Wie sind wir ins Abseits geraten?
Bibelarbeit "Der evangelische Patient" • Sermon • Submitted • Presented
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Wie sind wir ins Abseits geraten?
Wie sind wir ins Abseits geraten?
Begrüßung
Herzlich willkommen zu unserer Bibelstunde. Es geht weiter mit der Themenreihe “Der evangelische Patient”. Wir vergleichen weiter die evangelische Kirche, unsere Gemeinde und letztlich uns mit Heilungsgeschichten von Jesus.“ Dazu schauen wir heute in den Anfang des Markusevangeliums, wo ein Mann zu Jesus kommt, obwohl es ihm verboten ist, sich überhaupt unter irgendwelche Menschen zu mischen und mit Menschen Kontakt aufzunehmen. Für ihn gilt, um es neudeutsch auszudrücken “Social distancing” - also er muss sich von allen Menschen fernhalten, denn er hat Aussatz, aber er hält sich nicht daran, denn Jesus ist die Chance seines Lebens auf Heilung und noch mehr. Schauen wir was uns, der Bibeltext heute sagen will.
Wir hören die Losung des Tages
Losung
Psalm
Lasst uns beten
Gebet
Lied Mittelpunkt
Essen
Lied Wohin sonst - Heft 28
Andacht
Einstieg
I. Einleitung
- Einleitung zur Geschichte der Heilung eines Aussätzigen und dem Thema von Nähe und Distanz.
- Vorstellung des biblischen Textes: Markus 1,40–45
Lesung Markus 1,40-45
40 Einmal kam ein Mann zu Jesus, der an Aussatz erkrankt war. Er fiel vor ihm auf die Knie und flehte ihn an: »Wenn du willst, kannst du mich rein machen.« 41 Jesus hatte Mitleid mit ihm. Er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: »Ich will. Sei rein!« 42 Im selben Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann wurde geheilt und rein. 43 Sofort schickte Jesus ihn weg. Dabei schärfte er ihm ein: 44 »Pass auf, dass du niemandem irgendetwas davon erzählst. Geh, zeige dich dem Priester und bring die Opfer, um deine Reinheit wiederherzustellen. So hat Mose es vorgeschrieben. Dadurch sollen alle erfahren, dass du geheilt worden bist.« 45 Aber der Mann ging weg und verkündete überall, was Jesus getan hatte. Bald konnte Jesus nicht mehr unerkannt in eine Stadt kommen. Deshalb blieb er an einsamen Orten. Trotzdem kamen die Leute von überall her zu ihm.
Die zentrale Botschaft: Nähe und Distanz
Die zentrale Botschaft: Nähe und Distanz
Die Geschichte der Heilung eines Aussätzigen
Vorstellung der Hauptcharaktere: Jesus und der Aussätzige.
Beschreibung der tabubrechenden Handlungen und Reaktionen in der Geschichte.
Markus-Evangelium 2. Durchführung
Vertrauen wird in unserer Welt oft enttäuscht (Beispiel!) – Religion liegt zudem den meisten fern (Beispiel!) – Hier aber wagt einer Vertrauen – Ihn treibt die unbeschreibliche Not des Aussatzes (kurz beschreiben) – Er muß den Zweifel überwinden, ob er überhaupt heilbar sei – Aber er kniet dennoch vor Jesus nieder – Seine Aussage ist erstaunlich: »Wenn du willst, kannst du mich reinigen« – Er übergibt sich also ganz dem Willen Jesu.
Die rätselhafte Krankheit des "Aussatz”
Lexikon Biblische Bilder und Symbole (Aussatz)
Mit Aussatz werden in der Bibel verschiedene Krankheitsbilder bezeichnet, die nicht alle mit dem modernen Begriff Lepra identisch sind (vgl. besonders 3. Mo 13.14). Aussatz ist bis heute im Orient eine verbreitete Krankheit, die ohne Behandlung zu einem qualvollen Tod führen kann. Er ist ein Bild des sündigen Zustandes des Menschen, der nicht verborgen, sondern völlig offenbar ist und andere ansteckt und verunreinigt.
Erklärung, dass der "Aussatz" nicht mit moderner Lepra vergleichbar ist
Aussatz bedeutete damals, zu jenen Zeiten, ein Unberührbarer zu sein. Wer Aussatz hatte, war dazu verdammt, außerhalb der Gemeinschaft zu leben, oft in der Einöde, in erbärmlichen Verhältnissen. Kam jemand versehentlich in seine Nähe, musste er „unrein, unrein“ rufen. Nie wieder ein Kuss der Liebsten. Nie wieder eine Umarmung eines Freundes!
Dazu kamen die gesundheitlichen Folgen, erst Schmerzen in den Gelenken, dann Flecken und Knoten im Gesicht. Es bilden sich stinkende Geschwüre. Tastsinn und Schmerzempfinden gehen verloren. Nachts können die Ratten kommen und die Knochen der Kranken abnagen – sie spüren es nicht einmal. Außenseiter, ruinierte Gesundheit, abstoßend anzusehen.
In einer religiösen Gesellschaft kam noch etwas hinzu: Wer Aussatz hatte, war ausgesetzt, auch vom Gottesdienst ausgeschlossen. Er galt als von Gott geschlagen und bestraft. Ein Fluch schien auf ihnen zu liegen. Alles zusammen brüllt: Nicht berühren, kein Kontakt erwünscht!
Dieser Aussätzige hört also von einem gewissen Jesus. Er heilt Kranke, hieß es. Der Aussätzige war nicht mehr leicht hinters Licht zu führen. Für Aprilscherze war er nicht empfänglich. Aber irgendetwas muss ihn angelockt haben, irgendetwas in dem, was er von Jesus gehört hatte, irgendetwas in der eigenen Seele, ein Rest Hoffnung in einem Meer aus Trauer und Schmerz.
Die vermutete Natur der Krankheit und ihre schwerwiegenden Folgen
Die Isolation und Ausschließung der Erkrankten aufgrund der langen Inkubationszeit
Die sozialen und kulturellen Folgen der Krankheit
Die radikale Absonderung der Betroffenen
Die Auswirkungen auf die soziale und kulturelle Teilhabe
Zitate aus dem Buch Levitikus zur Darstellung der sozialen Ächtung
45 Wer nun aussätzig ist, soll zerrissene Kleider tragen und das Haar lose und den Bart verhüllt und soll rufen: Unrein, unrein!
Der Glaube an die Schuld und die Hoffnungslosigkeit
Der volksreligiöse Gedanke der Bestrafung durch Gott
Die rechtliche Stellung und Behandlung der Kranken
Die Bedeutung der Heilung als Auferstehung
Die Überraschung in der Geschichte
Die Ignoranz von Jesus und des Kranken gegenüber gesellschaftlichen und biblischen Vorgaben
Die Tumulte und die Reaktionen der Jünger
Die christologische Aussage in der Bitte des Kranken
Die gesellschaftliche Bedeutung des Aussatzes
Erklärung des Aussatzes als soziales Stigma
Bedeutung der Erzählung für antike Hörerinnen und Hörer
Distanzierung und "social distancing" von Aussätzigen
Die provokative Handlung des Aussätzigen
Die provokative Begegnung: "Es kam zu ihm ein Aussätziger"
Die Lebensgefahr und Reaktionen der Zuhörenden
Jesus und die Tabubrüche
- Jesus' mutige Handlung: Der Aussätzige wird berührt
- Die Reaktion der Zuhörenden auf die Berührung
Die Überwindung von Distanz durch Nähe
Heilung als Kollateralnutzen
Die zentrale Botschaft: Die Überwindung von Distanz durch Nähe
Die Stärke des Vertrauens und die symbolische Geste
Die Bedeutung des Glaubens des Kranken
Die symbolische Berührung von Jesus als Antwort auf das Distanzproblem
Die Auflösung der kulturellen Gebote
Die öffentliche Heilung und die Folgen
Die Bestätigung der Heilung durch einen Priester und die kultische Reinigung
Die Weitergabe der Botschaft über die Heilung
Die ständige Strömung weiterer Kranker zu Jesus
Die Bedeutung von Berührung und Nähe
Betonung der Bedeutung der Berührung in der Heilungsgeschichte.
Diskussion über die Notwendigkeit, Kontaktflächen für Nähe und Beziehung zu schaffen.
Berührung als Antwort auf das Distanzproblem
Die Bedeutung des Vertrauens und des Glaubens an göttliche Hilfe
Die Rolle von Jesus als Heiler und die Auswirkungen auf die Gesellschaft
Fragen:
1. Welche zentrale Botschaft wird in der Geschichte von der Heilung des Aussätzigen hervorgehoben?
2. Wie wird das Thema Nähe und Distanz in der Erzählung betont, und warum ist es von Bedeutung?
3. Welche gesellschaftlichen Normen und religiösen Vorschriften wurden in der Geschichte gebrochen, und welche Reaktionen rief dies hervor?
4. Wie interpretieren Sie die Bedeutung der Berührung in dieser Geschichte und ihre Auswirkungen?
Die Bedeutung der Geschichte
Hervorhebung des zentralen Themas von Nähe und Distanz in der Erzählung.
Diskussion darüber, wie die Gesellschaft den Aussätzigen ausgeschlossen hat und sein Wunsch nach Reinigung.
Betonung der Tatsache, dass die Distanzregeln durch Jesus' Handlungen überwunden wurden.
Der evangelische Patient
Der evangelische Patient
Die aktuelle Distanz zwischen Kirche und Menschen
Analyse der aktuellen Entfremdung zwischen der Kirche und den Menschen.
Beispiele für distanzierende kirchliche Praktiken und die Wahrnehmung der Kirche durch die Gesellschaft.
Beispiele für Äußerlichkeiten, die die Distanz zwischen Kirche und Menschen verdeutlichen
Die Problematik von kryptischen Bezeichnungen in Einladungen und Gottesdiensten
Die Entfremdung in der Liturgie
Der Mangel an Verständlichkeit in Kirchenliedern und Liturgie
Die Herausforderung, komplexe theologische Diskussionen für Nicht-Kirchenmenschen zu erklären
Die Kontroverse um das Abendmahl und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft
Das Bild von Pfarrern in der Öffentlichkeit
Die Darstellung von Pfarrern in Film und Fernsehen
Die Entstehung von Klischees und ihr Einfluss auf die Wahrnehmung der Kirche
Die Entfremdung in der Praxis
Beispiele aus der Praxis, in denen Kirche und Gesellschaft voneinander entfremdet sind
Die Wahrnehmung von Kirchenbesuchern und Kirchendistanzierten
Die Bedeutung von Distanz und Nähe für die Evangelische Kirche
Die Distanz zwischen Kirche und Gläubigen
Die Aussage des Aussätzigen als Herzensanliegen der Kirche
Die mögliche Umkehrung des Begriffs "Kirchendistanzierte"
Fragen
Welche Parallelen sehen Sie zwischen der Distanz in der Geschichte und möglichen Distanzen zwischen der Kirche und der heutigen Gesellschaft?
Welche Beispiele für Distanz zwischen der Kirche und den Menschen unserer Zeit werden im Text genannt, und wie drücken sich diese Distanzen aus?
Warum ist die Kommunikation in der Kirche für Menschen außerhalb der Gemeinde oft unverständlich, und wie könnte sie verständlicher gestaltet werden?
Wie können Kirchen neue Wege finden, um Distanz zu überwinden und echte Nähe zu den Menschen herzustellen?
Lösungsansätze für mehr Nähe
Die Bedeutung von verständlichen Einladungen und Gottesdienstformen
Die Anpassung der Kirchenpraxis an die Lebenswelt der Menschen
Der Aufruf zur Offenheit und Akzeptanz für unterschiedliche Ausdrucksformen des Glaubens
Die Notwendigkeit, persönliche Begegnungsräume zu gestalten, in denen Nähe und Authentizität möglich sind
- Die Rolle der Tischgemeinschaft als eine Form der Nähe und Berührung.
Tatsächlich lässt sich zeigen, dass weltweit die Gemeinden am vitalsten sind, in denen neben dem Gottesdienst eine lebendige Kultur der Tischgemeinschaft gepflegt wird. Um es auf den Punkt zu bringen: »Das Christentum ist vom Wesen her keine Sitzungsgemeinschaft, sondern eine Mahlgemeinschaft.« Mit anderen Worten: Würden wir weniger zusammen in Ausschüssen hocken und mehr zusammen essen und trinken, dann wäre auch dieser Teil unseres Alltags – wie Luther es einmal formuliert hat – »ein Gottesdienst«. Ein Raum, an dem wir Nähe erleben – miteinander und mit Gott. Denn stellen Sie sich mal vor, es gelänge uns, immer mehr Aktivitäten in unseren Gemeinden und unserem Privatleben als Gottesdienst zu verstehen, als Kontaktpunkt zum Himmel, dann wären wir auch bereit, uns jederzeit von Gott »berühren« zu lassen, wir würden ihn im Vollzug des Lebens »begreifen«. Solange jedoch bei der Mehrheit der Glaubenden und der Suchenden der Eindruck vorherrscht, Spiritualität würde nur in gewissen kirchlichen »Veranstaltungen« gepflegt, gilt auch: Wenn mir gerade diese Veranstaltungen nicht zusagen, dann bin ich draußen. Aussätzig. Ich gehöre nicht dazu!
Nähe als Schlüssel zur Vitalität der Gemeinden
Die Erkenntnis, dass Gemeinden am vitalsten sind, wenn sie neben dem Gottesdienst eine lebendige Kultur der Tischgemeinschaft pflegen
Die Bedeutung des Alltags als ein Ort der Nähe und der Begegnung mit Gott
Die Herausforderung, die Menschen in den Gemeinden als mehr als nur Konsumenten von kirchlichen Veranstaltungen zu sehen
Fragen
Inwiefern kann die Idee der "Tischgemeinschaft" und des gemeinsamen Essens dazu beitragen, Nähe zwischen Menschen und Gott zu schaffen?
10. Welche Schritte könnten unternommen werden, um die Berührung Gottes im Alltag stärker wahrnehmbar zu machen?
Aktuelle Herausforderungen für die Kirche
- Die Überlegung, welche Gruppen in der Kirche fehlen
- Vergleich mit den vielfältigen Milieus der Gesellschaft
- Wer ist hier eigentlich der Aussätzige?
Die Aufgaben der Evangelischen Kirche
Betonung der Notwendigkeit, Distanz zu überwinden und die Nähe zu den Menschen zu suchen.
Aufforderung zur Umgestaltung kirchlicher Praktiken und Veranstaltungen, um echte Nähe zu ermöglichen.
Die Kirche als "Salz der Erde”
- Die Bedeutung der Kirche als "Salz der Erde" und ihre Aufgabe, die Gesellschaft mit der Botschaft von der Liebe Gottes zu durchdringen
- Die Notwendigkeit, sich in den Alltag und die Lebensgeschichten der Menschen zu begeben und Nähe zu wagen
- Die Entdeckung von Wegen, um in Zeiten von "Social Distancing" Möglichkeiten des "Distant Socializing" zu schaffen
Fragen
Welche Schritte könnten unternommen werden, um die Berührung Gottes im Alltag stärker wahrnehmbar zu machen?
11. Was denken Sie über die Aussage, dass die Evangelische Kirche sich auf die Hoffnung besinnen sollte, die in der Bitte des Aussätzigen liegt: "Gott, hilf uns, all das zu überwinden, was uns von den Menschen trennt"?
12. Welche persönlichen Erfahrungen haben Sie gemacht, die sich auf das Thema Nähe und Distanz in Bezug auf die Kirche beziehen?
13. Wie könnten Kirchen und Gemeinden dazu beitragen, dass Menschen sich willkommen und verstanden fühlen?
14. Glauben Sie, dass die Kirche sich selbst wieder "berühren" lassen sollte, und wenn ja, wie könnte das geschehen?
15. Welche Schritte können die Kirchen unternehmen, um die Vorstellung zu fördern, dass "Gott Nähe will"?
Schlussfolgerung
Zusammenfassung der Hauptpunkte des Vortrags und Wiederholung der zentralen Botschaft, dass Distanz nur durch Nähe geheilt werden kann.
Die Wichtigkeit von Nähe als wesentlichem Element der Evangelischen Kirche
Der Appell zur Überwindung von Distanz und zur Schaffung einer offenen, einladenden Gemeinschaft
Die Bedeutung von Nähe und Berührung in der Kirche und im Leben jedes Einzelnen
Abschließende Gedanken zur Bedeutung von Nähe in der Kirche und der Beziehung zu Gott und den Menschen.
Lied Wo ich auch stehe Heft Nr 21
Gebetsgemeinschaft
VU
Lied Ewigkeit
Segen