Predigt (unbenannt) (4)
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Transcript
„Wow! Ist das etwa für mich?“
Ich weiß nicht woran Ihr bei diesem Satz denken müsst. Ich jedenfalls aber denke da an ein Fest. Weihnachten mit der Familie. An den bunten Tannenbaum, an Lichter, an Essen. An die Bescherung. An die Geschenke. An die Freude eines Kindes, welches die Augen weit geöffnet hat, seine Eltern anschaut mit dem großen Paket in den Armen, welches beinahe so schwer ist wie das Kind selbst.
„Ist das etwa für mich?“ fragt es nochmals ungläubig.
Liebe Gemeinde, ich glaube wir lieben es alle Geschenke zu erhalten, oder? Sei es im großen Rahmen oder sei im kleinen Rahmen. Sei es an Weihnachten oder sei es inmitten des Alltags. Wir lieben es, wenn sich jemand die Zeit genommen hat, an uns denkt und uns eine Freude machen möchte. Ich möchte Dir zu Beginn heute Morgen eine persönliche Frage stellen, über welche du nachdenken darfst:
Was war das schönste Geschenk, welches du bislang bekommen hast?
[Pause von 5-10 Sekunden]
Und wenn dir da spontan nichts einfällt, ist das völlig okay. Aber wenn dir da was eingefallen ist, möchte ich dir noch eine weitere Frage stellen.
Was hat das Geschenk so schön gemacht?
[Pause von 5-10 Sekunden]
In unserem heutigen Predigttext geht es ebenfalls um ein Geschenk, geht es ebenfalls um eine Gabe. Und ich bin persönlich fest davon überzeugt, dass der Text uns heute Morgen etwas Wichtiges aufzeigt und lehrt. Nicht lehrt er uns etwas, damit wir danach besser vorbereitet sind für das nächste Weihnachtsfest und wissen, wie man ein gutes Geschenk wählt und verpackt, sondern dass er uns etwas Wichtiges aufzeigt in Bezug auf unsere Beziehung zu Gott, unserem Vater.
Lasst uns noch, bevor wir auf den Predigttext hören, gemeinsam beten, dass dies heute Morgen geschieht.
[Gebet. Bspw: Himmlischer Vater, wir treten vor dich und wir danken dir für diesen Sonntag, den du uns schenkst. Wir danken dir für den Morgen. Wir danken dir für die Gemeinschaft, Danke Herr, dass Du uns erhältst. Wir wollen Dir auch danken für dich selbst und für dein lebendiges Wort und wir bitten dich Vater, dass du alles Reden und alles Hören heute Morgen segnest. Wir bitten dich darum, dass dein Wort heute nicht spurlos an uns vorüber geht, sondern uns trifft, uns stärkt und verändert. Herr Jesus, wir brauchen dich und bitten dich, dass du heute Morgen unser Lehrer wärst. Amen.]
Unser Predigttext befindet sich in Lukas 21, die Verse 1-4. Ihr dürft eure Bibeln aufschlagen, insofern ihr eine dabeihabt. Ansonsten befindet sich der Text auch vorne an der Leinwand.
Noch eine kleine Randbemerkung zum Kontext, bevor wir den Text gemeinsam lesen: Jesus befindet sich in Jerusalem in der letzten Woche bevor er gekreuzigt wird. Gerade war er im Tempel und hatte gelehrt. Nun befindet er sich außerhalb des Tempels und dort, an dieser Stelle, setzt unser Text ein.
Ich lese uns den heutigen Predigttext aus Lukas 21:1-4:
1 Als Jesus aufschaute, sah er die Reichen ihre Gaben in den Gotteskasten einwerfen.
2 Und er sah auch eine arme Witwe zwei Kupfermünzen einwerfen.
3 Und er sprach: Ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr eingeworfen als alle anderen.
4 Denn die Reichen haben alle aus ihrem Überfluss etwas zu den Gaben gelegt, sie aber hat aus ihrem Mangel alles, was sie zum Leben hatte, hergegeben.
Soweit Gottes Wort.
Bevor wir uns genauer mit dem Text beschäftigen, möchte ich uns an dieser Stelle noch einmal kurz die Szene vor Augen malen, so wie ich sie mir vorstelle. Manche dieser Sachen stehen dabei nicht explizit im Text, aber sind definitiv im Bereich des Möglichen. Ihr dürft auch gerne eure Augen schließen, oder aber auch geöffnet lassen und euch bildlich mit auf diese kurze „Reise nach Jerusalem“ begeben.
Jesus ist mit seinen Jüngern in der Nähe des Tempels. Es war ein sehr anstrengender Tag. Geschwitzt und völlig platt setzen sich Jesus und seine Jünger nun gegenüber vom Tempel und schauen umher. Und als sein Blick so um sich schweift sieht Jesus dort gegenüber von sich allerhand reiche Leute: Lange, schicke und teure Gewänder bekleiden sie. Und sie stehen dort in der Schlange vor der Kollektenabgabe. Dort stehen also die Reichen und vielleicht klimpern sie mit dem Geld im schweren Beutel, zelebrieren ihr Geben förmlich, schauen sich nochmal um, ob auch Jedermann hinsieht, und werfen eine große Menge an Geld in den Gotteskasten ein. Kling, Klang. Laut scheppert es. Alle Menschen schauen umher, schauen wer so viel Geld gegeben hat.
Und mitten in diesem Getümmel sieht Jesus eine unscheinbare, arme Witwe. Ihre Kleider sind zerzaust, ihr Rücken gebeugt und mit kleinen, langsamen Schritten nähert sie sich dem Gotteskasten. Ich stelle mir vor, dass sie sich umsieht. Vielleicht ist ihr die Gabe der zwei kleinen Kupfermünzen peinlich und sie möchte nicht, dass es die Reichen mitbekommen. Dennoch, die Witwe fasst ihren Entschluss und wirft die zwei Kupfermünzen ein. Ein leises Geräusch, wenn überhaupt, ertönt.
Und in diesem Moment ruft Jesus seine Jünger zu sich:
„Kommt her! Das hier gerade ist eine Unterrichtsstunde. Ich möchte euch hier und jetzt etwas Wichtiges beibringen.“ Und Jesus sieht diese Witwe und die Witwe und die Situation werden zu seinem Predigttext. Und er möchte seinen Jüngern anhand von ihr unbedingt etwas deutlich machen. „Seht ihr diese Witwe da?“ fragt er sie. „Ihre Gabe, war größer als die von allen Reichen. Denn sie gab nicht aus ihrem Überfluss, sondern aus ihrer Armut, gab sie alles, was sie zum Leben brauchte.“
[Pause von 3 Sekunden]
Ich weiß nicht, was ihr euch jetzt so denkt bei diesem Text, ob ihr ihn schon ganz häufig gehört habt, oder nicht. Aber vielleicht denkt ja der eine oder andere bei sich jetzt: „Ach, ja, der Hümmerich also. Ist jetzt gerade einmal zarte 21 Jahre alt, darf hier bei uns predigen und will mir jetzt wahrscheinlich etwas davon erzählen, dass ich wie die Witwe irgendwie all mein Geld zwingend für die Gemeinde aufgeben muss…“
Lasst mich das an dieser Stelle bitte explizit sagen: Das ist weder worauf diese Predigt abzielt noch ist es was uns diese Bibelstelle zusagt. Es geht um etwas größeres an dieser Stelle.
Ich möchte mit uns heute Morgen eine Frage betrachten, die mich beim Lesen dieser Stelle immer beschäftigt hat.
Wie kann es sein, dass Jesus sagt, dass die Gabe der Witwe größer war als die der Reichen?
Inwiefern kann Jesus dies sagen und meinen? War die Gabe der Witwe denn wirklich größer als die der Pharisäer? War die Gabe der Pharisäer nicht „objektiv betrachtet“ viel größer? Hatte Jesus keinen Mathematikunterricht gehabt?
Wie kann es sein, dass 2 Cent Jesus eine solche Freude bereiten können? Ich würde sagen, wir können es heute Morgen mindestens an drei Dingen festmachen. Drei Gründe dafür, wieso die Gabe der Witwe größer war.
Die Gabe der Witwe war größer…
1. Wegen ihrer Gesinnung
2. Wegen ihres Vertrauens
3. Wegen ihrer Hingabe
Diese drei Dinge mal für heute Morgen. Die wollen wir uns mal anschauen, bevor wir uns dann fragen, was das für uns heute Morgen praktisch heißen kann. Also:
Die Gabe der Witwe war größer…
1. Wegen ihrer Gesinnung
Was ist damit gemeint? Naja, ich würde sagen, dass die Witwe augenscheinlich Dinge vom Geben verstanden hat, die die Reichen nicht verstanden haben. Irgendetwas muss an der Art und Weise wie die Witwe die Gabe eingeworfen hat Jesus in großem Maße erfreut haben. Und ich würde meinen, dass das unter anderem an der Gesinnung, also an dem Wesen ihrer Gabe lag. Während die Reichen sich nämlich wahrscheinlich aufspielten, gab die Witwe ihre Gabe im Stillen. Ihr ging es nicht darum, dass sie von den Menschen gesehen wird. Der Kontrast zwischen der Witwe und den Reichen könnte im Grunde genommen größer nicht sein. Während sich die einen im Grunde genommen breit machen, ausbreiten und sich förmlich aufbliesen, wie ein stolzer Pfau, der seine Federn zeigt, macht sich die Witwe eher klein in Anbetracht ihrer Gabe. Das eine ist Stolz, das andere Demut. Die Pharisäer beispielsweise gaben unter anderem deswegen so gerne und so viel, weil sie die Ehre der Leute bekommen wollten, davon berichten uns die Evangelien ja mehrmals. Das war ihr Grund, das war ihre Motivation. Denkt da mal nur zum Beispiel an die Bergpredigt von Jesus und die Stelle in Matthäus 6, da heißt es ja ganz am Anfang des Kapitels, als Jesus spricht:
1 Seht zu, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht vor den Leuten tut, um von ihnen gesehen zu werden, sonst könnt ihr keinen Lohn erwarten von eurem Vater im Himmel.
2 Wenn du nun Almosen gibst, so posaune es nicht aus, wie die Heuchler es machen in den Synagogen und auf den Strassen, um von den Leuten gepriesen zu werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen.
Auch aber warnt Jesus seine Jünger unmittelbar vor der Geschichte der Witwe. Wenn ihr eine Bibel dabeihabt, schaut mal ans Ende von Kapitel 20. Unmittelbar vor der Geschichte der Witwe heißt es da:
45 „Und Jesus wandte sich seinen Jüngern zu und sagte vor den Ohren der Menge zu ihnen:
46 »Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie lieben es, in wehenden Gewändern über die Marktplätze zu flanieren und die Ehrenbezeugungen der Leute entgegenzunehmen. Und sie beanspruchen, in den Synagogen und bei Festen auf den Ehrenplätzen zu sitzen!
47 Doch gleichzeitig betrügen sie Witwen schamlos um ihren Besitz, und um zu verbergen, wie sie wirklich sind, sprechen sie in der Öffentlichkeit lange Gebete. Deshalb wird ihre Strafe umso härter ausfallen.«
Die Reichen, hatten ihren Lohn für die Gabe bereits empfangen. Sie wollten die Ehre der Menschen mehr als die Ehre bei Gott. Die Witwe hingegen gab im Stillen, im Verborgenen, im Wissen, dass ihr himmlischer Vater sie sieht.
Also, der erste Grund dafür wieso die Gabe der Witwe größer war, würde ich mal meinen liegt im Wesen, in der Gesinnung der Gabe. Sie war keine selbstsüchtige Gabe, sie suchte nicht das ihre. Sie war vielmehr eine selbstlose Gabe aus Liebe, so klein sie auch gewesen sein mag.
Das bringt uns zu unserem zweiten Punkt. Die Gabe der Witwe war größer…
2. Wegen ihres Vertrauens
Ich weiß nicht, ob euch das aufgefallen ist, aber die Witwe gibt ihren ganzen Besitz her. Wow. Dies kostete sie wohl nicht nur Mut, sondern auch vor allem Vertrauen. So ist es doch immer, wenn wir etwas hergeben, was wir selbst gut gebrauchen hätten können.
Indem die Witwe ihren täglichen Lebensunterhalt gibt, drückt sie in und durch ihre Gabe ihre Ergebenheit gegenüber Gott aus. Es wird deutlich, dass sie ihrem himmlischen Vater vertraut.
Nicht auf sich selbst vertraut sie oder auf das, was sie hat, sondern vielmehr auf den, der sie hat. Auf den der für sie versorgt, auf ihren himmlischen Vater. Sie vertraut nicht auf das, was sie in ihren Händen hält, sondern auf den, der sie in seinen Händen hält.
[Diese zwei Sätze nochmals wiederholen, allerdings anderes betont.]
Und das macht allen Unterschied. Und die Witwe zeigt uns heute Morgen erneut etwas, davon dass die Rechnung Jesu anders funktioniert als unsere. Dass er andere Maßstäbe an den Tag setzt, dass bei ihm die Dinge auf den Kopf gestellt sind.
Denn weil Jesus gerade in den Schwachen stark ist, ist der Reiche bei ihm arm und der Arme bei ihm reich.
Die Gabe der Witwe ist also eine Gabe, die Vertrauen in Gott ausdrückt. Sie bringt das Wenige was sie hat zu Gott und vertraut darauf, dass er für sie sorgt. Es ist eine Gabe, die alle Leute drumherum fragen lässt: „Wow, was muss die für einen großen Gott haben?“
Und das bringt uns abschließend zu einem Letzten: Die Gabe der Witwe war größer…
[3. Wegen ihrer Hingabe]
Drittens und vielleicht ist dies am deutlichsten, ist die Gabe der Witwe besonders wegen der Hingabe, die sie fordert. Es ist nicht die Größe der Leistung, die Menge des Geldes, die sie so groß macht, sondern das Maß an Willigkeit, mit welcher die Witwe sie hineingibt.
Wisst ihr, ich glaube die Gabe der Witwe bestand eigentlich gar nicht in ihrem Geld. Das Geld war nicht das, was Gott freute. Das Geld war auch offensichtlich nicht der Grund, wieso Jesus sagt, dass die Gabe größer war. Die eigentliche Gabe, die eigentliche Hingabe in dieser Szene ist die Witwe selbst. Ihr Leben. Ihr Vertrauen. Und sie gab es gerne.
Die zwei Kupfermünzen sind lediglich ein Ausdruck davon. Viel größer als die Summe, die sie für Gott gab, war ihr Herz für Gott. Und das zeigt sich hier.
Die Summe der Gabe war zwar im Münzwert klein, aber in der Liebe und Hingabe groß.
[Pause von 5 Sekunden]
Was heißt das nun alles für uns?
„Das ist ja ein wirklich hoher Anspruch“ denkt sich vielleicht der ein oder andere von euch. Und ihr habt recht ein Stück weit. Auch ich finde diese Stelle sehr herausfordernd und mir stellt sich die Frage „Wie können wir denn jemals so geben, wie diese Witwe? Selbstlos, voll Vertrauen und Hingabe?“
Und wenn du hier heute Morgen sitzt und das Christsein sich für dich immer genau so angefühlt hat, dass du Dinge tun musst, Gebote befolgen musst, das Richtige tun musst, Geld geben musst. Wenn es sich für dich immer wie eine Last angefühlt hat, dann ist dieser Teil ganz besonders für dich.
Wisst ihr, liebe Gemeinde, wenn wir geben wollen wie die Witwe, dann müssen wir darauf schauen, wie Jesus für uns gegeben hat.
Wenn wir darüber reden, dass Jesus die Gabe der Witwe deswegen erhöht, weil sie selbstlos war, weil sie Vertrauen ausgedrückt hat, weil sie sich selbst ein Stück weit in ihrer Gabe hingegeben hat, dann macht Jesus dies doch gerade deswegen, weil es ein Bild ist, von dem wie er sich für uns hingab.
(Emotionaler Höhepunkt!)
Niemand hat höhere Opferbereitschaft, und Selbstlosigkeit und Vertrauen und Liebe bewiesen als Jesus für uns am Kreuz. (Laut staunen!) Wissen wir das? Steht uns das noch vor Augen? Er hing für dich dort. Der Herr der Welt wurde für dich klein, er wurde für dich arm und trug deine Schuld und Scham.
Und damit zurück zu unserer Ausgangsfrage: „Was hat dein schönstes Geschenk so schön gemacht?“
Ihr Lieben, sind nicht gerade die schönsten Geschenke die Geschenke, bei welchen wir wissen, dass es Leute etwas gekostet hat. Nicht zwingend finanzielle Mittel, sondern vielmehr Zeit, Liebe, Kreativität, Mühe. Ist nicht dies auch der Grund, warum wir uns über einen Brief mehr freuen als über eine WhatsApp Nachricht? Dass wir uns über einen geplanten Ausflug mehr freuen als über einen Amazon Gutschein? Der Fakt, dass jemand an uns denkt, dass jemand uns schreibt, ja, mit echter Tinte sogar. Dass er den Briefumschlag besorgt hat, die Briefmarke, ihn bei der Post abgegeben hat. Ist es nicht wunderbar ein Geschenk voller Hingabe zu empfangen, ein Geschenk, bei dem der Inhalt eigentlich egal ist, weil das Geschenk selbst förmlich zu uns ruft: „Du bist mir wichtig. Ich liebe dich!“Wenn das bei unseren Weihnachtsgeschenken schon so ist, um wie viel mehr kann uns das Geschenk bewegen, dass der lebendige Sohn aus lauter Liebe zu dir den Weg ans Kreuz gegangen ist, dich reingewaschen hat von aller Schuld und allem Scham, dass er auferstanden ist und Wohnung in dir nimmt, dich umgestaltet zur Herrlichkeit Gottes hin, dass er ein Werk in dir angefangen hat aus lauter Gnade und versprochen hat es zu vollenden, dass er dich bis nach Hause begleiten wird, bis du bei ihm angekommen bist, wo du hingehörst.
Liebe Gemeinde, wie groß ist die Liebe Gottes für uns! Wie groß ist sein Geschenk!
Wo sonst finden wir eine solche Liebe? Jemand der alles hat und alles gibt für die die nichts haben und nichts verdienen.
Wenn wir an diesem Morgen irgendwo in der Weltgeschichte sehen können, was es heißt zu geben, was es heißt zu schenken dann ist das am Kreuz von Golgatha. Wo Jesus selbst sich ganz und gar für uns hingegeben hat. Und es ist nur dort, wo wir dies verstehen und unseren Blick darauf richten, dass wir selbst fähig werden zu geben. Wo unser Herz weich geworden ist, weil wir verstehen, wie sehr uns Jesus geliebt hat. Dort wo wir verstehen, wie selbstlos Jesus sich für uns hingegeben hat, wollen wir uns langsam, mehr und mehr auch anderen hingeben, weil wir wissen, dass es Jesus widerspiegelt. Und wo wir erkennen wie sehr er sich für uns aufgeopfert hat werden wir auch bereit uns aufzuopfern.
Am Ende des Tages ist es die Kraft der Liebe, die uns transformiert.Die Erkenntnis dessen, wie sehr uns Gott geliebt hat. Und wenn wir sie richtig verstehen, dann lässt uns das nicht so, wie wir sind, das verändert uns.
Die Geschichte der Witwe zeigt uns also abschließend, dass ihr Geschenk größer war, weil es in seinem Wesen voller Liebe, Leidenschaft und Hingabe war. Und wir werden fähig mehr und mehr so zu geben, indem wir unseren Blick richten auf Jesus Christus und sein Geschenk für uns. Ich glaube Jesus freut sich gar nicht so sehr über Geld als Opfer, sondern vielmehr über uns selbst. Dass wir uns ihm hingeben. Und das nicht aus Furcht und Angst oder Druck, sondern aus Liebe und Dankbarkeit. Das verändert alles. Seht ihr, liebe Freunde, Religion sagt uns: „Tue die richtigen Sachen, halte die Gebote, gebe dein Geld und dann bist du von Gott geliebt.“ Das Evangelium, die gute Nachricht von Jesus Christus sagt uns: „Du bist geliebt und angenommen bei Gott. Deshalb darfst du aus Liebe und Dankbarkeit heraus zurückgeben“ Die Motivation, die Gesinnung macht allen Unterschied der Welt. Denn am Ende des Tages ist es die Kraft der Liebe, die uns transformiert. Amen.
Lasst uns nun als Antwort auf Gottes Wort gemeinsam ein Lied singen: „Ein Leben gegeben“.