Eine Viertelstunde über gute Lehre

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Text

Wir lesen uns aus 1. Timotheus 4,6 “Wenn du die Brüder und Schwestern dies lehrst, so wirst du ein guter Diener Christi Jesu sein, genährt durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre, der du gefolgt bist.”

Wer hier erinnert wird, sich von Worten des Glaubens und der guten Lehre zu nähren

“nähren”, welch schöner Ausdruck.:
So wie sich eine Pflanze von den Nährstoffen nährt, die ihre Wurzeln aus der Erde zieht, so soll sich Timotheus von den Worten Gottes nähren.
So wie sich eine Biene vom Nektar zahlreicher Blüten nährt, so nährt sich der Diener Christi von guter Lehre
So wie sich ein Hungernder an Brot und Wein nährt, so nährt sich der Christ an den Worten des Glauben
Wir sollten uns mal vor Augen halten, wer hier eigentlich den Rat bekommt, welcher Diener Christi, welcher Christ hier vor uns steht, sich von der guten Lehre zu nähren. das ist der große Timotheus, der wichtigste Mitarbeiter, den Paulus je hatte. Paulus schreibt über ihn Philipper 2,20Denn ich habe keinen, der so ganz meines Sinnes ist,
Er ist Mitautor mehrere biblischer Bücher. Als es in Korinth Probleme gibt, wird er dahin entsandt: 1. Korinther 4,17 “Aus diesem Grund habe ich Timotheus zu euch gesandt, der mein geliebtes und getreues Kind ist in dem Herrn, dass er euch erinnere an meine Wege in Christus Jesus, wie ich sie überall in allen Gemeinden lehre.”
Wenn Timotheus mit 20 berufen wurde, und das wäre dann im jahr 50 nach Christus, dann, wenn man von etwa 62-65 für die Timotheusbriefe ausgeht, dann ist er ja, so jung auch nicht mehr
Ich weiß nicht, ob uns klar ist, dass sich kein Lehrer, denn wir so kennen, sich mit Timotheus seiner Berufung vergleichen kann. Er ist direkter Assistent und Gesandter und Bevollmächtigter eines Apostels. Also der einzige, den ich jemals kannte, der direkt zum “Lehrer berufen war”, das war Bruder Hans.
—> Wenn schon ein derart wichtiger Bruder daran erinnert werden musste, sich von Gottes Lehre zu nähren, wie viel mehr gilt das für uns.

“Wenn du dies lehrst”

Wir lesen im zweiten Timotheusbrief einen Text, der sehr ähnlich anfängt wie hier im vierten Kapitel 2. Timotheus 3,1 “Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden.” wo steht das? Zwei Mal schreibt Paulus über das Aussehen der letzten Zeit. Was mir auffiel ist, dass ich bestimmt schon etwa 50 Mal Predigten gehört habe, die über 2. Timotheus 3 sprechen, da hören wir halt Texte, wo wir unsere Zeit blicken und ausrufe: 2. Timotheus 3,2–4 “Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, …usw.”
Ehrlich gesagt habe ich bisher nur ein einziges Mal gelesen, dass man von der Endzeitgefahr sprach, die in 1 Timotheus 4 besprochen wird.
es hat schon einen Grund. Unser Abschnitt erscheint uns viel weiter weg. Da sagt unser Text eine starke dämonische Lehre und man erwartet irgendwas düsteres, die Leugnung der Gottheit Jesu, die Leugnung der Auferstehung. Aber dann kommen zwei Dinge, die furchtbar harmlos klingen: Nicht zu heiraten und bestimmte Speisen zu meiden! Paulus, hast du nicht selber mal darüber gepredigt, dass es besser ist, ledig zu bleiben! Hast du nicht weiterhin Speisen gemieden ,um auch die Juden zu Christus zu gewinnen? Was ist hier los.
Das Böse ist dann gar nicht mehr im Herzen des Menschen, sondern in der Schöpfung.
Was wir hier finden ist ein zutiefst prophetisches Wort, denn die ersten Jahrhunderte der Kirche waren gerade davon geprägt, dass man Ehelosigkeit zu einem großen Ideal erklärte. Die zeit zwischen Karneval und Ostern MUSSTE gefastet werden. Wer hier Fleisch aß, verunehrte Gott.
—> Und so nahm die Reformation in der Schweiz unter Zwingli genau hier ihren Anfang. Dass man Texte wie er
—> Kennen wir das nicht auch, dass wir denken, dass die Schöpfung böse ist.
Da kann jemand sich beim Essen nicht beherrschen, sein gieriges Herz macht ihn zum Fresser und Weinsäufer und der Zucker ist schuld.
Da ist jemand ein durchtriebener Lustmolch, doch die Frauen sind schuld
Das ist womöglich sehr offensichtlich. Ich kenne die Ausgewogenheit vor allem im Kontakt mit den Digitalen Medien. Wie oft ist hier Netflix das Böse, und nicht unser Herz das Böse, und Unedle, und Unkeusche anzuschauen. Ein anderer ist ständig abgelenkt, aber es ist das Handy, das schuld sein soll.
—> —>Mir erscheint, dass Paulus Ermahnung

Ist es einfach sich gut belehren zu lassen?

Vielleicht die seltsamste Meinung unserer Zeit ist, dass wir alle automatisch zum Guten, schönen, Wahren veranlagt sind. Die Bibel ist realistischer: Die sagt: Alle Menschen sind Lügner und sagt, dass uns die Wahrheit oft nicht schmecken wird, und dass es schwer ist, Gottes Wort zu verdauen: Gründlich in der Schrift lesen ist nicht so einfach wie man denkt.
Als jugendliche Männer waren wir einst ergriffen von einem ganz emotionalen Vortrag. Da berichtete ein Bruder voller Emotionen wie er von Gottes Wort ergriffen wird, wie gerne er die Bibel liest. Wir versuchten es und fingen an zu lesen. und plötzlich war es gar nicht so interessant, wir spürten keine Regungen, keine Tiefe.
Ja, ich hatte die tiefe Erfüllung im Worte Gottes erlebt, aber so ganz anders… zuerst galt es überhaupt Geduld und Ruhe und Demut zum Bibel lesen zu entwickeln.
—> Bleibe dran, lese die Schrift.
“Zünde an das Feuer, Herr im Herzen mir”. Ja die Liebe zu Gottes Wort, kann uns nur Gott entzünden, aber ob wir es nähren oder tilgen, da haben wir auch ein gutes Maß an Verantwortung bei: LEgen wir Scheite bei oder lassen wir dieses Feuer verglühen?
Martin Luthers Frau, Katharina von Bora, war da ehrlicher mit ihrem Mann und sagte ihm einst, dass sie von der Bibel nur wenig verstehe. Ja einst bot er ihr sogar 50 Gulden, das ist mehr als ein Monatsgehalt dafür, wenn sie die Bibel einmal durchließt. Aber sie hat es niemals fertiggebracht.
Vielleicht sollten wir damit anfangen, einzugestehen, dass Bibellesen nicht so einfach ist, wie wir es oft anderen vermitteln. Wir tun manchmal so, als fühlten wir uns immer beschwingt und erbaut, wenn wir z.B. das dritte Buch Mose und Hesekiel lesen, als gebe es niemals Bilder in der Prophetie, die uns total überfordern.
Was Friedhelm Bühner ein befreundeter Pfarrer berichtet hat, dass die größte Schwierigkeit, die er im Umgang mit der jungen Generation sieht, die ist, Ihnen die Liebe und die Lust zu Gottes Wort überzugeben.

Wie wir lernen, uns von Gottes Wort zu nähren?

Ich möchte zwei Ratschläge oder Hinweise geben
Das ganze Thema Bibellesen zeigt uns, dass es “geistlich beurteilt” sein muss, damit es Frucht bringen soll. Das Fleisch kann auch den besten Ratschlag so verändern, dass er uns nur schadet.
Es gibt genug Bibelkritiker, die die ganze Schrift auswendig kennen, und dass nicht nur auf deutsch, sondern in den Ursprungssprachen.
es gibt auch genug Leute, die sich die Gebote Gottes als Franzen an die Kleider machen, aber als Jesus sie sah, da rief er aus: Ihr seid wie die getünchten Gräber!
Ich habe etwas recherchiert, und bin auf die Schrift “zur Selbstprüfung der Gegenwart empfohlen” von Sören Kierkegaard entdeckt, dort gibt er drei Ratschläge, dafür wie denn das Bibellesen wirklich nahrhaft stattfinden kann. zwei der Ratschläge fand ich sehr hilfreich und möchte sie hier wiedergeben.
Kierkegaard nimmt diesen Text aus Jakobus 1. Wo jemand ein Täter des Wortes wird, weil er jemandem gleicht, der ins Wort Gottes schaut und dort das Wort sieht. Kierkegaard möchte klären “ Was erforderlich ist, um sich mit wahrem Segen im Spiegel des Wortes zu betrachten”
der erste Ratschlag heißt: Erstens ist erforderlich, dass Du nicht den Spiegel ansiehst, den Spiegel betrachtest, sondern Dich selbst im Spiegel siehst.
Kierkegaard möchte uns sagen, nicht jedes Gespräch über die Bibel oder mit Bibelversen oder mit der Bibel in der Hand ist schon ein gutes, geistliches, christozentrisches, erbauliches Gespräch. (Kritik an der Jugend?)
der zweite Ratschlag heißt: Zweitens wird gefordert: wenn Du Gottes Wort liest; um Dich im Spiegel zu sehen, dann musst Du (damit Du wirklich dazu kommen kannst, Dich im Spiegel zu sehen), daran denken, in Einem fort zu Dir selbst zu sagen: ich bin es, zu dem geredet wird, ich bin es, von dem geredet wird.
Kierkgeaard

Genährt durch die Worte des Glaubens

1. Timotheus 4,6 “Wenn du die Brüder und Schwestern dies lehrst, so wirst du ein guter Diener Christi Jesu sein, genährt durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre, der du gefolgt bist.”
Geht es mir wirklich um den Glauben, in dem was ich höre?
Neulich hörte ich jemand, der das Evangelium verkündigt hat. Und er machte es wirklich gut. Er sprach darüber, wie groß das Erlösungswerk Christi ist, wie alles bereits bezahlt ist, und er sprach auch die Einladung an alle aus, zu Christus zu kommen. Aber ich musste stutzen, als ich hörte, wie er sie aussprach:
Das einzige was wir nun tun müssen, ist zu gehorchen.
Da musste ich denken: Wie falsch das doch ist. Das einzige, was wir tun können, ist “zu glauben”. und wer Glauben mit Gehorsam gleichsetzt, der tut so, als wäre es eine Tat.
—>bericht von der Bekehrung von Spurgeon:
»Junger Mann, du siehst sehr elend aus …« Ja, das war der Fall, Aber ich war es nicht gewohnt, von der Kanzel her direkt auf mein persönliches Aussehen angesprochen zu werden. Wie dem auch sei, es war ein Volltreffer. Er fuhr fort: »… und du wirst immer elend sein – elend im Leben und elend im Tod –, wenn du meinem Text nicht gehorchst. Aber wenn du jetzt, in diesem Moment, gehorsam wirst, dann wirst du gerettet.« Dann, mit hocherhobenen Händen, rief er, wie dies vielleicht nur ein einfacher Methodist tun kann: »Junger Mann, schau auf Jesus Christus. Schau! Schau! Schau! Du musst nichts tun, als nur zu schauen, und du wirst leben.« Mit | 75 | einem Mal sah ich den Weg der Erlösung. Ich weiß nicht mehr, was er noch sagte – ich habe nicht so sehr darauf geachtet –, ich war ganz und gar erfüllt von diesem einen Gedanken. Genauso war es doch mit der ehernen Schlange gewesen; als sie erhöht worden war, mussten die Leute nur auf sie schauen, und sie wurden gerettet. So war es auch mit mir. Ich hatte erwartet, 50 Dinge tun zu müssen, aber als ich dieses Wort hörte (»Schau«), da schien es für mich das schönste Wort der Welt zu sein! Ach, ich hätte mir die Augen aus dem Kopf schauen können. An diesem Ort und in diesem Augenblick wich der Schleier, die Dunkelheit verschwand, und im gleichen Moment sah ich die Sonne. Ich hätte aufstehen können und mit den hingebungsvollsten Methodisten von dem kostbaren Blut Christi und dem einfachen Glauben singen können, der nur auf ihn schaut.

Schluss:

Im Mittelalter hatten die Christen einen guten Spruch, der so heißt: “Theologie wird von Gott gelehrt, lehrt Gott und führt zu Gott”.
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