Lk 2,25-38 Von einem, der Jesus auf den Arm nahm
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· 29 viewsWarum wartest du? Was oder wen erwartest du? Was macht das mit dir?
Notes
Transcript
Einleitung
Einleitung
Nach der Terrorattacke der Hamas am 7. Oktober war das Mädchen Emily zunächst für tot gehalten worden. Ihr Vater hatte in einem emotionalen Fernsehinterview unter Tränen seine Erleichterung darüber geäußert, dass sie nicht in die Hände der Hamas gefallen sei, weil das noch „schlimmer als der Tod“ gewesen wäre.
Später hieß es dann, sie sei womöglich doch als Geisel nach Gaza verschleppt worden. Die Familie erlebe einen Albtraum, sagte er.
Nun wurde die Familie in einem Krankenhaus wiedervereint. Die israelische Botschaft in Deutschland veröffentlichte ein Video, in dem zu sehen ist, wie Emily auf ihren Vater zurennt – und er sie in die Arme schließt.
Warten, warten und nicht mehr sicher sein, ob das, was man erwartet wirklich noch kommt. Irgendwann stirbt die Hoffnung an das gute Ende. Das ist die Situation von vielen Juden damals gewesen und oft auch heute noch. Und das ist das Thema meiner Predigt.
Denn vielleicht ist das auch deine Situation heute: Advent. Warten. Jesus kommt. Kommt Jesus wirklich noch?
Wir lesen dagegen heute von einem, der Jesus auf den Arm nahm. Also so wirklich auf den Arm nahm: Simeon: Seine Erwartung blieb lebendig bis ins hohe Alter.
Text lesen: Lk 2,25-38
Stellt euch das Hochgefühl dieses alten Mannes vor:
Simeon war zu Hause und ging seinem Tagewerk nach.
Dann, ganz unerwartet, verspürt er einen starken Drang und eine Veranlassung, zum Tempel zu gehen. Mit jedem Schritt wurde das Verlangen stärker, bis er, selbst als alter Mann, fast rannte, um dorthin zu gelangen.
Er sah Jesus in den Armen seiner Eltern, und er wusste es. Er wusste es! Das war der lang ersehnte Trost Israels, der verheißene Retter.
Er nahm das einen Monat alte Baby aus ihren Armen und drückte es an seine Brust.
Unsere Mütter hier mögen sich das einmal vorstellen: Sie kommen Sonntags mit Kind auf dem Arm in die Gemeinde, da kommt jemand, den ihr nicht kennt, nimmt dir das Kind aus dem Arm und spricht ein ganz seltsames Gebet:
Denn als Simeon in das Gesicht Christi blickte, segnete Simeon unter dem Einfluss des Heiligen Geistes Jesus mit einer Prophezeiung.
Simeon lobte Gott dafür, dass er das Versprechen gehalten hatte, ihn den Messias sehen zu lassen.
Stellt euch den Frieden und die tiefe Befriedigung vor, als er die Verheißung erfüllt sah!
Das ist eigentlich die ganze Geschichte. Das was passiert.
Wir wollen uns den Text etwas genauer anschauen und drei Fragen für uns beantworten:
Wartest du? oder: Warum wartest du?
Erwartest du? oder: Wen erwartest du?
Was macht das Erwarten mit dir?
1. (Warum) wartest du?
1. (Warum) wartest du?
Schauen wir zunächst auf:
Den wartenden Simeon
Den wartenden Simeon
Was ist das für ein Mann?
Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm.
Simeon wird immer als alter Mann dargestellt. Das steht hier nicht - im Gegensatz zur Prophetin Hannah - aber es scheint wahrscheinlich, denn
er wartete auf den Trost Israels
und spricht in Vers 29 von seinem Tod.
Das passt nicht ganz zu einem 19-jährigen...
Lukas beschreibt ihn als
gerecht: Seine Gerechtigkeit war ein treues Beobachten des Gesetzes und ein Dranbleiben an den Verheißungen.
gottesfürchtig: ein ehrfürchtiges Respektieren der Hoheit und Heiligkeit Gottes.
wartend: Weil er erkannte, daß es unmöglich war, aus sich heraus das Gesetz Gottes zu erfüllen, sehnte er sich nach Trost und Frieden des Erlösers und Heilands.
Warum wartet Simeon?
Er wartet, weil Gott es zugesagt hat
Er wartet, weil Gott es zugesagt hat
In seinem Lob spielt Simeon auf fünf Bibelstellen an, immer aus Jesaja (!), und erkennt deren Erfüllung (Jes 40,5; 52,9-10; 49,6;42,6;8,14).
Simeon hat wirklich erwartet, dass Gott das erfüllt, was er in seinem Wort gesagt hat!
Das war und ist gar nicht so selbstverständlich wie es erscheint - auch für uns nicht.
Die damaligen Schriftgelehrten haben auch in den Schriften des AT geforscht, aber sie haben das Wort in ihr Denkschema gepresst und es nicht an ihr Herz gelassen.
Ein konkretes Beispiel:
Simeon betet Gott an und spricht von dem
das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel.
Er hatte dabei ganz sicher Jesaja im Sinn:
aufschlagen
er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Völker gemacht, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.
Nebenbei: Genau dieser Vers ist auf dem gläsernen Brunnen vor der Synagoge in Aachen eingraviert.
Ich habe gelesen – konnte es allerdings nicht überprüfen –, dass die jüdische Literatur diesen Vers faktisch vollständig ignoriert und damit Gottes offenbarten Willen einschränkt: Auf Israel und das bitte ausschließlich.
Ein engherziger Nationalstolz hat Israel Stellen wie Jes 49,6 - bis heute - vergessen lassen, die den Erlöser eben auch für die Menschen außerhalb Israels ankündigt - uns zum Beispiel.
Ein Stolz, der sich über Gottes souveränen Willen hinwegsetzt. Können wir das nicht auch? Es besser wissen als uns die Bibel sagt?
Simeon wartet, weil er Gottes Zusage ernst nahm und erkannte, dass er der Erlöser für die ganze Welt sein wird.
Er wartet, weil Gott konkret durch seinen Geist führt
Er wartet, weil Gott konkret durch seinen Geist führt
Das wird hier in den ersten drei Versen 3x betont. Der Geist war auf ihm, der Geist weissagte ihm und führte ihn in den Tempel (Lk 2,25.26.27).
Zwischenfazit:
Simeon kannte die Schrift, deshalb konnte er so inspiriert aus Jesaja zitieren - wir werden das inhaltlich gleich noch vertiefen!
Simeon kannte seinen Herrn und hatte eine innige Beziehung zu ihm, deshalb konnte der Herr durch den Heiligen Geist zu ihm sprechen.
Schauen wir dagegen auf Maria und Joseph:
Sie hatten schon so viel von Gott persönlich vernommen:
Gott schickte einen Spezial-Engel für Maria und
einen Spezial-Engel für den (berechtigt) zweifelnden Joseph.
Gott schickte einen Stern, so dass eine seltsame Truppe unangekündigt an der Krippe Jesu auftauchten.
Ich meine die sogenannten Heiligen drei Könige, die weder heilig, noch drei noch Könige waren.
In aller Treue bringen die Maria und Joseph das vom Gesetz geforderte Opfer für Jesus (!). Sie halten sich an das, was Gott (auch) ihnen sagt.
Und dann kommt Simeon, nimmt Jesus auf den Arm, betet inbrünstig - und sie wundern sich.
Sie wundern sich, dass Gott ihn so deutlich vorbereitet hat. Obwohl Gott schon so viel für sie vorbereitet hatte.
Sie wundern sich über seine Botschaft. Obwohl Gott schon so klar und deutlich zu ihnen persönlich gesprochen hatte.
So wie die Jünger: Nach dem sie 10 Wunder mit Jesus erlebt hatten, kommt das 11. - und sie wundern sich immer noch. So geschehen, als Jesus den Sturm stillte (Lk 8,25).
Und Du?
Und Du?
Hältst du auch
treu an dem fest, was du von Gott verstanden hast?
weil du allmorgendlich deine Bibel liest und betest?
weil du in die Gemeinde kommst?
weil du in den Hauskreis gehst?
Aber am Ende wunderst du dich doch darüber, dass Gott tatsächlich das hält, was er verspricht.
Wartest du noch oder resignierst du schon?
Wie liest du, wie lese ich meine Bibel?
Wo schneiden wir Texte weg, die uns stören? Die unsere Erwartung klein reden?
Die uns davon abhalten, uns dem Herrn ganz hinzugeben, weil sie “zu extrem” sind?
Im nächsten Punkt möchte ich dieses Verhalten konkret auf die Frage beziehen:
2. (Was oder wen) er-wartest du?
2. (Was oder wen) er-wartest du?
Simeon
Simeon
Was ist der Unterschied zwischen (unbestimmtem) Warten und Erwarten?
'Warten auf' betont die Wartezeit, also den Zeitraum, bis dass ein Ereignis eintritt: Ich warte auf den Bus. 'Erwarten' bezieht sich hingegen auf den Zeitpunkt, nämlich an dem das Ereignis eintritt. Ich erwarte Besuch.
Die Erwartung überspringt gewissermaßen die Wartezeit.
Ich habe mir sagen lassen, dass im Spanischen das Wort für „warten“ auch für „hoffen“ steht.
Simeon erwartete. Und es ist interessant zu schauen, wie Simeon den kommenden Jesus beschreibt.
Geht mit mir mal schnell durch den Text:
Jesus ist der, der mir beisteht, wenn ich Hilfe brauche: Trost Israels (Lk 2,25). NGÜ übersetzt Hilfe und ich denke an
Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.
Jesus ist der, der vom Vater eingesetzt und gesalbt wurde. Er ist der “Christus des Herrn” (Lk 2,26), d.h. der Gesalbte, der Messias, der Heiland (Lk 2,30): Jesus ist der, der dich und mich ganz persönlich rettet.
Jesus ist der, der mir Orientierung gibt: Er ist ein Licht (Lk 2,32) - und eben nicht “nur” für Israel, sondern auch für uns, die Heiden.
Jesus ist der Anstößige: “ein Stolperstein” (Lk 2,34), der Menschen zum Fallen bringt. In Mt 7,27 verwendet Jesus selbst das gleiche Wort für das Einstürzen eines Gebäudes; vielleicht auch manches Le(e)hrgebäude.
Jesus ist aber genauso auch der, der mir aufhilft. Ein Stein, auf dem ich mich abstützen kann. (Lk 2,34)
Jesus ist wirklich Gottes Sohn. Er ist ein Zeichen, dem widersprochen wird (so Lk 2,34 - Die Grundbedeutung ist ein Zeichen, an dem man eine bestimmte Person oder Sache erkennt und das als Echtheitsmerkmal- oder -kennzeichen dient.)
Jesus ist der, der aufdeckt, welch Geistes Kind ich bin, dem ich nichts vormachen kann: ein Schwert, das offenbart (Lk 2,35; Hebr 4,12)
Simeon hatte ein ausgeprägtes, ein genaues Bild des Heilandes, den er erwartete!
… und was sah er?
Ein Baby, das sich in die Windeln machte, vielleicht sogar den Tempel zusammen schrie
Eltern, die das minimale Opfer brachten, weil sie so arm waren (eine Taube)
Einen Gott, den er auf den Arm nehmen konnte! (=Titel der Predigt)
Aber das war für ihn kein Widerspruch!
Und Du? Erwartest du Jesus?
Und Du? Erwartest du Jesus?
Ich meine, dass Jesus heute noch wiederkommen könnte!
Oder ist das eine Lehre der Bibel, die du nicht mehr ernst nimmst?
Gemeinde Jesu ist dienende und wartende Gemeinde.
aufschlagen
1. Thessalonicher 1,9–10 (LU17)
Denn sie selbst verkünden über uns, … wie ihr euch bekehrt habt zu Gott, ..., zu dienen dem lebendigen und wahren Gott und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, den er auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns errettet von dem zukünftigen Zorn.
Dienende Gemeinde - mit ganzer Hingabe. Darüber haben wir schon oft und intensiv gepredigt.
Wartende Gemeinde. Auch das haben wir schon gehört. Aber nehmen wir das wirklich noch ernst? Erwarten wir Jesus?
Dass Jesus wiederkommt und uns aus unserer - vielleicht sogar frommen - Lethargie reißt so wie es in folgenden Versen steht?
Aufschlagen
Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Ruf ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und die Toten werden in Christus auferstehen zuerst. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft. Und so werden wir beim Herrn sein allezeit.
Paulus skizziert hier kurz, was noch kommen wird.
Denn die Thessalonicher hatten ein echtes Problem:
Sie warteten auf den Herrn, weil er das so gesagt hatte (Apg 1),
aber er kam einfach nicht.
Darüber starben immer wieder einzelne Gläubige.
Was passiert jetzt mit denen? Wie lange müssen wir noch warten?
Paulus sagt,
dass Jesus wiederkommt wie ein Dieb in der Nacht.
Dann wenn wir ihn nicht erwarten.
Plötzlich.
In der Dunkelheit.
Die zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbenen Gläubigen werden auferstehen,
und zusammen mit den Lebenden ihm entgegen gerückt werden in den Himmel.
Ist das für uns fromme Science Fiction oder erwarten wir das wirklich? Glaubst du das?
Wir sind öfters in der Bibelschule Breckerfeld zu Konferenzen. Der Leiter endet regelmäßig (oder sogar immer?) seine Gebete mit den Worten:
“Maranatha - unser Herr komm. Ja, komme bald, Herr Jesus. Amen”
(Mischung aus 1Kor 16,22 und Off 22,20)
Jetzt sind 2000 Jahre vergangen - und Jesus ist immer noch nicht wieder gekommen.
Haben wir immer noch die Erwartung, dass Jesus in unserem Leben wieder kommt?
Das sein Wiederkommen, die erste Auferstehung und die Entrückung die Welt aus den Angeln heben müsste … und die Menschen dann trotzdem in die Trübsalszeit gehen?
Bis sich auch das zweite Kommen unseres Herrn erfüllt, dass er schon bei seiner Himmelfahrt angekündigt hat und in der Offenbarung wie folgt beschrieben wird:
Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Stämme der Erde. Ja, Amen.
Beide Ereignisse liegen auch für uns noch in der Zukunft, dort aber nur kurze Zeit auseinander.
Jesus Christus wird am Ende der Geschichte sichtbar und in Herrlichkeit wiederkommen,
um alles Böse und den Widerstand gegen Gott zu vernichten und
die restlichen Toten aufzuerwecken,
dann die Welt zu richten,
sein Königreich zu vollenden.
Die Bibel ermutigt uns Gläubige, auf darauf vorbereitet zu sein und seine Wiederkunft mit Eifer und Freude zu erwarten.
Jesus wird:
in Macht und Herrlichkeit wieder kommen.
Nicht als (vielleicht) schreiendes Baby auf dem Arm eines (vielleicht) alten Mannes,
sondern als Sohn Gottes, Herrscher und Regent.
Ein kleiner Exkurs mag illustrieren, was da passiert.
Das NT verwendet drei Begriffe, die die Wiederkunft Jesu bezeichnen:
Die Erscheinung Epiphanie beinhaltet den Gedanken des Hervorkommens aus einem verborgenen Hintergrund (Tit 2,13).
Der im NT dafür meist gebrauchte Ausdruck parousia bezeichnet im weltlichen Sprachgebrauch der damaligen Zeit die Ankunft des Herrschers zu einem offiziellen Besuch. (z.B. Mt 24,3). Der Fürst dieser Welt, der Satan, wird ein für alle mal abgesetzt!
Die Apokalypse oder Offenbarung zeigt, dass (endlich) das sichtbar wird, was schon immer da war. (1Kor 1,7)
Also: Jesus wird in Macht und Herrlichkeit wieder kommen.
Jesus wird unerwartet kommen, d.h. gerade nicht punktgenau angekündigt sein wie bei Simeon (1Th 5,1-2)
Jesus wird mir beistehen, so dass ich nicht in das Gericht komme. Da wird der Trost Israels, das Heil auch für dich und mich ungemein anfassbar!
Jesus wird ein sprichwörtliches Licht sein (Off 22,5). Im Himmel braucht es keine Sonne mehr - Jesus ist da!
Jesus wird der Richter sein, der dann keinen Widerspruch mehr dulden wird, der die Bücher öffnet. Steht dein Name im Buch des Lebens oder im Buch der Werke (Off 20,11-15)?
Der zweite Punkte war: Was oder wen erwarten wir? Jesus, der wiederkommt.
3. (Was) macht das mit dir?
3. (Was) macht das mit dir?
Simeon
Simeon
Simeon ordnet sich unter
Simeon ordnet sich unter
Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;
Es ist auch interessant, welches Wort Simeon hier für “Herr” verwendet: Es ist nicht das Kyrios, sondern das Despot. Im Deutschen hat das Wort einen deutlich negativen Beiklang. Es beschreibt aber sehr umfänglich einen Herrscher, Gebieter, Herr eines Sklaven.
Simeon ordnet sich vollständig Gott unter.
Simeon beginnt Gott zu loben und anzubeten
Simeon beginnt Gott zu loben und anzubeten
Was bisher Maria angedeutet hat (im Magnificat)
was Zacharias uns ahnen ließ (im Benedictus)
was der Lobgesang der Engel bereits verkündigte (im Gloria in excelsis Deo)
das wird jetzt ganz klar in dem Lied des Simeon: „Nun entläßt Du Deinen Knecht …“ zum Ausdruck gebracht, nämlich „Ein Licht zur Offenbarung für die Heiden“, (im Nunc dimittis)
d. h. dass das Jesuskind „allen“, d. h. den Heiden und den Juden, das Heil bringt.
Simeon wird mit tiefen Frieden erfüllt
Simeon wird mit tiefen Frieden erfüllt
Welch ein Frieden mit Gott. Der Ausdruck “in Frieden fahren” hat eine umfangreiche Bedeutung:
jemand aus einer finanziellen Verpflichtung entlassen, vergeben
wegschicken, weggehen
einen Gefangenen loslassen (Mt 27,17)
sich scheiden lassen (Mt 5,31)
Simeon ist bereit zu gehen, d.h. zu sterben.
Simeon ist bereit zu gehen, d.h. zu sterben.
Das zeigt etwas von seinen Prioritäten.
Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;
Simeon steht da als einer, der in den “Wagen der Ewigkeit” steigen will. Mit diesem „Nun“ löst er sich von dieser Erde.
Mit seinen leiblichen Augen hat er zwar nur ein kleines Baby gesehen.
Mit seinen Glaubensaugen aber hat er in diesem Baby das ewige Heil Gottes erblickt, ein wunderbares Geheimnis.
Herz, was willst du mehr?
Du
Du
Was macht das Erwarten Jesu mit dir und mir?
Ist uns bewusst, wie groß dieser Gott eigentlich ist?
Wie heilig (=abgesondert - auch von uns) und doch Mensch geworden,
damit nicht wir ihn, sondern er uns auf den Arm nehmen kann?
Loben wir diesen Gott? Diese vier Lieder im Zusammenhang der Weihnachtsgeschichte sind immer wieder voll des Lobes. Wollen wir einstimmen? Mit unseren Advents- und Weihnachtsliedern? Mit unserem Gebet?
Ordnen wir uns ihm unter?
Ordnet das unsere Prioritäten und schenkt uns Frieden über äußerliche Dinge, die wir viel zu oft viel zu wichtig nehmen?
Sind wir bereit zu gehen?
Warten wir wirklich noch auf Jesus? Glauben wir an die Entrückung und seine Wiederkunft?
oder beschäftigen wir uns mit uns selbst?
Ein schönes Beispiel ist der Flughafen von Houston, wo es viele Beschwerden gab, weil die Leute zu lange auf ihr Gepäck warten mussten.
Daraufhin hat die Flughafenleitung den Fußweg vom Flugzeug bis zum Gepäckband um das Sechsfache verlängert. Man hat die Leute einfach durch die Gegend geschickt – und die Beschwerden wurden weniger.
Wo beschäftigen wir uns mit uns selbst, anstatt den König zu erwarten, der alles neu ordnen wird?
Wo hat sich unser geistlicher Kompass verschoben und orientiert sich - wie die Welt um uns herum - auf das Diesseitige?
Warten wir noch auf Jesus? Erwarten wir ihn noch?
Oder haben wir das Warten, wie der Vater von Emely, aufgegeben und werden überrasscht, wenn er dann doch wiederkommt - vielleicht heute noch!
So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe.
Amen.
Frage: Was ändert eine lebendige Erwartung Jesu an meinem Leben?