Das Zehnte Gebot - Spiegel deines Herzens
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Einleitung
Einleitung
Einleitung:
Guten Morgen!
Ich habe euch einen Spiegel mitgebracht.
Generell ist die Erfindung des Spiegels eine nützliche Sache.
Spiegel gibt es schon sehr lange.
Es gibt Vermutungen das bereits 3.000 v.Chr. Spiegel in der Türkei gebraucht wurden. Damals waren sie noch aus Metall. Die ersten, die Glasspiegel anfertigten, waren die Römer.
Wofür brauchen wir Spiegel?
Wenn ihr kurz überlegt, wann im Alltag ihr einen Spiegel braucht, merkt ihr, dass Spiegel sehr wichtig sind.
Nicht nur, dass wir morgens nach dem Aufstehen schauen, ob unsere Frisur sitzt oder insgesamt unser Outfit passt.
Auch beim Autofahren benutzen wir Spiegel: Rückspiegel, Seitenspiegel, Innenspiegel.
Dadurch haben wir auch einen Blick dafür, was hinter uns ist.
Und auch sonst im Alltag begegnen uns immer wieder Spiegel.
In Geschäften werden bspw. Spiegel verwendet, um Bereiche vor Diebstahl zu überwachen.
Oder auch beim Zahnarzt, der einen Mundspiegel benötigt, um unsere Zähne anzuschauen.
Das sind alles Spiegel, die du anfassen kannst. Echte, materielle Spiegel.
Neben diesen brauchen wir auch metaphorische, geistliche Spiegel.
Freunde können ein Spiegel für uns sein, oder auch der Unterricht am Sbt.
Deine Ansichten, deine Haltungen und deine Handlungen werden gespiegelt. Ein Freund gibt dir Feedback, sagt wie er dich wahrnimmt. Das kann dein äußeres Auftreten sein, es kann Umgang mit anderen Menschen sein oder deine Persönlichkeit.
Doch auch Freunde können uns nur so weit helfen, wie sie ihre Eindrücke von jemanden bekommen haben, der unser wichtigster Spiegel ist.
Du weißt vermutlich auf was ich hinaus will.
Es gibt einen Spiegel, der für dich in deinem Leben der wichtigste ist. Dieser Spiegel ist das Wort Gottes!
Das Wort Gottes spiegelt dir Gottes Wesen, es spiegelt deine Einstellung, deine Taten, deine Worte und … auch dein Herz!
In den kommenden Minuten werde ich darlegen, wie Gottes Wort Spiegel deines Herzens ist!
Gott hat seinem Volk Israel 10 Gebote gegeben, 9 davon spiegeln sowohl das Verhalten, aber das letzte Gebot ist Spiegel deines Herzens.
So lautet der Titel meiner Kurzpredigt:
Das Zehnte Gebot – Spiegel deines Herzens!
Der Predigttext steht in 2.Mose 20,17:
17 Du sollst nichtdas Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, weder sein Rind noch seinen Esel, noch irgendetwas, das deinem Nächsten gehört. (ELB 2006)
Zunächst möchte ich damit einsteigen, dass wir uns die Umstände anschauen, wann dieses Wort gepredigt wurde und an wen dieses Wort gerichtet war und was dieses Wort bei den Zuhörern bewirkt hat.
Dann möchte ich auf das „Warum“ eingehen. Warum wurde dieses Wort gepredigt? Warum ist dieses Wort ein Spiegel für unsere Herzen? Für dein Herz! Und was bezweckt dieses Gebot, dieses Wort in deinem Leben?
Schauen wir uns also zunächst einmal die Umstände an.
Für die ersten Zuhörer, die dieses Wort lauschten, war es eine beeindruckende Kulisse.
Eine riesige große Menschenmenge stand am Berg Sinai. Das Volk Israel!
Nur 50 Tage zuvor, waren die Israeliten aus Ägypten ausgezogen. Ihr erinnert euch an die Versklavung durch den Pharao und die Plagen, die Jahwe, Gott der Herr, über die Ägypter gebracht hat. Und wie sie anschließend durch Mose, dem auserwählten Anführer herausgebracht wurden.
Wohin? Zunächst einmal zu diesem Berg Sinai oder auch Berg Horeb genannt. Aber mit dem Ziel nach Kanaan ins verheißene Land der Freiheit!
Bei dieser Zwischenetappe am Berg Sinai möchte Gott seinen Bund mit dem Volk schließen, das er aus der Sklaverei befreit hat.
Es ist eine beeindruckende Kulisse hier am Berg Sinai. Nachdem das Volk sich geheiligt hatte, sollte es sich nun bereit machen, Gott gegenüberzutreten!
Kannst du dir vorstellen was es bei den Israeliten für Gefühle ausgelöst hat, als Mose ihnen mitteilte, ihr werdet in drei Tagen Gott begegnen und mit ihm einen Bund schließen?
Wir begeben uns an diesen Ort und tauchen ein in die Atmosphäre, die das Volk umgab. Ich lese die Verse aus 2.Mose 19,16-18:
16 Und es geschah am dritten Tag, als es Morgen wurde, da brachen Donner und Blitze los, und eine schwere Wolke lagerte auf dem Berg, und ein sehr starker Hörnerschall ertönte, sodass das ganze Volk, das im Lager war, bebte.
17 Mose aber führte das Volk aus dem Lager hinaus, Gott entgegen, und sie stellten sich am Fuß des Berges auf.
18 Und der ganze Berg Sinai rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabkam. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch eines Schmelzofens, und der ganze Berg erbebte heftig.
Was für eine beeindrucke Kulisse? Was für ein bedrohlicher, angsteinflößender Hintergrund, der hier gemalt wird?
Es heißt weiter: Der HERR stieg auf den Sinai herab. Der Hörnerschall wurde immer stärker!
Und nun beginnt Gott zu reden:
2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt habe.
3 Du sollst keine andern Götter haben neben mir. – 2.Mose 20,2-3
Und nachdem er das Zehnte Gebot aussprach, reagierte das Volk: 2.Mose 20,18-19
18 Und das ganze Volk nahm den Donner wahr, die Flammen, den Hörnerschall und den rauchenden Berg. Als nun das Volk das wahrnahm, zitterten sie, blieben von ferne stehen
19 und sagten zu Mose: Rede du mit uns, dann wollen wir hören! Aber Gott soll nicht mit uns reden, damit wir nicht sterben.
Frage: Warum gibt Gott diese Zehn Gebote und warum geschieht dies unter so einer furchtgebietenden Atmosphäre?
Die Zehn Gebote waren immer auch eine Schutzmauerfür Gottes Volk! Wenn du und dein Nächster diese Gebote halten, dann kann es dir und deinem Nächsten nur gut gehen.
Aber die Zehn Gebote zeigen auch, dass kein Mensch sich Gottes Liebe verdienen kann!
Das Zehnte Gebot zeigt wahrscheinlich mehr als jedes andere wie unzulänglich, wie unfähig und hilflosder Mensch ist, ein Leben nach Gottes Maßstab zu führen.
Paulus rief aus: Röm 7,7
7 … die Sünde hätte ich nicht erkannt als nur durchs Gesetz. … von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: »Du sollst nicht begehren!«
Das Zehnte Gebot – Spiegel deines Herzens!
Wenn du in deinem Zimmer eine Leinwandhättest auf dem all deine Gedanken wie ein Film ablaufen, was würde da zu sehen sein?
Ein Begehren nach dem Besitz des Anderen? Rein materiell gesehen… Das Aussehen des Anderen, sein Auto, oder sogar sein Partner!
Aber Begierde kann auch immaterielles miteinschließen! Warum?
„Noch irgendetwas was deinem Nächsten gehört!“
Neidisch auf den Intellekt des anderen, auf seine Beliebtheit, seine Fähigkeiten und Talente, sein Wissen. Wenn ich nur das könnte, was er kann? Wenn ich nur so wäre wie sie ist? So schön attraktiv! Charmant und witzig!
19 „Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen;“ Mt 15,19
Das Zehnte Gebot, es spiegelt dein Herz! Und wenn du ehrlich bist, dann weißt du, dass es dich verurteilt! Was ist die Lösung?
Die Zehn Gebote galten schon immer als Spiegel und als Wegweiser auf Christus, der Gottes Gesetz für dich gehalten hat!
Wir verlassen für einen Moment den Berg Sinai und gehen an einen anderen Berg! Wir gehen zum Berg Golgatha!
Dort sind drei Kreuze, links und rechts hängen zwei Diebe, sie begehrten was ihnen nicht gehörte.
Doch in der Mitte stirbt ein Mann, der kein Dieb war. Jesus Christus. Dein Jesus. Im Gegensatz zu dir, hat er nicht begehrt, was verboten ist zu begehren.
Stattdessen lebte er in einem ständigen Begehren nach dem Willen Gottes. Gottes Wille war sein Wille. Gottes Begehren war sein Begehren.
Mit Sehnsucht sehnte er sich Gottes Willen zu erfüllen, um dich zu erlösen.
Er blieb nie irgendjemand etwas schuldig, sondern sein Begehren war dich zu lieben und das Zehnte Gebot zu erfüllen.
Gehen wir noch einmal kurz zurück zum Berg Sinai. Dort stehen wir nun mit dem Volk. Wir hören die Zehn Gebote.
Aber im Gegensatz zum Volk Israel müssen wir nicht mehr zittern.
Die Zehn Gebote verurteilen dich nicht mehr. Das Wort „Du sollst nicht begehren – Der Spiegel deines Herzens, deine Wünsche, deine Gedanken, sie sind nicht mehr dazu da, um dich zittern zu lassen.
Jemand hat dieses Gebot erfüllt.
Er begehrte nicht dein Hab und Gut!
Er begehrte Gottes Willen. Und er begehrte deine Seele. Aber nicht um dir zu schaden. Er begehrte deine Seele, um sie zu retten.
Christus begehrte deine Seele so sehr, dass er begehrte, den gerechten Zorn Gottes auf sich zu laden, dass du nun frei von Schuld und Scham sein kannst.
Das verheißene Land der Freiheit, Kanaan. Es ist nun deins!
Wenn Jesus dich so sehr liebte, sehnst du dich dann nicht auch danach ihn zu begehren? Das Zehnte Gebot – Spiegel deines Herzens.
Hiermit schließe ich meine Predigt. Gott segne dich!
Amen