Predigt (unbenannt) (3)

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[Guten Morgen liebe Gemeinde. Lieber Phil, liebe Emma: Ich finde ihr habt das richtig gut gemacht. Vielen Dank euch! Was würdet ihr denn sagen, worum dreht sich das Anspiel? Was steht im Zentrum? Ihr könnt mal ruhig für einen Moment nachdenken, was euch vielleicht an dem Anspiel getroffen hat, was bei euch hängen geblieben ist. Pause
Ich finde, dass im Zentrum des Anspiels doch das Thema des Geschenkes steht. Ich habe uns hier mal symbolisch das Bild mitgebracht vom Tiger und vom Bären, der eine oder andere wird’s von euch sicherlich kennen. Es geht um ein Geschenk: Die Frau möchte als Geschenk eine große Feier veranstalten zum Geburtstag ihres Mannes. Und der Mann auf der anderen Seite möchte seiner Frau mit den Blumen ebenfalls ein Geschenk, eine Freude machen. Dennoch, und das kommt ja in dem Stück recht gut zum Ausdruck würde ich meinen ist die Motivation hinter der Gabe eine völlig andere. Nancy, die Frau, besitzt sogar eine Liste, welche alle Geschenke der Freunde und Verwandten beinhaltet, damit sie es ihnen adäquat „heimzahlen“ kann. Ihr Mann dagegen, ganz anders, schenkt ihr in dem Stück die Blumen lediglich deshalb, weil Pause er sie liebt. Nicht um ihr etwas zu beweisen, nicht um sie in seine Schuld hineinzubringen, nein, lediglich deshalb schenkt er ihr die Blumen, weil er sie liebt und weil er Freude daran hat, ihr eine Freude zu machen.
In unserem heutigen Predigttext geht es ebenfalls um ein Geschenk, geht es ebenfalls um eine Gabe. Und ich bin persönlich fest davon überzeugt, dass der Text uns heute Morgen etwas Wichtiges aufzeigt und lehrt. Nicht damit wir danach besser vorbereitet sind für das nächste Weihnachtsfest und wissen, wie man ein gutes Geschenk wählt und verpackt, sondern etwas Wichtiges aufzeigt im Bezug auf unsere Beziehung zu unserm Herrn.
Lasst uns nun, bevor wir auf den Predigttext hören, gemeinsam beten, dass dies heute Morgen geschieht.
[Himmlischer Vater, wir treten vor dich und wir danken dir für diesen Sonntag, den du uns schenkst. Danke Herr, für den Morgen. Danke Herr für die Gemeinschaft, Danke dass Du uns erhältst. Wir wollen Dir auch danken für dich selbst und für dein lebendiges Wort und wir bitten dich Vater, dass du alles Reden und alles Hören heute Morgen segnest. Wir bitten dich darum, dass dein Wort heute nicht spurlos an uns vorüber geht, sondern uns stärkt und verändert. Herr Jesus, wir brauchen dich. Sei du nun unser Lehrer. Amen.]
Unser Predigttext befindet sich in Lukas 21, die Verse 1-4. Jesus befindet sich in Jerusalem in der letzten Woche bevor er gekreuzigt wird. Gerade war er im Tempel und hatte gelehrt. Nun befindet er sich außerhalb des Tempels und dort setzt unser Text ein.
[Ich lese uns den heutigen Predigttext aus Lukas 21:1-4, wenn ihr eine Bibel dabei habt, dürft ihr sie gerne aufschlagen.]
KLICK
1 Als Jesus aufschaute, sah er die Reichen ihre Gaben in den Gotteskasten einwerfen.
2 Und er sah auch eine arme Witwe zwei Lepta einwerfen.
3 Und er sprach: Ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr eingeworfen als alle anderen.
4 Denn die Reichen haben alle aus ihrem Überfluss etwas zu den Gaben gelegt, sie aber hat aus ihrem Mangel alles, was sie zum Leben hatte, hergegeben.
Soweit Gottes Wort.
[Bevor wir uns genauer mit dem Text beschäftigen, möchte ich uns an dieser Stelle noch einmal kurz die Szene vor Augen malen, so wie ich sie mir vorstelle. Manche dieser Sachen stehen dabei nicht explizit im Text, aber sind definitiv im Bereich des Möglichen. Ihr dürft auch gerne eure Augen schließen, oder aber auch geöffnet lassen und euch bildlich mit auf diese kurze Reise begeben.
Jesus ist mit seinen Jüngern in der Nähe des Tempels. Es war ein sehr anstrengender Tag. Geschwitzt und völlig platt setzen sich Jesus und seine Jünger nun gegenüber vom Tempel und schauen umher. Und als sein Blick so um sich schweift sieht Jesus dort gegenüber von sich allerhand reiche Leute: Lange, schicke und teure Gewänder bekleiden sie. Und sie stehen dort in der Schlange vor dem Gotteskasten. Der Gotteskasten war ein trompetenförmiges Gefäß, in welchem die verschiedenen Gelder, wie zum Beispiel die Tempelsteuer oder aber auch der Zehnte eingesammelt wurden. Dort stehen also die Reichen und vielleicht klimpern sie mit dem Geld im schweren Beutel, zelebrieren ihr Geben förmlich, schauen sich nochmal um, ob auch Jedermann hinsieht, und werfen eine große Menge an Geld in den Gotteskasten ein. Jetzt war das ja zu der damaligen Zeit aber nicht wie unser Kollektenbeutel heute. Bei uns heute, wenn er denn rumgeht, ist es ja so, dass da so schön weiches Material drinnen ist, und man hört es nicht, wenn dort schwere Münzen eingeworfen werden. Zu der damaligen Zeit gab es aber keine Geldscheine und auch der Gotteskasten, also der „Kollektenbeutel“ war nicht aus weichem Material. Im Gegenteil: Dadurch, dass er wahrscheinlich aus einer Form des Kupfers, Metall oder Gold war wird es einen großen Klang gegeben haben, als die Reichen ihre Münzen einwarfen. Und logisch, je größer die Menge des eingeworfenen Geldes war, desto größer war auch der erzeugte Klang und folglich auch die erregte Aufmerksamkeit bei den umherstehenden Menschen, umso größer. Nun scheppert es also laut.
Und mitten in diesem Getümmel sieht Jesus eine unscheinbare, arme Witwe. Ihre Kleider sind zerzaust, ihr Rücken gebeugt und mit kleinen, langsamen Schritten nähert sie sich dem Gotteskasten. Ich stelle mir vor, dass sie sich umsieht. Vielleicht ist ihr die Gabe der zwei kleinen Kupfermünzen peinlich und sie möchte nicht, dass es die Reichen mitbekommen. Dennoch, die Witwe fasst ihren Entschluss und wirft die zwei Kupfermünzen ein. Ein leises Geräusch, wenn überhaupt, ertönt.
Und in diesem Moment ruft Jesus seine Jünger zu sich:
Kommt her! Das hier gerade ist eine Unterrichtsstunde. Ich möchte euch hier und jetzt etwas Wichtiges beibringen. Und auf einmal sieht Jesus diese Witwe und die Witwe und die Situation werden zu seinem Predigttext. Und er möchte seinen Jüngern anhand von ihr unbedingt etwas deutlich machen. „Seht ihr diese Witwe da?“ fragt er sie. „Ihre Gabe, war größer als die von allen Reichen. Denn sie gab nicht aus ihrem Überfluss, sondern aus ihrer Armut, gab sie alles, was sie zum Leben brauchte.“
Ich weiß nicht, was ihr euch jetzt so denkt bei diesem Text, ob ihr ihn schon ganz häufig gehört habt, oder nicht. Aber vielleicht denkt ja der eine oder andere bei sich jetzt: „Ach, ja, der Praktikant also. Ist jetzt gerade einmal drei Wochen da, darf zum Abschluss noch predigen und will mir jetzt wahrscheinlich etwas davon erzählen, dass ich wie die Witwe irgendwie all mein Geld für die Gemeinde aufgeben muss…“
Lasst mich das an dieser Stelle bitte explizit sagen: Das ist weder worauf diese Predigt abzielt, noch ist das das was uns diese Bibelstelle zusagt. Es geht um etwas größeres an dieser Stelle.
Ich möchte mit uns heute Morgen eine Frage betrachten, die mich beim Lesen dieser Stelle immer beschäftigt hat. KLICK
Wie kann es sein, dass Jesus sagt, dass die Gabe der Witwe größer war als die der Reichen?
Inwiefern kann Jesus dies denn sagen und meinen? War die Gabe der Witwe denn wirklich größer als die der Pharisäer? War die Gabe der Pharisäer nicht „objektiv betrachtet“ viel größer? Hatte Jesus denn keinen Mathematikunterricht gehabt?
Wie kann es sein, dass 2 Cent Jesus eine solche Freude bereiten können? Ich würde sagen, wir können es heute Morgen mindestens an drei Dingen festmachen. Drei Gründe dafür, wieso die Gabe der Witwe größer war.
KLICK
Die Gabe der Witwe war größer…
1. Wegen ihrer Gesinnung KLICK
2. Wegen ihres Vertrauens KLICK
3. Wegen ihrer Hingabe
Diese drei Dinge mal für heute Morgen. Die wollen wir uns mal anschauen, bevor wir uns dann fragen, was das für uns denn praktisch heißen kann. Also:
KLICK
[1. Wegen ihrer Gesinnung]
Was ist damit gemeint? Naja, ich würde sagen, dass die Witwe augenscheinlich Dinge vom Geben verstanden hat, die die Reichen nicht verstanden haben. Irgendetwas muss an der Art und Weise wie die Witwe die Gabe eingeworfen hat Jesus in großem Maße erfreut haben. Und ich würde meinen, dass das unter anderem an der Gesinnung, also an dem Wesen ihrer Gabe lag. Während die Reichen sich nämlich wahrscheinlich aufspielten, gab die Witwe ihre Gabe im Stillen. Ihr ging es nicht darum, dass sie von den Menschen gesehen wird. Der Kontrast zwischen der Witwe und den Reichen könnte im Grunde genommen größer nicht sein. Während sich die einen im Grunde genommen breit machen, ausbreiten und sich förmlich aufbliesen, wie ein stolzer Pfau, der seine Federn zeigt, macht sich die Witwe eher klein in Anbetracht ihrer Gabe. Das eine ist Stolz, das andere Demut. Die Pharisäer beispielsweise gaben unter anderem deswegen so gerne und so viel, weil sie die Ehre der Leute bekommen wollten, davon berichten uns die Evangelien ja mehrmals. Das war ihr Grund, das war ihre Motivation. Denkt da mal nur zum Beispiel an die Bergpredigt von Jesus und die Stelle in Matthäus 6, da heißt es ja ganz am Anfang des Kapitels, als Jesus spricht:
1 Seht zu, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten tut, um von ihnen gesehen zu werden, sonst könnt ihr keinen Lohn erwarten von eurem Vater im Himmel.
2 Wenn du nun Almosen gibst, so posaune es nicht aus, wie die Heuchler es machen in den Synagogen und auf den Strassen, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.
Auch aber warnt Jesus seine Jünger unmittelbar vor der Geschichte der Witwe. Wenn ihr eine Bibel dabeihabt, schaut mal ans Ende von Kapitel 20. Unmittelbar vor der Geschichte der Witwe heißt es da:
45 „Und Jesus wandte sich seinen Jüngern zu und sagte vor den Ohren der Menge zu ihnen:
46 »Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie lieben es, in wehenden Gewändern über die Marktplätze zu flanieren und die Ehrenbezeugungen der Leute entgegenzunehmen. Und sie beanspruchen, in den Synagogen und bei Festen auf den Ehrenplätzen zu sitzen!
47 Doch gleichzeitig betrügen sie Witwen schamlos um ihren Besitz, und um zu verbergen, wie sie wirklich sind, sprechen sie in der Öffentlichkeit lange Gebete. Deshalb wird ihre Strafe umso härter ausfallen.«
Die Reichen, hatten ihren Lohn für die Gabe bereits empfangen. Die Witwe aber gab im Stillen, im Verborgenen, im Wissen, dass ihr himmlischer Vater sie sieht.
Also, der erste Grund dafür wieso die Gabe der Witwe größer war, würde ich mal meinen, war das Wesen, die Gesinnung der Gabe. Sie war keine selbstsüchtige Gabe, sie suchte nicht das ihre. Sie war vielmehr eine selbstlose Gabe aus Liebe, so klein sie auch war.
Das bringt uns zu unserem zweiten Punkt. Die Gabe der Witwe war größer… Klick
[2. Wegen ihres Vertrauens]
Ich weiß nicht, ob euch das aufgefallen ist, aber die Witwe gibt ihren ganzen Besitz her. Wow. Dies kostete sie wohl nicht nur Mut, sondern auch vor allem Vertrauen. So ist es doch immer, wenn wir etwas hergeben, was wir selbst gut gebrauchen hätten können. Im griechischen Urtext heißt es, dass die Witwe ihren „bios“ gab. Das Wort bios, ist ganz interessant davon haben wir heute unser Wort Biologie. Von bios und logos. Bios meint sowohl das irdische Leben, bzw. das Leben allgemein, oder in diesem Sinne hier, ihren ganzen Lebensunterhalt. Die Witwe gab was sie an diesem Tag zum Leben gebraucht hätte.
Die Witwe drückt in und durch ihre Gabe ihre Ergebenheit gegenüber Gott aus. Und dadurch, dass sie ihren „bios“ gibt, ihren täglichen Lebensunterhalt wird deutlich, dass sie ihrem himmlischen Vater vertraut. Nicht auf sich selbst vertraut sie oder auf das wassie hat, sondern vielmehr auf den, der sie hat. Auf den der für sie versorgt, auf ihren himmlischen Vater.
In einem Kommentar zu diesem Text heißt es: „An der Witwe zeigt sich: „Wer unbedingt vertraut, lebt nicht aus dem, was er besitzt oder sich selber geben und beschaffen kann, sondern erhofft sein Leben von außerhalb […] auch wenn sie sich so in den Bereich des Unverfügbaren wagt, in dem es keine Gewissheit gibt, ob das Erhoffte Erfüllung findet.“
Allgemein denke ich, kann diese Stelle uns ein Bild dafür sein, was es bedeutet im Glauben zu leben. Zu wissen, dass wir mit leeren Händen kommen, nicht mit vollen Händen. Mir ist das jetzt immer mal wieder auch begegnet, dass ich von Leuten gehört habe, die dann sagen, dass sie ja eigentlich auch ein guter Mensch sind und ein gutes Leben führen und auch so in den Himmel kommen, ohne dass sie an Jesus Christus glauben. Aber das ist leider nicht wahr. Was wir bringen, ist nicht genug, das muss ich so deutlich sagen. Geistlich gesehen haben wir nicht alles, sondern vielmehr erhoffen wir alles, wir sollen alles empfangen und erwarten. Mehr als alles was ich Gott bringen kann, möchte ich ihn brauchen. Ich möchte Gott brauchen. Und natürlich ist es einfacher, vielleicht auch gerade für uns Männer, dass wir immer selbst Dinge tun wollen und verrichten wollen. Und das hat auch seinen Platz. Aber die Währung des Himmels ist nicht wie viel wir tun und geben können, sondern besteht darin, wie sehr wir uns bewusst sind, dass wir ihn brauchen und ihn ans Werk lassen.
Weil Jesus gerade in den Schwachen stark ist, ist der Reiche bei ihm arm und der Arme bei ihm reich.
Die Gabe der Witwe ist also eine Gabe, die Vertrauen in Gott ausdrückt. Sie bringt das Wenige was sie hat zu Gott und vertraut darauf, dass Gott für sie sorgt. Es ist eine Gabe, die alle Leute drumherum fragen lässt: „Wow, was muss die für einen großen Gott haben?“
Und das bringt uns abschließend zu einem Letzten: Die Gabe der Witwe war größer… KLICK
[3. Wegen ihrer Hingabe]
Drittens und vielleicht ist dies am deutlichsten, ist die Gabe der Witwe besonders wegen der Hingabe, die sie fordert. Es ist nicht die Größe der Leistung, die Menge des Geldes, die sie so groß macht, sondern das Maß an Willigkeit, mit welcher die Witwe sie hineingibt.
Wisst ihr, ich glaube die Gabe der Witwe bestand eigentlich gar nicht in ihrem Geld. Das Geld war nicht das, was Gott freute. Das Geld war auch offensichtlich nicht der Grund, wieso Jesus sagt, dass die Gabe größer war. Die eigentliche Gabe, die eigentliche Hingabe in dieser Szene ist die Witwe selbst. Ihr Leben. Ihr Vertrauen. Und sie gab es gerne.
Die zwei Kupfermünzen sind lediglich ein Ausdruck davon. Viel größer als die Summe, die sie für Gott gab, war ihr Herz für Gott. Und das zeigt sich hier.
Mir ist aber wichtig, dass wir an dieser Stelle verstehen, dass Jesus seinen Jüngern und auch uns nicht befiehlt, das gleiche wie die Witwe zu tun. Es war sein Weg mit ihr. Aber ich glaube es erinnert uns daran, dass auch unser Tun-für-ihn eingebettet sein muss in unser Sein-mit-ihm.
[Was heißt das nun alles für uns? „Das ist ja ein verstörend hoher Anspruch“ denkt sich vielleicht der ein oder andere von euch. Und ihr habt recht ein Stück weit. Auch ich finde diese Stelle sehr herausfordernd und mir stellt sich die Frage „Wie können wir denn jemals so geben, wie diese Witwe? Selbstlos, voll Vertrauen und Hingabe?]
Und ich würde sagen, und das ist nochmal wichtig an dieser Stelle. Schenkt mir nochmal euer Gehör. Hier liegt der Schlüssel dieser Predigt.
Wenn wir geben wollen wie die Witwe, müssen wir darauf schauen, wie Jesus für uns gegeben hat. Wenn wir darüber reden, dass Jesus die Gabe der Witwe deswegen erhöht, weil sie selbstlos war, weil sie Vertrauen ausgedrückt hat, weil sie sich selbst ein Stück weit in ihrer Gabe hingegeben hat, dann macht Jesus dies doch gerade deswegen, weil es ein Bild ist, von dem wie er sich für uns hingab.
(Emotionaler Höhepunkt!)
Niemand hat höhere Opferbereitschaft, und Selbstlosigkeit und Vertrauen und Liebe bewiesen als Jesus für uns am Kreuz. (Laut staunen!) Er hing für dich dort. Der Herr der Welt wurde für dich klein, wurde für dich arm und trug deine Schuld und Scham.
Sind nicht gerade die schönsten Geschenke, die wir bekommen können die Geschenke bei welchen wir wissen, dass es Leute etwas gekostet hat. Nicht zwingend finanzielle Mittel, sondern Zeit, Liebe, Kreativität, Mühe. Ist nicht dies auch der Grund, warum wir uns über einen Brief mehr freuen als über eine WhatsApp Nachricht? Dass wir uns über einen geplanten Ausflug mehr freuen als über einen Amazon Gutschein…? Der Fakt, dass jemand an uns denkt, dass jemand uns schreibt, ja, mit echter Tinte sogar. Dass er den Briefumschlag besorgt hat, die Briefmarke, ihn bei der Post abgegeben hat. Ist es nicht wunderbar ein Geschenk voller Hingabe zu empfangen, ein Geschenk, bei dem der Inhalt eigentlich egal ist, weil das Geschenk selbst förmlich zu uns ruft: „Du bist mir wichtig. Ich liebe dich!“ Wenn das bei unseren Weihnachtsgeschenken schon so ist, um wie viel mehr kann uns das Geschenk bewegen, dass der lebendige Sohn aus lauter Liebe zu dir den Weg ans Kreuz gegangen ist, dich reingewaschen hat von aller Schuld und allem Scham, dass er auferstanden ist und Wohnung in dir nimmt, dich umgestaltet zur Herrlichkeit Gottes hin, dass er ein Werk in dir angefangen hat aus lauter Gnade und versprochen hat es zu vollenden, dass er dich bis nach Hause begleiten wird, bis du bei ihm angekommen bist, wo du hingehörst. Liebe Gemeinde, wie groß ist die Liebe Gottes für uns! Wie groß ist sein Geschenk!
Wo sonst finden wir eine solche Liebe? Jemand der alles hat und alles gibt für die die nichts haben und nichts verdienen.
Wenn wir irgendwo in der Weltgeschichte sehen können, was es heißt zu geben, was es heißt zu schenken dann ist das am Kreuz von Golgatha. Wo Jesus selbst sich ganz und gar für uns hingegeben hat. Und es ist nur dort, wo wir dies verstehen und unseren Blick darauf richten, dass wir selbst fähig werden zu geben. Wo unser Herz weich geworden ist, weil wir verstehen, wie sehr uns Jesus geliebt hat. Dort wo wir verstehen, wie selbstlos Jesus sich für uns hingegeben hat, wollen wir uns langsam, mehr und mehr auch anderen hingeben, weil wir wissen, dass es Jesus widerspiegelt. Und wo wir erkennen wie sehr er sich für uns aufgeopfert hat werden wir auch bereit uns aufzuopfern. Am Ende des Tages ist es die Kraft der Liebe, die uns transformiert. Die Erkenntnis dessen, wie sehr uns Gott geliebt hat. Und wenn wir sie richtig verstehen, dann lässt uns das nicht so, wie wir sind, das verändert uns.
Die Geschichte der Witwe zeigt uns, dass ihr Geschenk größer war, weil es in seinem Wesen voller Liebe, Leidenschaft und Hingabe war. Und wir werden fähig mehr und mehr so zu geben, indem wir unseren Blick richten auf Jesus Christus und sein Geschenk für uns. Ich glaube Jesus freut sich gar nicht so sehr über Geld als Opfer, sondern vielmehr über uns selbst. Dass wir uns ihm hingeben. Und das nicht aus Furcht und Angst oder Druck, sondern aus Liebe und Dankbarkeit. Das verändert alles. Seht ihr, liebe Freunde, Religion sagt: „Tue die richtigen Sachen, halte die Gebote, gebe dein Geld und dann bist du von Gott geliebt.“ Das Evangelium, die gute Nachrichtvon Jesus Christus sagt uns: „Du bist geliebt und angenommen bei Gott. Deshalb darfst du aus Liebe und Dankbarkeit heraus geben“ Ganz genau wie der Mann, am Ende des Anspiels. Nicht aus Zwang und Furcht, sondern aus Liebe.
„Wär auch noch das ganze Erdreich mein, es wäre noch zu wenig. Brächt ich’s dir dar. So überwältigend, so groß ist deine Liebe, dass ganz sie fordert mich mit Leib und Seele.“ Amen!
Überleitung zum Lied. Lasst uns auf das Gehörte antworten mit einem schönen Lied der Hingabe.
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