Römer 12,9-21 Dein vernünftiger Gottesdienst
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Begrüßung
Begrüßung
Guten Morgen auch von meiner Seite aus. ich bin sehr dankbar, dass ich hier vorne stehen darf, weil es absolut keine Selbstverständlichkeit ist. Wer mich kennt, der weiß, dass ich oft zu größeren Events krank werde, aber obwohl Janine krank gewesen ist, hat sie mich nicht angesteckt und ich darf heute hier die Predigt halten. Auch sonst bin ich sehr dankbar, dass wir uns hier überhaupt treffen können. Über einen Whatsapp-Status habe ich nämlich von einer für mich nicht vorstellbaren Begebenheit gehört. In Pakistan haben wohl etwa 6000 Menschen mehrere christliche Kirchen angegriffen und zerstört. Es gab wohl keine Verletzten, aber ich kann mir das gar nicht vorstellen, was es heißt in so einem Umfeld seinen Glauben zu leben. Deshalb will ich euch einladen zu einer Zeit der Stille, wo ihr bewusst mit kommt ins reine kommen könnt und bewusst auch für die Christen in schwierigem Umfeld beten könnt. Ob das jetzt in Pakistan ist oder wo ihr auch wisst, das Gebet gebraucht wird, das ist vermutlich egal. Ich schließe diese Zeit der Stille dann mit einem Gebet ab.
Vater ich danke dir, das du größer bist als alles, was uns auf dieser Welt begegnen kann. Du bist größer als der Hass von Menschen und du kannst den Christen, die bedroht werden, die schikaniert werden, die um ihr Leben fürchten müssen die Kraft geben, das durchzustehen. Gib ihnen eine Hoffnung, die nicht klein wird und hilf ihnen in ihrer Not. Vater ich möchte dir aber auch den Gottesdienst heute hier bringen. Du siehst jeden, der heute hier ist oder online zu schaut oder auch später nochmal hört. Du siehst, was uns von dir noch trennt und deshalb bitte ich dich, dass du uns jetzt dein Wort aufschließt und uns zeigst, was du uns sagen möchtest. Gib du mir die richtigen Worte und öffne du die Herzen.
AMEN
Wer kann sich noch an das Thema meiner letzten Predigt erinnern? Und es darf nicht gespickt werden!
Ein vernünftiger Gottesdienst. Wir haben uns da Römer 12 die Verse 1-8 angeschaut und näher betrachtet, was einen vernünftigen Gottesdienst ausmacht. nämlich ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer. Wer sich nicht mehr daran erinnert, darf gerne nochmal die Aufnahme sich anhören, ich glaube wir sind tatsächlich auf allen gängigen Podcast-Plattformen zufinden oder direkt über die Homepage. Heute wollen wir uns, wie Annika schon gesagt hat mit den darauffolgenden Versen beschäftigen und dabei ist das Hauptthema:
Dein vernünftiger Gottesdienst
Dein vernünftiger Gottesdienst
Nachdem ich der Annika gesagt habe, was mein Text ist, kam sie dann irgendwann auf mich zu und sagte: “Ich habe deinen Predigttext gelesen. Man kann ja allein aus den ersten Versen eine ganze Predigt halten!” und damit hat sie sehr wohl recht. Trotzdem haben wir heute diesen langen Predigttext, weil ich finde, dass es zusammenhängt. Darum lasst uns den Text einmal gemeinsam lesen.
9 Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! 10 In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend; 11 im Fleiß nicht säumig, brennend im Geist; dem Herrn dienend. 12 In Hoffnung freut euch; in Bedrängnis harrt aus; im Gebet haltet an; 13 an den Bedürfnissen der Heiligen nehmt teil; nach Gastfreundschaft trachtet! 14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht! 15 Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden! 16 Seid gleichgesinnt gegeneinander; sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den Niedrigen; seid nicht klug bei euch selbst! 17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen! 18 Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden! 19 Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes! Denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.« 20 »Wenn nun deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so gib ihm zu trinken! Denn wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.« 21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten!
Damit wir ein bisschen besser in den Text einsteigen können, nehmen wir uns nur kleinere Happen vor. Ingesamt lässt sich der Predigttext nämlich in 4 Kategorien aufteilen.
Pflichten gegenüber denen, die uns anfeinden. V17-21
Pflichten gegenüber anderen V14-16
familiäre oder auch gemeindliche Pflichten V10-13
persönliche Pflichten V9
Schauen wir uns den ersten Punkt einmal genauer an.
Pflichten gegenüber denen, die uns anfeinden.
Wie sollen wir uns denen gegenüber verhalten, die uns böses wollen? Wie sollen wir uns den Pakistani gegenüber verhalten, die die Kirchen in Brand gesteckt haben? Wie wurde früher gehandhabt? Jeder hier kennt vermutlich den Ausspruch, der aus dritte Mose kommt Levitikus 24,19-20
19 Wenn jemand seinem Nächsten einen Schaden zufügt; wie er getan hat, so soll ihm getan werden: 20 Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einem Menschen einen Schaden zufügt, so soll ihm zugefügt werden.
Also wie du mir, so ich dir richtig? Wenn das so wäre, wieso lesen wir dann in Sprüche 24,29 “29 Sage nicht: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun, will jedem vergelten nach seinem Tun!”
Das wäre ja ein Widerspruch. Nach Prof. Dr. Manfred Oeming kann man das aber auch aus der Zeit herauslesen, nämlich als eine Art der Begrenzung von Rachegelüsten und keineswegs als allgemeingültiges Prinzip, welches im Rechtsfall auch genauso angewandt wurde. Und wenn wir uns dann noch Jesus vor Augen führen, der dieses Prinzip in Matthäus 5,38-39 verstärkt, dann zeigt sich auch die ganze Wahrheit die dahinter steht.
38 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn. 39 Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen, sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar;
Und diese Art der Pflichten gegenüber denen, die uns anfeinden, finden wir auch in unserem Text wieder.
Römer 12,17-21
17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem; seid bedacht auf das, was ehrbar ist vor allen Menschen! 18 Wenn möglich, soviel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden! 19 Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes! Denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.« 20 »Wenn nun deinen Feind hungert, so speise ihn; wenn ihn dürstet, so gib ihm zu trinken! Denn wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.« 21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten!
Zusammenfassend sollen wir also uns nicht selbst Rächen, sondern Gott wirken lassen. Wir sollen selbst für unsere Feinde sorgen. Römer 12,21 “21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten!”
Kommen wir nun zu Punkt 2
Pflichten gegenüber anderen
Bei der Vorbereitung hatte ich sofort Tante Gräte im Kopf:
“Ich weiß schon, wir sollen für unseren Nächsten sorgen und uns um ihn kümmern und ihm gutes tun und ihm von Jesus erzählen”
Wenn ihr Tante Gräte nicht kennt, dürft ihr gerne mal das Hörspiel Benny Blaufisch später anhören. Sie weiß immer alles besser und erzählt ohne Punkt und Komma. Und genau das passiert mir zumindest auch schonmal, wenn ich in einer Predigt oder Andacht soetwas höre. Ja, habe ich schon tausend mal gehört und du kannst den Block einfach überspringen. Doch genau dieser Block hier im Römerbrief stellt nochmal ganz anders die Dinge heraus und deutlich praktischer.
Römer 12,14-16
14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht! 15 Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden! 16 Seid gleichgesinnt gegeneinander; sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern haltet euch zu den Niedrigen; seid nicht klug bei euch selbst!
“Segnet die euch verfolgen; segnet und Flucht nicht.” Dabei muss ich immer an die Clara Becker denken, die mir nochmal eindrücklich dargelegt hat, was Segnen überhaupt ist: Segnen ist gutes Auszusprechen über anderen. Also nicht tratschen und sich am Klatsch beteiligen, nein gutes Aussprechen.
Sich mit denen Freuen, die sich freuen, aber auch mit denen weinen, die weinen. Seelsorge auf ganzer Linie.
Gleichgesinnt und nicht auf Hohe Dinge, sondern auf die niedrigen. Ein solcher Anspruch ist etwas völlig anderes als das, was die Welt uns glauben lässt. “Du willst Reich werden, den Besten Job haben, die höchsten Berge erklimmen, das schönste, schnellste, teuerste Auto haben, super Aussehen und das alles so schnell es geht.” Nein Nicht auf hohe Dinge, sondern zu den Niedrigen halten. Das hilft uns dabei, dass wir uns nicht für klüger halten, als wir sind und dementsprechend auch leben. Natürlich kommen hier noch viele Dinge hinzu, die Paulus hier nicht aufführt, aber im Umgang mit anderen ist es wichtig Gutes über sie auszusprechen und Seelsorge zu bieten. Zudem sollten wir uns nicht selbst für Klug halten.
Kommen wir nun zu Punkt 3.
familiäre Pflichten und ich würde sogar dort auch die gemeindlichen Pflichten ergänzen. Schließlich können wir uns hier auch als Familie sehen und das meine ich nicht nur, weil ich gefühlt mit der Hälfte hier verwandt oder verschwägert bin.
In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend; im Fleiß nicht säumig, brennend im Geist; dem Herrn dienend. In Hoffnung freut euch; in Bedrängnis harrt aus; im Gebet haltet an; an den Bedürfnissen der Heiligen nehmt teil; nach Gastfreundschaft trachtet!
Wirklich viele praktische Tipps.
herzlich zueinander sein.
in Ehrerbietung dem anderen vorangehend sein.
fleißig sein ( können wir aktuell sehr gut an der Garage sehen)
brennend im Geist -> also immer wieder Kraft abholen bei Gott ,uns von ihm begeistern lassen!
dem Herrn dienen
in der Hoffnung freuen
die Bedrängnis aushalten. gerne auch gemeinsam!
beständig im Gebet sein.
an den Bedürfnissen der Heiligen anteilnehmen.
Gastfreundschaft üben.
also wenn ihr praktische Dinge sucht: Römer 12,10-13 10 Tipps für dein vernünftigen Gottesdienst.
und zuletzt schauen wir uns noch den vierten und letzten Punkt an.
persönliche Pflichten
Während bei den anderen viel mehr praktische Tipps gegeben werden, so ist dieser Block doch sehr wage. Römer 12,9 “Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten!”
dennoch hat dieser eine Vers eine sehr große Bedeutung für deinen vernünftigen Gottdienst, gerade weil er einfach so wage ist.
„Die Liebe sei ungeheuchelt” es geht hier nicht nur darum so zu tun, als würden wir anderen Liebe zeigen. Nein sie soll ungeheuchelt sein. Sie soll rein und vollkommen sein. Es soll Gottes Liebe in uns sichtbar werden. Und das ist hier ja nicht auf eine bestimmte Situation begrenzt, nein zu jeder Zeit!
„verabscheut das Böse”
Was heißt verabscheuen? Was steckt dahinter?
„haltet fest am Guten”
das Gute ist das woran wir uns orientieren können. Und das haben wir alles heute schon gehört. haltet fest am Guten heißt auch festhalten an den Tipps die Paulus uns gibt. Zusammenfassend heißt das also für deinen vernünftigen Gottesdienst:
1. du sollst dich nicht selbst rächen, überlass das Gott. Du sollst sogar für die Sorgen, die deine Feinde sind. Überwinde das Böse mit gutem.
2. Segen und fluche nicht, freue dich mit anderen, aber weine auch mit anderen. Halte dich nicht selbst für klug.
3. die 10 Punkte.
4. Römer 12,9
Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten!
ich wünsche euch, dass ihr das immer mehr in eurem Leben umsetzen könnt. Lasst euch von Gott führen und werdet Jesus immer ähnlicher.
ich will noch beten und ich bitte euch zur Ehre Gottes dazu aufzustehen. Kannst du das nicht, dann darfst du dich im Geist vor Gott hinknien zu seiner Ehre.