Ein vernünftiger Gottesdienst - Römer 12,1-8

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Begrüßung

Ich wünsche euch einen schönen guten Morgen. Es freut mich, dass ihr hier seid. Es ist schön, Gottesdienst zu feiern. Es ist schön einen vernünftigen Gottesdienst zu feiern, aber ist das hier ein vernünftiger Gottesdienst? Genau das soll heute das Thema sein. Was ist eigentlich ein vernünftiger Gottesdienst? Was ist überhaupt ein Dienst für Gott? Wie sieht das aus, was kann das sein? Wie kann ich das machen? Doch bevor wir uns mit den ersten Versen aus Römer 12 beschäftigen, will ich mit euch noch eine kurze Zeit der Stille haben. Denn zum Beten muss einfach immer Zeit sein. Auch wenn um 11:30 das Fußballspiel der deutschen Frauen in der WM stattfindet, auch wenn man schon 10 Uhr hat und das Singteam und alle anderen beteiligten erst dann in der Küche verschwinden, auch wenn man es eilig hat. Einfach so wie Martin Luther das mal gesagt hat: “Ich habe heute viel zu Arbeiten, darum muss ich viel beten”. Also lasst uns zur Ruhe kommen und eine Zeit der Stille haben, in der wir alles, was uns beschäftigt an Gott abgeben können, damit wir uns vollständig von seinem Wort füllen lassen können, das er uns vollständig seinen Frieden geben kann. Ich schließe die Zeit der Stille mit einem Gebet ab. Vater ich danke dir, für diesen Sonntag, danke für diesen Gottesdienst, den wir hier feiern. Danke, dass du dabei bist und das Zentrum bist. Ich möchte dich bitte, dass du jetzt zu jedem einzelnen sprichst, gebrauche du mich und öffne die Ohren und auch die Herzen und auch den Verstand, dass wir dein Wort in aller Klarheit hören. Amen

Einstieg

Lasst uns nun zunächst einmal in die Bibel selbst hineinschauen. Ich habe extra dafür auch meine eigene Bibel mitgenommen, damit ich auch direkt aus dem Wort lesen kann und mich nicht auf meine Abschreibe künste verlassen muss. Das kann ich euch auch nur empfehlen. Nehmt euch eure Bibel zur Hand und lest mit. Ich lese aus der Elberfelder von 2006:
Römer 12,1–8 ELB 2006
1 Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. 2 Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüft, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. 3 Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben wurde, jedem, der unter euch ist, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern darauf bedacht zu sein, dass er besonnen ist, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat. 4 Denn wie wir in einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle dieselbe Tätigkeit haben, 5 so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander. 6 Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben nach der uns gegebenen Gnade, so lasst sie uns gebrauchen: Es sei Weissagung, in der Entsprechung zum Glauben; 7 es sei Dienst, im Dienen; es sei, der lehrt, in der Lehre; 8 es sei, der ermahnt, in der Ermahnung; der abgibt, in Einfalt; der vorsteht, mit Fleiß; der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit.
Ich möchte diese 8 Verse gerne unterteilen in 2 größere Themen.
Was ist ein vernünftiger Gottesdienst?
Wie komme ich dahin?
Also um es vorweg zusagen. Es geht nicht um unseren Gottesdienst am Sonntag. Sicherlich wäre das auch einmal interessant unseren Sonntagsgottesdienst zu analysieren und zu prüfen, ob sich bei uns nicht doch etwas der Zeitgeist eingeschlichen hat, aber das soll gar nicht Thema werden. Nein, wir schauen bewusst auf den vernünftigen Gottesdienst, den Paulus hier im Römerbrief anspricht.
zunächst will ich euch erstmal die Gemeinde in Rom vorstellen, an die dieser Brief von Paulus ja erstmal gerichtet ist. Die Gemeinde bzw höchstwahrscheinlich waren es mehrere Gemeinden in Rom hatten nämlich ein Problem. Die Heidenchristen hat sich immerweiter von den Judenchristen entfernt, nachdem die Juden aus Rom vertrieben wurden. Als diese wieder zurückgekommen sind, gab es Streit. Themen wie die Beschneidung, was man essen darf und auch der Sabbat führten zu Konflikten und die wollte Paulus lösen. Das Kapitel 12 bietet ihr ein zentralen Punkt innerhalb des Briefes, der ganz bewusst die Einheit der Christen anspricht. Und Paulus startet auch direkt mit recht harten Ton.
Römer 12,1
Römer 12,1 ELB 2006
1 Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist.
Ich ermahne euch nun, Brüder ... und Schwestern … wahrscheinlich auch!
durch die Erbarmungen Gottes ... weil Gott sich zu uns gewandt hat und Erbarmen hatte mit uns Menschen, also weil er gnädig ist mit uns.
Eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefällliges Opfer. Ich hoffe das keiner von euch dabei gerade ein Brandopfer im Sinn hat. Aber eigentlich spielt die Aussage von Paulus genau darauf ab. ein heiliges Gott Wohlgefälliges Opfer.
Doch, unsere Leiber sind viel mehr eine Methapher für unser ganzes SEIN und unser ganzes Handeln. Unser Körper ist das, was die Welt zugesichert bekommt. Das soll ein lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer sein.
Doch was heißt nun ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges? Wie sieht das aus?
Lebendiges
das ist ja noch relativ einfach. Lebendig heißt nicht tot. Jakobus 2,26
Jakobus 2,26 ELB 2006
26 Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.
Also wir sollen ersteinmal etwas machen, handeln. ist ja auch sowieso Logisch, ein Dienst ohne etwas zu tun, wie soll das funktionieren?
2. heiliges
aus “Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament: Griechisch-Deutsch” von Kassühlke

ausgesondert für Gott, geweiht; heilig, sittlich rein, vollkommen; τὸ ἅγιον Heiliges; Heiligtum; τὰ ἅγια Heiligtum (Hebr 9,1.25); superl. ἁγιώτατος´ hochheilig, allerheiligst (Jud 20)

ausgesondert für Gott, sittlich rein, vollkommen
ich denke der Teil spricht für sich.
3. Gott wohlgefälliges
Schon im alten Testament war es nie das Opfer, was Gott gefiel, sondern die Einstellung die dahinter steht.
Jesaja 1,13-17 (ELB 2006)
Jesaja 1,13–17 ELB 2006
Bringt nicht länger nichtige Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Gräuel. Neumond und Sabbat, das Einberufen von Versammlungen: Sünde und Festversammlung ertrage ich nicht. Eure Neumonde und eure Feste hasst meine Seele. Sie sind mir zur Last geworden, ich bin es müde, ⟨sie⟩ zu ertragen. Und wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Auch wenn ihr noch so viel betet, höre ich nicht – eure Hände sind voll Blut. Wascht euch, reinigt euch! Schafft mir eure bösen Taten aus den Augen, hört auf, Böses zu tun! Lernt Gutes tun, fragt nach dem Recht, weist den Unterdrücker zurecht! Schafft Recht der Waise, führt den Rechtsstreit der Witwe!
Was Gott wohlgefällig ist, war immer die EInstellung des Menschen dahinter. Die Einstellung Gott damit die Ehre zu geben. Das ist, was Gott wohlgefällig ist. Die völlige hingabe.
Und V2
Römer 12,2 ELB 2006
2 Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüft, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Auch wenn ich kein griechisch kann, so kann ich doch durch mein Bibelwerkzeug Wörter prüfen und durch zufall habe ich dabei entdeckt, das das griechische Wort, was in der Elberfelder hier mit “Welt” übersetzt wurde eigentlich öfters mit Ewigkeit übersetzt wird. Es kann aber auch mit Zeitalter oder Weltlauf übersetzt werden, letzteres steht so in der Schlachter. Wir sollen uns also nicht an die Welt anpassen, sondern, weil wir in Christus sind und verwandelt wurden, können wir prüfen, was wirklich Gottes WIlle ist. nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
also ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer UND dass wir nicht gleichförmig dieser Welt oder dieser Zeit sind. Das soll unser vernünftiger Gottesdienst sein. unser Dienst, den wir für Gott tun.
Jetzt ist es aber für mich so, dass die Messlatte plötzlich da oben unter der Decke ist und ich bin selbst zu meinen sportlichsten Zeiten nur über 1,50m im Hochsprung gekommen. das schaffe ich doch niemals einen solchen Dienst für Gott zu tun oder?
Da lässt Paulus uns jetzt nicht hängen, sondern er versucht deutlicher zumachen, was das für unser Leben heißt:
Römer 12,3–5 ELB 2006
3 Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben wurde, jedem, der unter euch ist, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern darauf bedacht zu sein, dass er besonnen ist, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat. 4 Denn wie wir in einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle dieselbe Tätigkeit haben, 5 so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander.
Ist das nicht erleichternd? Ich muss ja gar nicht alles alleine machen. wir sind ein Leib und ich darf meinen Teil einfach dazu beitragen. Ich werde gebraucht auf die Art, die Gott mir geschenkt hat. das sinnd die Gnadengaben, die wir nutzen können.
Römer 12,6–8 (ELB 2006)
6 Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben nach der uns gegebenen Gnade, so lasst sie uns gebrauchen: Es sei Weissagung, in der Entsprechung zum Glauben; 7 es sei Dienst, im Dienen; es sei, der lehrt, in der Lehre; 8 es sei, der ermahnt, in der Ermahnung; der abgibt, in Einfalt; der vorsteht, mit Fleiß; der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit.
1. Weissagung, (in der Entsprechung zum Glauben)
2. Dienen, (im Dienen)
3. Lehre, (in der Lehre)
4. Ermahnung, (in der Ermahnung)
5. geben, (in Einfalt)
6. Vorstehen (mit Fleiß)
7. Barmherzigkeit, (mit Freudigkeit)
Sieben Gaben, die nicht jeder hat und die den Körper aber vervollständigen. Und zusätzlich, hat Paulus direkt auch noch ergänzungen mitgeben.
Weissagungen nur in Entsprechung zum Glauben.
Dienen, aber auch wirklich im Dienen
Lehren, aber in der Lehre
Ermahnen, aber auch nur in der Ermahnung
hier ist übrigens auch nochmal Spannend, dass es nicht nur um das ermahnen geht, sondern auch um Ermutigung, Trost und Beistand
geben, in Einfalt also freiwillig und nicht gezwungen
vorstehen, aber dann auch richtig und mit Einsatz
Barmherzigkeit aber dann auch mit Freude.
Ich möchte noch einmal zusammenfassen: Unser vernünftiger Gottesdienst ist, dass wir lebendig, heilig und Gott wohlgefällig leben und das heißt auch, dass wir nicht unserer Zeit gleich sind. Alle Christen sind ein Teil von einem Körper, und jeder hat seine Aufgabe und auch genauso seine Gnadengabe.
Und wer jetzt noch nicht weiß, wie ein vernünftiger Gottesdienst aussieht oder ob er das richtig macht, dem gebe ich zwei Aufgaben.
such dir jemanden, mit dem du darüber sprichst. Hey wir gehören zusammen, wir stehen damit nicht allein. Es gibt jemanden mit der Gabe der Ermahnung wo ja auch Trost und Ermutigung drin steckt!
Ließ die Verse nocheinmal in Ruhe zuhause und hör nicht bei V8 auf, sondern ließ das gesamte Kapitel. Da steht noch viel mehr drin, wie du das praktisch umsetzen kannst.
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