Ökumenische Bibelwoche - Die Urgeschichte

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Predigttext Genesis 1,26-31

Genesis 1,26–31 (ZB 2007)
Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich. Und sie sollen herrschen über die Fische des Meers und über die Vögel des Himmels, über das Vieh und über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die sich auf der Erde regen. Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie untertan, und herrscht über die Fische des Meers und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen. Und Gott sprach: Seht, ich gebe euch alles Kraut auf der ganzen Erde, das Samen trägt, und alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Das wird eure Nahrung sein. Und allen Wildtieren und allen Vögeln des Himmels und allen Kriechtieren auf der Erde, allem, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alles grüne Kraut zur Nahrung. Und so geschah es. Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und sieh, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.

Leitsatz

Jeder Mensch ist ein Bild Gottes, dass in einer Ausnahmestellung (Partner) zu, Verantwortlichkeit (Herrscher) vor und Obhut (Segen) durch Gott steht.

Fragen

Die Statue Gottes - Inwiefern ist der Mensch ein Bild Gottes?

Woran musstest du denken, als du dich heute morgen im Spiegel gesehen hast? Welche Gedanken kamen dir über dich selbst? Vielleicht hast du eine neue Falte entdeckt. Vielleicht war da ein Pickel. Vielleicht dachtest du: Ey, heute sehe ich mal wieder richtig gut aus! Der tägliche Sport zahlt sich aus. Es kann auch sein, dass deine Gedanken, gar nicht über dein Erscheinungsbild kreisten, sondern du dachtest: Boah, ich bin so müde. Das Wochenende ist schon fast vorbei und ich bin immer noch fertig. Ich freue mich schon richtig auf den Tag. Ich habe so gut geschlafen! Ich weiß nicht, was du siehst, wenn du dich so anguckst. Ich weiß nicht, welche Gedanken dir kommen, wenn du dein Spiegelbild siehst. Das gerade eben waren nur Gedanken, die mir manchmal so kommen, je nach Stimmungslage. Ich bin mir aber fast sicher, dass es einen Gedanken gab, den fast keiner hatte: Göttlich. Ich glaube das fast keiner von uns in den Spiegel geguckt hat und dachte: Göttlich! Ich bin göttlich! Du bist göttlich! Sprecht es mir einmal nach: “Ich bin göttlich!” Der Mensch ist göttlich. Du bist göttlich. Nicht irgendwer oder irgendwas, sondern du. Du hast etwas göttliches in dir. Du wurdest als das Ebenbild Gottes geschaffen!
Genesis 1,27 ZB 2007
Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.
Du bist Gottes Ebenbild! Gottes Idee ist es, dass wir ihn in uns und unseren Mitmenschen erkennen. Der Mensch wurde als Statue Gottes gemacht, der große Unterschied zwischen dir und jeder anderen Statue ist jedoch, dass du lebst. Du bewegst dich. Du nimmst Dinge wahr. Du bist aktiv. Du hast Schaffenskraft. Ein lebendiger Gott hat lauter lebendige Statuen, die in der Welt umherwandeln und einander Gott bezeugen sollen. Allein ihre Existenz ist ein Beweis Gottes. Deswegen macht es nur Sinn, dass Gott im zweiten der zehn Gebote verbietet, dass wir Bildnis von ihm machen, denn wir sind sein Bildnis. Wir sind seine Statue. Du bist die Statue, das Bild des Schöpfers der Welt, denn du selbst kannst Dinge schaffen. Mann und Frau können gemeinsam Kinder schaffen. Der Mensch kann aus dem, was Gott ihm gegeben hat, die krassesten und verrücktesten Erfidungen hervorbringen. Du hast eine göttliche Schaffenskraft und Kreativität. Du bist die Statue, das Bild des Schöpfers der Welt, denn du kannst dich wie kein anderes Lebewesen mitteilen und kommunizieren. Der Mensch hat ein Verlangen danach, sein Innerstes kennenzulernen, sich darüber auszutauschen und miteinander im Gespräch zu sein. Du bist dir selbst, deinen Mitmenschen und Gott ein Gegenüber. Du bist die Statue, das Bild des Schöpfers der Welt, denn du hast die Freiheit die Schöpfung in ihrem ursprünglichen, friedlichen und geordneten Zustand zu belassen oder zurückzuführen. Der Mensch muss nicht getrieben sein. Der Mensch muss nicht immer das Beste nur für sich suchen, sondern er hat die Fähigkeit bekommen mehr zu sehen. Du hast die Fähigkeit Dinge zu überblicken, zu gestalten und zu etwas besserem zu führen. Du bist göttlich! Diese Göttlichkeit ist etwas wunderschönes! Es ist etwas erfüllendes und bewegendes, wenn wir sie in unserem Leben wahrnehmen und erfahren. Diese Göttlichkeit führt uns in 3 Dinge, denen wir uns bewusst sein müssen. Sie führt uns in Verantwortung, eine Partnerschaft und eine Abhängigkeit.

Die Herrschaft - Wie steht der Mensch in der Verantwortung vor Gott?

Bei der Erschaffung des Menschen spricht Gott nicht nur davon, dass wir ihm ähnlich sind, sondern er spricht davon, dass der Mensch, dass wir eine Verantwortung haben, die über uns selbst hinausgeht.
Genesis 1,26 ZB 2007
Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich. Und sie sollen herrschen über die Fische des Meers und über die Vögel des Himmels, über das Vieh und über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die sich auf der Erde regen.
Gott erschafft die ganze Welt. Er erschafft sie in all seiner Vielfalt und Schönheit. Die höchsten Spitzen der Berge sind seine Idee. Die tiefsten Tiefen des Ozeans hat Gott sich ausgedacht. Die buntesten Vögel der Welt hat er eingefärbt. Die komplexesten inneren Vorgänge des menschlichen Körpers hat er durchdacht und konstruiert. All das ist seine Schöpfung. All das stellt er uns zur Verfügung. Das alles vertraut Gott uns an. Als Gott fertig war, sah er die Welt an und sah, dass sie sehr gut war. Nicht okay. Nicht wie immer. Als er den Menschen auf die Welt gesetzt hatte und alles an seinem Platz und in seinem Frieden war, war es sehr gut. Es war eine eins. Gott hat uns eine eins übergeben. Er hat uns eine friedliche Welt überlassen. Ja, es war trotz allem eine Welt, die noch am Anfang war. Vieles war noch nicht da. Es gab noch keine Autos, keine Straßen, keine Handys. Die Menschen hatten noch keine Häuser, Sofas oder Fernseher. Es gab auch noch keinen Supermarkt und noch kein Designeroutlet. Es war einfach eine friedliche und ruhige Welt. Es war eine Welt, die im Gleichgewicht war. In diese Welt hat Gott uns gestellt und er hat uns die Freiheit gegeben diese Welt zu gestalten. Er hat uns dazu berufen, dass wir über die Welt herrschen. Das Wort, das hier für herrschen verwendet wird, bedeutet auch zu treten. Wir sollen die Erde betreten. Wir sollen sie entdecken. Wir sollen sie kennenlernen. Wir sollen sie verstehen. Wir sollen sie pflegen und zur Entfaltung bringen. Gottes Idee ist es nicht, dass wir die Erde ausbeuten. Gottes Idee von Herrschaft zielt auf den Frieden. Sie zielt darauf, dass wir auch am Ende sagen können: Die Erde ist sehr gut! Diesen Auftrag hat Gott uns gegeben. Das ist die Verantwortung, die wir haben: Wir sollen etwas sehr gutes erhalten und zur Entfaltung bringen. Wir sollen etwas erhalten, von dem auch wir abhängig sind. Ich finde es krass, was das für ein riesiger Vertrauensvorschuss von Gott ist. Ich finde es schon schwer, jemanden mein Werkzeug zu leihen und gucke danach penibel darauf, ob es noch Ordnung ist und sauber gemacht wurde. Gott vertraut uns die Welt an! Gott vertraut uns seine Schöpfung an, die er mit seinen eigenen Händen und Worten ins Leben gerufen hat. Gott muss ein extrem positives Bild von uns haben. Er muss uns wirklich viel zutrauen. Und ja, das ist eine große Verantwortung, aber genauso ist es auch ein großes Geschenk.
Die Partnerschaft - Welche Ausnahmestellung hat der Mensch in der Schöpfung?
Es ist ein großes Geschenk, denn derjenige, der uns in diese Verantwortung stellt, lässt uns damit nicht allein.
Genesis 1,29 ZB 2007
Und Gott sprach: Seht, ich gebe euch alles Kraut auf der ganzen Erde, das Samen trägt, und alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Das wird eure Nahrung sein.
Gott begegnet hier dem Menschen. Gott begegnet dem Menschen von Beginn an auf Augenhöhe und sagt: Seht. Dieses kleine, unscheinbare Verb sagt viel über die Beziehung Gottes zu den Menschen aus. Gott ist dem Menschen ein Partner, den er darauf hinweist, was wichtig ist. Gott lenkt den Blick des Menschen zu den Dingen, die jetzt wichtig sind. Gott und wir sollen gemeinsam unterwegs sein. Gott will mit uns auf dem Weg sein und immer wieder zu uns sagen: “Seht! Guckt da hin. Seht ihr das? Das ist gerade wichtig. Hier findet ihr das, was ihr zum leben braucht.” Gott setzt sich mit uns in Beziehung. Wir sind das einzige Wesen, dass Gott geschaffen hat, dass dazu fähig ist, mit ihm zu kommunizieren. Die Tiere und Pflanzen werden gesteuert von ihren Trieben und ihrem Instinkt. Den Mensch hat Gott als ein Wesen geschaffen, dass anders sein kann und auch anders sein soll. Gott möchte uns sehen lassen. Er möchte uns sehen lassen, wer er ist. Er möchte uns sehen lassen, wer wir sind. Er möchte uns sehen lassen, was wir gemeinsam bewirken können. Aber damit wir ein wirkliches Gegenüber sein können, zwingt Gott den Menschen nicht in diese Beziehung. Gott zwingt den Menschen nicht zu sehen, sondern er gibt dem Menschen die Freiheit, auch in die andere Richtung zu schauen. Gott nimmt nicht unseren Kopf und dreht ihn dahin, wo er ihn haben möchte. Gott hat uns die Freiheit gegeben Beziehungen zu leben und zu bauen, wie wir es uns wünschen. Und einige von uns hören auf das Rufen Gottes. Einige von uns wenden den Kopf, wenn Gott sagt: Seht, hier findet ihr Leben. Andere folgen diesem Ruf jedoch nicht. Andere wollen oder können nicht in dieser Beziehung zu Gott stehen, weil sie vielleicht schon so weit weg sind, dass sie die Stimme Gottes schon gar nicht mehr hören. Aber auch wenn sie nicht hören, brauchen sie diese Beziehung, denn nur in der Beziehung zu Gott, können wir verstehen, wer er ist, wer wir sind und was die Perspektive ist.
Der Segen - Wie kümmert sich Gott um uns?
Meine Wahrnehmung der Welt ist gerade, dass wir schon lange nicht mehr soweit entfernt von einer sehr guten Welt waren wie im Moment. Immer mehr und näher brechen Kriege aus. Immer mehr und näher passieren Umweltkatastrophen. Immer mehr und näher wird die Armut und Ungerechtigkeit. Ich nehme wahr, wie immer weniger Menschen eine Hoffnung in ihrem Leben haben. Immer weniger Menschen hören den Ruf Gottes in dieser Welt, der uns helfen möchte. Wenn ich jetzt eine Note geben müsste, die unsere Verantwortung vor und Partnerschaft mit Gott beschreibt, dann wäre es keine eins, auch keine zwei, sondern eine vier oder vielleicht sogar eine fünf. Die Welt ist mangelhaft. Die Welt ist nicht ausreichend. Das sagt mir nicht nur mein Gefühl, sondern genauso die Fakten, die uns zeigen, dass wir mit unserem Lebensstil und unserer Ressourcenverschwendung 1,7 Erden bräuchten. Wir sind nun aber hier. Wir sind auf dieser Welt und wir haben es nicht geschafft. Was sollen wir jetzt tun? Im Vers den ich gerade vorgelesen habe, können wir nicht nur sehen, dass Gott unser Partner ist und unsere Aufmerksamkeit lenkt, sondern das er um den Erhalt der Menschheit bemüht ist. Wo in anderen Kulturen die Menschen die Verantwortung haben, ihre Götter zu versorgen, da versorgt Gott den Menschen, mit dem was er braucht. Er kümmert sich um die Nahrung für alles Lebende. Er kümmert sich um seine Schöpfung. Er kümmert sich um uns. Er ist darum bemüht einen Weg zum Leben zu finden und dieser Weg führt zu einer neuen Schöpfung. Dieser Weg führt zu einem neuen Ebenbild. Dieser Weg führt zu Jesus.
Römer 8,29 ZB 2007
Die er aber zuvor erwählt hat, die hat er auch im Voraus dazu bestimmt, nach dem Bild seines Sohnes gestaltet zu werden, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Der Weg Gottes mit uns Menschen ist eine neue Schöpfung. Es ist ein neues Ebenbild. Gott selbst kommt auf diese Welt. Er selbst erlebt, was die Freiheit des Menschen an Gutem und Schlechten in dieser Welt bewegt hat, denn nicht alles, was durch den Menschen entstanden ist, ist schlecht. Gott kommt in diese Welt und setzt sich dem aus. Er setzt ihm sich aus, weil er trotz alllem einen Weg mit den Menschen gehen möchte, obwohl der Frieden, für den er die Welt geschaffen hat, nicht mehr da ist. Er setzt sich der Welt aus, um der erste einer neuen Schöpfung, eines neuen Ebenbilds zu sein, dem wir folgen können. Der Mensch, wir sollen anerkennen, dass wir es nicht geschafft haben. Dass wir begrenzt sind und das wir Gott brauchen. In diesem Anerkennen spricht uns Gott zu, dass wir es auch gar nicht mehr müssen, denn dort war einer, der alles veränder hat. Jesus war auf dieser Welt und hat dafür gesorgt, dass es nicht mehr darum geht, dass wir es schaffen, sondern dass er es geschafft hat. Er hat die Welt mit Gott versöhnt. Er hat den Frieden widerhergestellt. Jesus hat dafür gesorgt, dass sich eines Tages das Gute durchsetzen wird. Eines Tages wird die Erde wieder sehr gut sein. Das ist die Hoffnung, die durch die Versöhnung mit Jesus kommt. Dieser Hoffnung wollen wir folgen. In dieser Hoffnung wollen wir leben und dabei sein, wenn das Gute aus dem trockenen und festen Boden der mangelhaften Welt hervorbricht, denn durch Jesus ist sie nicht mehr mangelhaft, sondern durch ihn ist sie wieder sehr gut.
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