Gottes Gebote lassen uns in Freiheit leben!

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Transcript

Gottes Gebote lassen uns in Freiheit leben!

Lied: Mutig komm ich vor deinen Thron

Begrüßung

Herzlich Willkommen zu unserem Gott-Impuls-Gottesdienst.
Wie frei sind wir? Leben wir nicht immer in irgendwelchen Zwängen? Da gibt es die, die wir uns selbst auferlegen, aber auch die, die wir auferlegt, bekommen. Von den Menschen neben uns, von der Familie, von Freunden, von der Arbeit, von der Gesellschaft von den Medien und sogar von ganz und gar Unbekannten. Natürlich dürfen wir den Staat nicht vergessen, mit seinen Gesetzen und Verordnungen.
Vieles davon ist gut und richtig und reguliert unser menschliches Zusammenleben. Aber wir kennen auch, dass es eine Überregulierung gibt und dass es auch Zwänge gibt, die uns wirklich unfrei machen. Dabei wollen wir doch alle in Freiheit leben und das verbrieft uns sogar die Charta der Europäischen Menschenrecht der Europäischen Union in Artikel 6: Jeder Mensch hat das Recht auf Freiheit und Sicherheit. Es wird dann aber auch etwas eingeschränkt.
Aber wie ist das bei Gott, da gibt es doch auch Gebote und Gesetze, die unsere Freiheiten einschränken? Darüber wollen wir heute in diesem GottImpuls-Gottesdienst nachdenken.
Ich freue mich, dass sie zu unserem GottImpuls-Gottesdienst heute eingeschaltet haben und zuschauen.
Franziska und Reinhard Hauke sind auch heute wieder die musikalischen Wegbegleiter in diesem Gottesdienst. Und unser Steuermann im Hintergrund ist, wie immer, Maik Langer, der für das Technische zuständig ist.
Lasst uns beten:

Gebet

Herr, unser Gott, wir danken dir für diesen GottImpuls-Gottesdienst und dass wir ihn hier über die Medien feiern können.
Wir sehnen und suchen immer die große Freiheit in unserem Leben und meinen deine Gesetze und Gebote engen uns ein. Lass uns erkennen, dass sie uns eine Lebenshilfe sein wollen, um den Weg des Glaubens mit Dir zu gehen und um miteinander leben zu können.
Segne diesen Gottesdienst. Das bitten wir im Namen Jesu. Amen.

Lied: Großer Gott

Predigt

Wer von uns träumt nicht mit Reinhard May „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen, und dann würde das, was groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein.“?
Und dann spüren wir in unserem eigenen Leben, wie wir doch eingebunden sind in Normen und Richtlinien, in Gesetze und Verordnungen, in Kultur und Gesellschaft, in Beruf und Arbeit, in Traditionen und Ethos. Eingebunden, manchmal sogar richtig gefesselt. Und wir kommen nicht los. Wir empfinden das Ganze als Last und Belastung. Und wie ist das mit dem Christentum und mit dem christlichen Glauben?
Als man den kleine Lars fragte, was Christentum sei, antwortete er: “Christentum ist etwas, was man nicht darf!”
Das ist die Vorstellung, die viele Menschen über den christlichen Glauben haben. Und wenn man sie fragt: Wie sie zu dieser Vorstellung kommen, sprechen sie von den 10 Geboten: “Dort heißt es doch immer: Du sollst nicht!”
Nun ich möchte jetzt am Anfang der Predigt einmal diese Vorstellung der Leute etwas bestärken und diese Gebote einmal nach dem 2. Mosebuch, Kapitel 20 vorlesen:
Exodus 20,1–17 BB
1 Gott sprach alle diese Worte: 2 »Ich bin der Herr, dein Gott! Ich habe dich aus dem Land Ägypten herausgeführt – aus dem Leben in der Sklaverei. 3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben! 4 Du sollst dir kein Bild von Gott machen! Nichts, was im Himmel und auf der Erde ist und im Wasser unter der Erde, kann ihn darstellen. 5 Du sollst keine anderen Götter anbeten und verehren! Denn ich bin der Herr, dein Gott. Ich bin ein eifersüchtiger Gott: Die mir untreu werden, lasse ich nicht davonkommen. Wenn die Väter Schuld auf sich geladen haben, ziehe ich auch die Kinder zur Verantwortung – bis zur dritten und vierten Generation. 6 Doch die mich lieben und meine Gebote befolgen, erfahren meine Güte noch in tausend Generationen. 7 Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn wer das tut, den wird der Herr bestrafen. 8 Du sollst an den Sabbat denken! Er soll ein heiliger Tag sein! 9 Sechs Tage in der Woche darfst du jede Arbeit tun. 10 Aber der siebte Tag ist ein Ruhetag. Er gehört dem Herrn, deinem Gott. An diesem Tag darfst du keine Arbeit tun: weder du selbst noch dein Sohn oder deine Tochter, dein Sklave oder deine Sklavin, auch nicht dein Vieh oder der Fremde in deiner Stadt. 11 Denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel, die Erde und das Meer gemacht – mit allem, was dort lebt. Aber am siebten Tag ruhte er. Deswegen hat der Herr den Ruhetag gesegnet und ihn zu einem heiligen Tag gemacht. 12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren und für sie sorgen! Dann wirst du lange leben in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir geben wird. 13 Du sollst nicht töten! 14 Du sollst nicht ehebrechen! 15 Du sollst nicht stehlen! 16 Du sollst nichts Falsches über deinen Nächsten sagen! 17 Du sollst nichts begehren, was deinem Nächsten gehört: weder sein Haus noch seine Frau, seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind, seinen Esel oder irgendetwas anderes.«
Also haben die Leute doch recht, die das Christentum als etwas sehen, wo man nichts darf? Wo man nur die Moralkeule schwingt? Wenn man oberflächlich hinschaut, vielleicht. Aber wenn man genauer in den Text hinschaut, beginnen diese Gebote mit einer großen Botschaft der Befreiung:
Exodus 20,1–2 BB
1 Gott sprach alle diese Worte: 2 »Ich bin der Herr, dein Gott! Ich habe dich aus dem Land Ägypten herausgeführt – aus dem Leben in der Sklaverei.
Es geht also im Grunde in allen Geboten um das 1.Gebot und um den einen Gott, der nicht droht oder zwingt, sondern befreit. Es geht um den einen Gott, der Freiheit schenkt.
Dabei geht es nicht um jene grenzenlose Freiheit, von der manche träumen oder, die eben Reinhard May besingt, als brächte sie das große Glück. Frei zu sein von allen Bindungen, auch von der Bindung an Gott, das hat noch keinen auf Dauer glücklich gemacht.
Für das Volk Israel waren damals diese 10 Gebote etwas absolut Revolutionäres, etwas, was ihr Leben radikal verändert. Denn in ihrem Freisein gab es Regeln, die ihr Verhalten zu Gott und ihr Verhalten untereinander ordneten. Sie haben in ihrem Freisein Ordnungen, nach denen sie sich jetzt richten konnten und nach denen sie lebten. Und bezeichnend ist das diese Regeln auch heute nach fast 3500 Jahren noch funktionieren.
Und auch wir brauchen in unserem Freisein solche Regeln. Das machen uns auch Martin Luther deutlich. Er beschreibt diese Freiheit in seiner Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ als Paradoxon: "Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan." Genau in diesem Spannungsfeld leben wir als Christen. Dazu hat jemand geschrieben: „Wir sind frei, um zu dienen.“
Und Friedrich von Bodelschwingh drückt es so aus: „Die Freiheit eines Christenmenschen besteht in der freiwilligen Beugung unter Gott und Gottes Wort.“
Der englische Schriftsteller Chesterton erzählte dazu einmal eine kleine Geschichte: „In Urzeiten spielten die Kinder im Paradiesgarten des Vaters aller Menschen, geborgen und zufrieden. Keines von ihnen fühlte sich eingeengt oder gefangen durch die hohe Mauer, die ihr Jugendglück umgab - bis ein heranwachsender Spielgefährte auf die Mauer aufmerksam wurde und eben dies verspürte: „Man traut uns nicht!“ rief er den anderen zu. „Man behandelt uns wie Unmündige! Lasst uns die Mauer abreißen!“
Die anderen folgten ihm nach kurzem Zögern. Doch als sie die Mauer niedergelegt hatten, entdeckten sie, dass ringsum und unmittelbar an ihrem Fuß die Klippen steil ins Meer abfielen. Die Mauer, die sie umfangen hatte, war der Schutz vor dem Tod in der See. Seitdem aber drängten sich die Kinder ängstlich in der Mitte der Insel zusammen. Keines wagt mehr die alten, freien Spiele; ihre scheinbare Befreiung ist ihnen zur Last geworden.“
Es gibt Grenzen und Begrenzungen, die ein freies Leben ermöglichen. Im Straßenverkehr sind das nicht nur die Schilder mit Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Verboten, sondern vor allem die Leitplanken am Rande. Man braucht sie besonders dann, wenn man von der Straße abzukommen droht. Von der Art sind die 10 Gebote. Dass es überwiegend negative Formulierungen sind, dürfen wir als gute Nachricht verstehen. Nicht: dies und das musst du tun, um Gottes Willen zu erfüllen, sondern: dies und das kommt für dich nicht mehr in Frage, wenn du in lebendiger Beziehung zu dem Gott lebst, der es gut mir dir meint, weil er dich aus Knechtschaft in Freiheit führen will.
Genauso wie das Volk Israel leben wir als Christen heute von der Zusage Gottes in den zehn Geboten: „Ich bin euer Befreier. Ich bin euer Gott - ihr seid mein Volk.“
Die zehn Gebote sind Gottes Richtlinien, damit wir nach seinem Willen leben können. Richtlinien, die uns helfen, auch in unserem Glauben an Jesus Christus zu wachsen. Richtlinien, die uns helfen, dass unser Leben gelingt. Und es sind Richtlinien, die uns auch klar machen, dass beides ganz eng zusammengehört: - die Liebe zu Gott und die Liebe zu unserem Mitmenschen.
Der Theologe Ernst Lange hat die zehn Gebote als „Die zehn großen Freiheiten" bezeichnet. Und er hat recht: Die zehn Gebote sind eben nicht Gesetze und Einengungen, sondern sie ermöglichen uns unsere Freiheit, um die es heute geht.:
Die zehn großen Freiheiten (Ernst Lange)
Du brauchst keine Angst zu haben!
Ich, der allmächtige Gott, will dein Helfer sein.
Du brauchst dir nichts einreden zu lassen!
Ich, der allmächtige Gott, will dein Lehrer sein.
Du brauchst mich nicht zu zwingen, dir zu helfen!
Ich, der allmächtige Gott, bin ganz freiwillig dein Freund.
Du brauchst dich nicht zu Tode hetzen!
Ich, der allmächtige Gott, will dein Meister sein.
Du brauchst nicht in ständiger Auflehnung zu leben!
Ich, der allmächtige Gott, will dein Vater im Himmel sein.
Du brauchst die anderen nicht als Konkurrenten zu behandeln!
Ich, der allmächtige Gott, will dein Beschützer sein.
Du brauchst dich nicht „auszutoben“!
Ich, der allmächtige Gott, will der Stifter deines Glücks sein.
Du brauchst dich nicht unehrlich zu bereichern!
Ich, der allmächtige Gott, will dein Versorger sein.
Du brauchst nicht von der Wahrheit abzuweichen!
Ich, der allmächtige Gott, habe Vertrauen zu dir.
Du brauchst nicht neidisch zu sein!
Ich, der allmächtige Gott bin der Geber guter Gaben für dich.
Durch Jesus Christus hat uns Gott befreit, von der Macht dieser Welt, in der wir leben, von der Macht der Sünde, die uns gefangen hält, und von der Macht des Teufels, der darauf aus ist, die Absichten und Pläne Gottes für unser Leben zu zerstören. Wenn wir in der Freiheit der Kinder Gottes leben, dann müssen wir nicht mehr irgendwelchen Mächten, Halbgöttern und Autoritäten hinterherlaufen. Sondern wir können Gott ganz und gar vertrauen und unser Leben bei ihm geborgen wissen und ihm vertrauen.
„Ich bin euer Gott - ihr seid mein Volk.“ Diesen Antrag macht Gott damals Mose und den Israeliten. Er gilt für das Volk Israel bis heute. Er gilt dem neuen Gottesvolk, das sich auf Jesus Christus beruft. Er gilt jedem von uns. Lassen wir uns darauf ein und vertrauen wir ihm, dann werden wir trotz oder gerade wegen der Regeln und Ordnungen die Freiheit erleben - Gottes Freiheit.
Dann gilt für uns auch die Zusage Gottes, die er Abraham gemacht hat: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.
Amen.

Lied: Der Retter, der befreit

Gebet

Herr, wir danken dir dafür, dass du deinen Willen in Israel kundgetan, damit wir aus Liebe zu dir deine Gebote halten.
Du hast uns durch Jesus Christus, deinen Sohn, zu deinen Kindern berufen und damit die Freiheit gegeben, täglich selbst zu entscheiden, was uns die Liebe gebietet.
Wir stehen beschämt vor dir, weil das Salz der Christenheit dumpf und unsere Liebe schwach geworden ist.
Vergib uns unsere Schuld und schenke uns ein hörendes Herz, damit wir dich in unserem Alltag als unseren Herrn bezeugen. Schenke den Kirchen in aller Welt den Geist der Einigkeit, damit sie deinen Namen nicht durch ihre Eifersucht schmähen. Lenke die Mächtigen dieser Welt, damit sie deine Gebote halten und danach streben, Frieden und Gerechtigkeit bei allen Völkern zu mehren.
Hilf allen, die für die Erziehung unserer Kinder verantwortlich sind, sie durch Wort und Vorbild zur Ehrfurcht vor deinen Geboten zu führen. Verschone die Nahen und die Fernen vor Hungersnöten und Seuchen, Unwettern und Erdbeben und lasse uns allen, die leiden, zur Seite stehen und helfen.
Sei nahe den Einsamen, Kranken und Sterbenden und führe uns, wenn unsre letzte Stunde kommt, gnädig in dein Reich.
Amen

Segen

Möge Gottes Schutz und Licht dich auf all deinen Wegen begleiten. Möge seine Liebe dich umarmen und dir Frieden schenken. Mögest du stets spüren, dass du von seiner Hand gehalten und geführt wirst.
Mögest du in jeder Herausforderung Mut und Stärke finden, um deinen Weg mit Zuversicht zu gehen. Möge der dreieine Gott dich umgeben und dir immer nahe sein.
Amen

Lied: Ursprung und Ziel

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