Röm 13,8-14: Krieger des Lichts und der Liebe

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Immer schon war Bruderliebe das besondere Merkmal der Jünger Jesu. Wie hätten sie die großen Auseinandersetzungen mit dem Heidentum, wie hätten sie die Anfeindungen und schweren Verfolgungen, denen sie ausgesetzt waren, ohne diesen Zusammenhalt bestanden, ohne das feste Band der Liebe? Nicht durch die Glehersamkeit ihrer besten Denker, sondern durch die Liebe ihrer schlichtesten Glieder behielt die Gemeinde Sieg. … Der heidnische Späötter Lucian von Samosata, der die Christen als “blindgläubige Schwärmer” dargestellt hat, musste ihnen doch das Zeugnis geben, wenn auch mit der Lauge seines Spottes übergossen: “Ihr Gesetzgeber hat sie überredet, sich zu lieben. Und danach handeln sie auch.” Ein anderes Kleid hat die Liebe Christi nicht, sie geht im Gewand der Bruderliebe über die Erde. aus Mach ein Fenster dran! Beispiele für Wahrheiten aus der Bibel, Band 2, S. 223
Wie steht es um unsere Liebe zu einander? Üben wir sie, weil unser Gesetzgeber uns dazu überredet hat, bzw. weil er es uns befohlen hat? Und funktioniert solche befohlene Liebe überhaupt?
Lasst uns diesem Thema anhand von Römer 13:8-14 auf den Grund gehen:
Römer 13,8–14 (SLT)
8 Seid niemand etwas schuldig, außer dass ihr einander liebt; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn die Gebote »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen, du sollst nicht begehren« — und welches andere Gebot es noch gibt —, werden zusammengefaßt in diesem Wort, nämlich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses; so ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.
11 Und dieses sollen wir tun als solche, die die Zeit verstehen, dass nämlich die Stunde schon da ist, dass wir vom Schlaf aufwachen sollten; denn jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir gläubig wurden. 12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber ist nahe. So lasst uns nun ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts! 13 Lasst uns anständig wandeln wie am Tag, nicht in Schlemmereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid; 14 sondern zieht den Herrn Jesus Christus an und pflegt das Fleisch nicht bis zur Erregung von Begierden!

Zusammenfassung

Liebt einander,
weil dies der Weg ist, das Gesetz zu erfüllen und
weil die Nacht vergeht und der Tag anbricht, was bedeutet, dass ihr - als Kämpfer des Lichts - die Werke der Finsternis ablegt und den Herrn Jesus Christus anzieht.

Warum Liebe?

ad 1. Das Gesetz erfüllen - spricht dich das an oder denkst du, das ist etwas für gesetzliche Menschen, nicht für dich, ein Kind der Gnade? Du hast vielleicht schon viele Predigten darüber gehört, dass wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade stehen. Ja, aber!
Ja, du bist frei davon, dir deine Stellung vor Gott durch das Halten eines äußeren Gesetzes zu verdienen. Jesus schenkt dir seine Gerechtigkeit aus freien Stücken, aber mit einer klaren Zielsetzung: Er hat seinen Geist und sein Gesetz in dein Herz gelegt, um dich zu einem Menschen zu machen, der so lebt, wie er gelebt hat. Er gab Gebote und sagte seinen Jüngern, sie sollten hingehen und Jünger machen, indem sie sie tauften und lehrten, seine Gebote zu halten. Seine Gebote lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Johannes 3,23–24 (SLT)
23 Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und einander lieben, nach dem Gebot, das er uns gegeben hat. 24 Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Ihm und Er in ihm; und daran erkennen wir, dass Er in uns bleibt: an dem Geist, den Er uns gegeben hat.
Wenn wir also Christus als unseren Retter und Herrn bekennen, sollten wir uns dem Glauben und der Liebe verpflichtet fühlen. Wir sollten begierig darauf sein zu lernen, was es bedeutet, im Glauben zu wachsen und einander zu lieben, und wie wir das erreichen können. So bleiben wir in Ihm und Er in uns. Und wir erkennen das durch das Zeugnis des Geistes. Der Geist gibt unserem Geist nicht Zeugnis, dass wir Gottes Kinder sind, wenn wir im Unglauben und im Ungehorsam leben. Wenn wir so leben und uns unseres Heils gewiss sind, dann glauben wir einem falschen Zeugnis. Nicht dem Zeugnis des Heiligen Geistes.
Dies ist der erste Grund, den Paulus nennt, warum wir einander lieben sollen: Es ist das Gebot Christi, dem wir nachfolgen.
ad 2. Der zweite Grund: Die Nacht vergeht, und der Tag bricht an, was bedeutet, dass ihr - als Kämpfer des Lichts - die Werke der Finsternis ablegt und den Herrn Jesus Christus anzieht.
Ihr kennt wahrscheinlich die Narnia-Chroniken und insbesondere Der König von Narnia. Die Macht der Weißen Hexe schwindet, das Eis schmilzt, Aslan ist auf dem Vormarsch. Noch regiert die Dunkelheit, aber nicht mehr lange. Die Helden kämpfen auf Aslans Seite gegen die dunklen Mächte.
Dies ist ein Bild für die Jünger Christi, die mit den Waffen des Lichts gegen die Mächte der Finsternis kämpfen. Sie distanzieren sich von der Finsternis. Christus leuchtet bereits in ihren Herzen, und bald wird er erscheinen und die Finsternis dieser Welt vertreiben.

Zwei Alternativen

Was ist nun der Schlüssel, um zu Kriegern des Lichts und der Liebe zu werden? Paulus erklärt es in V. 12-14: Statt wie die Welt zu leben, indem wir uns von unseren natürlichen Begierden beherrschen lassen, sollen wir die Waffen des Lichts anlegen, was wir tun, indem wir den Herrn Jesus Christus anziehen.
Ich möchte auf diese beiden alternativen Lebensweisen näher eingehen:
1. Die Werke der Finsternis:
Übermäßiges Essen und Trinken, Sex außerhalb der von Gott gesetzten Grenzen, Zwietracht und Eifersucht - das sind die Folgen, wenn wir uns von den natürlichen und oft sündigen Begierden beherrschen lassen.
2. Den Herrn Jesus Christus anziehen
bedeutet
dass wir ihn in unserem Bekenntnis und in unserem täglichen Leben als Herrn annehmen - er ist derjenige, der das Recht und die Weisheit hat, unser Leben zu lenken.
dass er der Krieger des Lichts und der Liebe ist, dem wir nacheifern.
dass er nicht nur unser Herrscher und Vorbild ist, sondern auch unser Befähiger, der es durch unsere Verbindung mit ihm möglich macht, dass wir unsere eigene Finsternis überwinden und in göttlicher Liebe zueinander handeln.
Paulus wollte, dass seine Brüder und Schwestern in Rom eine Entscheidung im Blick auf den anbrechenden Tag treffen. Und Gott fordert dich heute heraus, diese Entscheidung zu treffen: Wohin gehörst du?
Zu dieser Welt, die sich durch trügerische Begierden verderbt
oder zu Jesus, der dich liebt und dich lehrt zu lieben?
Du kannst nicht beides haben. Ich habe es versucht, als ich ein junger Mann war. Immer wieder. Nur um immer wieder festzustellen, dass es nicht funktioniert. Als Kind Gottes kannst du dein Glück nicht auf den Wegen dieser Welt finden.
Der Weg dieser Welt fängt mit der Selbstverwöhnung an: “und pfleget das Fleisch nicht bis zur Erregung von Begierden!”
1. Korinther 9,26–27 (GNB2018)
26 Darum laufe ich wie einer, der das Ziel erreichen will. Darum kämpfe ich wie ein Faustkämpfer, der nicht danebenschlägt. 27 Ich treffe mit meinen Schlägen den eigenen Körper, sodass ich ihn ganz in die Gewalt bekomme. Ich will nicht anderen predigen und selbst versagen.
Die Gute Nachricht Bibel macht den Aspekt deutlich, dass wir einen Kampf führen, der zuerst gegen uns selbst, d.h. gegen unser Fleisch gerichtet ist. Und das inkludiert den Kampf gegen die Begiereden unseres Körpers. Wir müssen körperliche Disziplin im Umgang mit Essen und Trinken, unserer Sexualität und unserer Zunge lernen, damit wir einander lieben können.
Die Waffen des Lichts sind also zuerst gegen unser Fleisch gerichtet und dann gegen die Mächte der Finsternis. Man kann es auch so ausdrücken: Indem wir zuerst uns selbst in den Griff bekommen (als Frucht des Geistes, nicht aus unserer eigenen Kraft), gewinnen wir eine entscheidende Schlacht im Kampf gegen die Finsternis, denn dann kann der Herr durch uns der Welt seine Liebe zeigen - unsere Verkündigung wird dann nicht aus hohlen Worten bestehen, sondern unser ganzes Leben und auch unsere Worte werden die Liebe Gottes bezeugen.

Fazit

Fasse also einen Entschluss:
Lass dich nicht von den Verlockungen deiner sündigen Begierden verführen - wie Edward in den Narnia-Chroniken, der von der Hexe verführt wurde, weil er dem türkischen Honig verfallen war,
sondern im Hinblick auf den anbrechenden Tag, das Kommen unseres Herrn Jesus Christus, ziehe ihn an und handle aus seiner Liebe heraus:
Kämpfe auf der Grundlage Seines Sieges den guten Kampf des Glaubens und der Liebe,
nach dem Vorbild, das er gegeben hat,
mit den Waffen, die er bereitstellt
und in der Kraft, die er bereitstellt.
Dafür wurdest du geschaffen, das ist deine Bestimmung, und selbst wenn du dafür Verzicht üben und gar leiden musst - nur hier findest du wahren Sinn und bleibende Erfüllung.
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