Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe
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Einleitung
Einleitung
Wenn Wilhelm Busch das Ende der Chaldäer in Reimform gebracht hätte, wie er es bei Max und Moritz getan hat, so würde es wohl wie folgt lauten: Wehe, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe, dieses war ein rechtes Ding, wie es den Chaldäern ging.
Wir haben uns in meinen letzten Predigten die Situation des Volkes Juda um 600 vor Christus angesehen. Der Prophet Habakuk kündet ein Gericht über Juda an, das durch das Volk der Chaldäer oder wie wir sie auch kennen, durch die Babylonier über Juda hereinbrechen würde. Wir haben uns mit den Fragen auseinandergesetzt, warum Gott zunächst nicht auf das Unrecht reagierte, dass im Volk vorherrschte. Nachdem Gott Habakuk geantwortet hat, dass er ein Werk vollbringen wird durch die Chaldäer, war da die zweite Frage Habakuks, wie Gott ein Volk als Gericht schicken kann, dass noch ungerechter ist, als die Juden selbst.
Wenn ihr Euch erinnert, haben wir festgestellt, dass es zwei Gespräche zwischen Habakuk und Gott gegeben hat und wir haben die Antwort Gottes gesehen, dass das Gericht auf jeden Fall eintreten und nicht ausbleiben wird (Hab2,3).
Und in Kapitel 2 Vers 4 haben wir Gottes Zusage an Habakuk gelesen, dass der Gerechte aus seinem Glauben leben wird.
Habakuk 2,4 ist einer der wenigen Verse, die im Neuen Testament dreimal wiederholt werden. In jedem Zusammenhang wird der Vers verwendet, um ein bestimmtes Prinzip darüber zu betonen, wie wir leben sollten.
In Römer 1,17 betont Paulus, dass es der Gerechte ist, der aus Glauben lebt. Es gibt den Gegensatz zwischen gerechtfertigt und böse/stolz.
In Gal3,11 setzt Paulus den Schwerpunkt darauf, dass aber niemand durch die Erfüllung des Gesetzes vor Gott gerechtfertigt wird. Allein durch den Glauben an Jesus, der uns vom Fluch des Gesetzes losgekauft hat, haben wir das Leben.
Und dann ist da noch der Schreiber des Hebräerbriefes. Bevor er in Kapitel 11 beschreibt, was Glauben ist und die Glaubenshelden des AT aufführt, führt er durch das Zitat schon dahin. Er setzt den Fokus auf das Wort Glauben.
Die wesentliche Wahrheit dieser Predigt: Der einzig richtige Weg zum Leben ist der Glaube.
Obwohl dieser Vers den Juden damals und uns heute die richtige Art und Weise sagt, wie wir als Kinder Gottes leben sollen - dass wir aus dem Glauben leben sollen - so fiel es den Juden damals und fällt es uns schwer, so zu leben.
Es war das gleiche Problem, das Gott Habakuk offenbarte. Es gab Versuchungen, die die Menschen davon abhielten, aus dem Glauben zu leben.
Für die Chaldäer, die eben nicht aus Glauben lebten, wurde ihr Handeln aus Unglauben zu ihrem Gericht. Und gleichzeitig beinhaltet diese Gerichtsandrohung die Hoffnung für Habakuk, dass Gottes Handeln in Erfüllung gehen wird.
Ich habe die Predigt überschrieben:
Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.
Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.
Wir wollen uns heute 5 Auswirkungen eines Lebens im Unglauben ansehen. Sie alle werden mit einem Wehe eingeleitet.
Ab 2,5 beginnt Habakuk mit einer Beschreibung von Menschen, die nicht aus dem Glauben leben. Er vergleicht solche, die aus dem Glauben leben mit Menschen, die nicht aus dem Glauben leben, in diesem Fall die Babylonier.
Die Anklage, die gegen diesen Feind erhoben wird sehen wir in Habakuk 2,5 “5 Und dazu kommt noch, daß der Wein tückisch ist. Der übermütige Mann wird nicht bleiben; er, der seinen Rachen weit aufgesperrt hat wie das Totenreich und unersättlich ist wie der Tod, daß er alle Völker zu sich sammeln und alle Nationen an sich ziehen will.”
Der Apostel Johannes schreibt in 1. Johannes 2,16 “16 Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt.”
„Die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens“ sind Fallen, und wir sehen, dass der, der Israel gefangen nimmt, selbst von jedem dieser Dinge gefangen ist.
Er ist genuss- und vergnügungssüchtig, seinen Freuden verfallen: „Er vergeht sich beim Wein“. Trunkenheit ist die Ursache einer großen Menge von Vergehen.
Wenn heute Airbus A320 abstürzen würden und dabei 150 Menschen ums Leben kämen, und wenn morgen wieder einer abstürzen würden und dabei weitere 150 Menschen ums Leben kämen und wenn am nächsten Tag ein weiteres Flugzeug abstürzen würde, dann wäre unser Land in Aufruhr.
Die Flugzeuge würden am Boden bleiben. Die Ladungen würden fliegen - die Flugzeuge nicht.
Aber ohne es zu bemerken, tötet der Alkoholkonsum in Deutschland etwa 170 Menschen - jeden Tag!
Weiter heißt es von dem Aggressor, dass er arrogant und gebieterisch ist: Er ist ein übermütiger Mann und sein Übermut ist ein sicheres Zeichen für seinen Fall.
Er ist habsüchtig und gierig nach Reichtum und das ist die Auswirkung seines Stolzes. Das Reich von Babel strebt danach, ein Weltreich zu werden. Er bleibt nicht zu Hause, er ist nicht mit dem zufrieden, was er hat, sondern meint, dass es nicht genug ist. Sein Ehrgeiz bereitet ihm ständiges Unbehagen. Selbst wenn das Zuhause ein Palast ist, ist es für den ein Gefängnis, der unzufrieden ist. Er hat „seinen Rachen weit aufgesperrt … wie das Totenreich“.
Gott ist gerecht, wenn er dafür sorgt, dass dieses unersättliche Verlangen ungestillt bleibt.
Es ist wichtig, dass wir verstehen, dass das genau das Gegenteil von einem Leben aus Glauben ist.
Die Welt hat sich entschieden, nicht aus dem Glauben zu leben. Das ist ein Fakt. Aber wir leben ja nicht außerhalb der Welt, Wir sind in den gleichen Rahmenbedingungen unterwegs.
Wir haben vorhin in der Lesung aus 1Kor6,9-11 gesehen, wie Paulus die Vergangenheit der Korinther beschreibt. 1Kor6,9-11
1. Korinther 6,9–11 (SLT)
9 Wißt ihr denn nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder, 10 weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes erben. 11 Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes!
Vielleicht kennst Du die eine oder andere Gefahr aus Deiner Vergangenheit. Oder Du kämpfst sogar heute noch mit einer von ihnen.
Schauen wir uns die 5 Auswirkungen eines Lebens im Unglauben an.
1. Ein Leben im Unglauben strebt nach Besitz auf Kosten anderer (Hab2,6-8)
1. Ein Leben im Unglauben strebt nach Besitz auf Kosten anderer (Hab2,6-8)
Das erste Wehe ist eingebettet in ein Spottlied und klagte die Erpressung an, d. h. die Ausplünderung von Völkern unter Androhung großer körperlicher Schäden, um sich selbst zu bereichern.
Habakuk 2,6–8 “6 Werden nicht diese alle einen Spruch über ihn anheben und ein Spottlied in Rätseln auf ihn anstimmen? Man wird sagen: Wehe dem, der sich bereichert mit dem, was ihm nicht gehört — wie lange noch? —, und der sich mit Pfandgut beschwert! 7 Werden nicht plötzlich die aufstehen, die dich beißen werden, und die aufwachen, die dich wegjagen werden, so daß du ihnen zur Beute wirst? 8 Denn wie du viele Völker geplündert hast, so sollen alle übriggebliebenen Völker dich plündern wegen des vergossenen Menschenblutes und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und aller ihrer Bewohner!”
Das erste "Wehe" wurde über die Aggressoren ausgesprochen wegen ihrer skrupel- und gnadenlosen Raffgier, die sie in allen von ihnen eroberten Ländern offenbarten.
Den Reichtum der Nationen, ihre Schätze, jeden Wertgegenstand, hatten sie weggeschleppt. Der Text beschreibt die Chaldäer als solche, die alles aufhäuften um es in ihr eigenes Land zu bringen. Es war reiner Diebstahl; denn die Güter gehörten den Eindringlingen nicht.
Aber der Spott lautet: Ihr habt Euch nur Schulden angehäuft, denn es ist alles nur geliehen.
Durch die Erpressung der Nationen sind die Babylonier durch ihre Schulden reich geworden. Sie haben eine Schuldenlast angehäuft, indem sie sich unrechtmäßig den Reichtum anderer Völker angeeignet haben. Sie dachten, sie würden ihnen etwas nehmen. In Wahrheit bekommen sie später zur Antwort: „Wir haben Euch nur geliehen.“ Sie sind Schuldner. Sie schulden sowohl Kapital als auch Zinsen.“ Die Schulden sind fällig.
Vers 8 zeigt, dass dieser Spott von den Überlebenden aller Kulturen kommen wird, die zerstört wurden. Die Babylonier werden zittern, wenn die Nationen aufwachen und kommen, um ihre Schulden einzutreiben; sie werden den Plünderer ausplündern. Dieser Kreislauf aus Gewalt und Plünderung ist der Weg der Macht in der Antike.
In unserer Generation wird viel vom sogenannten Generationenvertrag gesprochen, der besagt, dass wir auf Kosten der nächsten Generation Schulden anhäufen, die diese dann abzahlen müssen und wir sehen eine Gesellschaft, in der eben die nächste Generation dagegen aufbegehrt. Und es sind genau die gleichen Argumente.
Wie können wir nun aber im Glauben mit diesem Thema umgehen: Paulus hatte die Korinther an ihre Vergangenheit erinnert und dabei u.a. von Dieben und Habsüchtigen gesprochen.
Er schreibt weiter in 1. Korinther 6,11–12 “11 Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und in dem Geist unseres Gottes! 12 Alles ist mir erlaubt — aber nicht alles ist nützlich! Alles ist mir erlaubt — aber ich will mich von nichts beherrschen lassen!”
Paulus will sich nicht von diesen Dingen beherrschen lassen. Nur zu nehmen ist ein Zeichen fehlenden Vertrauens auf Gott. Gott gibt uns, was wir zum Leben nötig haben.
In Epheser 4,22 schreibt Paulus “22 daß ihr, was den früheren Wandel betrifft, den alten Menschen abgelegt habt, der sich wegen der betrügerischen Begierden verderbte,”
Vertraue Gott Deinen Besitz, Dein Haus, Dein Auto an, vertraue ihm Deine Finanzen, Deine Steuererklärung an. Lebe, was deinen Besitz angeht, aus der Tatsache, dass Gott Dir in Christus einen unglaublich großen, ewigen Reichtum vorbereitet hat und dass kein Besitz dieser Welt dieses Geschenk übertreffen kann.
Die erste Auswirkung eines Lebens im Unglauben ist das Streben danach, seinen Besitz auf Kosten anderer zu mehren.
Schauen wir uns eine zweite Auswirkung an:
2. Ein Leben im Unglauben strebt nach ungerechtem Gewinn (Hab2,9-11).
2. Ein Leben im Unglauben strebt nach ungerechtem Gewinn (Hab2,9-11).
Vielleicht fragst Du jetzt, wo der Unterschied zum ersten Punkt ist. Das erste Wehe bezog sich auf das Räubern und Plündern und die Aggression der Chaldäer. Das zweite beschäftigt sich mit dem Geltungsanspruch ihrer Vorherrschaft und mit ihrem Versuch, ihre Autorität über die Völker zu festigen.
Habakuk 2,9–11 “9 Wehe dem, der ungerechten Gewinn macht für sein Haus, um dann sein Nest in der Höhe anzulegen und sicher zu sein vor dem Unglück! 10 Du hast beschlossen, was deinem Haus zur Schande gereicht, nämlich die Vertilgung vieler Völker, und durch deine Sünden hast du deine Seele verwirkt. 11 Ja, der Stein wird aus der Mauer heraus schreien und der Balken im Holzwerk ihm antworten.”
Die Chaldäer hatten sich tolle Pläne überlegt, aber sie haben ihnen nur Schande eingebracht. Um sich selbst zu erhöhen, treten sie andere mit den Füßen: Sie vernichten andere, um sich selbst besser abzusichern. Das Urteil Gottes ist, dass sie nur Schande und Verwirrung über sich selbst selbst bringen. Was sie ihren Opfern angetan hatten, diente dazu, dass sie ihr eigenes Leben einbüßen. Die eines Tages stattfindende Rache der Völker wird eine Reaktion darauf sein.
Die Steine und die Balken, aus denen Häuser und Paläste gebaut waren, entstammten Plünderungen und Ungerechtigkeiten. Als Folge davon würde ein Tag kommen, an dem eben diese Steine und Hölzer schreien werden, indem sie als Zeugen gegen die üble Weise auftreten, wie sie sie erworben hatten. Dieses Bild ist stark, aber angemessen.
Der Autor des Dschungelbuchs sagte einmal sehr treffend: „Männer und Frauen können manchmal, wenn sie sich sehr mühen, eine glaubhafte Lüge errichten; aber jenes Haus, das ihr Tempel war, kann nichts anderes als die Wahrheit über die sagen, die darin gewohnt haben."
In 1. Timotheus 6,10 warnt Paulus: 1. Timotheus 6,10 “10 Denn die Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen; etliche, die sich ihr hingegeben haben, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst viel Schmerzen verursacht.”
Gott möchte, dass wir Reichtum haben. Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht mit Geld zufrieden geben.
Liebe Männer: Unsere Verantwortung liegt in dem Haus, dass Gott uns anvertraut hat. Und damit sind eben nicht nur Steine gemeint. Dein Haus kann Deine Familie sein. Aber auch eine Gruppe von Christen oder ein Hauskreis. Es gibt Menschen, die von Dir Führung erwarten. Gott hat Dir Menschen in den Weg gestellt.
Oft denken wir Männer, wenn wir genug Geld verdienen, ist unsere Familie gesichert.
Aber sich um seine Familie zu kümmern, hat mehr zu tun als nur einen Job zu haben. Es braucht Führung und Jüngerschaft. Dir ist die Verantwortung übertragen worden, dazu beizutragen, dass jede einzelne Person in Deinem Haus wächst. Ehemänner, Eure Aufgabe ist es, Eurer Frau zu helfen, die beste Christin zu sein, zu der Gott sie berufen hat. Väter, eure Aufgabe ist es, euren Kinder Jesus Christus groß zu machen und sie dann zu lehren, wie sie aus dem Glauben leben können.
Das ist wirklicher Gewinn. Lasst uns nicht den Fehler machen, die Verantwortung für den Glauben zu vernachlässigen, weil wir denken, dass die finanzielle Verantwortung wichtiger ist.
Ein Leben im Unglauben kann zur Folge haben, dass man seinen Besitz auf Kosten anderer vermehrt oder nach ungerechtem Gewinn strebt.
Das dritte Wehe richtet sich gegen das Handeln aus Ungerechtigkeit.
3. Ein Leben im Unglauben handelt aus Ungerechtigkeit (Habakuk 2,12-14)
3. Ein Leben im Unglauben handelt aus Ungerechtigkeit (Habakuk 2,12-14)
Der dritte Weheruf richtet sich gegen den Aggressor, weil er mit Blut und Erpressung eine Stadt gebaut hat.
Habakuk 2,12-14 “12 Wehe dem, der Städte mit Blut baut und Ortschaften auf Ungerechtigkeit gründet! 13 Siehe, kommt es nicht von dem Herrn der Heerscharen, daß Völker fürs Feuer arbeiten und Nationen für nichts sich abmühen? 14 Denn die Erde wird erfüllt werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.”
König Nebukadnezar sagt in Daniel 4,27 “27 Da begann der König und sprach: ›Ist das nicht das große Babel, das ich mir erbaut habe zur königlichen Residenz mit meiner gewaltigen Macht und zu Ehren meiner Majestät?«”
Viele Inschriften, die man über ihn gefunden hat, beschäftigen sich mit seinen Bauwerken und Bautätigkeiten.
Doch die Stadt ist mit dem Blut seiner eigenen Untertanen erbaut, die er unterdrückt hat, und dem Blut seiner Nachbarn, die er angegriffen hat. Sie ist „auf Ungerechtigkeit“ gegründet. Die Zerstörung dieser Stadt ist eine Schande für die Chaldäer, die sich so sehr bemüht und so große Kosten auf sich genommen haben, um sie zu befestigen.
Aber Gott hat verfügt, dass die zum Bau der Häuser Babylons herangezogenen Völker nur fürs Feuer arbeiten sollten. Die Städte und Befestigungen würden durch Feuer vernichtet werden. Folglich wäre ihre Mühe vergeblich. Tatsächlich mühten sich die Völker vergebens; denn nicht nur die Gebäude wurden eines Tages zerstört, sondern das große Imperium selbst sollte eines zukünftigen Tages durch die Meder und Perser zerstört werden. Die ganze mühevolle Schufterei war letztendlich vergebens.
Die Chaldäer dachten, sie könnten nach ihren eigenen Plänen handeln, weil sie niemanden fürchteten, der ihnen Einhalt gebieten würde. Es ging ihnen wie Peter:
Am ersten Tag des Zeltlagers wurde ein Leiter wegen eines Notfalls nach Hause gerufen und wollte erst am nächsten Tag zurückkehren. Als er sich auf seine Abreise vorbereitete, versammelte er seine Schützlinge und machte Peter, einen der Kleingruppenleiter, zum stellvertretenden Lagerleiter, bis er zurückkehrte. Sobald der Leiter außer Sichtweite war, begann der neu ernannte Anführer damit, Befehle zu erteilen. Er ließ die jüngeren Jungen sein Zelt aufbauen, schickte einen anderen los, ihm Süßigkeiten zu besorgen und befahl den anderen, das Gelände aufzuräumen, obwohl gerade Freizeit war. "Das kannst Du nicht machen", sagten sie. "Herr Baum hat gesagt, es sei Freizeit!" Peter war nicht beeindruckt. "Ich kann machen, was ich will. Und außerdem ist es mir egal, was Herr Baum gesagt hat, denn Herr Baum ist nicht hier!" Er muss das Lächeln auf den Gesichtern der Pfadfinder gesehen haben, denn er drehte sich um und sah Herrn Baum vor sich stehen. Er war zurückgekommen, um seine Autoschlüssel zu holen, hatte alles gehört und natürlich einen neuen stellvertretenden Leiter ernannt.
Peter nahm an, was auch die Chaldäer zur Zeit Habakuks annahmen, nämlich dass sie nach Belieben handeln konnten, weil derjenige, der für Gerechtigkeit sorgte, nirgendwo zu sehen war. Aber sowohl Peter als auch die Chaldäer fanden das Gegenteil heraus. Der Hüter der Gerechtigkeit sah ihre Taten und hörte ihre Worte und würde die Dinge letztendlich in Ordnung bringen.
Und das der Kontrast, den wir in Hab2,14 sehen:
Habakuk 2,14 “14 Denn die Erde wird erfüllt werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.”
Im Gegensatz zu dieser Ungerechtigkeit würde einmal die ganze Erde mit der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn erfüllt sein, wie die Wasser den Meeresboden bedecken. Das bedeutet doch, dass die feindseligen Reiche der Welt einschließlich des chaldäischen, gänzlich vernichtet werden, damit die strahlende Majestät des obersten Herrschers in Erscheinung tritt (Jes 11,9). Dann wird es keinen Ort auf der Erde mehr geben, an dem nicht das Wunder dieser Herrlichkeit gesehen wird.
Das bezieht sich natürlich auf die Erscheinung des Messias in Macht und Herrlichkeit, um alle Feinde zu Boden zu werfen, Sünde und Bosheit zu richten und sein Reich in Recht und Gerechtigkeit zu etablieren. Das ist die einzige Hoffnung für eine Welt, die unter der Sünde stöhnt und seufzt.
Das ist die Hoffnung, die wir als Gläubige haben dürfen. Und es tut gut, inmitten dieses ganzen Unglaubens diesen Hoffnungsschimmer der wirklichen Gerechtigkeit Gottes zu haben.
Die ersten drei Auswirkungen eines Lebens im Unglauben waren der Drang, den eigenen Besitz zu vergrößern, nach ungerechtem Gewinn zu streben und aus Ungerechtigkeit zu handeln. Diese drei Auswirkungen sind sehr eng miteinander verbunden. Das vierte Wehe richtet sich nun gegen Bosheit und Gewalt.
4. Ein Leben im Unglauben zeigt sich in Bosheit und Gewalt (Habakuk2,15-17)
4. Ein Leben im Unglauben zeigt sich in Bosheit und Gewalt (Habakuk2,15-17)
Diese Verse haben mir beim Lesen zugesetzt und ich hoffe und bete darum, dass nie jemand von Euch so etwas erleben musste oder erleben wird.
Habakuk 2,15–17 “15 Wehe dir, der du deinem Nächsten zu trinken gibst und ihm deinen Gluttrank einschenkst und ihn auch betrunken machst, um seine Blöße zu sehen! 16 Du hast dich an Schande gesättigt statt an Ehre; so trinke auch du und zeige dein Unbeschnittensein! Die Reihe wird auch an dich kommen, den Becher aus der rechten Hand des Herrn zu nehmen, und Schande wird auf deine Herrlichkeit fallen. 17 Denn die Gewalttat, die am Libanon begangen wurde, wird dann über dich kommen, und die Verheerung, die an den wilden Tieren begangen wurde und die sie in Schrecken versetzte, und zwar wegen des vergossenen Menschenblutes und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und aller ihrer Bewohner.”
In Vers 5 wurden die Chaldäer als Trunksüchtige geschildert, und Trunkenheit war tatsächlich eine ihrer hervorstechenden Sünde.
Die Gottlosen betreiben nicht nur Perversion, sondern verführen auch andere dazu, indem sie ihren Nachbarn Rauschmittel anbieten, um deren berauschten Mangel an Anstand auszunutzen.
Man denke an die Anbieter von Pornographie, Glücksspiel und Drogen. Sie suchen nicht nach persönlicher Befriedigung, sondern wollen andere ausnutzen, indem sie sie abhängig machen.
Nebukadnezar hat sich schuldig gemacht, zwei der Hauptinhalte des modernen Fernsehens, der Kinofilme und der »Literatur« gefördert zu haben, nämlich schamloses sexuelles Verhalten (einschließlich vieler Perversionen) und unerhörte Gewalt.
Aber es wird ein Urteil über ihn gefällt. In Vers 15 haben wir einen Weheruf über ihn und in Vers 16 eine Strafe, die auf die Sünde zugeschnitten ist.
Ihm wird der „Becher aus der rechten Hand des HERRN“ gegeben werden. Hier wird eine Prophezeiung bestätigt, die in Jeremia 25 beschrieben wird. Dem König von Babel wird der Gerichtsbecher aus der rechten Hand Gottes gegeben werden.
Der Wunsch, andere zu beschämen, steht im Mittelpunkt. Die Ironie besteht darin, dass diejenigen, die andere beschämen wollen, selbst beschämt werden. Während sie zuvor versucht hatten, andere zu beschämen, indem sie ihre Nacktheit bloßstellten, werden sie nun selbst beschämt. Mit der Bezeichnung “Unbeschnittene” wird im hebräischen Denken die größte Verachtung ausgedrückt, das Zeichen ein Fremder vor Gott zu sein.
Gott selbst ist es, der die Vergeltung für ihr Verbrechen über sie bringen. Er wird die Taten des Unterdrückers als das bloßstellt, was sie sind.
In Hab2,17 bezieht sich insbesondere auf die im Libanon verübte Gewalt als die Art von Gewalt, die den Unterdrücker überwältigen wird, Gewalt, die Mord und vorsätzliche Zerstörung von Tieren beinhaltete. Die genaue historische Gräueltat, auf die hier Bezug genommen wird, ist unklar. Was auf jeden Fall klar ist, ist das umfassendere Muster, nach dem Unterdrücker die Schwachen angriffen.
In einer Welt, die von Unglaube und Sünde durchseucht ist, werden Bosheit und Gewalt als Werkzeuge des Teufels leider an der Tagesordnung sein und die Folgen dessen werden auch Christen treffen. Und die einzige Anwendung, die ich Euch dazu mitgeben möchte ist “CHRISTUS IST GRÖSSER”. Gottes gerechtes Urteil über all diese Greuel wird kommen. Diese Zusage an Habakuk damals, gilt heute noch genauso.
Eine letzte Ausprägung eines Lebens im Unglauben wollen wir uns noch ansehen. Neben Besitz, Habgier, Ungerechtigkeit und Bosheit trifft Gottes Urteil auch den Götzendienst.
5. Ein Leben im Unglauben zeigt sich im Götzendienst (Habakuk 2,18-19)
5. Ein Leben im Unglauben zeigt sich im Götzendienst (Habakuk 2,18-19)
Die Chaldäer haben, wie Jeremia es ausdrückt, durch ihre Schreckgestalten „den Verstand verloren“ (sind auf verrückte Weise in ihre Götzen verliebt) (Jer 50,38). Sie haben eine große Vielfalt an Götzen, gemeißelte und gegossene Bilder.
Habakuk 2,18–20 “18 Ein gemeißeltes Bild – was nützt es, daß der Bildhauer es geschaffen hat; was nützt ein gegossenes Bild und ein Lügenlehrer dazu? Denn der es gemacht hat, vertraut auf sein eigenes Machwerk, so daß er stumme Götzen verfertigt. 19 Wehe dem, der zum Holz spricht: »Wache auf!« und zum stummen Stein: »Steh auf!« Kann er denn lehren? Siehe, er ist in Gold und Silber gefaßt, und es ist gar kein Geist in ihm!
Der Bildhauer“ der „es geschaffen hat“, hat seinen Teil der Arbeit ausgezeichnet gemacht. „Er ist in Gold und Silber gefasst“ und „der es gemacht hat, vertraut auf sein eigenes Machwerk“ als auf seinen Gott. Er betet ihn an. „Er spricht zum Holz: ‚Wache auf‘ und hilf uns, ‚und zum stummen Stein: >Steh auf<. „Sie befragen sie als Orakel und erwarten, von ihnen geführt zu werden. Die Torheit davon wird bloßgestellt. Ihren Götzen fehlt vollkommen Sinn und Verstand. Sie sind ohne Leben und stumm, sodass das jeder Wurm der atmet und sich bewegt, über ihnen steht.
John Piper schreibt: Der größte Feind des Hungers nach Gott ist nicht Gift, sondern Apfelkuchen. Es ist nicht das Bankett des Bösen, das uns den Appetit auf den Himmel verdirbt, sondern das endlose Knabbern am Tisch der Welt. Es ist nicht das Pornovideo, sondern das allabendliche Gefasel von Belanglosigkeiten, dem wir uns hingeben. Bei allem Unheil, das Satan anrichten kann, ist das, was Gott beschreibt, was uns von der Festtafel seiner Liebe fernhält, ein Stück Land, ein paar Ochsen, die man sich ansehen will oder eine Frau (Lukas 14,18-20).
Der größte Widersacher der Liebe zu Gott sind nicht seine Feinde, sondern seine Gaben. Und die tödlichsten Begierden sind nicht nach dem Gift des Bösen, sondern nach den einfachen Freuden der Erde. Denn wenn diese an die Stelle des Verlangens nach Gott selbst treten, ist die Abgötterei kaum noch erkennbar und fast unheilbar.
Jesus sagte, dass einige Menschen das Wort Gottes hören und in ihrem Herzen ein Verlangen nach Gott geweckt wird. Aber dann "werden sie auf ihrem Weg erstickt von den Sorgen und dem Reichtum und den Freuden dieses Lebens" (Lukas 8,14). An anderer Stelle sagte er: "Die Begierden nach anderen Dingen dringen ein und ersticken das Wort, und es bringt keine Frucht" (Markus 4,19 ). "Die Vergnügungen dieses Lebens" und "die Begierden nach anderen Dingen" sind nicht an sich böse. Sie sind keine Laster. Sie sind Gaben Gottes. Es sind die grundlegenden Dinge wie Fleisch und Kartoffeln und Kaffee und Gartenarbeit und Lesen und Dekorieren und Reisen und Investieren und Fernsehen und Internet-Surfen und Einkaufen und Sport und Sammeln und Reden.
Und sie alle können zu einem tödlichen Ersatz für Gott werden.
Aus dem Glauben zu leben bedeutet, dass ich Gott allein vertrauen werde. Gott allein wird der Ruhm zuteil. Nicht jemand anderes, etwas anderes oder sogar mir selbst. Wenn ich meinen Glauben auf diese anderen Menschen oder Dinge setze, selbst wenn ich Gott um Hilfe bitte, kann das zu einer Form des Götzendienstes führen.
Gott hasst Götzendienst. Denn es bedeutet, dass ich denke, dass Gott es nicht tun kann. Ich fange an zu denken, dass das, was ich gemacht habe, oder das, was jemand anderes gemacht hat, größer ist als Gott.
Wenn ich Gott darum bitte, seine Herrlichkeit an etwas teilhaben zu lassen, bei dem ich seine Hilfe brauche, liebt er das. Das sagt er in Hebräer 11,6. Gott liebt es, wenn ich ihn im Glauben darum bitte. Denn er weiß, dass er den Ruhm ernten wird, wenn es vorbei ist.
Zusammenfassung: Ein Leben im Unglauben führt ins Gericht
Zusammenfassung: Ein Leben im Unglauben führt ins Gericht
Wir sehen also, dass Gott die Sünde bestraft, egal von wem. Er hat die Sünde der Israeliten gestraft, indem er die Chaldäer schickte und er hat die Sünden der Chaldäer bestraft.
Selbst in der Geschichte von Max und Moritz sehen wir das Prinzip, dass sie die Konsequenzen ihres Handelns tragen mussten.
“Jajaja!” rief Meister Böck, “Bosheit ist kein Lebenszweck!”
und ganz am Ende:
“Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei Mit der Übeltäterei!!”
Gottes Gericht wird kommen und es wird jeden treffen, der ein Leben im Unglauben lebt. Es ist unvermeidlich für jeden, der Jesus Christus nicht kennt. Aber wer ihn kennt, wer ihn als seinen persönlichen Herrn angenommen hat, der wird nicht verurteilt werden.
Es gibt nur zwei mögliche Haltungen in diesem Leben: Glaube oder Unglaube. Das sind die einzigen beiden. Entweder man glaubt an an den dreieinigen Gott oder man glaubt nicht an ihn. Das sind die einzigen beiden Alternativen im Leben.
Entweder du betrachtest dein Leben im Hinblick auf Gott und deinen Glauben an ihn. Du ziehst Deine Schlüsse aus Gottes Wort, oder deine Sichtweise basiert auf einer Ablehnung Gottes und den damit verbundenen Leugnungen.
Du kannst dich entweder zurückziehen, vom Weg des Glaubens abrücken, oder Du kannst aus dem Glauben an Gott leben. Das ist das Heilsangebot Gottes.
Der Gerechte wird aus Glauben leben. Glaube bedeutet, dass Du Jesus Christus der das Wort Gottes ist, annimmst. Glaube bedeutet, dass Du das Wort Gottes annimmst und ernst nimmst und danach handelst. Warum? Weil es Gottes Wort ist und nur weil es Gottes Wort ist.
Es bedeutet, dass Du glaubst, was Gott gesagt hat, weil er es gesagt hat. Glaube bedeutet, dass Du Dein ganzes Leben auf das Fundament gründest, dass Jesus am Kreuz gelegt hat, indem er für Deine Schuld gestorben ist und aus dem Vertrauen auf ihn lebst.
Lebst Du aus dem Glauben an Jesus Christus?