Das Doppelgebot der Liebe

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Glauben mit ganzem Herzen, ganzen Wissen und ganzem Verstand sind eigentlich drei ganz unterschiedliche Glaubensstile. Trotzdem sollen wir mit ganzer Kraft Gott gleichzeitig so ganz unterschiedlich lieben. Wie kann das gelingen? Warum sollten wir das tun?

Notes
Transcript

Der Kontext

Der Einzug in Jerusalem ist eben erfolgt. Jesus ist im Tempel und lehrt den ganzen Tag und alle hören zu. Es ist eine Art Markus Lanz des religiösen Who is Who. Aber die Gäste fragen und Jesus antwortet. Und Jesus antwortet so, dass die Frager nicht mehr weitere Fragen stellen wollen. Denn vor großem Publikum serviert Jesus erst den Hohepriester, dann die Pharisäer, danach die Saduzäer ab.
Der Hohe Rat hatte einen oder zwei Tage zuvor bereits über Tod Jesu entschieden, da kommen die Pharisäer und fragen nach seiner Vollmacht. Durch eine Gegenfrage vermeidet Jesus geschickt die direkte Antwort. Aber das Volk wartet auf mehr. In diese Stille bringt Jesus die Geschichte von den Pächtern des Weinberges, die den Sohn des Weinbergbesitzers töten um das Erbe an sich zu reissen. So deckt Jesus auf, dass er Ihren Plan kennt. Die Pharisäer sahen wohl, daß das Gleichnis ein Gericht über sie aussprach. Da sie in diesem Augenblick nicht wagten, die Hände an Ihn zu legen, griffen sie ihn mit Worten an, um Ihn durch seine Rede zu fangen. Zuerst kamen die Pharisäer, vereint mit den Herodianern. Ihre Frage betreffs der Steuer war geschickt überlegt, um Ihn so oder so anstößig zu machen – sei es gegenüber den nationalen Gefühlen der Juden oder gegenüber den Römern. Seine Antwort offenbarte allerdings ihr Unvermögen. Indem Er auf die Prägung der Münze anspielte, mußten sie ihre Dienstbarkeit unter dem Kaiser zugeben. Ihre Lippen, nicht die Seinen, sprachen vom Bild des Kaisers, so dass dieser Schuß nach hinten losging. Jesus beantwortete nicht nur ihre Frage, die im Licht ihres Eingeständnisses völlig klar war, sondern benutzte sie auch zur Überleitung zu den weit schwerwiegenderen Ansprüchen Gottes an sie.
In dieser hitzigen Stimmung beginnt unser Bibeltext.
Da tritt ein Rabbi auf und stellt eine ehrliche Frage. Nach den Fragestellern, die Jesu Fangfragen stellten, kommt einer mit einer ehrlichen Frage. Und diese wird ihm auch beantwortet, so dass er sie für sich annehmen kann. Und das nicht nur in der Summe als Gesamtaussage, sondern Punkt für Punkt:
Jesus antwortet mit zwei Sprüchen des Gesetzes, die auch der Rabbi als dessen Blüte und Kern anerkennt. Jesus redet mit den Worten des Alten Testaments, von der Liebe Gottes und des Nächsten. Der Glaube an den einen Gott soll keine Theorie sein. Sondern er soll eine praktische Überzeugung sein, ein Motiv der innersten Gesinnung und des Handelns gegen den Nächsten. Die Nächstenliebe gehört nach der Ergänzung des Schriftgelehrten auch zum Gottesdienst und ist der richtige Kultus, mehr wert als alle heiligen Opfer oder Leistungen, die Gott dargebracht werden und keinem anderen nützen.
Die Kombination der beiden Texte, die im Gesetz an ganz verschiedenen Stellen stehn, ist für den Sinn des ganzen Gesetzes sehr wichtig. Aber Jesus ist der Erste, der diesen Zusammenhang betont.
Kein Wunder, daß sie über Ihn erstaunt waren. Da ist einer, der vor der Masse angegriffen wird und er pariert alle Angriffe. Und um die Dinge zu deeskalieren, richtet Jesus die Theologie seiner Zeit neu aus. So einfach und klar Zuerst Gott lieben und dann auch genauso den Nächsten, dass jeder dieses Prinzip einsehen und verstehen kann. Jüdische Dikussionen laufen oft in Frage und Gegenfrage endlos weiter. Diese Antwort klärt aber so eindeutig was oben und unten ist, dass es jeder einsieht und sich keiner mehr getraut eine weitere Frage zu stellen. Dadurch wird diese Antwort zu einem Paukenschlag, der in die Köpfe und Herzen der Menschen eindringt. Die gebildeten, wie auch die ganz einfachen Menschen alle sind berührt von dieser Klarheit.
Und damit bleibt Jesus in den Gassen von Jerusalem das Gesprächsthema Nummer 1.

Die klassische Auslegung

des Doppelgebot der Liebe beschreibt einen der Kernpunkte der christlichen Ethik und fasst das gesamte Gesetz und die Propheten in zwei Hauptgeboten zusammen: Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. Im Text wird Jesus von einem Schriftgelehrten gefragt, welches das wichtigste Gebot sei. Jesus antwortet mit zwei Zitaten aus dem Alten Testament: "Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Verstand und von ganzer Kraft" (aus dem Buch Deuteronomium) und "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" (aus dem Buch Levitikus).
Die klassische Auslegung dieses Doppelgebotes sieht beide Gebote als untrennbar miteinander verbunden. Die Liebe zu Gott ist die Grundlage und der Ausgangspunkt für die Liebe zum Nächsten. Man kann Gott nicht lieben, ohne auch seine Mitmenschen zu lieben, und umgekehrt. Diese gegenseitige Bedingtheit der beiden Gebote verdeutlicht ihre fundamentale Bedeutung für die christliche Lebensweise.
Die Liebe zu Gott wird oft als vertikale Dimension des Gebots angesehen, die eine persönliche Beziehung zum Schöpfer und die Befolgung seiner Gebote umfasst. Die Liebe zum Nächsten, die horizontale Dimension, beinhaltet die praktische Umsetzung der göttlichen Liebe im Alltag durch Taten der Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und des Mitgefühls. Der Schriftgelehrte, der Jesus die Frage stellt, erkennt die Weisheit dieser Antwort an und der Schriftgelehrte bemerkt, dass diese Form der Liebe wichtiger ist als alle Brandopfer und anderen religiösen Rituale.
So formuliert, wird das Doppelgebot der Liebe als Rahmen interpretiert, der die christliche Moral und Praxis leitet. Es dient als Maßstab für das persönliche Verhalten und die soziale Interaktion, aber auch als Kriterium für die Interpretation der Schrift und der Tradition. Es ist insofern revolutionär, als es eine einfache, aber tiefgründige Antwort auf die komplexe Frage nach dem guten Leben und der rechten Gottesverehrung bietet.

Aber

so habe ich mich gefragt was bedeutet es eigentlich Gott mit ganzem Herzen, ganzen Willen und ganzen Verstand zu lieben? Lange habe ich das einfach für mich zusammengefasst wie es in dem Vers dann auch gleich weitergeht … “mit ganzer Kraft”. Ich soll Gott lieben mit allem was ich bin und habe.
Das ist eine starke Forderung und nicht leicht zu erfüllen, denn es verlangt radikale Hingabe. Ich habe mich immer von dieser Forderung erschrecken lassen und gar nicht weiter gedacht, was diese Forderung denn wirklich bedeuten könnte.
Und daher möchte ich dies heute mit Euch ein kleines bisschen durchdenken.

Wie sieht denn ein Glaube aus, wo ich Gott von ganzem Herzen liebe?

Eine beziehungsorientierte Spiritualität, die auf dem Herzen basiert, legt großen Wert auf die Qualität der Beziehungen zu sich selbst, zu anderen Menschen und zu Gott selbst. Im Zentrum steht das Herz als Sitz von Liebe, Mitgefühl und Intuition. Die Praxis dieser Spiritualität ist weniger regelbasiert und mehr auf die Entfaltung eines Zustands der Liebe und Harmonie ausgerichtet.
Im täglichen Leben bedeutet dies oft, authentisch und empathisch zu sein, mit einem starken Fokus auf aktives Zuhören, Verstehen und Unterstützen. Dieser Ansatz ermutigt dazu, das Ego und das Bedürfnis nach Kontrolle loszulassen, um sich tiefer und authentischer mit anderen verbinden zu können. Meditation und Gebet können speziell darauf ausgerichtet sein, das Herz zu öffnen und Mitgefühl zu fördern, anstatt nur auf die Erreichung persönlicher Ruhe oder Erleuchtung abzuzielen.
Diese Spiritualität findet man oft in Gruppen, die Wert auf soziale Gerechtigkeit, ökologische Verantwortung und globale Verbundenheit legen. Der Ansatz ist inklusiv und versucht, Grenzen zwischen verschiedenen Glaubensströmungen und Kulturen zu überbrücken, um eine universelle Ethik der Liebe und des Respekts zu fördern. Bei diesen Menschen sind rituelle Praktiken und religiöse Texte weniger dogmatisch und dienen mehr als Werkzeuge, die helfen, das Herz zu öffnen und die Verbindung zu vertiefen.

Wie sieht denn ein Glaube aus, wo ich Gott von ganzem Willen liebe?

In einer tatorientierten Spiritualität steht die aktive Umsetzung spiritueller Prinzipien im Vordergrund. Der Fokus liegt nicht auf Meditation, Gebet oder kontemplativer Reflektion, sondern auf den konkreten Handlungen, die den spirituellen Werten Ausdruck verleihen. Das Konzept des Willens spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Die Glaubenden nutzen ihren Willen, um bewusst Entscheidungen zu treffen, die in Einklang mit Ihrem Glauben stehen. Dies kann die Wahl sein, anderen in einer Notlage zu helfen, oder auch die bewusste Entscheidung, umweltfreundlich zu leben.
Durch die Ausübung von Taten, die diese Werte verkörpern, erfährt der Einzelne eine Form der spirituellen Erfüllung und Nähe zu Gott. Ich fühle mich als Gesandter Gottes und bin selbst nicht so wichtig. Ich weiß mich Gott nahe, indem ich tue.
Spiritualität die vom Willen gespeist wird ist in der Regel sehr praxisbezogen. Sie fördert die Selbstverantwortung und kann als Werkzeug zur Selbstverbesserung und zur Verbesserung der Gemeinschaft dienen. Sie ist oft stark in den Alltag integriert und erfordert eine fortwährende bewusste Anstrengung. Durch den aktiven Einsatz des Willens wird spirituelles Wachstum nicht als etwas Passives betrachtet, sondern als dynamischer Prozess, der kontinuierlich Energie und Engagement erfordert. Gott begegnen heißt zu wissen ich bin in seiner Spur und das füllt meine leeren Hände wieder auf.
Nächstenliebe ist hier nicht nur ein Gefühl oder eine Haltung, sondern zeigt sich in konkreten Taten, die das Wohl anderer fördern. Durch bewusste Willensentscheidungen können einzelne aktiv in das Leben der Menschen um sie herum eingreifen, sei es durch Gesten der Freundlichkeit, das Teilen von Ressourcen oder durch soziales Engagement.

Wie sieht denn ein Glaube aus, wo ich Gott mit ganzem Verstand liebe?

Eine prinzipienorientierte Spiritualität, die auf dem Verstand basiert, stellt die Rationalität und Logik in den Mittelpunkt des Glaubens. Anstatt sich auf Dogmen, Rituale oder übernatürliche Elemente zu verlassen, konzentrieren sich diese Gläubigen auf Bibelarbeiten und andere Studien und streben nach Wahrheit. Sie berücksichtigt wissenschaftliche Erkenntnisse und integrieren sie in ihr Verständnis der menschlichen Existenz und Gottes Plan.
In einer solchen Spiritualität wird das Streben nach Wissen und Erkenntnis als heiliger Akt betrachtet. Fragen stellen und Antworten durch bewährte Methoden der Forschung zu suchen, wird als ein Weg zur spirituellen Entwicklung angesehen. Der Verstand wird als Werkzeug gesehen, das dazu dient, ein tieferes Verständnis der Realität zu erlangen. Dinge, die unverständlich sind werden zumeist sofort abgelehnt.
Moralische Richtlinien werden weniger als göttliche Gebote betrachtet, sondern mehr als menschliche Konstrukte gesehen, die dazu dienen, das soziale und individuelle Wohl zu fördern.
Selbstbewusstsein und Selbstreflexion spielen eine entscheidende Rolle. Meditations- und Achtsamkeitspraktiken können genutzt werden, jedoch mit dem Ziel, Klarheit und Einsicht in die eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen zu erlangen. Diese Praktiken werden als Mittel gesehen, um den Verstand zu schärfen und die Selbstkontrolle zu verbessern, nicht als Wege, um mystische Erfahrungen oder übernatürliche Zustände zu erreichen.

Aber

das sind alles ganz unterschiedliche Richtungen zu glauben. Und jede zieht in eine andere Richtung. Wenn ich mich auf die eine einlasse, dann entferne ich mich mehr von der anderen. Und wenn ich Gott liebe mit ganzem Herzen, ganzen Willen und ganzen Verstand, dann soll ich das auch noch mit ganzer Kraft tun.
Jetzt versteht Ihr wie es bei mir Klick gemacht hat. Ich dachte bisher ich glaube wie es meinem Stil entspricht und so folge ich Gott und wenn ich mich dann auch noch auf diese meine eigene Weise um meinen Nächsten kümmere, dann ist schon alles gut und ich erfülle das Doppelgebot der Liebe.
Aber das steht da nicht! Da steht nicht, liebe Deinen Nachbarn theoretisch mit ganzem Herzen also sehr tief und Du singe dafür schöne Lieder und hebe die Hände zur Anbetung. Da steht nicht: Wisse, dass ein paar andere in der Gemeinde sich stundenlang in die Bibel vertiefen. Und da steht nicht Vertraue darauf, dass andere Deinem Nächsten schon irgendwie ganz praktisch helfen werden.
Ich dachte lange, dass wir alle zusammen als Gemeinde das Evangelium erfüllen und uns durch unsere Unterschiedlichkeit bereichern. Ich dachte, ich kann mich darauf verlassen, dass andere die Gaben haben, die mir fehlen. Jeder Mensch ist anders und bringt das in seinen Glaubensstil ein. Und wie es einen Weinstock und viele Reben gibt so dachte ich, so ergänzen wir uns alle sorgen dafür, dass niemand hinten herunter fällt.
Und ja. Das tun wir auch so. In der Gemeinde sind wir zusammen mehr als jeder einzelne es sein kann. Wir ergänzen uns und zusammen sind wir Christus ähnlich.
Jetzt aber weiß ich, dass Gott lieben nicht so einfach ist wie ich es dachte. Denn mein bisheriges Verständnis war mehr das der Menschenliebe. Den anderen in der Gemeinde seinen Glauben lassen. Akzeptieren, dass mein Sitznachbar am Sonntag die Predigt ganz anders hört und etwas anderes für sich selbst daraus zieht. Das war einfach und bequem. Ich war bereits ein bisschen stolz auf mich, dass ich so tolerant war mit meinem Nächsten. Und ja ich habe sogar gelernt den andersgläubigen Christen als eine echte Bereicherung für die Gemeinde zu sehen.
Für mich gab es nur eine Nagelprobe. Lebt er auch was er da sagt? Wenn jemand beim Beten die Hände über den Kopf hebt, war es für mich authentisch wenn er andere zur Begrüßung voller Überschwang umarmte. Wenn jemand ständig einen Spruch aus der Bibel auf den Lippen hatte war es für mich authentisch und damit auch Ok, wenn er auch für sich selbst solche Sprüche parat hatte.
Aber Gott möchte mehr von mir, als nur dass ich den Bruder so wie er ist akzeptiere und als Bereicherung ansehe.

Wie möchte Gott, dass ich glaube?

Und wie passt diese Art zu glauben und zu handeln zu den drei anderen Arten zu glauben? Ich kann doch nur sein wie ich bin.
Ich denke der erste Schritt all diese unterschiedlichen Arten des Glaubens unter einen Hut - unter meinen Hut zu bekommen ist, dass ich mich vom Rosinenpicken verabschiede. Bei vielen Angeboten, die es in der Gemeinde gibt sage ich sehr schnell. Das ist ein schönes Angebot für… und dann fällt mir jemand anderes ein. Dann fällt mir jemand ein, der da hingehen soll. Ich selbst bin aber natürlich nicht die Zielgruppe.
Gott möchte, dass ich nicht nur den anderen machen lasse, sondern dass ich mich auf seine Sicht der Dinge einlasse. Mindestens soweit, dass ich ein bisschen davon in mein Leben aufnehme.
Wir machen oft den Fehler, dass wir uns auf A-Level Wachstum konzentrieren und alles danach ausrichten.
A-Level-Wachstum: Dies bezieht sich auf das quantitative Wachstum einer Gemeinde, gemessen anhand von Faktoren wie Mitgliederzahl, Budget, Anzahl der Gottesdienstbesucher und ähnlichen Kennzahlen. Viele Gemeinden legen großen Wert auf A-Level-Wachstum, da es leicht messbar ist und oft als Indikator für den "Erfolg" einer Gemeinde angesehen wird. Und entsprechend macht jeder das was er am Besten kann. Gerade durch Rosinen picken werden wir hier besonders effektiv.
B-Level-Wachstum: ist im Gegensatz dazu qualitativer Natur. Es bezieht sich auf das innere Wachstum der Mitglieder und der Gemeinde als Ganzes. Hierbei geht es um die Vertiefung des Glaubens, die Qualität der Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft und die Umsetzung der christlichen Lehren im täglichen Leben der Mitglieder. B-Level-Wachstum ist schwieriger zu messen als A-Level-Wachstum. Für die langfristige Gesundheit einer Gemeinde ist B-Level Wachstum aber entscheidender.
Es ist viel schöner in einer Gemeinde zu sein, wo man nicht nebeneinander herlebt, sondern sich auch inhaltlich versteht und so miteinander viel tiefer ins Gespräch kommen kann.

Kleiner Glaubensstiltest

Ich möchte jetzt einen kleinen Test mit Euch veranstalten. Bei dem Test gibt es kein Richtig und kein Falsch. Zu jeden dieser drei Arten zu glauben mit dem Herzen, mit dem Wissen und mit dem Verstand werde ich jeweils fünf mögliche Gemeindeveranstaltungen aufzählen. Frage Dich - angenommen Du hättest genug Zeit und Kraft dafür welche Angebote für Dich sind. Vielleicht fragst Du Dich auch im Stillen noch eine zweite Frage. Haben wir diese Art der Veranstaltung in unserer Gemeinde? Und wenn nicht was sagt das über uns aus?
Es geht los:

mit Verstand glauben:

1. Bildungsangebote: Bereitstellung von Kursen, Workshops und Studiengruppen, die tiefere biblische und theologische Kenntnisse vermitteln.
2. Intellektuelle Herausforderung: In Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen komplexe Themen ansprechen, die zum kritischen Denken anregen.
3. Forschungsprojekte: Förderung von Forschungsprojekten oder Diskussionsgruppen, die sich auf ganz spezifische Fragen des Glaubens konzentrieren.
4. Interdisziplinärer Dialog: Einbeziehung von Wissenschaft, Kunst und Kultur, um den Glauben aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
5. Mentoring und Fachberatung: Erfahrene Gemeindemitglieder können als Mentoren für jüngere oder weniger erfahrene Mitglieder fungieren, um deren intellektuelles Wachstum zu fördern.

durch Wissen glauben:

1. Dienstprojekte: Organisation von Gemeinschaftsprojekten, die sowohl der Gemeinde als auch der breiteren Gesellschaft dienen.
2. Fähigkeiten-Training: Workshops oder Kurse, die praktische Fähigkeiten für den Dienst in der Gemeinde oder Mission vermitteln.
3. Leistungsüberprüfung: Regelmäßige Überprüfung und Anpassung von Zielen und Strategien der Gemeindearbeit.
4. Verantwortung und Delegation: Mitglieder ermutigen, Verantwortung für bestimmte Aufgaben oder Projekte zu übernehmen.
5. Erfolgserlebnisse schaffen: Durch kleine, erreichbare Ziele können Mitglieder das Gefühl des Erfolgs und der Effektivität erleben, was zur weiteren Motivation beiträgt.

mit Herz glauben:

1. Kleine Gruppen: Förderung von Kleingruppen oder Hauskreisen, um tiefere Beziehungen und eine engere Gemeinschaft zu ermöglichen.
2. Beziehungsworkshops: Veranstaltungen, die darauf abzielen, soziale Fähigkeiten und Konfliktlösungsstrategien zu vermitteln.
3. Gemeinsame Aktivitäten: Organisation von sozialen Veranstaltungen, die den Gemeinschaftssinn stärken.
4. Seelsorge und Beratung: Bereitstellung von Seelsorge und spiritueller Beratung für Mitglieder, die persönliche Herausforderungen erleben.
5. Gemeinsames Gebet und Anbetung: Regelmäßige Zeiten für gemeinsames Gebet und Anbetung können die spirituelle Verbindung zwischen den Mitgliedern stärken.
Unsere Ressourcen sind immer eine Grenze. Trotzdem möchte ich dazu einladen mit dem Rosinen picken bei den Veranstaltungen in der Zukunft vorsichtiger umzugehen. Ich möchte, dass wir innerlich zusammen zucken, wenn wir zukünftig denken, diese Veranstaltung ist nichts für mich. Ich wünsche mir, dass wir dann ins beten kommen und fragen. Gott? Meinst Du mich? Ich habe dieses Thema bisher links liegen gelassen, ich habe hier und da schlechte Erfahrungen gemacht, ich habe mich bei einem letzten Versuch nicht gut gefühlt. Meinst Du es wäre heute etwas für mich? Gott. Meinst Du es würde meiner Beziehung zu Dir gut tun, wenn ich mich einmal darauf einlasse?
Gott weiß wie wir sind. Er kennt uns und unsere Art zu glauben. Und ich bin gewiss, dass er uns auch genauso wie wir sind bereits schon liebt. Aber Gott hat auch unser qualitatives Wachstum im Glauben vor seinen Augen. Und ich bin mir gewiss, dass Gott Freude daran hätte, wenn wir uns in unserem Glaubensleben breiter aufstellen. So, dass wir den Bruder und die Schwester in unserer Gemeinde, die ganz anders ist nicht nur dulden und vielleicht als Bereicherung empfinden, sondern dass wir mehr und mehr unseren Bruder und unsere Schwester lieben, gerade weil wir eine Ahnung davon bekommen haben wie ganz anders sie Gott lieben können und wie sehr mich diese Andersartigkeit innerlich bereichern kann, je mehr ich davon in mich hinein lasse.
Jesus sagte: »Das wichtigste Gebot ist dieses: ›Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr und sonst keiner. 30 Darum liebt ihn von ganzem Herzen und mit ganzem Willen, mit ganzem Verstand und mit aller Kraft.‹ 31 Das zweite ist: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!‹ Es gibt kein Gebot, das wichtiger ist als diese beiden.«
Amen.
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