Worte (Jugendgottesdienst)
Notes
Transcript
1. Worte haben Macht.
Manche Worte von Schwätzern wirken wie Messerstiche.
Kluge aber wählen ihre Worte so, dass sie heilen. Spr 12,18
Unsere Worte bestimmen unser Leben.
Worte haben Kraft, etwas zu verändern.
Mit nur wenigen Worten kannst Du eine Beziehung beginnen. –
Mit genau so wenigen Worten kannst Du eine Beziehung beenden.
Mit wenigen Worten kannst Du eine langjährige Freundschaft nachhaltig zerstören. –
Mit wenigen Worten kannst Du um Vergebung bitten –
oder Vergebung aussprechen.
Mir scheint, dass wir leider viel mehr schlechte als gute Worte sagen.
Einmal in der Woche bin ich in der Schule und geb dort
Reli-Unterricht…
Junge, Junge, was dort für Worte durch die Gegend fliegen!
Da wird sich rauf und runter beleidigt, als wäre es das Normalste der Welt. Die vermeintlichen Schwächen des anderen werden lautstark durch den Raum posaunt.
Ich befürchte, bei den meisten von euch geht es in den Klassenzimmern nicht viel anders zu.
Wir hauen uns böse Worte an den Kopf, erniedrigen andere, nur um selbst besser dazustehen.
Ich bin mir sicher: Jeder von uns hat schon böse Worte abbekommen. Wir wissen, wie sehr Worte verletzen können. – Wie Messerstiche!
Worte haben Macht! Vielleicht fängst du sogar selber irgendwann an, die bösen Worte der anderen zu glauben:
„Du kannst dies nicht, du bist in jenem schlecht.
Du bist zu dick. Du bist hässlich.“ … und so weiter…
Ihr Lieben, Worte können uns richtig fertig machen!
Worte haben Macht!
Genau so aber auch im Positiven:
Kluge aber wählen ihre Worte so, dass sie heilen.
Worte können heilen.
Die wohl mächtigsten Worte auf dieser Erde sind:
„Ich vergebe Dir!“ (Wdh.)
Diese Worte schaffen tatsächlich Realität. Hier wird ein Zustand geändert. Da sagt jemand: „Das, was Du mir angetan hast, ist vergeben – ist weg! Es steht nicht mehr zwischen uns.“
Vergebung macht uns frei.
Sie vergibt dem anderen seine Schuld. Und gleichzeitig nimmt sie mir die Last, die ich mit mir herumgeschleppt habe –vielleicht ja sogar die Last böser Worte, die der andere mir an den Kopf geworfen hatte.
Natürlich muss Vergebung in meinem Herzen geschehen,
aber diese Worte „Ich vergebe Dir!“,
tatsächlich auszusprechen, verändert unsere Realität.
Worte haben Macht.
Die Macht von Worten hängt auch davon ab, wer sie sagt.
Worte eines guten Freundes haben eine ganz andere Bedeutung als Worte eines Lehrers. Worte deiner Eltern haben eine ganz andere Bedeutung für dein Leben als Worte eines schlecht gelaunten Busfahrers.
Darüber hinaus gibt es Personen in unserer Gesellschaft, denen eine zusätzliche Autorität verliehen wurde.
Wenn kleine Kinder im Kindergarten Hochzeit spielen, dann ist die Ehe spätestens am Nachmittag, wenn alle nach Hause gehen, wieder vorbei.
Wenn aber die Standesbeamtin sagt: „Hiermit erkläre ich Sie zu Mann und Frau!“, dann kommt man aus der Nummer so schnell nicht mehr raus…
Solche Autorität hat zum Beispiel auch ein Richter. Seine Worte: „Der Angeklagte ist schuldig!“, sind nicht nur die Feststellung von Tatsachen, sondern der Richter schafft damit eine Realität. „Du bist schuldig!“, lautet der Urteilsspruch –
oder auch: „Du bist unschuldig!“
Das steht von nun an über dem Leben des Verurteilten oder eben des Freigesprochenen.
Zuletzt gibt es einen, der die Autorität und Macht nicht erst von anderen verliehen bekommen hat, sondern der selbst alle Macht und alle Autorität hat und dessen Worte dadurch unendliche Macht haben: Gott.
Wir lesen am Anfang unserer Bibel, dass Gott unsere Erde und das ganze Universum allein durch Sein Wort schafft!
Gott spricht – und es geschieht.
Bei Jesus haben die Menschen das hautnah erlebt.
Ein Wort von Ihm genügt, dass ein Sturm verschwindet und die tobenden Wellen sich wieder in ruhiges Wasser verwandeln.
Ein Wort von Ihm genügt,
dass ein Stummer wieder sprechen kann,
dass ein Tauber wieder hören kann,
dass ein Blinder wieder sehen kann,
dass ein Toter wieder lebendig wird.
Wenn jemand, der solche unendliche Macht hat, zu dir sagt: „Ich kenne Dich, ich sehe Dich, ich weiß, wie es Dir geht –
und ich liebe Dich, egal was andere zu Dir sagen!“ –
wie unendlich kostbar ist das!
Und wie machtvoll ist das für Dein Leben!
Wir kommen nachher noch einmal drauf zurück…
Worte haben Macht — auch Deine Worte!
Deswegen:
2. Achte auf Deine Worte!
Wer mit Worten vorsichtig ist, bewahrt sein Leben.
Wer seinen Mund aufreißt, dem droht Verderben. Spr 13,3
Gehörst Du eher zu den Leuten,
die vorsichtig mit Worten sind
oder zu denen, die ihren Mund aufreißen?
Leute, was wir so alles sagen, wenn der Tag lang ist…
Das kann man sich ja manchmal kaum anhören.
Als ich so 13 oder 14 Jahre als war, ist mir mal aufgefallen, wie viel Quatsch ich von mir gebe.
V.a. in Form von Schimpfwörtern,
aber auch in Form von Redewendungen oder Ausrufen.
Ich musste mir erstmal darüber klar werden,
was ich da eigentlich sage…
Z.B. dieser Ausruf „Oh mein Gott!“ —
Ganz ehrlich, wer von euch sagt das manchmal?!
Ist das nicht ein sinnloser Gebrauch von Gottes Namen?
[jemanden raussuchen]
Stellt euch mal vor, ich lauf den ganzen Tag durch die Gegend und rufe alle 3 Minuten: „Oh mein _______!“ Ich könnte mir vorstellen, dass das _______ mit der Zeit ganz schön nervt.
Genau das Gleiche übrigens mit „Oh je!“ – Das ist nur eine Abkürzung für „Oh Jesus!“ Und da gibt es noch viele andere…
Als ich das mit meinen 13, 14 Jahren gemerkt habe,
habe ich dann beschlossen,
dass ich versuche, meine Sprache zu reinigen.
Mir ist es dann gelungen
– und ich glaube, Gott hat mir dabei ordentlich geholfen –, immer wenn ich etwas komisches oder sinnloses oder einfach schlechtes gesagt habe, kurz mal darüber nachzudenken, was ich da gerade gesagt habe.
Und dann habe ich probiert, es zukünftig nicht mehr zu sagen.
Das hat eine ganze Weile gedauert.
Aber es hat mir total gut getan, mal über meine Sprache nachzudenken und manche Wörter aus meinem Wortschatz rauszuhauen.
Z.B. das Wort „verdammt“, dass viele Menschen gerne sagen, würde ich euch empfehlen aus eurem Wortschatz rauszuhauen, weil jemanden zu verdammen heißt,
dass er in die Hölle geworfen wird.
Oder noch krasser: „verdamm-mich (Gott)“ –
Ganz ehrlich, das willst Du nicht!
Also sagt es am besten nicht.
Über das nachzudenken, was man sagt,
kann mitunter in Arbeit ausarten,
aber es lohnt sich auf jeden Fall!
Inzwischen merke ich, dass ich das mal wieder tun sollte…
Jesus ist bei dem Thema unserer Worte auch ganz schön hart, v.a. wenn es darum geht, wie wir mit anderen reden.
Er weiß, was wir mit unseren Worten anrichten können.Jesus sagt:
Ihr wisst, dass unseren Vorfahren gesagt worden ist: „Du sollst nicht töten!“ Außerdem heißt es: „Wer einen Mord begeht, der gehört vor Gericht“.
Ich sage euch aber: Schon wer auf seinen Bruder wütend ist, gehört vor Gericht. Wer zu seinem Bruder „Dummkopf“ sagt, gehört vor den jüdischen Rat. Wer „Idiot“ sagt, der gehört ins Feuer der Hölle. Mt 5,21-22
In unserer Sprache kommt zum Ausdruck,
wie wir miteinander umgehen –
auch wie wir mit Gott umgehen.
Und Jesus sagt uns, dass wir gut miteinander umgehen sollen! Er sagt, Du machst Dich nicht erst schuldig,
wenn Du jemanden zusammenschlägst oder sogar umbringst. Du machst dich bereits schuldig,
wenn Du jemandem schlechte Worte an den Kopf wirfst,
ihn beleidigst.
Achte auf Deine Worte!
Im Jakobusbrief heißt es:
Mit unserer Zunge loben wir den Herrn und Vater.
Mit ihr verfluchen wir aber auch die Menschen,
die nach dem Bild Gottes geschaffen sind.
Aus ein und demselben Mund kommen Segen und Fluch.
Das darf nicht so sein! Jak 3,9-10
Achte auf Deine Worte! Sei Dir bewusst, was Du sagst! –
Und im Zweifelsfall: Halte lieber den Mund!
Wenn Du wütend bist, dann schrei zu Gott.
Erzähle Ihm, warum Du wütend bist,
klage Ihm alles, wo Dich andere wieder aufregen –
Gott hält das aus!
Achte auf Deine Worte!
Es wird Dir vieles im Leben leichter machen
und Dein Herz wird fröhlicher,
wenn Du schlechte Worte und schlechte Gedanken
immer mehr verbannst.
3. Auf wessen Worte hörst Du?
Höre, mein Sohn, nimm meine Worte an!
Dann wirst du viele Jahre leben. Spr 4,10
Jetzt ging es viel ums Reden,
aber zu Worten gehört es auch zu hören.
Jeder auf dieser Welt will, dass wir ihm zuhören…
Influencer bequatschen uns damit,
was für uns angeblich gut ist.
Werbung erklärt uns, was uns alles fehlt, um glücklich zu sein.
Deine Lehrer in der Schule wollen, dass Du ihnen zuhörst!
Und Deine Eltern natürlich auch…
Und die entscheidende Frage lautet:
Auf wen hörst Du? Wessen Worte lässt Du in Dein Herz?
Es passiert nämlich immer wieder,
dass wir von verschiedenen Seiten Aussagen hören,
die sich widersprechen.
Auf wen hörst Du dann?
Sprich: Wem vertraust Du?
Hörst Du auf Deine Mitschüler,
die Dir sagen, dass Du nichts taugst? –
Oder hörst Du auf Deine Eltern,
die Dir (hoffentlich) sagen, wie wertvoll Du bist?!
Hörst Du auf die Werbung und die ganzen Influencer,
die Dir erzählen, was Dir alles fehlt
und vor allem, dass Du das bei Ihnen natürlich bekommst, solange Du das nötige Geld auf den Tisch legst? –
Oder hörst Du auf Gott, der Dir sagt:
„Bei mir bekommst Du alles, was Du brauchst!
Und Du musst dafür nichts leisten!“?
Wir hören jeden Tag viele verschiedene Stimmen.
Wir hören jeden Tag viele verschiedene Worte. –
Wohlwollende Worte, aber auch erniedrigende Worte.
Die Frage ist:
Auf wessen Worte hören wir?
Wessen Worte lassen wir in unser Herz?
Du kannst selbst entscheiden,
wer in Dein leben hineinsprechen darf!
Meine Empfehlung:
Höre auf die Menschen, die Dich lieben,
denn sie wollen nur Gutes für Dich.
Da kann dann auch mal Kritik kommen oder Zurechtweisung.
Aber auch das sind gute Worte,
weil sie das Beste für Dich wollen.
Und noch viel mehr ermutige ich Dich,
dass Du Gott in Dein Herz sprechen lässt,
dass Du auf Seine Worte hörst!
Er hat uns geschaffen.
Er kennt uns durch und durch.
Und Er liebt uns – trotz all unserer Fehler,
trotz all der Dunkelheit, die in unseren Herzen ist!
Gott hat so gute Gedanken über uns,
Er hat so gute Worte für uns!
Und zuletzt hat Er Worte des Lebens für uns.
Jesus sagt:
Amen, Amen, ich sage euch:
Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat,
der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen. Joh 5,24
Diese Einladung spricht Jesus Dir aus.
Wir müssen nichts anderes tun,
als Ihm zu vertrauen und auf Seine Worte zu hören.
Er hat uns so viel Gutes zu sagen!
Amen.
Nimm Dir einen Zettel und schreibe auf ...
… welche schlechten Worte Du nicht mehr sagen möchtest.
… welche guten Worte Du jemand anderem sagen möchtest.
… was Dir wichtig geworden ist.