Seine Absichten sind uns nicht unbekannt

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Wenn wir dem Feind gefährlich werden, dann greift er an, besonders auch durch Uneinigkeit. Wir können ihn zurückschlagen.

Notes
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Einleitung

Als Einleitung möchte ich aus “Leg los und bleib dran!” vorlesen, im Original “Stubborn Perseverance” von James Nyman. Das Buch erzählt von der Entstehung einer Bewegung von Jesusnachfolgern unter Muslimen in Indonesien. Den Rahmen bildet eine Erzählung, die wahre Begebenheiten nachzeichnet. Es wird auch von Frontiers (z.B. Wiehes) eingesetzt (https://frontiers.de/books/info/leg-los-und-bleib-dran):
Faisal und seine Frau Fatima, sowie 2 andere Ehepaare beten seit einiger Zeit regelmäßig um Frucht unter ihrem muslimischen Volk (Indonesien). Sie sprechen gezielt Leute an, geben Zeugnis und suchen solche, die offen für Gottes Botschaft sind. Aber bisher sehen sie keine Frucht, sondern nur Entmutigung.
»Oh Gott, ich weiß, dass du da bist und ich mit meiner Enttäuschung und meinen Nöten zu dir kommen darf. Ich weiß, dass ich dir mein Herz ausschütten kann und du mich hörst. Mein Leben hat sich so positiv verändert, seit ich mich entschieden habe, dir von ganzem Herzen zu folgen. Aber manchmal ist es schwer, Gott, wirklich schwer. Oft verstehe ich nicht, was du tust. Manchmal bin ich versucht, aufzugeben. Aber das kann ich nicht. Du bedeutest mir zu viel. Ich möchte einfach nur dir gefallen, aber momentan scheint es mir, dass ich nicht mehr ertragen kann. Ich bin geistlich ausgetrocknet, körperlich fertig und emotional ausgelaugt. Ich bin überfordert und ohne Hoffnung, sorgenvoll und ängstlich, durcheinander und deprimiert. Ich bin am Ende und weiß nicht, wie ich weitermachen soll. Ich brauche dringend deine Kraft!«
Und dann gab es noch ein paar entmutigende Ereignisse:
Nasrudins Honigverkauf war schleppend gewesen, sodass er mehr Stunden investieren musste und einige ihrer Treffen nicht besuchen konnte.
Und der Fluss war über die Ufer getreten, hatte Nasrudins und Aminas Haus überflutet, den Boden mit Schlamm bedeckt und die meisten ihrer Holzmöbel ruiniert. Die anderen halfen ihnen, das Haus zu säubern und legten zusammen für neue Möbel, aber ...
Es gab einen Rückschlag: als Yusuf Nasrudin aufforderte, besser auf das Wetter zu achten und seine Möbel in Sicherheit zu bringen, wenn der Fluss über die Ufer trat, explodierte Nasrudin beschimpfte Yusuf. Seitdem sprach Yusuf nicht mehr mit Nasrudin und weigerte sich, an gemeinsamen Treffen teilzunehmen. Ihre Einheit im Team, an der sie lange und hart gearbeitet hatten, hatte sich im Nu in Luft aufgelöst – wegen einer Nebensächlichkeit. Faisal hatte auf die Versöhnung der beiden hingearbeitet, sie aufgefordert, sich in die Situation des anderen zu versetzen, sie an die Aufforderung Isas erinnert, Dinge in Ordnung zu bringen, die zwischen ihnen standen. Aber keiner wollte als Erster um Vergebung bitten.
Und auch in Faisals Familie gab es Probleme: Fatima war während der letzten Nächte durch Albträume aufgewacht.
Ihre Tochter Sarah war in der Schule beschuldigt worden, eine Nachfolgerin Isas zu sein. Angebliche Freunde hatten sie zu Boden gestoßen und auf sie gespuckt. Faisal war besonders wütend darüber, dass die Lehrer es gesehen und nichts unternommen hatten. Er hatte sich beim Rektor beschwert, der ihm versichert hatte, dass so etwas nicht wieder geduldet würde. Aber Faisal kam es vor, als wären das nur leere Versprechungen.
Dann hatte ihr Sohn Iman hohes Fieber bekommen. Der Arzt konnte keine Ursache feststellen und schickte sie mit fiebersenkenden Medikamenten nach Hause.
Schließlich war Faisal vor drei Tagen ein Hund ins Motorrad gelaufen. Er war gestürzt und hatte Schürfwunden an Schulter und Hüfte davongetragen. Das Laufen tat immer noch weh und er hatte kein Geld, um das verbogene Vorderrad reparieren zu lassen.
Es wundert uns nicht, dass Faisal betet:
»Herr, es scheint mir, dass alles schiefgegangen ist, was schiefgehen konnte. Ich bin so entmutigt und verwirrt. Ich möchte am liebsten alles liegen und stehen lassen und weglaufen. Der Preis, den wir zahlen, scheint mir zu hoch.«
Aber als er sich das alles durch den Kopf gehen lässt, kommt ein Gedanke hoch:
Satan will uns durch diese Herausforderungen entmutigen und ablenken. Wir dürfen ihm den Sieg nicht überlassen. Allein dieser Gedanke hob Faisals Stimmung. Die meisten ihrer Probleme hatten auch natürliche Ursachen, aber die Tatsache, dass alles auf einmal oder kurz hintereinander passiert war, brachte ihn zu der Annahme, dass mehr dahintersteckte.
Er geht nach Hause, betet mit seiner Frau, bespricht das Ganze mit seinem Mentor und betet mit ihm. Dann redet er noch einmal mit Nasrudin und Yusuf und bittet sie, an diesem Abend zum Team-Treffen zu kommen.
Es hätte nicht nötig sein dürfen, dass ich vermittle, dachte Faisal. Nasrudin und Yusuf sind reife Gläubige und wissen eigentlich, dass sie aktiv Versöhnung miteinander suchen müssten. Aber sie halten immer noch an der Mentalität der Sayang fest, auf Beleidigungen unversöhnlich zu reagieren. Die ganze Geschichte erinnerte Faisal daran, dass alte Gewohnheiten oft sehr hartnäckig sind. Der Prozess, dass alte kulturelle Muster durch neue, biblische ersetzt werden, ist nicht einfach und fordert Demut und Lernbereitschaft.
Alle kommen an dem Abend zum Treffen, wenn auch mit Verspätung.
»Wir werden diese Woche etwas anderes machen«, sagte Faisal. »Überlegt mal, was uns in den letzten Wochen alles passiert ist: Nasrudins Honig-Verkauf, die Überschwemmung, der Konflikt zwischen Nasrudin und Yusuf, Fatimas Albträume, Sarahs Misshandlung in der Schule, Imans Fieber und mein Unfall! Denkt ihr, das alles seien Zufälle? Überlegt mal, was wir in letzter Zeit getan haben. Wir geben treu die gute Nachricht von Isa weiter. Satan ist wütend und attackiert uns! Aber ich bin nicht bereit, aufzugeben. Ich werde zum Gegenangriff übergehen. Seid ihr bereit, mit mir auf die Knie zu gehen und im Gebet zu kämpfen? Lasst uns unseren Sieg in Isa al-Masih proklamieren und Satan an seine sichere Niederlage erinnern. Isa baut seine Gemeinde und die Pforten der Hölle können ihm nicht widerstehen. Lasst uns einige Anbetungslieder singen und dann direkt ins Gebet gehen.«
Nachdem sie gesungen hatten, betete Faisal: »Oh Gott, du bist der souveräne Gott, der Herrscher über Himmel und Erde. Isa wurde uns gleich, damit wir nicht länger unter dem Teufel zu leiden hätten. Isa zerstörte durch seinen Tod Satans Macht, und durch seine Auferstehung entwaffnete er alle Mächte des Bösen.«
Nasrudin stimmte ein: »Ich preise dich, oh Gott, dass wir mit Isa al-Masih gekreuzigt, begraben und auferweckt wurden und mit ihm in die himmlische Welt versetzt wurden.«
Yusuf betete als Nächster: »Isa, du besitzt alle Macht im Himmel und auf Erden. Gott hat alles unter deine Füße getan, einschließlich aller Mächte der Dunkelheit.«
»Satan, du bist ein besiegter Feind«, sagte Fatima. »Wir binden dich, damit du nicht töten, stehlen oder zerstören kannst. Wir sagen uns von den Intrigen los, die du gegen uns spinnst und widerstehen jedem Plan gegen uns, soweit Gott sie nicht zu unserem Guten und zu seiner Ehre erlaubt. Amen.«
Nachdem sie gebetet hatten, gaben sie sich alle die Hand. Nasrudin sagte zu Yusuf: »Ich hätte nicht meine Selbstkontrolle verlieren und sagen dürfen, was ich gesagt habe. Ich war wütend über das, was passiert war, und habe es an dir ausgelassen. Ich schäme mich sehr für mein Verhalten. Vergibst du mir bitte?«
»Natürlich vergebe ich dir, mein Bruder. Kannst du mir auch vergeben, dass ich so unsensibel in meinen Aussagen und dann wegen Kleinigkeiten beleidigt war?«
»Auf jeden Fall!«
Nasrudin und Yusuf umarmten sich.
»Wir müssen definitiv mehr Zeit im gemeinsamen Gebet verbringen«, merkte Faisal an. »Lasst uns immer daran denken, dass wir in einer geistlichen Schlacht sind. Satan wird alles daransetzen, uns auseinanderzubringen. Und wenn ihm das nicht gelingt, wird er versuchen, uns in sexuelle Unmoral, Stolz oder Materialismus zu stürzen. Und wenn er das auch nicht schafft, wird er versuchen, uns zu entmutigen oder Angst zu machen. Er hat viele Waffen. Aber egal, womit er uns angreift, werden wir siegreich sein, wenn wir in Isa al-Masih bleiben und usammenstehen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Missverständnisse und entzweien.
Seht ihr das genauso?«
Alle sagten gemeinsam und überzeugt »Ja!«
Fatima brachte die Leckerei heraus, die sie vorbereitet hatte, und die Gruppe genoss noch bis tief in die Nacht die Gemeinschaft, Nähe und Einheit, die alle jetzt wieder miteinander empfanden.

Streit und Groll unter Geschwistern

Streit und Groll unter Geschwistern ist eines der verbreitetsten Einfallstore des Teufels. Aktuelle Beispiele:
Rohingyas: Hassan, Sulaiman
Beispiele aus EVZ-Gemeinden
Gibt es Zwistigkeiten in unsere Gemeinde?
Wie sieht es in den Ehen aus?
Sehen wir nur das Vordergründige oder sehen wir hinter die Kulissen? Wir müssen uns täglich von Gott diese Perspektive schenken lassen, sonst sind wir irdisch gesinnte Menschen statt geistlich gesinnte.
2. Korinther 2,7–8.11
7 so dass ihr ihm nun im Gegenteil besser Vergebung und Trost gewährt, damit der Betreffende nicht in übermäßiger Traurigkeit versinkt. 8 Darum ermahne ich euch, Liebe gegen ihn walten zu lassen. ... 11 damit wir nicht von dem Satan übervorteilt werden; seine Absichten sind uns nämlich nicht unbekannt.
Mangelnde Vergebungsbereitschaft bzw. Vergebung ist eine der Türen, durch die Satan versucht, in die Gemeinde einzudringen und das Werk des Herrn zu behindern. Diese Absicht hatte er in der Urgemeinde und ich denke jeder von uns hat es auch schon im eigenen Umfeld erlebt. Seine Absichten sind uns also nicht unbekannt. Aber manchmal benehmen wir uns, als wären sie uns unbekannt, nämlich immer dann, wenn wir Groll hegen, nicht den ersten Schritt auf jemanden zugehen wollen und statt die Kränkung, die unser widerfahren ist zu vergeben, sie lieber festhalten und uns in Selbstmitleid suhlen und vielleicht sogar Vergeltungs-Gedanken herumtragen. Mit all dem geben wir dem Satan Raum.
Epheser 4,26–27 (EÜ)
26 Wenn ihr zürnt, sündigt nicht! Die Sonne soll über eurem Zorn nicht untergehen. 27 Gebt dem Teufel keinen Raum!

Warum die Angriffe?

Woher kommen diese Angriffe? Sie kommen daher, dass der Feind mit allen Mitteln verhindern möchte, dass unter allen Völkern Jünger heranwachsen und sich vermehren. Wenn sich also jemand dem Herrn für seinen Auftrag hingibt, muss er mit Angriffen und auch mit (scheinbaren) Rückschlägen rechnen.
Es ist für den Feind schlimm, dass er dich und mich verloren hat, aber viel härter trifft es ihn, wenn wir viel Frucht bringen und viele Jünger machen.
1. Korinther 16,8–9 (SLT)
8 Ich werde aber bis Pfingsten in Ephesus bleiben; 9 denn eine Tür hat sich mir aufgetan, weit und vielversprechend; und es gibt viele Widersacher.
Dass es Widersacher gab, schreckte Paulus nicht ab. Er hatte die weit offene Tür im Fokus und entschied sich daher, in Ephesus zu bleiben. Es braucht Weisheit zu unterscheiden, ob es Zeit ist auszuweichen, weil die Türen zu gehen, oder standzuhalten, weil es eine offene Tür für das Evangelium gibt.
Im Buch Nehemia finden wir ein weiteres gutes Beispiel für geistlichen Aufbruch, Angriffe des Feindes und stures Ausharren in der Verfolgung des Ziels.
Epheser 6,10-13.18-20 (NeÜ)
10 Und schließlich: Lasst euch stark machen durch den Herrn, durch seine gewaltige Kraft! 11 Zieht die volle Rüstung Gottes an, damit ihr den heimtückischen Anschlägen des Teufels standhalten könnt. 12 Wir kämpfen ja nicht gegen ‹Menschen aus› Fleisch und Blut, sondern gegen dämonische Mächte und Gewalten, gegen die Weltherrscher der Finsternis, gegen die bösartigen Geistwesen in der unsichtbaren Welt. 13 Greift darum zu den Waffen Gottes, damit ihr standhalten könnt, wenn der böse Tag kommt, und dann, wenn ihr alles erledigt habt, noch steht! ...
18 Und betet dabei zu jeder Zeit mit jeder Art von Gebeten und Bitten, geführt durch den Heiligen Geist. Seid wachsam darin und hört nicht auf, für alle Gläubigen zu beten. 19 Betet auch für mich, dass Gott mir die richtigen Worte gibt, damit ich dann, wenn ich rede, das Geheimnis des Evangeliums unerschrocken bekannt mache 20 – ich bin ja auch in Ketten ein Gesandter des Evangeliums. Betet, dass ich so offen und frei davon rede, wie ich reden soll.
Unser mächtiger Feind wird heimtückische Anschläge gegen uns aushecken und durchführen. Aber wir können ihnen standhalten in der Kraft und in der Rüstung des Herrn.
Ein Teil des Kampfes besteht darin, für diejenigen zu beten, die an der Front kämpfen. Paulus fordert die Epheser auf, für ihn zu beten, dass Gott ihm die richtigen Worte gibt, um das Geheimnis es Evangeliums unerschrocken bekannt machen zu können.
Ebenso beten wir für die Missionare, mit denen wir verbunden sind, besonders für diejenigen, die wir ausgesandt haben: Gappis, Elisabeth, aber auch Wiehes, Schermanns, Sindls, Neumanns und wen es noch geben machen, den wir unterstützen.
Aber auch für andere, die an der evangelistischen Front stehen, sollen wir beten: Diejenigen, die an den Dienstagen dienen, auf der Straße, in den Hauskreisen, in der Jugendstunde, in den Kinderstunden und auch alle anderen (hoffentlich wir alle), die versuchen, mit Menschen ins Gespräch über Christus zu kommen.

Schlussfolgerung

Wollen wir eine ruhige geistliche Kugel schieben, soweit das überhaupt möglich ist, oder wollen wir anfangen, für den Feind gefährlich zu werden? Es fängt mit Gebet an, und ausharrendes Gebet bleibt der Schlüssel zum Erfolg.
Wenn wir uns dazu entschlossen haben, müssen wir mit Problemen rechnen. Lasst uns hinter die vordergründigen Kulissen blicken und den geistlichen Kampf sehen, der sich in der unsichtbaren Welt abspielt. Besonders wollen wir jede Art von Uneinigkeit, Beleidigtsein, negative Gedanken und Gefühle gegen Geschwister als das sehen, was sie sind: Anschläge Satans und seiner Mächte, um das Werk des Herrn zu behindern.
Lasst uns die Waffenrüstung anziehen, unter den Schutz des Blutes Jesu stellen und im Gebet den finsteren Mächten widerstehen, die die Ausbreitung des Evangeliums (in uns und um uns) um jeden Preis verhindern wollen.
Lasst uns von den angefochtenen Geschwistern in Indonesien lernen, wie wir solchen Angriffen Satans begegnen:
Satan, du bist ein besiegter Feind! Wir binden dich, damit du nicht töten, stehlen oder zerstören kannst. Wir sagen uns von den Intrigen los, die du gegen uns spinnst und widerstehen jedem Plan gegen uns, soweit Gott sie nicht zu unserem Guten und zu seiner Ehre erlaubt.
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