Die Fülle der Zeit

Galater 4,4–5 ELB 2006

als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter dem Gesetz, damit er die loskaufte, die unter dem Gesetz waren, damit wir die Sohnschaft empfingen.

Die Schlange hatte Eva verführt. Und auch Adam hatte von der verbotenen Frucht gegessen.

Sie hatten Gott misstraut und sich einem Neuen Meister, die Schlange gewählt.

Die ersten Folgen ihres Misstrauens Gottes gegenüber haben sie schon gespürt.

Etwas hat sich in ihrem Inneren verändert.

Sie empfanden tiefe Scham, sie konnten sich nicht mehr über die Gegenwart Gottes freuen, und auch ihre Liebe zueinander ist schwächer geworden.

Und nun warteten Sie auf Gottes Angekündigte Gericht. Jetzt wird wohl das Todesurteil gesprochen. Ihre Existenz ausgelöscht

Doch die ersten Worte des Gerichts, die sie aus dem Mund Gottes hören sind nicht an sie gerichtet, sondern an die Schlange:

Genesis 3,15 ELB 2006

Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Für Adam und Eva Worte der Hoffnung.

Wenn es einen Samen der Frau geben wird, dann werden sie auch nicht sofort sterben.

Sie verlieren zwar erst einmal den Zugang zum Baum des Lebens

Und sie werden als Folge ihrer Übertretungen viel Schmerz und Leid erleben.

Aber sie erhalten auch die Hoffnung, dass sie eines Tages in das Paradies zurück kehren werden.

Ihr neuer Meister, der sie so sehr betrogen hat wird besiegt werden, und ihre Beziehung zu Gott wieder hergestellt.

Danach schlachtete Gott für die Beiden auch das Erste Schlachtopfer und bekleidete sie mit dessen Fellen.

Damit erklärte er ihnen was der Messias für sie tuen wird, damit sie mit seiner Gerechtigkeit bekleidet wieder zu Gott zurückkommen können.

Die beiden wussten, dass im Gegensatz zu ihnen Gott immer treu ist und seine Versprechen hält. Der Messias wird sicher kommen. Bestimmt auch sehr schnell.

Als Eva dann ihren Ersten Sohn bekommt hofft sie, dass dieser der erhoffte Erlöser ist.

Wie bitter wurde sie enttäuscht.

Die Jahrhunderte verstrichen

der Messias kam nicht.

Gott wiederholte sein Versprechen durch die Patriarchen.

Auch sande er Propheten die immer mehr Details über den Messias und sein Kommen enthüllten.

Doch der Messias kam nicht.

Mittlerweile sind Jahrtausende vergangen und Gottes Volk ist durch die Assyrer und Babylonier aus ihrer Heimat verschleppt.

Jetzt könnte der Messias doch wirklich gebraucht werden…

Aber er kommt noch immer nicht…

Dem Propheten Daniel wird der Genaue Zeitpunkt, wann der Messias auftreten wird bekannt gegeben, doch nicht alle Verstehen die Botschaft richtig auszulegen.

Und so vergehen weitere Jahrhunderte.

Es treten keine neuen Propheten mehr auf…

Hatte Gott sein Versprechen vergessen?

Warum ist der Versprochene Erlöser noch immer nicht gekommen?

Doch dann, als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter dem Gesetz, damit er die loskaufte, die unter dem Gesetz waren, damit wir die Sohnschaft empfingen.

Genau zu der von Gott vorhergesehen Zeit, an dem von Gott vorhergesehen Ort kam der versprochene Erlöser zur Welt.

Während sein Volk sich fragten, warum Gott den Messias noch nicht geschickt hat und warum er so lange auf sich warten lässt, arbeitete Gott im Hintergrund um die Ankunft seines Sohnes perfekt vorzubereiten.

Ohne dem Menschen den freien Entscheidungswillen wegzunehmen steuerte er die Bewegungen der Nationen um das Kommen seinen Sohnes vorzubereiten

Viele Völker wurden unter einer Regierung zusammengefasst.

Sie hatten eine gemeinsame Sprache

Auch die jüdische Bibel war schon seit Jahrhunderte in diese Sprache übersetzt und weit verbreitet

Überall im Reich verstreut gab es Jüdische Synagogen, die die Hoffnung auf den Messias hochhielten und ihren Heidnischen Nachbarn davon erzählten.

Diese waren enttäuscht worden von ihrem Vielgötterglauben.

Die großen Philosophen waren bereits für Jahrhunderte verstorben

man tauschte sich zwar noch gerne über ihre Gedanken aus

doch merkte man, das die Heidnischen Fabeln und Göttermythen im Alltag nicht weiter helfen konnten und keine Kraft für das Herz haben.

Und vor allem gaben sie auch keine Hoffnung für das Leben nach dem Tod

Etwa 25 Jahre zuvor endeten die Römischen Bürgerkriege und Augustus würde der erste Kaiser des Römischen Reichs.

Damit begann die Zeit des Pax Romana, des Römischen Friedens, eine etwas über 200 Jahre lange Periode in der Antike, die es ermöglichte einfach und sicher durch das gesamte Reich zu reisen.

Die Zeit war einfach perfekt vorbereitet für das Kommen des Messias, und dafür das seine Botschaft sich schnell verbreiten kann und die Enden der Bekannten Welt erreiche.

In der Zeit in der wir jetzt hier bei euch sind,

haben wir erlebt, dass ihr viel Wert auf Pünktlichkeit legt. Mit einem Blick auf die Uhr kann man erkennen, das die Mühlviertler zur bestimmten Zeit mit dem Gottesdienst beginnen.

Auch Gott ist stehts Pünktlich und tut alles zu seiner bestimmten Zeit. Aber Gottes Pünktlichkeit misst sich nicht mit der Uhr allein. Gott handelt, wenn die Zeit Reif ist, wenn die Umstände Vorbereitet sind für dass, was er jetzt tuen möchte.

Das Weihnachtsfest ist eine wunderschöne Erinnerung daran.

Ja, wir wissen, das Jesus sicher nicht am 24. Dezember geboren wurde,

Aber das Entscheidende ist doch eigentlich, dass es passiert ist.

Gott hat sein Versprechen gehalten.

Gott hat durch die Jahrtausende hindurch die Welt so vorbereitet, dass sie bereit ist die Botschaft von seinem Sohn einfach zu erhalten und aufzunehmen.

Doch nicht alles was mit der Ankunft des Messias vor 2000 Jahre zusammen hängt war erfreulich

Ja, Gott hat die Heiden, die nichts von ihm wussten hervorragend darauf vorbereitet, dass viele von ihnen Bereit waren den Messias anzunehmen und ihm Nachzufolgen.

Aber Gottes eigene Volk, dass seine Gebote kannte und sich rühmte, das Gott ihnen den Messias senden wird, war in seinem Herzen nicht bereit.

Es hat sich abgefunden mit einem oberflächlichen halten der Gebote und damit sich selber als Gottes Kinder zu rühmen.

Es redete sich ein, selber schon gut zu sein und keinen Erlöser von der Sünde zu brauchen.

Nur einen militärischen Messias wollten sie, einen, der die Römer vertreibt.

Nicht einen der die Schlange besiegt.

Und so konnte der versprochene Erlöser, auf den schon so viele gehofft und gewartet haben kommen,

und dennoch abgelehnt werden.

Gottes Uhr ist nicht stehen geblieben.

Jesus hat versprochen noch einmal wieder zu kommen.

Und wieder sind wir an einem Punkt, dass das Versprechen so lange auf sich warten lässt, dass viele sich fragen, ob es jemals geschehen wird.

Hat Gott uns vergessen.

Nein!

Gott hat uns nicht vergessen.

Genauso wie beim ersten Kommen des Messias arbeitet Gott wieder im Hintergrund und bereitet die Völker darauf vor…

Langsam bewegt er das Weltgeschehen, damit die Zeit Reif wird für die Wiederkunft seines Sohnes.

Und wenn der Zeiger der Uhr Gott springt auf die perfekt vorbereiteten Zeit, wenn die Ernte der Erde Reif geworden ist, dann wird der Sohn Gottes begleitet mit seinen Engeln kommen und sein Volk - alle, die die zu ihm gehören - mit sich nach Hause holen .

Ohne Zweifel wird diese Zeit kommen, die Ernte der Erde wird reif sein und das Schicksal eines jeden Menschen wird entschieden sein.

Aber wie ist es mit dir? Wirst du bereit sein?

Gott hat seinen Volk Israel damals einige Feste im Jahr gegeben, die sie daran erinnern sollten, wie Gott sie in der Vergangenheit geführt hat,

und die sie dazu anregen sollten zu reflektieren, wie ihre Beziehung mit Gott und wie ihre Beziehung mit der Sünde ist,

damit sie sich gegebenenfalls neu ausrichten und zurück auf den richtigen Pfad gehen.

Wir feiern diese Feste so nicht mehr.

Und da es keinen irdischen Tempel mehr gibt könnten wir sie auch gar nicht mehr feiern

Aber es gibt heute andere Feste und Zeitpunkte des Jahres, die zur Reflektion einladen.

Weihnachten ist ein so ein Fest.

Und auch der Jahreswechsel, der sehr bald Folgt ist eine gute Möglichkeit

sich wieder neu Auszurichten

und neue, gute Gewohnheiten zu beginnen

oder alte gute Gewohnheiten wieder aufleben zu lassen.

Ich möchte Dich ein Einladen, in den Tagen die jetzt kommen, darüber nachzudenken, wie Wunderbar Gott diese Welt in der Hand hält.

welch ein großes Geschenk er uns gegeben hat, dass er seinen Sohn gesandt hat um uns wieder mit ihm zu versöhnen

welch eine Große Hoffnung und Verheißung wir haben, dass er sicher bald noch einmal kommen wird um seine Kinder zu sich zu holen

und wie du als Antwort auf dieses Geschenk und diese Hoffnung dein Nächsten Jahr gestalten möchtest

Und dann, wenn aber die Fülle der Zeit kommt, wird Gott seinen Sohn senden, in der Vollmacht seiner Göttlichkeit, damit er die abhole, die mit ihm gelebt haben, damit sie das Ewige Leben in Gemeinschaft des Vaters empfangen.

AMEN