Daniel und seine Freunde

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Predigt zum Schulanfang 23

Notes
Transcript

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Besonders für 5 von euch. Lange habt ihr darauf gewartet und morgen geht es endlich los. Es ist ein neuer Start in eurem Leben. Denn morgen geht die Schule los. Viel habt ihr bis jetzt schon gelernt. Laufen, Sprechen, Spielen, Basteln, Musik machen. Vielleicht kann der eine oder die andere von euch sogar schon ein paar Zahlen oder Buchstaben lesen. Aber ihr werdet sehen es gibt noch so viel spannendes neues zu lernen, dass ihr am Ende eurer Schulzeit immer noch sagen werdet: Man lernt nie aus.
Doch auch für eure Eltern ist das heute ein besonderer Tag. Denn das ihr in die Schule kommt ist der Beweis, dass ihr immer größer und damit auch unabhängiger werdet. Und ich denke die ein oder andere Mama und der ein oder andere Papa hat gestern schon mal ein stolzes Tränchen unterdrückt.
Gemeinsam feiern wir nun Gottesdienst, um euch auch nocheinmal ganz besonders unter Gottes Segen zu stellen für den neuen Anfang und die Zeit, die jetzt vor euch liegt. Wisst ihr, Gottesdienst ist an sich ähnlich wie beten. Wir reden mit Gott und Gott spricht zu uns. Nur das wir hier nicht alleine vor Gott stehen, sondern alle geminsam als große Familie Gottes. Deswegen habe ich auch in der Vorbereitung auf den Gottesdienst gebetet und gesagt: Gott, was willst du den Schulanfängern und ihrer Familie heute sagen. Und da bin ich auf eine Geschichte gestoßen. Eine Geschichte von vier Jungs, die eine ganz ähnliche Situation erlebt haben, wie ihr heute.
Das waren: Dani, Hanni, Michi und Atze. Das waren natürlich nicht ihre richtigen Namen. Die standen in ihren Ausweisen, aber die hatten man ihnen weggenommen. Das kam so. (Folie) Eigentlich lebten die vier Jungs mit ihren Familien in Israel. Sie hatten ein recht gutes Leben. Ihre Eltern hatten immer genug Geld, waren gut versorgt und manchmal durften sie sogar mit beim König am Tisch essen. Immerhin waren sie ja auch über ein paar Ecken mit ihm verwandt. Insgesamt hatten sie also ein echt schönes Leben, doch vor ein paar Tagen hatten sie mitbekommen, dass ihre Eltern was bedrückt. (Folie) Sie hatten etwas von einem fremden König gehört, der kam, um Jerusalem, ihre Heimatstadt, zu erobern. Und bald schon sah man die Banner des Königs am Horizont und das mächtige Heer, dass die Stadt belagerte. (Folie) Es dauerte nicht lange und der babylonische König, Nebukadnezar, eroberte die Stadt. (Folie) Das war einer der schlimmsten Tage im Leben von Daniel und seinen Freunden. (Folie) Der König raubte die ganze Stadt aus und nahm sogar das Gold des Tempels mit. Und als wäre das nicht genug nahm er auch ganz viele Menschen gefangen. Sondern auch ganz viele junge, gesunde und kluge Männer. (Folie) Dort sollten sie zu Priestern und Beratern ausgebildet werden. Die vier Jungs gehörten in ihrer Klasse immer zu den Besten und so wunderte es sie nicht, als eines Tages auch bei ihnen die Babylonier an die Tür klopften und sie mit nahmen in ihr neues Leben.
Und so begann ein neuer Alltag für ganz viele junge Israeliten. Denn mit Daniel und seinen Freunden waren noch viele andere nach Babylon gekommen. Auch, wenn sie bereits in ihrer Heimat in der Schule gewesen waren, fühlten sie sich hier genauso wie ihr jetzt. Denn in diesem fremden Land mussten sie nun eine ganz neue Sprache und Schrift lernen. Und das fiel manchen ganz schön schwer. Dazu kamen dann noch all die neuen Fächer. Benimmunterricht für den königlichen Hof, Erdkunde, Sternenkunde, Sagen und Legenden, babylonischer Religionsunterricht und natürlich BaBü, babylonische Staatsbürgerkunde, mit jede Menge Dingen zum auswendiglernen.
Die neuen Aufgaben und der neue Tagesrythmus vielen Daniel ganz schön schwer. Dazu kam, dass er bald Heimweh bekam und wieder zurück zu seinen Eltern und in seine Heimat wollten. An solchen Tagen kniete er abends oft vor seinem Fenster, schaute hinauf in den Himmel zu den Sternen und dachte er an ein Lied, das seine Eltern ihm einmal beigebracht hatten. Der große König David hatte es einst geschrieben. Und so sang er abends leise vor sich hin: (Folie)
Psalm 139,1–5 NGÜ NT+PS
Für den Dirigenten. Von David. Ein Psalm. Herr, du hast mich erforscht und kennst mich ganz genau. Wenn ich mich setze oder aufstehe – du weißt es; meine Absichten erkennst du schon im Voraus. Ob ich gehe oder liege, du siehst es, mit all meinen Wegen bist du vertraut. Ja, noch ehe mir ein Wort über die Lippen kommt, weißt du es schon genau, Herr. Von allen Seiten umschließt du mich und legst auf mich deine Hand.
Das Lied ging noch weiter. Doch dieser letzte Satz machte Daniel immerwieder Mut. Seine Vater hatte ihm damals gesagt: “Egal wo du bist. Gott ist immer bei dir. Er umgibt dich von allen Seiten und wenn du sich an ihn hältst, dann hält er seine mächtige Hand schützend über dich.
Das galt damals nicht nur Daniel, sondern genauso auch heute für euch. Egal welche neuen Herausforderungen auf euch zukommen, welche Aufgaben und Schwierigkeiten. Gott begleitet euch, schützt euch und führt euch auf eurem Weg.
Doch das war nicht das einzige neue im Leben von Daniel, Hananja, Michael und Asarja. Denn so hießen die vier Jungs mit vollem Namen. Wie schon gesagt mussten sie ihre alten Ausweise in diesem fremden Land bald abgeben und mit ihnen auch ihre alten Namen. (Folie)
Das Ziel des Königs war es, alle Erinnerungen an ihr altes Leben, ihre Heimat und ihren Glauben aus ihrer Erinnerung zu nehmen. Nur das Problem war: In jedem ihrer Namen, wurde Gott genannt. Daniel bedeutet soviel wie Gott ist Richter. Also Gotthart. Hananja “Gott ist gnädig”, also Gottlieb. Michael “Wer ist wie Gott?” also Gottwalt. und Asarja “Gott hilft” also Gotthilf. Und jetzt stellt euch mal vor die vier Freunde sitzen im Unterricht für babylonische Religion und der Lehrer sagt: “Gotthilf helf mal dem Gottlieb die Tafel abzuwischen, damit Gottwalt korrigieren kann, was Gotthart falsch gemacht hat.” Jedesmal war ihr Name eine Erinnerung an ihre Herkunft. Das ging natürlich gar nicht. Also bekam Daniel den Namen “Beltsazar”, Hananja wurde zu “Schadrach”, Misael zu “Meschach” und Asarja zu “Abed-Nego”. So wurden jedesmal babylonische Götter genannt, wenn die vier Jungs gerufen wurden.
Ein neuer Name, dass macht was mit dir. Ich weiß nicht wie sehr ihr Kinder, oder auch ihr Erwachsenen den Namen mögt, den eure Eltern euch gegeben haben. Bei manchen passt der Name mit seiner Bedeutung zu der Person wie die Faust aufs Auge. Andere kämpfen ihr Leben lang mit der Bedeutung ihres Namens. Und wieder andere versuchen mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, indem sie sich einen neuen Namen heraussuchen. Namen sind mehr als nur Worte. (Folie) Sie zeigen wer wir sind. Bilden einen Teil unserer Identität.
Doch so ist es nicht nur mit Namen, die unsere Eltern uns gegeben haben, oder die wir uns selbst geben, sondern auch mit Namen, die andere uns geben. Gerade wenn es keine schönen sind. (Folie) Blödmann, Idiot, Taugenichts, Träumerle, Nichtskönner, lahme Ente, zuspätkommer,… Auch in der Schulzeit hat jeder von uns, und werdet bestimmt auch ihr, den ein oder anderen Spitznamen bekommen. Manche werden schön sein und euch gefallen. Manche aber auch gar nicht. Manche werdet ihr bald wieder vergessen haben und manche trägt man immer mit sich. Wie ein Stempel auf der Stirn. Doch das schöne ist: Die Menschen sind nicht die einzige, die uns Namen geben. Wisst ihr, als Jesus für unsere Schuld am Kreuz starb, uns eine neue Beziehung, ein neues Leben, mit Gott ermöglichte. Da gab er uns eine neue Identität und damit auch einen neuen Namen. Ganz viele neue Namen. Doch seine Namen sind so viel schöner und wichtiger als alle, die Menschen uns geben. Vor allem aber können wir wissen, dass diese Namen Wahrheiten sind, die Gott uns zu sagt. Ja, wir sind noch nicht perfekt und leben nicht immer nach Gottes Willen. Aber trotzdem sieht Gott in uns jetzt schon genau das. (Folie) So nennt er uns Mael/Mira (die kleine Prinzessin) “Königskind”, “ “Helge” der Heilige, Meghan “die Wertvolle (Perle)”, Amy “die geliebte”, Theodor “Geschenk Gottes” oder Katharina “die Reine” und noch viele weitere.
Dazu habe ich jetzt eine Aufgabe für euch. Jeder von euch hat heute auf seinem Platz so eine Karte gefunden. Wer nicht, der kann sich hier gern noch eine holen oder auf einem der leeren Plätze.
Eure Aufgabe ist es als erstes vorn euren Namen draufzuschreiben. Wer einen Stift hat teile ihn mit dem der keinen hat. Ein paar stehen auch hier vorn. Euer Name, so wie er hier vorn steht, steht für all die Namen, die Menschen euch gegeben haben oder geben werden. Aberr wie schon gesagt: Viel wichtiger und wahrer sind die Namen die Gott euch gibt. Diese sind es, die ihr euch immer wieder sagen müsst, weil sie all die falschen Namen aus euren Herzen heraustreiben. Jetzt schlagt einmal das Heftchen auf und nehmt euer Portmonee zur Hand. Keine Sorge die Kollekte wird später gesammelt. Aber unter dem goldenen Herzen verstecken sich ein paar von den Namen, die Gott euch zuspricht. Alles was ihr tun müsst ist sie mit einer Münze freizurubbeln. Das könnt ihr jetzt machen oder zu Hause.
Wichtig ist nur, dass ihr diese Namen nie vergesst. Nehmt die Karte mit nach Hause und hängt sie oder legt sie irgendwohin, wo ihr sie immer Griff bereit habt. Im Portmonee, im Federkästchen, in der Handtasche, im Auto. Wo auch immer ihr am meisten seid, was auch immer ihr am meisten benutzt; dort tut es hin, damit ihr es jederzeit aufschlageen und sehen könnt: “Egal welchen Namen jemand mir gerade gibt oder gegeben hat: Das sind die Namen die wirklich zählen, denn so sieht Gott mich.”
Daniel, Hananja, Mischael, Asarja und den anderen jungen Männern ging es in Babylon recht gut. (Folie) Sie waren versorgt mit allem was sie brauchten. Hatten eigene Zimmer, weiche Betten und bekamen von allem nur das Beste. Doch ein was bereitete Daniel und seinen Freunden Bauchschmerzen. Der große König Nebukadnezar bestimmte selbst über ihre Ausbildung und Versorgung. Dazu gehörte auch, dass sie das gleiche Essen und den gleichen Wein bekamen wie er. Doch all das Essen und Trinken, was der König bekam, wurde zuvor seinen Göttern geweiht, damit sie es segnen würden, so wie wir auch vor dem Essen beten. Natürlich wusste Daniel, dass diese Götzenbilder nicht lebendig sind, so wie sein Gott; unser Gott. Aber trotzdem fand er es nicht richtig. Denn es fühlte sich so an, als würde er seinen eigenen GLauben verraten und sich von Gott abwenden.
Deshalb baten er und seine Freunde darum anderes Essen zu bekommen. (Folie) Doch Aspenas, der für ihre Ausbildung verantwortlich war, hatte Sorge vor der Reaktion des Königs. Was wäre, wenn es herauskommt, dass er ihnen anderes Essen gibt. Wenn sie weniger kräftig und gesund aussehen würden als die anderen jungen Männer. Doch Daniel überredete ihn zu einer Probezeit. 10 Tage lang wollten sie nur Gemüse essen und Wasser trinken. (Folie)
Für die anderen jungen Männer war das ein ganz schön komischer Anblick. “Wer isst denn schon freiwillig Gemüse?” fragten sie sich. “Die immer mit ihrer Extra-Wurst, oder besser gesagt ihrem Extra-Gemüse.” Doch Daniel und seine Freunde hörten weder auf das was die anderen sagten, noch beachteten sie den besorgten Blick von Aspenas. Fröhlich aßen sie jeden Tag ihren Salatteller und tranken ihre Wasserflaschen leer. Sie vertrauten darauf, dass Gott ihnen helfen und Segen schenken würde, dafür, dass sie an ihm festhielten.
Nach Zehn Tage war es schließlich soweit. Wie würden sie in dem Vergleich abschneiden? Ein bisschen nervös waren Daniel und seine Freunde schon. Gemeinsam mit den anderen trafen sie sich in der großen Halle, wo sie auch immer gemeinsam aßen. Noch bevor es Frühstück gab, wollte Aspenas klären wie das Ergebnis war. Denn wenn er recht behielt, und sie weniger kräftig und gesund als die anderen waren, würde er ihnen gleich zum Frühstück einen saftigen Braten hinstellen, damit sie schnell wieder auholen könnten, was sie an Gewicht verloren haben. Alle standen sie nun in einer Reihe da. Einen nach dem anderen schaute Aspenas ganz genau an. Welche Farbe hatte die Haut? War genug Fleisch auf den Rippen? Waren die Zähne sauber und gesund? Waren sie zu dick geworden? Hatten wie kräftige Arme?
Schließlich kam er auch zu Daniel und seinen Freunden, die ganz am Ende der Reihe standen. Daniel konnte zu schauen wie der besorgte Blick von Aspenas Gesicht verschwand und immer erstaunter wurde. Alle vier schaute er sich genau an. Er konnte es fast nicht glauben: Sie waren gesünder und kräftiger als alle anderen.
Nun stand dem Salat nichts mehr im Wege. Daniel und seine Freunde durften weiter Gemüse esssen und Wasser trinken. Sie lernten fleißig in der Schule und merkten schon bald, dass sie vieles besser verstanden als ihre Klassenkameraden.
Wisst ihr, Daniel und seine Freunde hatten sich entschieden an Gott festzuhalten. Ihm zu vertrauen und seine Gebote über alles andere zu setzen. In allem wollten sie das tun, was Gott gefällt. Doch manchmal ist das nicht so einfach. Gerade dann, wenn alle anderen um einen herum anders denken. Daniel und seine Freunde waren nicht die Einzigen, die nach Babylon verschleppt wurden. Mit ihnen kamen viele andere junge Menschen. Die dachten ganz anders über Gott. Hatten vielleicht auch Angst anders zu handeln als ihnen gesagt wurde. Doch Daniel und seine freunde entschieden sich, Gott zuvertrauen. Das er sie bewahren wird vor allem Bösen und das er sie führen wird, wenn sie sich an ihm festhalten.
Das wünsch ich auch euch. Das ihr euch an Gott festhaltet egal was andere sagen. Das ihr ihm vertraut bei dem was er sagt. Was er für gut und richtig hält und was nicht. Und ich wünsche euch, dass ihr Freunde an eurer Seite habt so wie Daniel. Die mit euch diesen Weg gehen und euch unterstützen bei all den Herausforderungen, die auf euch zu kommen.
Bald waren die drei Jahre Ausbildung um und die junge, ausgebildete Elite wurde vor den König Nebukadnezar geführt. (Folie) Dieser befragte jeden einzelnen von ihnen und schaute zu, wie sie verschiedene Aufgaben lösten. Dabei stellte sich heraus keiner war so verständig und hatte soviel gelernt wie Daniel und seine Freunde. So stellte Nebukadnezar sie in seinen Dienst. Lange Zeit würden sie ihm und seinen Nachfolgern dienen und bis zu den höchsten Ämtern aufsteigen.
Das war der Anfang der Geschichte von Daniel und seinen Freunden. Noch viele andere Abenteuer haben sie gemeinsam durchgestanden. Doch schon hier am Anfang haben wir gesehen, was ihnen durch Ihre Schulzeit hindurch geholfen hat. Sie wussten Gott ist immer da. Er hat ihnen und uns neue gute Namen gegeben, die Wahrheiten sind und die Kraft haben all die negativen und schlechten Namen anderer aus unseren HErzen zu vertreiben. Und sie haben auf Gott vertraut. Das das richtig ist was er sagt und er ihnen helfen wird. Diese drei Punkte haben ihnen geholfen durch ihre Schulzeit zu kommen und weiter an Gott dran zu bleiben und auch euch werden sie hoffentlich eine große Hilfe sein. Egal ob ihr in die Grundschule kommt oder in eine weiterführende Schule. Ob ihr mit der Ausbildung anfangt oder mit dem Studium. Bei einer neuen Arbeitsstelle oder einfach dort weitermacht, wo ihr schon die ganze Zeit unterwegs seid.
Bezug zum Abendmahl
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