Jesus Christus steht:
sein vollkommenes Leben auf der Erde - im Gegensatz zur moralischen Verdorbenheit aller Menschen seit Adam und Eva
sein stellvertretender Tod für die verdorbenen Menschen
seine Auferstehung als der Erstgeborene der neuen Schöpfung
seine Wiederkunft zur Wiederherstellung aller Dinge
Nun, da er in den Himmel aufgefahren ist, ruft er die Menschen aus der alten, zugrunde gehenden Schöpfung heraus, damit sie an seiner neuen und herrlichen Schöpfung teilhaben. Er tut dies durch den Ruf des Evangeliums:
Kehre um von deiner Rebellion gegen Gott und vertraue auf Jesus Christus, der für alles bezahlt hat und dir vergibt und dich aufruft, ihm auf dem Weg durch das Leiden zur Herrlichkeit zu folgen.
In den vorangehenden Versen finden wir weitere Einzelheiten über den Weg zur Herrlichkeit:
Römer 8,12–18 (ELB CSV)
12 So denn, Brüder, sind wir Schuldner, nicht dem Fleisch, um nach dem Fleisch zu leben, 13 denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben. 14 Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, diese sind Söhne Gottes. 15 Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wiederum zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! 16 Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. 17 Wenn aber Kinder, so auch Erben – Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir nämlich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.
18 Denn ich halte dafür, dass die Leiden der Jetztzeit nicht wert sind, verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.
Das Evangelium ist der Weg, um der Nichtigkeit, der Verdorbenheit und dem Verfall zu entkommen,
denn die Nachfolger Jesu, die dem Ruf des Evangeliums gefolgt sind, leben nach einem neuen Prinzip, nämlich unter der Leitung des in ihnen wohnenden Geistes Gottes.
So werden sie vom Geist geleitet und gestärkt, um ihren sündigen Begierden zu widerstehen. Der Kampf gegen die Sünde und das Bekenntnis zu Jesus bringt Leiden mit sich.
Aber ihr Leiden wird bei weitem durch die Hoffnung auf die Herrlichkeit aufgewogen, die vor ihnen liegt und für die sie bereits die Anzahlung oder Erstlingsfrucht des Geistes erhalten haben:
Römer 8,23 (ELB CSV)
23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.
Hier ist die Zusammenfassung des gesamten Abschnitts (Römer 8,12-23):
Wir sind nicht verpflichtet, unseren sündigen Begierden zu folgen, sondern - als Söhne Gottes - werden wir vom Geist geleitet und befähigt, die Sünde zu töten - mit all dem Leid, das dies mit sich bringt - und einen neuen, herrlichen Körper zu erben. Jetzt seufzen wir in Geburtswehen - wie die ganze Schöpfung - und warten auf die Freude des neuen und herrlichen Lebens.
Die Frage ist also, wo du in Bezug auf die neue Schöpfung stehst:
Hast du bereits Vergebung und neues Leben durch dein Vertrauen auf Jesus Christus erhalten? Wenn nicht, möchte ich dich dringend bitten, dieses neue Leben von ganzem Herzen zu suchen, solange es noch Zeit ist, dem Verfall zu entkommen.
Wenn du auf Jesus vertraut hast, ergreifst du dann dein neues Leben mit ganzem Herzen? Das heißt, tötest du die Sünde, leidest mit Christus und erwartest die Freude über die Vollendung deiner Erlösung? Wenn nicht, denke an die alte, verfallende Schöpfung und die neue, herrliche Schöpfung, die in dir begonnen hat: Wo gehörst du hin? Wo liegt deine Zukunft?
Wenn du dein neues Leben von ganzem Herzen ergreifst, sei ermutigt in all deinem Leid! Neben dem "normalen" Leid, das du mit allen anderen Menschen teilst, die in dieser gefallenen Welt leben, entsteht dein besonderes Leid aus der Spannung, zur neuen Schöpfung zu gehören, während du noch in der alten Schöpfung lebst. Diese Spannung tut weh, aber sie bringt auch eine gewaltige Hoffnung mit sich. Wie glücklich bist du zu wissen, dass all der Verfall und die Verdorbenheit um dich herum und in deinem eigenen Körper nur eine Zwischenstufe ist. Der Tag naht, an dem alles neu gemacht werden wird:
Offenbarung 21,1–4 (ELB CSV)
1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabkommen von Gott, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. 3 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Thron sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. 4 Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Und noch ein letztes Wort an diejenigen, die sich die neue Schöpfung zu eigen machen und sehnsüchtig auf ihre volle Offenbarung warten: Lasst euer Warten nicht weltfremd sein, isoliert von dieser verfallenden Welt, sondern seid bewahrendes Salz und seid Licht in der Finsternis, indem ihr eurem himmlischen Vater durch eure guten Taten Ehre macht:
indem ihr zerbrochene Beziehungen wiederherstellt,
euch um Waisen und Witwen in ihrer Not kümmert
und überall die Menschenfreundlichkeit unseres Herrn verbreitet.
Hisst die Flagge der neuen Schöpfung hier und jetzt. So erweist ihr euch wirklich als Kinder Gottes und zeigt auch anderen, wie sie der Nichtigkeit entkommen können.