Ich alleine bin der Herr
Notes
Transcript
1. Einleitung: „Was hast du gesehen?“ Das ist eine Frage, die jemand beantworten kann, der ein wirklicher Zeuge ist.
Falsche Zeugen würden entweder nicht antworten oder etwas erzählen, was nicht stimmen kann.
Die Aufgabe eines Zeugen ist relativ einfach. Die Person muss wahrheitsgemäß schildern, was sie gesehen oder gehört hat. Die Aussage kann dann als eine Art Beweis verwendet werden.
Im Neuen Testament sind die vier Evangelien wie Zeugen zu verstehen. Sie berichten aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Schwerpunkt über das Leben Jesu. Es gibt aber auch im Alten Testament Zeugen. Ein Zeuge ist Israel selbst. Gott lässt dem Volk durch Jesaja sagen:
2. Text: »Ihr seid meine Zeugen!«, spricht der HERR. »Und ihr seid mein Diener, den ich erwählt habe. Ihr seid dazu auserwählt, mich zu kennen, an mich zu glauben und zu erkennen, dass ich allein Gott bin. Es gibt keinen Gott, der vor mir erschaffen worden wäre, und auch nach mir wird es keinen geben. Ich allein bin der HERR, es gibt keinen anderen Retter. Ich habe es selbst verkündigt und es euch wissen lassen. Dies kann man von dem fremden Gott, den ihr bei euch habt, nicht behaupten. Ihr seid meine Zeugen, dass ich der einzige Gott bin«, spricht der HERR. »Das bin ich auch weiterhin. Keiner kann aus meiner Hand entkommen. Ich wirke und niemand kann mich hindern.«
3. Auslegung:
3.1 Was Gott sagt, erinnert an einen Aufruf, dass ein klarer Zeuge seiner Aufgabe auch nachkommt. Israel hatte unzählige Erlebnisse mit Gott. Beeindruckende Wunder prägten ihre Geschichte, wenn man an den Auszug aus Ägypten denkt. Die Erinnerung an Gottes Taten und die Weitergabe an die nächste Generation gehörten zum geistlichen Leben. Aber es ging nicht nur um die Weitergabe alter Geschichten sondern um das Wecken des Glaubens. Jede neue Generation brauchte diese Entscheidung für diesen Gott.
3.2 Was Gott sagt wirft aber auch die Frage auf: „Braucht Gott Menschen als Bestätigung?“ Hatte nicht genau sein Volk ihn oft genug vergessen und war anderen Götzen nachgelaufen? Waren sie als Zeugen überhaupt geeignet? Gott ist selbstverständlich nicht auf Menschen angewiesen. Menschen waren mitunter gerade keine guten Zeugen für Gott. Und doch ist es seine Art die gute Nachricht weiterzutragen. Er erlaubt es sich und er befähigt fehlbare Menschen dazu, anderen zu erzählen, wo Heil und Rettung zu finden ist. Das ist eine erstaunliche Adelung, die bei Israel anfing und sich bis zu uns Christen heute zieht.
3.3 Was Gott sagt, ist ausschließlich. Außer ihm gibt es keinen Gott und Retter. Das ist nicht unfair und ausgrenzend sondern die Wahrheit. Wenn es sonst nichts anderes gibt, dann spielt Gott sich nicht auf sondern er beschreibt die Dinge, wie sie sind. Aber gerade an dieser klaren Botschaft zerbrechen viele. Ist nicht Heil und Rettung auch anderes wo zu finden? Sind die Weltreligionen nicht doch irgendwie das gleiche nur in einer anderen Farbe? Im Jesajatext finden wir eine klare Antwort darauf. Deswegen ist es so wichtig nicht nur von Gott zu reden sondern vom Gott, der Bibel, dem Vater Jesu Christi. Hier scheiden sich die Geister.
4. Übertragung:
Was können wir tun, die wir den Text 2700 Jahre später lesen und keine Juden sind?
4.1 Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Der erste Schritt Zeuge zu sein, ist es, nicht zu vergessen. Wir werden nicht alle kleinen Bewahrungen und Wunder im Alltag mitbekommen, aber haben wir die wichtigen Dinge parat und können davon berichten?
4.2 Sei in aller Schlichtheit Zeuge. Selbst der große Prophet Jesaja schreibt über Dinge, die er sich nicht erklären kann. Ich denke dabei an die Passage zum leidenden Gottesknecht aus Jes 53. Du musst nicht den ganzen, christlichen Glauben in deinem Zeugnis erklären können. Wer das denkt, wird zurückhaltend sein, weil man sich nicht blamieren will. Wenn du stattdessen sagst: „Ich kann Gott und sein Tun auch nicht vollständig erklären, aber ich weiß, dass er an der und der Stelle in meinem Leben etwas bewirkt hat…“ Dann ist das ein gewinnender Start.