Mt 11,25-29 Ja sagen: Zu Gottes souveränem Willen und zu seinem Joch
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· 31 views1. Sag "ja" zu Gottes Souveränität 2. Sag "ja" zu seinem Joch
Notes
Transcript
Einleitung
Einleitung
Wir lasen gerade im Hauskreis, wie Gott in Jos 9 die Sonne fast einen Tag lang anhält (präziser: Die Erdrotation), damit Josua den “Flow” nutzen konnte, um die Feinde des südlichen Kanaans weiter zu bekämpfen und final zu schlagen.
Was würdest du mit einer 25. Stunde am Tag machen?
37% der Amerikaner würden sie für zusätzliche Familienzeit nutzen
50% der Inder würden MEHR arbeiten - bei den Amerikanern sind das nur 10%
33% der Italiener würden mehr Sport machen (Zweifel mögen hier angebracht sein)
Wer von uns würde diese 25. Stunde zum Ruhen nutzen?
Die Antwort auf die Frage zeigt uns, was uns wirklich wichtig ist.
Ruhe ist ein zentrales Thema meiner Predigt über Mt 11.
Kontext
Kontext
Text lesen: Mt 11,25-29
Leider ist unser Textzusammenhang etwas dem Predigtplan zum Opfer gefallen. Wir schaffen es einfach nicht, Matthäus wirklich komplett zu lesen. Deshalb sind wir im Kapitel 11 heute schon am Ende unterwegs und überspringen ein paar Verse.
Es ist aber immer wichtig, sich den Kontext anzuschauen (“Kontext ist King”). Heute morgen aber besonders, denn unser Text beginnt wie folgt:
Matthäus 11,25 (LU17)
Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: ...
Was war das für eine Zeit, in der Jesus seinen Jüngern genau das mitgab, was heute unser Predigttext ist?
Das 11. Kapitel malt uns ein vierfaches Portrait unseres Herrn Jesus Christus vor Augen:
1. Jesus ist der verheißene Messias Mt 11,1-19.
Frage von JdT: “Bist du der, der kommen soll?” (Mt 11,3)
Spannend für unsere Predigt heute ist die Frage: Wie reagieren Israel auf JdT und Jesus? Jesus deckt folgenden Widerspruch auf:
JdT führte einen asketischen Lebenswandel, zog sich von allen in die Wüste zurück - und wurde dafür als “besessen” gebrandmarkt. (Mt 11,18)
Jesus besuchte Zöllner und andere Sünder, feierte mit ihnen - und wird auch dafür verurteilt (Mt 11,19).
Kurz: Israel lehnt den lang erwarteten Erlöser ab.
2. Jesus ist der finale Richter Mt 11,20-24.
oder: Wie reagiert Jesus auf die Ablehnung seiner frohen Botschaft?
Jesus ruft das Gericht über die galiläischen Städte aus, die ihn so häufig und intensiv kennen lernten wie keine andere Region, - aber doch nicht glaubten. Ich komme auf diesen Text gleich kurz zurück.
3. Jesus ist der souveräne Sohn Gottes Mt 11,25-27.
oder: Warum weigert sich Israel, an den verheißenen Messias zu glauben? Was ist die Ursache? Hier kommt heute das Stichwort “Erwählung” ins Spiel. - Das wird die Abteilung Schwarzbrot.
4. Jesus ist der gnädige Jochpartner Mt 11,28-30.
oder: Das Angebot, Jesus in das eigene Leben kommen zu lassen.
Ich könnte es mir einfach machen und nur über Mt 11,28
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
predigen. Aber gerade der Zusammenhang dieser vier Portraits von Jesus lehrt uns etwas anderes.
Wir behandeln deshalb heute nur die letzten beiden Punkte intensiver, die ich zusammenfassen möchte mit
Sag “ja” zu Gottes Souveränität
Sag “ja” zu seinem Joch
1. Sag “Ja” zu Gottes Souveränität
1. Sag “Ja” zu Gottes Souveränität
Wir werden gleich erkennen, wie die ersten drei Verse unseres Textes unmittelbar mit den vorherigen Diskussionen zusammen gehören. Matthäus betont, dass Jesus diese Sätze gerade eben zu der Zeit aussprach, als er als der verheißene Messias abgelehnt wurde und dann als souveräner Richter Gericht androhte.
Ich lese Mt 11,25-27 noch einmal.
Jesus alleine kennt den Vater
Jesus alleine kennt den Vater
Matthäus 11,27 (LU17)
Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn ...
In Anwesenheit der Menschen um sich herum musste sich Jesus fühlen wie Mozart in einem VHS-Anfängerkurs “Klavierspielen”.
Jesus kennt den Vater von Ewigkeit her.
Er hat mit ihm zusammen die Welt erschaffen.
Keiner kennt den Vater wie er.
Keiner liebt den Vater wie er und keinen liebt der Vater wie er (Joh 17,26).
Die Innigkeit dieser Beziehung ist unvergleichlich und gleichzeitig für uns kaum nachvollziehbar, weil wir uns in der Dreieinigkeit bewegen.
Jesus alleine kennt den Vater.
Jesus alleine offenbart den Vater
Jesus alleine offenbart den Vater
Matthäus 11,27 (LU17)
… niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.
Das war ein Teil des Zweckes seiner Menschwerdung. Er ist Gott und Mensch zugleich. Ein Gott “zum Anfassen”. Er offenbart den Vater.
Aber:
Jesus offenbart den Vater alleine aus Gnade (Erwählung)
Jesus offenbart den Vater alleine aus Gnade (Erwählung)
Der einzige Weg, wie Du Gott erkennen kannst, ist durch Offenbarung.
Matthäus 11,27 (LU17)
… und wem es der Sohn offenbaren will.
Offenbaren bedeutet, etwas aufdecken, was vorher zudeckt war!
Wenn Gott will, offenbart er sich einem Menschen - oder eben nicht.
Das sagt Jesus sehr deutlich im Vers 25 - und auch an anderen Stellen, z.B. Mt 13,10-11, wo Jesus erklärt, dass er die Gleichnisse aus dem gleichen Grund verwendet.
Wir befinden uns hier auf vermintem Gelände. Verstandesmäßig bekommen wir das nicht mehr auf die Kette, aber trotzdem lässt die Bibel diesen - in unserer Begrenztheit so verstandenen - Widerspruch einfach stehen.
In den Versen zuvor verurteilt Jesus die galiläischen Städte, insbesondere seine eigene Heimatstadt Kapernaum
Matthäus 11,23 (LU17)
Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis zur Hölle hinabfahren. Denn wenn in Sodom die Taten geschehen wären, die in dir geschehen sind, es stünde noch heutigen Tages.
Zwei Dinge wundern hier:
Jesus ist allwissend. Er wußte, dass Sodom Buße getan hätte, wenn Jesus dort seine Wunder hätte.
Obwohl er das wußte - er tat es nicht. Er war in vornehmlich in Galiläa unterwegs und nicht in Sodom (180 km Luftlinie auf der anderen Seite des Toten Meeres). Er offenbarte sich gerade nicht in Sodom.
Stellen sich also 2 Fragen:
Warum hat er seine vielen Wunder also nicht in Sodom getan? Weil es nicht im Willen des Vaters lag.
Und warum haben es die in Kapernaum nicht verstanden, obwohl Jesus dort so viele Wunder tat?
Warum verstehen Mitmenschen das Evangelium nicht, obwohl sie immer wieder vielleicht sogar gute Predigten hören? Weil der Vater es verborgen hat!
Aus menschlicher Sicht tritt da ein “Problem” auf, das ich mit meiner begrenzten Erkenntnis letztlich auch nicht auflösen kann.
Erwählung hat zwei Pole oder Gegensätze. Deshalb habe ich in meiner Bibel diese Stellen immer mit zwei aufeinander zugehenden Pfeilen markiert: ->I<-
Gott offenbart seine Gnade aus seinem souveränen Willen heraus und bewirkt so unsere Errettung: Ein Mensch bekehrt sich.
Oder er offenbart sich eben nicht. Dann bleibt das Evangelium für diesen Menschen zugedeckt.
Das ist der eine Pol: Alles geht von Gott aus.
Der Mensch ist (trotzdem) verantwortlich.
Die folgende Bibelstelle bringt dieses Zusammenspiel aus Gottes Wirken und menschlichem Wirken in zwei kurzen Sätzen auf den Punkt:
Philipper 2,12–13 (LU17)
...schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Jesus offenbart den Vater, wem er will. Und nur diesen. Das erscheint uns schwer verdaulich.
Wie gehen wir mit diesem Paradoxon um?
Wie gehen wir mit diesem Paradoxon um?
1. Wir akzeptieren demütig die Souveränität Gottes
1. Wir akzeptieren demütig die Souveränität Gottes
Das ist die Überschrift zu meinem ersten Punkt “Ja” sagen zu Gottes Souveränität!
Lernen wir von Jesus! Er sagt:
Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen.
Wir sind nicht Gott … zum Glück.
Wenn der Kuchen spricht, schweigen die Krümmel.
Oder etwas biblischer:
Hat nicht der Töpfer alle Macht über den Ton? Er kann doch aus ein und demselben Tonklumpen verschiedene Gefäße herstellen: eine Schale für die Festtafel genauso wie einen Nachttopf.
Jesus sagt “Ja, Vater” zu Gottes Plan:
bezüglich der Erwählung
bezüglich des väterlichen Plans für Christi menschliches Leben.
Das Joch und das Kreuz sind aus dem gleichen Holz.
Dieses “Ja, Vater” kostete Jesus an Ende das Leben.
Lässt du diesen Kelch an mir vorübergehen, Vater?
Nein, mein geliebter Sohn, das geht leider nicht.
Kannst du zu deiner persönlichen Lebensgeschichte, die Gott genauso souverän lenkt, auch sagen? “Ja, Vater?”
Ja, wenn Krankheit kommt?
Ja, wenn der Arbeitsplatz wackelt?
Ja, wenn der Traumprinz nicht geritten kommt?
Ja, wenn die Kinder (immer noch) nicht zum Glauben finden?
Der erste Punkt: Wir akzeptieren demütig die Souveränität Gottes
Bibelstellen zum Nachlesen: Off 13,7-8; 1Petr 1,1;2,9; Eph 1,4-6; Rö 11,7;9,11-13; uvm.
2. Wir staunen zitternd darüber, dass Gott uns Verstehen, Erkennen und Umkehren geschenkt hat.
2. Wir staunen zitternd darüber, dass Gott uns Verstehen, Erkennen und Umkehren geschenkt hat.
Bibelstellen zum Nachlesen: Rö 9,18; Mt 20,15; Mt 13,10-13.16; Joh 9,39-41
Jeder, der schon mal um die Seele eines Menschen “gekämpft” hat, weiß, dass es nicht an uns liegt, wenn ein Mensch das Evangelium annimmt.
Jede Geburt ist ein Wunder vor dem Herrn. Jede Wiedergeburt auch.
3. Wir danken Gott für unsere Rettung, weil sie eben nicht von uns abhängig ist.
3. Wir danken Gott für unsere Rettung, weil sie eben nicht von uns abhängig ist.
Bibelstellen zum Nachlesen: Eph 1,5-6;2,5; 1Kor 2,14; Rö 8,7; 2Tim 1,9;
Das Evangelium zu verstehen ist ein unsagbares Segensgeschenk unseres Vaters (Mt 13,10-16; Joh 9,39-41). Das schlägt uns das letzte Bisschen eigenen Tuns aus der Hand: Selbst unser Glaube ist Geschenk! Was eine Gnade!
4. Wir beten für die Verlorenen - denn Gott alleine kann retten
4. Wir beten für die Verlorenen - denn Gott alleine kann retten
Bibelstellen zum Nachlesen: Rö 10,1
5. Wir geben Zeugnis mit dem, was wir sagen, und was wir tun
5. Wir geben Zeugnis mit dem, was wir sagen, und was wir tun
Bibelstellen zum Nachlesen: 1Petr 1,23; 2Tim 2,24-26;2,10; Apg 18,9-11
Gott gibt uns quasi die Garantie, dass wir mit unserem Zeugnis die Menschen “herausfischen”, die er erwählt hat.
- Pause -
Sag “ja” zu Gottes Souveränität.
Puh. Das war hartes Brot, oder?
Wir kommen damit zum zweiten - und letzten - Punkt der Predigt.
2. Sag “Ja” zu seinem Joch
2. Sag “Ja” zu seinem Joch
Die zweite Seite des Paradoxons
Die zweite Seite des Paradoxons
Komm zu Jesus - nicht tu/tue nicht
Wir haben uns sehr schon sehr tief rein geschraubt und gesehen:
Ja, Jesus ist der verheißene Messias, der Erlöser, auf den Israel schon so lange gewartet hat (die anderen Völker wußten es einfach noch nicht)
Ja, er ist auch der finale Richter. Er spricht das “Wehe” über Kapernaum und alle Menschen, die das Evangelium nicht annehmen, sondern selber im Wortsinne “werkeln” wollen.
Ja, Jesus ist auch der souveräne Sohn, der dem einen das Evangelium offenbart und dem anderen nicht.
Und genau dieser Jesus sagt zu dir und zu mir:
Basis-Bibel!
»Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Ich will euch Ruhe schenken.
Hier sehen wir genau den “Widerspruch”, den ich eben schon angesprochen habe:
Gott alleine zieht die Menschen in seiner Souveränität
aber ruft sie trotzdem zum Handeln auf: Kommt!
Aber noch eines macht diesen Vers phänomenal:
»Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Ich will euch Ruhe schenken.
Ich will es nennen:
Das USP des evangelischen Glaubens
Das USP des evangelischen Glaubens
Der Unique Selling Point, kurz USP, stellt im Marketing die Mehrwerte eines Produkts heraus, mit dem es sich von denen der Konkurrenz abhebt.
Ziel ist es, die Verbraucher in der Werbung durch dieses Alleinstellungsmerkmal zum Kauf eines Produkts anzuregen.
Dazu muss dieses Alleinstellungsmerkmal eine grundlegende, wichtige Bedeutung haben.
Bsp: Amazon, schnelle Lieferung, unbedingter Kundennutzen - vgl. Umtausch.
Was ist das USP den nun?
Jesus sagt: “Kommt!”. Er sagt nicht “Tut” … dies und das und zählt dann 27 Gesetze auf.
Entschuldigt. Ich sollte etwas präziser sein, wenn es um das Wort Gottes geht. 613 Gesetze zählt der Jude im AT.
Wieviele Gesetze laden wir uns auf? .... (Gal 5,1) und halten sie dann doch nicht!
Ohne morgendliche Bibellese geht es nicht.
Ohne regelmäßigen Gottesdienstbesuch bist du raus.
Ohne das richtige - unser ! - Bibelverständnis über die Frage der Erwählung gehst du verloren
Schon im Apostelkonzil (Apg 15,10) sagte Petrus klar und deutlich, dass das Joch des Gesetzes untragbar war.
Deshalb sagt Jesus hier “Kommt!” - nicht “Tut” oder “Tut nicht”.
Er sagt “kommt” -
und ladet den Schutt eurer Sünde bei mir ab.
Das ist das Alleinstellungsmerkmal unseres Glaubens und auch immens wichtig:
Jesus ruft uns auf, zu ihm zu kommen. Das ist alles. Wir sollen, ja wir können nichts tun.
Auch als Christen sind wir geneigt, “zu tun, um ...”
Gott gnädig zu stimmen,
seinen Segen zu bekommen etc.
Die gute Nachricht ist, dass Jesus uns alles gibt, was wir brauchen, wenn wir zu ihm kommen.
Gott sei gelobt, dass wir in Christus frei sind von
Selbstbemühung,
Selbstverbesserung und
dem ständigen Kampf,
unserer Sünde selber zu überwinden.
Wer soll kommen?
Wer soll kommen?
Matthäus 11,28 (LU17)
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
die mühselig, d.h. abgearbeitet sind,
die beladen sind, von den Gesetzen anderer! Mt 23,4. Gesetze von Gott, der Gemeinde, den Eltern oder mir selbst. Gesetze von Menschen, die sie selber nicht halten (können).
Der verheißene Messias,
der finale Richter,
der souveräne Sohn Gottes,
der uns den Vater offenbart
dieser Jesus
ruft dich zu einer persönlichen Entscheidung auf, an ihn zu glauben. Diese Entscheidung hat ewige Konsequenzen.
Wie passen Gottes Souveränität und unser Handeln zusammen?
Wie passen Gottes Souveränität und unser Handeln zusammen?
John Bunyans Pilgerreise. Christ an der Pforte. Außen steht: “Klopfet an, so wird euch aufgetan”. Mt 7,7. Wir können auch sagen: “Komm her zu mir!”
Bist du aber durch die Pforte durchgegangen, dann steht auf der anderen Seite über der gleichen Pforte “Ich habe dich je und je geliebt” (Jer 31,3)
Was habe ich davon? Ruhe
Was habe ich davon? Ruhe
Matthäus 11,28 (LU17)
...ich will euch erquicken.
Was heißt dieses alte Wort “erquicken”?
Ruhe geben, Entspannung geben, wieder lebendig machen.
Wer zu Jesus kommt, wird seine Sündenlast los und bekommt friedvolle Ruhe mit Gott.
Der Tempel oder die Stiftshütte wird im AT sehr genau beschrieben - bis zum letzten Nagel.
Ein Einrichtungsgegenstand fehlt: Es gab keinen Stuhl! Der Hohepriester war immer “in Action”, um Vergebung zu bewirken. Literweise floß das Blut.
Und dann kommt Jesus. Er stirbt am Kreuz mit den Worten “Es ist vollbracht”. Bezahlt. Geschafft. Fertig. … und setzt sich zur Rechten Gottes (Lk 22,69) .
Jesus lädt dich ein: Komm zu mir! Komm in meine Ruhe! Ich habe alles für dich getan!
Er hat meine Lasten getragen, die ich nicht selber tragen kann Mt 23,4!
Und wie geht es dann weiter?
Und wie geht es dann weiter?
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Moment, Jesus, habe ich da was falsch verstanden? Mühselig und beladen war ich doch schon vorher. Jetzt komme ich zu dir und du legst mir noch ein Joch auf?
Gebote, die viel schwerer sind?
Bei denen es reicht, eine Frau nur anschauen, um die Ehe zu brechen
Ein böses Wort, um den anderen zu töten.
Hingabe, die mir alles abverlangt -
am Ende sogar das Leben? (Open Doors letzte Woche)
Ich habe mich mit dieser Stelle immer sehr schwer getan.
Wie kann Jesus ernsthaft behaupten, dass sein Joch sanft und seine Last leicht ist?
Ich glaube, heute weiß ich, dass ich diesen Vers immer tendenziell falsch verstanden habe.
Mein Fehler war immer: Gott legt mir ein Joch auf, aber das stimmt so gar nicht.
Rieneckers Lexikon zur Bibel erklärt:
Als Joch wird der Holzbalken oder -rahmen bezeichnet, mit dem zwei Tiere vor den Pflug oder Wagen zusammengespannt werden.
Bei einem geteilten Joch war einer der Ochsen oft viel stärker als der andere. Der stärkere Ochse war besser auf die Befehle des Meisters vorbereitet und führte den anderen entsprechend den Befehlen des Meisters.
Indem der schwächere Ochse mit dem stärkeren ins Joch kam, konnte er lernen, der Stimme des Herrn zu gehorchen.
Deshalb sagt Jesus auch
Matthäus 11,29 (LU17)
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir...
Noch eine Ergänzung: 5Mo 22,10 führt uns den Gedanken eines ungleichen Jochs vor Augen, meint aber hier zwei unterschiedliche Tiere (Rind und Esel). Übertragen auf unsere Stelle hier: Jesus trägt mit - und er weiß wovon er spricht, denn er war auch ganz Mensch!
Was ist Jesu Botschaft?
Das Joch von Jesus ist leicht, denn Jesus trägt ja mit!
Der schlimmste Fehler, den ein Christ machen kann, besteht in dem Versuch, die Last des Lebens alleine zu tragen. Das hat Gott nie gewollt!
Ein Joch ist ein Geschirr für zwei, und der Herr selbst möchte einer von beiden sein.
Das ist das USP des Glaubens. Das, was es in keiner Religion gibt - und der Glaube ist keine Religion!
Jesus möchte die Arbeit jedes schweren Auftrages mit uns teilen.
Jesus sagt uns also: "Lernt, was es bedeutet, mein Jünger zu sein, und ihr werdet Ruhe für eure Seele finden."
Jesus allein kennt den Vater, offenbart den Vater und gehorcht dem Vater in vollkommener Weise
wenn wir also unter sein Joch kommen, führt er uns in Bezug darauf, wie wir mit dem Vater leben können.
Er befähigt uns zu tun, was wir aus eigener Kraft niemals tun könnten. Wir gehorchen Gott nicht aus eigener Kraft, sondern mit der Kraft Christi.
Und wenn wir im Joch mit Christus sind, arbeiten wir in Frieden mit Gott.
Bei allem, was wir tun, ist es Christus, der uns führt, der uns leitet, der uns befähigt, der uns lehrt - er lebt buchstäblich durch uns.
So kompliziert das Leben auch werden mag, im Grunde bedeutet Nachfolge, mit Jesus durch das Leben zu gehen und sich von ihm von Augenblick zu Augenblick lehren zu lassen, wie man auf seine Weise lebt.
wiederholen!
Als Hudson Taylor, der bekannte China-Missionar, das begriffen hatte, wurde er ein anderer Mensch:
Zuvor war er mühselig und beladen, ruhelos in seiner Seele.
Jetzt ruhte er in Christus und ließ Jesus machen. Das war der Unterschied. Wenn er sprach, schien eine neue Kraft von ihm auszugehen, ein neuer Friede herrschte in ihm.
Wie wurde sein Glaube so gestärkt? In seiner Biographie heißt es:
Not by striving after faith, but by resting on the Faithful One.
Nicht durch das Streben nach Glauben, sondern durch das Ausruhen auf dem Treuen.
Also: Wieso ist das Joch leicht?
Also: Wieso ist das Joch leicht?
weil wir mit Jesus zusammengespannt sind und wir so von ihm lernen können
weil er unsere Last, die Schuld und Sünde, bereits von uns genommen hat (Mk 10,45)
Aber: Ich möchte das Joch auch nicht weg diskutieren. Das Joch ist nicht weg, es ist da.
Aber wir dürfen es tragen,
nicht um gerettet zu werden, sondern weil wir es schon sind.
weil der Glaube uns Kraft gibt (1Joh 5,3-4)
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Wir haben heute die beiden Pole gesehen, die ich mit diesen beiden Pfeilen immer wieder als Symbol in meine Bibel male:
Gottes Souveränität,
mit der er uns sein Evangelium offenbart (oder eben nicht).
Wir können nur “Ja, Vater” sagen - so wie es Jesus auch gemacht hat.
Aber auch dankbar sein, dass unsere Rettung vollständig aus Gnade geschieht.
Wir können noch nicht mal unseren Glauben beitragen. Er ist geschenkt. Das gibt uns Heilsgewissheit.
auf der anderen Seite: Sein Joch. Jesus hat es leicht gemacht. Aber auch zu diesem Joch wollen wir “Ja, Herr” zu sagen, weil
er mit eingespannt die Last unserer Schuld getragen hat
wir wir so mit ihm verbunden von ihm lernen dürfen
Ich habe am Anfang die Frage gestellt, was du mit einer 25. Stunde am Tag machen würdest. Gott hat sprichwörtlich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dich zur Ruhe zu bringen.
Was machst du damit?
Werkelst du noch oder lässt du dich von ihm führen und leiten?
Amen.
Frage:
Jesus der souveräne Sohn, der erwählt, wen er will oder Jesus und sein Joch: Was hat dich heute mehr herausgefordert?