Hoffnung - das prägende Merkmal des neuen Lebens (1Pt 1,3-9)

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Unser Gotteslob und unsere Freude sind in der Hoffnung verankert, die Gott uns bei der Wiedergeburt in Christus geschenkt hat: eine gesicherte, ewige, herrliche Zukunft.

Notes
Transcript

Einleitung

Wir machen manchmal evangelistische Umfragen auf der Straße. Eine unserer Lieblingsumfragen handelt von der Hoffnung: Wir beginnen das Gespräch damit, dass wir die Leute fragen, ob sie bereit wären, ein paar Minuten zu spendieren, um an einer Umfrage über Hoffnung teilzunehmen. Wenn sie zustimmen, fragen wir sie, wie wichtig es für sie ist, Hoffnung zu haben. Die meisten Menschen sagen "sehr wichtig". Die nächste Frage lautet: "Welche Hoffnung haben Sie in Ihrem Leben?" Hier sind die Antworten sehr unterschiedlich, von sehr vage bis hin zu sehr konkret.
Hier sind einige weitere Fragen aus dieser Umfrage:
Haben Sie eine Hoffnung über den Tod hinaus?
Wenn man sicher wissen könnte, was nach dem Tod kommt, würden Sie es herausfinden wollen?
In der Bibel bietet Jesus eine sichere Hoffnung auf ein ewiges Leben nach dem Tod an. Wie stehen Sie dazu?
Angenommen Jesus wäre wirklich von den Toten auferstanden. Würden Sie ihm dann glauben, was er über das Leben nach dem Tod sagt?
Haben Sie sich schon mal mit den Belegen für die Auferstehung von Jesus beschäftigt? Wann ja, wie stehen Sie dazu?
Es ist sehr interessant, über diese Fragen ins Gespräch zu kommen. Wien ist eine ziemlich internationale Stadt - wir treffen viele Menschen aus anderen Ländern und Kulturen. Was uns die Umfragen zeigen - unabhängig von Heimat, Kultur und Religion - ist, dass die Menschen keine sichere Hoffnung über den Tod hinaus haben, es sei denn, sie sind bibelgläubige Christen.

Petrus über die Hoffnung der Christen

Ich weiß nicht, wer diese Umfrage erstellt hat, aber ich habe den Eindruck, dass der Autor vom Beginn des ersten Petrusbriefes inspiriert war. Eines der herausragenden Merkmale eines wahren Christen ist die gewisse Hoffnung eines himmlischen Erbes. Das wird in diesem Abschnitt sehr deutlich.
Lesen wir 1 Petrus 1,3-9.
1. Petrus 1,3–9 (Menge)
3 Gelobt sei der Gott und Vater unsers Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4 zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbewahrt ist für euch, 5 die ihr in der Kraft Gottes durch den Glauben für die Errettung bewahrt werdet, die bereitsteht, um in der letzten Zeit geoffenbart zu werden.
6 Darüber jubelt ihr, mögt ihr jetzt auch eine kurze Zeit, wenn es so sein muß, durch mancherlei Anfechtung in Trübsal versetzt sein; 7 dadurch soll sich ja die Echtheit eures Glaubens bewähren und wertvoller erfunden werden als Gold, das vergänglich ist, aber durch Feuer in seiner Echtheit erprobt wird, und sich zum Lobe, zur Ehre und zur Verherrlichung bei der Offenbarung Jesu Christi erweisen. 8 Ihn habt ihr lieb, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, und ihm jubelt ihr mit unaussprechlicher und verklärter Freude entgegen, 9 weil ihr das Endziel eures Glaubens davontragt, nämlich die Errettung eurer Seelen.
Bevor ich im Detail auf den Text eingehe, möchte ich ihn zusammenfassen:
Lasst uns Gott loben, denn er hat uns neues Leben voller Hoffnung geschenkt, nämlich dass ihr bei der Wiederkunft Christi eure endgültige Rettung erben werdet. Bis dahin werdet ihr in Gottes Kraft durch bewährten Glauben bewahrt. Freut euch also auch im Leid über diese herrlichen Aussichten.

Beobachtungen und Anwendungen

Warum erwähnt Petrus, dass Gott, den wir loben, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus ist? Ich denke, weil Petrus im selben Vers sagt, dass er durch die neue Geburt auch unser Gott und Vater geworden ist. Wow! Ich bin ein Sohn Gottes - Jesus ist mein Bruder! Er ist der Erstgeborene, das Vorbild, der vollkommene Sohn Gottes, und ich bin der jüngere Bruder, nicht vollkommen, aber im Reifungsprozess - mit dem Ziel dem Erstgeborenen ähnlich zu werden. Das ist erstaunlich.
Der Grund, warum Gott uns neues Leben geschenkt hat, ist seine große Barmherzigkeit und nicht etwas, was wir verdient hätten. Lasst uns ihm also danken! Und lasst uns nicht auf andere herabsehen. Wir haben das neue Leben nicht, weil wir besser sind als andere Menschen.
Die Auferstehung Jesu Christi ist die Grundlage dafür, dass wir neues Leben bekommen haben und sie ist die Grundlage für unsere Hoffnung, eines Tages so zu sein wie er. Paulus zeigt in 1. Korinther 15, dass das Christentum mit der Auferstehung von Jesus Christus steht und fällt. Woher weiß ich, dass er lebt? Nicht nur, weil er in meinem Herzen lebt, sondern auch aufgrund historischer Tatsachen.
Gott hat uns ein unvergängliches Erbe gesichert, und er beschützt uns in seiner Macht, so dass wir das Ziel erreichen und zu unserem Erbe gelangen. Das ist ein doppelter Schutz für unsere herrliche Zukunft.
Was ist unser Teil? Glauben! Das Vertrauen auf Jesus Christus, der unsere Weisheit, unsere Gerechtigkeit, unsere Heiligung und unsere Erlösung ist (1Kor 1,29-30).
Diese Tatsachen zu kennen, bringt große Freude, nicht wahr? Tun sie das wirklich? Wenn nicht, haben wir vielleicht aufgehört, über diese Tatsachen und die Konsequenzen nachzudenken. Beginne zum Beispiel damit, die Verse 3-5 auswendig zu lernen und Gott für alles zu danken, was du in diesem Text siehst.
Der christliche Weg besteht jedoch nicht nur aus Freude, Dank und Lob. Er hat auch mit Leiden zu tun. Aber wir laufen nicht zufällig in Leiden hinein - Gott lässt uns Prüfungen widerfahren, damit sich unser Vertrauen auf ihn bewähren somit als echt erweisen kann. Ein geprüfter und bewährter Glaube ist so wertvoll, dass er alle Leiden wert ist.
Und warum? Weil die Prüfungen zeitlich begrenzt sind, aber ewiges Lob, Herrlichkeit und Ehre bringen.
Für wen? (1) Für uns, weil Gott uns den versprochenen Lohn geben wird, und (2) für den Vater und den Sohn, weil wir die Ehre nicht von ihm nehmen können, ohne sie zurückzugeben; wie die 24 Ältesten in der Offenbarung des Johannes, die Kronen - Symbole der Ehre und Autorität - erhalten haben, aber sie vor Gottes Thron niederwerfen und sagen: "Würdig bist du, o Herr, zu empfangen den Ruhm und die Ehre und die Macht..." (Offb 4,10-11).
Ist es nicht erstaunlich, dass wir in der Lage sind, Jesus zu lieben und ihm zu vertrauen, obwohl wir ihn nicht persönlich gekannt haben, als er auf diesem Planeten lebte, und obwohl wir ihn auch jetzt nicht sehen. Dieses Wunder wurde bei unserer neuen Geburt vollbracht, als die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen wurde (Röm 5,5).
All das gibt uns große Gewissheit über unsere herrliche Zukunft, so dass wir uns mit einer Freude freuen, die normale menschliche Freude übersteigt - und das sogar trotz Schwierigkeiten und Leiden, die unsere Freude und Herrlichkeit noch vergrößern, denn sie machen uns noch gewisser, dass wir auf dem richtigen Weg zu diesem großen Ziel sind: einen neuen, herrlichen Leib zu bekommen, durch den wir unser herrliches Erbe genießen können - das Glück wird alles übertreffen, was wir uns vorstellen können, denn Gott hat sich vorgenommen, in den kommenden Weltzeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns zu erweisen in Christus Jesus (Eph 2,7). Und weil wir uns auf dieses wunderbare zukünftige Erbe freuen, sind wir schon hier und jetzt voll Freude.
Sind wir nicht die glücklichsten Menschen auf Erden - ganz gleich, welche Prüfungen wir für kurze Zeit bestehen müssen? Sie werden alle zu unserer Freude und Ehre und Herrlichkeit beitragen. Und damit schließt sich der Kreis zum Anfang unseres Abschnittes: "Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus." Lasst uns ihn loben. Das ist der angemessene Ausdruck unserer Freude, der unsere Freude noch vermehren wird.

Schluss

Ich möchte mit einer Wiederholung der Zusammenfassung des Textes und einigen abschließenden Gedanken schließen:
Lasst uns Gott loben, denn er hat uns neues Leben voller Hoffnung geschenkt, nämlich dass ihr bei der Wiederkunft Christi eure endgültige Rettung erben werdet. Bis dahin werdet ihr in Gottes Kraft durch bewährten Glauben bewahrt. Freut euch also auch im Leid über diese herrlichen Aussichten.
Der Kern dieses Abschnitts ist das, was Gott durch seine große Barmherzigkeit in V. 3-5 für uns getan hat.
Der Kern wird umrahmt von "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus" und von unserer freudigen Erwartung unseres herrlichen Erbes in V. 6-9. Unser Lobpreis und unsere Freude beruhen beide auf den in V. 3-5 beschriebenen herrlichen Tatsachen.
Und das ist genau das Muster, nach dem wir unseren Lauf des Glaubens laufen müssen, bis wir das Ziel erreichen - alles beruht auf dem, was Gott durch Christus für uns vollbracht hat:
unser Glaube
unsere Liebe
unsere Hoffnung
unsere Freude
unser Lobpreis
unser Ausharren im Leiden
unser Erreichen der Ziellinie
dass wir von Gott geehrt werden
Deshalb lasst uns unser Herz und unsere Gedanken auf Christus ausrichten und auf das, was er für uns vollbracht hat:
indem wir darüber nachsinnen,
und indem wir uns darüber freuen
und indem wir dieser Freude durch Gotteslob Ausdruck verleihen.
Dann wird unser Leben von lebendiger Hoffnung geprägt sein, so dass auch andere es wahrnehmen und nach dem Grund fragen werden.
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