Jesus tut heute noch Wunder

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Text: Lukas 5, 1-11
1. Wunder Nr. 1: Die Sehnsucht nach Gottes Wort
In unserem Text ereignen sich viele Wunder: versteckte Wunder und offensichtliche Wunder. Das erste Wunder begegnet uns bereits im ersten Vers. Es ist so versteckt, dass man es beinahe überliest. Es scheint auf dem ersten Blick wie eine Randnotiz, wie eine Information, die wir benötigen, um den Text verstehen und einordnen zu können. Doch der Vers sagt viel mehr aus:
"Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören" (Lk 5,1). Hunger nach Gottes Wort ist das erste Wunder. Hunger nach Gottes Wort können wir nicht machen. Hunger nach Gottes Wort ist aber genauso wenig das Ergebnis äußerer Armut und Notstand. Hunger nach Gottes Wort ist ein Geschenk Gottes, das man allenfalls erbeten kann. Weder durch gute Predigten noch durch Methodik oder Rhetorik ist er machbar.
Ist es Dir ein Anliegen, dass Gott in unserer Zeit und unserer Stadt so einen Hunger nach seinem Wort schenkt? Hast DU noch Hunger nach Gottes Wort?
2. Wunder Nr. 2: Die Begegnung mit Jesus
Stande pedes folgt das zweite Wunder: die Begegnung mit Jesus. Jesus tritt in das Leben von Simon. Ohne zu fragen steigt Jesus in das Boot. „Boot“ ist in der Bibel oft ein Bild für das Leben. Nun fragt er zumindest, ob Simon ihn ein wenig hinausrudern könnte. Simon kommt gerade von der Arbeit. Er wäscht die Netze, hat aber nichts gefangen. Demnach ist er müde und frustriert. Gott spricht Simon an und bittet ihn um Hilfe. Simon ahnt nicht, dass diese Begegnung sein ganzes Leben und seine Ewigkeit verändern wird.
„Na gut, tu ich ihm den Gefallen!“ Vielleicht hat Simon so gedacht. Durch sein Opfer an Zeit und der Bereitstellung seines Bootes für diese religiöse Sache tue ich Gott einen Gefallen. Falls Simon so dachte, wurde er nun eines Besseren belehrt. Jesus kommt in das Leben des Simon Petrus - und das verändert ihn vollkommen. Und zwar so radikal, da es nur einen Weg gibt: entweder es zulassen und gehorchen, oder aber ablehnen und Jesus ausgrenzen.
Wenn Jesus dir begegnet, stellt er dich kraft seiner Autorität als Sohn Gottes in die Entscheidung deines Lebens: Mitihm leben - das heißt für ihn leben oder ohne ihn leben, das heißt gegen ihn leben. Was wählst du?
3. Wunder Nr. 3: Gott macht große Beute
Jesus kommt heute, hier und jetzt in dein Lebensboot. Jesus sitzt mit dir im gleichen Boot. Er kennt deine Probleme, leidet mit an deinen Schmerzen, sorgt sich mit dir um deine Sorgen, freut sich mit dir an deinen Freuden. Jesus zu kennen heißt aber auch: Du sitzt mit Jesus im gleichen Boot. SeineBotschaft ist nun auch deine Botschaft, seine Verachtung ist auch deine Verachtung. Sein Sieg ist nun auch dein Sieg.
Aber: SeinWort ist dein Auftrag: "Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!" Jesus! Du bist vielleicht ein großer Theologe, aber von Fischfang hast du keine Ahnung! Wenn nicht Simon, so hat vielleicht ein anderer der Fischer so gedacht. Du weißt gar nichts vom Fischen. Man fischt nachts, damit die Fische vom Schatten des Bootes nicht vertrieben werden. und außerdem fischt man in der Nähe des Ufers, wo sich die Schwärme aufhalten und nicht in der Tiefe. Petrus startet einen letzten kleinlauten Versuch, die Blamage abzuwenden, indem er vom vergeblichen Mühen der letzten Nacht erzählt. Doch noch im gleichen Satz erkennt er die Hoheit Jesu an und spricht diesen gewaltigen Satz: „...aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen."
Nur der Gehorsam auf Gottes Wort lässt dich Gottes Allmacht und Wunder erkennen. Manchmal gegen jede Vernunft. „Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand“ (Spr 3,5).
Das Ergebnis ist atemberaubend. Nicht nur die Fische, sondern auch die Jünger sind Jesus ins Netz gegangen. Das dritte Wunder: Dieser Fischzug wird für die Jünger zu einem Bild: Unter der Anleitung, der Autorität und dem Wort Jesu wird der Jünger eine Beute einholen, mit der er nicht rechnet, weil es so unwahrscheinlich ist. Gegen alle Umstände und Bedingungen, Erfahrungen und Methoden lässt Jesus seinen Jüngern reiche Beute machen.
4. Wunder Nr. 4: Du erkennst, wer du bist
Statt von der großen Ausbeute überwältigt zu sein, ist Petrus erschüttert. Wer Jesus begegnet, der begreift: Der und ich, wir passen nicht zusammen! Er ist das Gegenteil von mir. Ich bin Sünder, er ist heilig, gerecht und gut. Petrus hört Gottes Wort und erlebt Gottes handeln. Petrus erlebt Gottes Segen hautnah, praktisch und lebensverändernd. Und das ist das Geheimnis der Begegnung mit Jesus. Das ist ein „heiliger Moment“: Gott in seiner Allmacht und mich selbst in meiner Ohnmacht zu erkennen.
Fürchte dich nicht" sagte Jesus damals zu Petrus; „Fürchte dich nicht“ sagt Jesus heute auch zu dir. Der Auftrag, Menschen zu fischen, macht uns heute ebenso Angst und überfordert uns, wie damals die Jünger. Die Jünger sind mit dem Vertrauen auf Jesus gegen ihre Angst losgezogen. Heute stehst du in vor dieser Frage, ob du Jesus mehr vertraust als deinen Ängsten oder deinem Gefühl von Überforderung.
5. Wunder Nr. 5: Jesus will dich rufen, segnen und senden
Für Petrus wurde sein Beruf zum Bild. Doch dieses Bild hinkt: Gehen die Fische ins Netz, ist es ihr Verderben; gehen Menschen ins Netz, ist es ihre Rettung - wie wenn Schiffbrüchige aus dem Wasser aufgefischt werden. Im Reich Gottes geht es um Retten und Sammeln. Das ist die zukünftige Aufgabe des Petrus. Retten und Sammeln ist auch unser Amt. "Wer euch hört, der hört mich" (Jo 10,16). Wir alle sind dazu berufen, Menschen für Jesus zu gewinnen, und unser Meer ist die Welt, die Fische sind die Menschen, und das Netz ist das Wort Gottes.
Gottes Wunder geschehen nicht nur verbal, sondern auch real. Wo Gottes Wunder geschehen, erkennen wir seine Macht und Größe, erkennen aber auch gleichzeitig, wie sündig und unvollkommen wir sind. Aber Jesus ist nicht gekommen, um uns mit ein paar Zaubertricks in Staunen zu versetzen. Jesus kommt zu dir, kommt in dein Leben, damit du erkennst, wer du wirklich bist, und um dich zu erretten und zu erlösen. „Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch!“. Diese Erkenntnis ist für Petrus und seine Berufung wichtig. Weil er auf seine eigenen Fähigkeiten nicht setzen kann, soll er lernen, alles von Jesus zu erwarten.
Im Ereignis des Fischfangs erkennt Petrus seine Berufung. So reich, wie die Beute im Netz ist, so reichhaltig möchte Jesus Menschen in dieser Welt erreichen. Durch diesen Fischfang wird deutlich: Jesus verheißt das Wunder, dass er einer - unter aussichtslosen Bedingungen - arbeitenden Gemeinde immer wieder Erfolg gewährt. Denn der Erfolg hängt nicht an den positiven Umständen, sondern an Jesus selbst, der allein den Erfolg schenken kann. Damit aber Menschen für Jesus und sein Reich gewonnen werden können, braucht es die Abhängigkeit der Jünger von ihrem Herrn. Von ihm wollen und sollen sie alles erwarten. Darum braucht es das Gebet der ganzen Gemeinde, dass Jesus auch heute noch das „Netz voll macht“.
Fünf Wunder, die Jesus damals im Leben des Petrus gewirkt hat, um aus einem erfolglosen Fischer einen mächtigen Botschafter für das Reich Gottes zu machen. Fünf Wunder, die Jesus heute auch in deinem Leben wirken kann und wirken möchte. Bist du dazu bereit? Lässt du dich auf diese Herausforderung ein? Ich wünsche es dir. Amen.
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