Zeit und Raum

Bibelwoche 2023 / 2024   •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
0 ratings
· 6 views
Notes
Transcript

Zeit und Raum

Begrüßung

Losung

Psalm 104 - Heft Seite 60

Gebet

Lied EG 506,1-4 Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht

Essen

Lied: EG 485,1-7 Du Schöpfer aller Wesen

Bibelarbeit

Textlesung

Genesis 1,1–2,4 (BB)
1 Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. 2 Die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag über dem Urmeer. Über dem Wasser schwebte Gottes Geist. 3 Gott sprach: »Es soll Licht werden!« Und es wurde Licht. 4 Gott sah, dass das Licht gut war, und Gott trennte das Licht von der Finsternis. 5 Er nannte das Licht »Tag« und die Finsternis »Nacht«. Es wurde Abend und wieder Morgen – der erste Tag. 6 Gott sprach: »Ein Dach soll sich wölben mitten im Urmeer! Es soll das Wasser darunter von dem Wasser darüber trennen.« Und so geschah es. 7 Gott machte das Dach und trennte das Wasser unter dem Dach von dem Wasser über dem Dach. 8 Gott nannte das Dach »Himmel«. Es wurde Abend und wieder Morgen – der zweite Tag. 9 Gott sprach: »Das Wasser unter dem Himmel soll sich an einem Ort sammeln, damit das Land sichtbar wird!« Und so geschah es. 10 Gott nannte das Land »Erde« und das gesammelte Wasser »Meer«. Und Gott sah, dass es gut war. 11 Gott sprach: »Die Erde soll frisches Grün sprießen lassen und Pflanzen, die Samen tragen! Sie soll auch Bäume hervorbringen mit eigenen Früchten und Samen darin!« Und so geschah es. 12 Die Erde brachte frisches Grün hervor und Pflanzen, die Samen tragen. Sie ließ auch Bäume wachsen mit eigenen Früchten und Samen darin. Und Gott sah, dass es gut war. 13 Es wurde Abend und wieder Morgen – der dritte Tag. 14 Gott sprach: »Lichter sollen am Himmelsdach entstehen, um Tag und Nacht voneinander zu trennen! Sie sollen als Zeichen dienen, um die Feste, die Tage und Jahre zu bestimmen. 15 Als Leuchten sollen sie am Himmelsdach stehen und der Erde Licht geben.« Und so geschah es. 16 Gott machte zwei große Lichter. Das größere Licht sollte den Tag beherrschen und das kleinere die Nacht. Dazu kamen noch die Sterne. 17 Gott setzte sie an das Himmelsdach, um der Erde Licht zu geben. 18 Sie sollten am Tag und in der Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis trennen. Und Gott sah, dass es gut war. 19 Es wurde Abend und wieder Morgen – der vierte Tag. 20 Gott sprach: »Das Wasser soll von Lebewesen wimmeln, und Vögel sollen fliegen über der Erde und am Himmel!« 21 Gott schuf die großen Seeungeheuer und alle Arten von Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt. Er schuf auch alle Arten von Vögeln. Und Gott sah, dass es gut war. 22 Gott segnete sie und sprach: »Seid fruchtbar, vermehrt euch und füllt das ganze Meer! Auch die Vögel sollen sich vermehren auf der Erde!« 23 Es wurde Abend und wieder Morgen – der fünfte Tag. 24 Gott sprach: »Die Erde soll Lebewesen aller Art hervorbringen: Vieh, Kriechtiere und wilde Tiere!« Und so geschah es. 25 Gott machte die wilden Tiere und das Vieh und alle Kriechtiere auf dem Boden. Er machte sie alle nach ihrer eigenen Art. Und Gott sah, dass es gut war. 26 Gott sprach: »Lasst uns Menschen machen – unser Ebenbild, uns gleich sollen sie sein! Sie sollen herrschen über die Fische im Meer und die Vögel am Himmel, über das Vieh und die ganze Erde, und über alle Kriechtiere auf dem Boden.« 27 Gott schuf den Menschen nach seinem Bild. Als Gottes Ebenbild schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie. 28 Gott segnete sie und sprach zu ihnen: »Seid fruchtbar und vermehrt euch! Bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz! Herrscht über die Fische im Meer und die Vögel am Himmel und über alle Tiere, die auf dem Boden kriechen!« 29 Gott sprach: »Als Nahrung gebe ich euch alle Pflanzen auf der Erde, die Samen hervorbringen – dazu alle Bäume mit Früchten und Samen darin. 30 Die grünen Pflanzen sollen Futter für die Tiere sein: für die Tiere auf der Erde, die Vögel am Himmel und alle Kriechtiere auf dem Boden.« Und so geschah es. 31 Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und wieder Morgen – der sechste Tag. 1 So wurden Himmel und Erde vollendet mit allem, was darin ist. 2 Am siebten Tag vollendete Gott sein Werk, das er gemacht hatte. An diesem Tag ruhte er aus von all seiner Arbeit, die er getan hatte. 3 Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn zu einem heiligen Tag. Denn an diesem Tag ruhte Gott aus von all seinen Werken, die er geschaffen und gemacht hatte. 4 Das ist die Entstehungsgeschichte von Himmel und Erde: So wurden sie geschaffen. Zu der Zeit, als Gott der Herr Erde und Himmel machte,

Mein eigener Zugang zu diesem Text

Ich stamme aus einem christlichen Elternhaus. So habe ich es fast mit der Muttermilch eingezogen, dass Gott der Schöpfer von Himmel und Erde ist. Zu Hause und in der Christenlehre und vielleicht sogar noch im Konfirmandenunterricht war es selbstverständlich, dass der Schöpfungsbericht unumstößlich ist. Auch die Geschichte mit der Sintflut mit Noah war gesetzt. Nun in der Konfirmandenzeit, vielleicht etwas früher kamen dann erste Fragen. Ich möchte nicht sagen Zweifel. Aber es begann ja die Zeit, wo in der Schule die Evolutionstheorie des Darwinismus gelehrt wurde. Und man begann sich als Jugendlicher nun mit dem Thema auseinanderzusetzen. Auf der einen Seite die Bibel mit ihrem Schöpfungsbericht (später wurde einem erst bewusst, dass es zwei sind) und auf der anderen Seite die darwinische Evolutionstheorie. Von zu Hause und auch in der Kirche bekam man relativ wenig Hilfe bei der Auseinandersetzung. Da hieß es nur: das eine ist unsere Glaube, dass andere ist atheistische Theorie - die kannst Du nach der Schule wieder vergessen. Nicht gerade positiv wurde das ganze unterstütz von irgendwelche Traktaten der Kreatonisten aus dem Westen.
Doch ich musste mich als Jugendlicher mit beiden auseinandersetzen. Natürlich war der oder die Schöpfungsbericht eine biblische Glaubensaussage, dass Gott der Schöpfer Himmels und der Erde ist. Und die darwinistische Evolutionstheorie ist eine wissenschaftliche Theorie, die bewiesen oder widerlegt werden muss. Es wird als hier Äpfel mit Birnen verglichen.
Dennoch ist ein Vergleich wenigstens des ersten Schöpfungsberichtes mit der Evolutionstheorie interessant. Denn in beidem geschieht die Entwicklung von niederem zum Höherem.

Gespräch

Genesis 1,1-2,4 betont nicht nur den Ursprung der Welt, sondern auch die Frage nach dem Lebenssinn für die Menschen. Die Schöpfungsgeschichte dient nicht primär der Erklärung der physischen Entstehung der Welt, sondern vielmehr der Reflexion über das menschliche Leben in Gottes Schöpfung.
Gen 1 wurde während des babylonischen Exils verfasst, um den israelitischen Glauben im Kontext polytheistischer Mythologie zu bewahren. Der Text bedient sich poesievoller Sprache, um göttliche Motive und Bilder aus der Umgebung aufzugreifen und neu zu interpretieren. Es werden dabei bekannte Motive aus mesopotamischen Schöpfungsmythen verwendet. Diese verleihen ihnen jedoch eine einzigartige theologische Bedeutung. Der Text bietet eine theologische Antwort auf reale historische Herausforderungen und betont das Vertrauen in den Gott Israels.
Datierung des Textes auf das sechste Jahrhundert v. Chr.
Fokus auf die Exilanten als Adressaten, die babylonischen theologischen Ansprüchen widersprechen sollen.
Es wird hier kreative Macht Gottes betont, der das Chaos in Strukturen umwandelt und die Zeit, den Raum sowie verschiedene Lebensräume erschafft. Das Sprechen Gottes wird als zentrales Element hervorgehoben, das dem Chaos Einhalt gebietet und Leben ermöglicht. Das Staunen über Gott und die Schöpfung steht im Fokus, während gleichzeit werden wir aufgefordert, über die Konsequenzen für das eigene Leben nachzudenken.
Fragen: Warum wird betont, dass Gen 1 während des babylonischen Exils verfasst wurde? Welche Herausforderungen könnten die israelitischen Priester in dieser Zeit gehabt haben?
Was fällt den TN zum Schöpfungsbericht (bzw. zu beiden, wahrscheinlich geht das etwas durcheinander!) ein? Welche Bilder haben sie im Kopf?
Vergleiche Verse 1 und 2:
Im Anfang: Das hebräische Wort rosch (kommt beim Neujahrswunsch „guten Rosch“ vor, das missverständlich in „guten Rutsch“ verändert wurde) bezeichnet nicht nur einen zeitlichen Beginn. Es zeigt auf die Wurzel von Allem, den Grund, auf dem unsere Schöpfung aufbaut.
Tohu wa bohu: „Wüst und wirr“ ist mehr als Unordnung. Es sind die Chaoskräfte, die von Gott gebändigt werden, z. B. die Chaosfluten, die begrenzt werden (vgl. auch Psalm 104,6). Diese Kräfte sind aber nicht einfach verschwunden, sondern tauchen immer wieder in Israels Geschichte auf.
Wüst und öde. תהו bedeutet Staunen und Entsetzen, ein Mensch hätte über die Öde auf ihr gestaunt und sich darüber entsetzt; תהו Entsetzen, בהו bedeutet Leere und Öde. — Über der Fläche der Flut, über der Fläche des Wassers auf der Erde. —
Und der Geist Gottes schwebte, der Thron Seiner Herrlichkeit stand im Raum und schwebte über dem Wasser durch das Wort des Heiligen, gelobt sei Er, und Seinen Befehl wie eine Taube, die über dem Neste schwebt; über etwas schweben.
Gott sah das Licht, dass es gut war, und Er unterschied. Auch hier sind wir auf die Worte der Agada angewiesen, (Ber. rab. 11) Er sah, dass es nicht verdiene, von den Bösen gebraucht zu werden, und sonderte es für die Frommen in der einstigen Welt ab. Nach dem einfachen Sinn erkläre so, Er sah, dass es gut war und ihm nicht gezieme, mit der Finsternis zusammen vermischt gebraucht zu werden, darum wies Er dem einen sein Gebiet am Tag und dem anderen sein Gebiet in der Nacht an.
Ein Tag. Nach der Ordnung des Ausdrucks in diesem Abschnitte hätte es heissen müssen, der erste Tag, so wie bei den anderen Tagen steht, der zweite, der dritte, der vierte. Warum steht hier אחד (Tag des Einzigen)? Weil an ihm der Heilige, gelobt sei Er, in Seiner Welt noch allein war; denn die Engel wurden erst am zweiten Tage erschaffen. So wird im Ber. rab. erklärt.
Es werde ein Raum, es werde fest der Raum (Ber. rab.). Obschon der Himmel bereits am ersten Tage erschaffen war, so war er noch flüssig und wurde am zweiten vom Drohen des Heiligen, gelobt sei Er, fest, als Er sprach, es werde ein Raum. Das meint die Schrift (Job 26, 11), die Säulen des Himmels wankten, den ganzen ersten Tag, und am zweiten erstarrten sie von Seinem Drohen, wie ein Mensch entsetzt stehen bleibt, wenn ihm jemand droht, der ihm Angst einflösst. — Inmitten des Wassers, mitten zwischen den Wassern (Ber. rab.); denn es befindet sich ein ebenso grosser Abstand zwischen dem Wasser in der Höhe und dem Himmel wie zwischen dem Himmel und dem Wasser auf der Erde; daraus kannst du du entnehmen, dass es (das Wasser der Höhe) vom Worte des Königs getragen wird (Taan. 10a).
Kommentar zur Tora (בראשית)
Gott machte den Raum, Er stellte ihn fertig, darin bestand sein Machen; ähnlich (Deut. 21, 12), sie mache ihre Nägel (lasse sie wachsen). — Über dem Raum, (Ber. rab.) es steht nicht על (unmittelbar darüber), sondern מעל לרקיע (oberhalb des Raumes), weil das Wasser frei schwebt (durch das Wort des Ewigen). — Warum steht am zweiten Tage nicht, es war gut? Weil das Werk des Wassers erst am dritten Tag vollendet wurde; siehe, am zweiten begann Er es nur, und eine Sache, die nicht vollendet ist, ist nicht in ihrer Vollkommenheit und Güte; am dritten, da das Werk des Wassers vollendet wurde und Er ein anderes Werk anfing und fertig machte, wiederholt die Schrift und sagt zweimal בי טוב, einmal für die Vollendung des Werkes des zweiten und einmal für die des Werkes dieses Tages
Gnade als transformativer Ansatz:
- Klärung, dass die Gnade Gottes nicht auf individuelle, schuldbezogene Fragen beschränkt ist.
- Bekräftigung, dass der Schöpfungsglaube das Bekenntnis ist, dass alles Leben von Gnade geprägt ist.
Freude und Entzücken in der Schöpfung:**
- Betonung, dass die Schöpfung eine Quelle der Freude und des Entzückens ist.
- Verweis auf Psalmen als poetische Ausdrucksform, die die Großzügigkeit Gottes und die dankbare Antwort der Welt feiern.
Fragen
Wie wird die Beziehung zwischen Gott und Schöpfung im Text beschrieben, und warum wird sie als gesichert, aber gleichzeitig heikel und prekär bezeichnet?
Welche falschen Annahmen über die Beziehung von Schöpfer und Schöpfung werden im Text abgelehnt, und warum ist die freie Hingabe betonenswert?
Warum wird die Gnade Gottes als transformierender Ansatz für die gesamte Welt betont, und wie unterscheidet sich dies von einer auf individueller Schuld basierenden Vorstellung?
Welche Bedeutung hat die Betonung der gnädigen Macht Gottes im Vergleich zu anderen Formen der Macht, und wie beeinflusst dies unsere Sicht auf das Leben in seiner Fülle?
Sexualität und Ebenbild Gottes:
- Betrachtung der Schöpfung des Menschen als männlich und weiblich.
- Betonung, dass Sexualität ein Teil der Schöpfung ist, aber nicht zur Person Gottes gehört.
- Hervorhebung der Einheit und Gemeinschaft zwischen Mann und Frau als Spiegelbild Gottes.
Inwiefern spiegelt die Einheit und Gemeinschaft zwischen Mann und Frau das Bild Gottes wider, und warum wird betont, dass Sexualität zwar von Gott verordnet ist, aber nicht zur Person Gottes gehört?
Ebenbild Gottes in Jesus von Nazareth:
- Verknüpfung des Textes mit der Identität Jesu als Ebenbild Gottes.
- Betonung der Selbsthingabe und Dienerschaft in der Gestalt Jesu.
- Herausarbeitung, dass die Schöpfung missverstanden wird, wenn alte Vorstellungen von Gott und Menschheit festgehalten werden.
Wie wird das Bild Gottes in Jesus von Nazareth interpretiert, insbesondere in Bezug auf Selbsthingabe und Dienerschaft?
Die Erzählung endet in der Erschaffung des Menschen als Ebenbild Gottes. Das bedeutet nicht nur Würde, sondern auch Verantwortung für den Menschen gegenüber der Schöpfung. Der Mensch hat für eine gute Lebensqualität aller Lebewesen zu sorgen. Die ideale Welt ist verloren gegangen, dennoch erinnert der Sabbat als "Palast in der Zeit" daran, dass der Mensch weiterhin dazu berufen ist, Gottes Ebenbild in dieser Welt zu verkörpern. Die Schöpfung ist ein Geschenk Gottes an uns – ein liebevolles, selbstgebasteltes Geschenk. Die Schöpfung erreicht ihre Krone im Sabbat, der als heilsame Unterbrechung des Schaffens dargestellt wird. Der Sabbat symbolisiert den Wert des Genusses des Geschaffenen und wird als Bild für das kommende Reich Gottes betrachtet.
Fragen
Ändert dieser Blickwinkel etwas an unserem Umgang mit der Schöpfung? Mit einem Geschenk, von jemandem, den man gerne hat, geht man sorgfältig um, man bewahrt es und schätzt es, weit über seine Nützlichkeit hinaus.
Inwiefern ist der Mensch als Ebenbild Gottes mehr als nur eine königliche Würde, und wie beeinflusst dies die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung?
Wie interpretieren wir die Bedeutung des Sabbats als "Palast in der Zeit" und seine Verbindung zur königlichen Bestimmung des Menschen?
Angesichts der verlorenen idealen Welt – wie können wir heute als Menschen unsere Verantwortung als Repräsentanten Gottes wahrnehmen und leben?Welche Bedeutung hat der Sabbat im Text und welche Parallelen werden zu einem zukünftigen Reich Gottes gezogen?
Wie können wir die Warnung vor der Vergottung der Welt im modernen Kontext verstehen?
Abschluss
Der erste Schöpfungsbericht schließt damit, dass Gott die Schöpfung betrachtet und zu dem Urteil kommt: „Es ist sehr gut!“ (Gen 1,31) Was denken Sie über das Urteil? Würde Gott das heute auch so sagen?

Segen

Segen in der Schöpfungserzählung:
- Betonung der Verwendung des Begriffs "Segen" für Lebewesen, menschliche Geschöpfe und den Sabbat.
- Ablehnung der Vorstellung einer Kluft zwischen der Güte Gottes und der Welt.
Theologie des Segens nach Westermann:
- Bezug auf Westermanns Theologie des Segens, die sich auf Lebenskraft, Fruchtbarkeit und Wohlbefinden konzentriert.
- Die Schöpfung als lebensspendend und nach dem Ebenbild Gottes charakterisierend.
Ästhetische Definition des Segens:
- Betonung der ästhetischen Qualität der Schöpfung, die als "gut" nicht nur moralisch, sondern ästhetisch bewertet wird.
- Ruhen Gottes nicht aufgrund der Zeit, sondern aufgrund der Zufriedenheit mit seiner vollendeten Schöpfung.
Unterscheidung zwischen Ästhetischem und Ethischem:
- Samuel Terriens Unterscheidung zwischen dem Ästhetischen und Ethischen im Glauben Israels.
Die Passage bezieht sich auf Samuel Terriens Perspektive bezüglich der Unterscheidung zwischen dem Ethischen und dem Ästhetischen im Glauben Israels, wie sie in seinem Werk "The Elusive Presence" zum Ausdruck kommt.
1. **Ethische Perspektive:**
Terrien argumentiert, dass die ethische Perspektive im Glauben Israels, insbesondere in der Tradition von Mose und den Propheten, den Schwerpunkt auf Gehorsam und auf einem intensiven Gegeneinander zwischen Gott und der Welt legt. Diese Perspektive betont die moralische Dimension und die Notwendigkeit des Gehorsams gegenüber Gottes Geboten.
2. **Ästhetische Perspektive:**
Im Gegensatz dazu hebt die ästhetische Perspektive, wie Terrien sie sieht, die Idee der Ganzheit hervor. Hier wird Gott nicht als gegen die Welt stehend, sondern neben und in einer freundschaftlichen Kontinuität mit der Welt betrachtet. In dieser Sichtweise wird die Unterscheidung zwischen Gott und seinem Geschöpf beibehalten, aber es wird betont, dass Gott die Welt in Liebe erschaffen hat und davon überzeugt ist, dass sie auf seine Absichten ausgerichtet ist.
3. **Gottes freundliche Gesinnung gegenüber der Welt:**
Die ästhetische Perspektive betont Gottes freundliche Haltung gegenüber der Welt. Gott erfreut sich an der Schöpfung, die er in Liebe hervorgerufen hat, und wird sie weder aufgeben noch ihr die Freiheit entziehen. Die Welt wird als von Gott beabsichtigt betrachtet, und Gott ist zuversichtlich, dass sie seinen Absichten entspricht.
Insgesamt zeigt Terrien in dieser Passage an, dass die ästhetische Perspektive einen harmonischeren Blick auf die Beziehung zwischen Gott und der Welt bietet, während die ethische Perspektive eher auf moralischer Verpflichtung und Gehorsam gegenüber Gott fokussiert ist.
- Betonung der Ganzheit in der ästhetischen Perspektive und der freundlichen Gesinnung Gottes gegenüber der Welt.
Proklamation und Doxologie:
- Widerlegung falscher Religionen und Antireligionen durch die Schöpfungsliturgie.
- Alternative Grundlage für die Überzeugung von der Treue der Welt, abgeleitet aus der Treue Gottes.
- Die Liturgie als Aufruf zur Reue und Angebot einer freundlichen Alternative.
Die Proklamation wird zur Doxologie:
- Betonung der Anfänge, die nicht einfach Wiederholungen sind, sondern durch Gottes Rede entstehen.
- Die Liturgie als Einstieg in die "seltsame neue Welt der Bibel" und ein freundliches Angebot der Alternative.
Fragen für ein Bibelgespräch:
1. Was bedeutet es, dass die Schöpfungserzählung eine Theologie des Segens vermittelt, und in welchem Kontext wird der Begriff "Segen" verwendet?
2. Wie unterscheidet sich die Theologie des Segens von Westermann von der üblichen Heilstheologie in der Kirche?
3. Inwiefern betont die Schöpfungserzählung die ästhetische Qualität der Schöpfung, und warum wird das Ruhen Gottes als Ausdruck seiner Zufriedenheit interpretiert?
4. Welche Unterscheidung macht Samuel Terrien zwischen dem Ästhetischen und Ethischen im Glauben Israels, und wie beeinflusst dies die Sichtweise auf Gott und die Welt?
5. Wie widerlegt die Schöpfungsliturgie falsche Religionen und Antireligionen, und welche alternative Grundlage für die Überzeugung von der Treue der Welt wird angeboten?
6. Warum wird betont, dass die Proklamation zur Doxologie wird, und wie können wir aktiv an dieser Doxologie teilnehmen?
Wie unterscheidet sich die Theologie des Segens von Westermann von der üblichen Heilstheologie in der Kirche?
Die Theologie des Segens von Westermann unterscheidet sich wesentlich von der üblichen Heilstheologie in der Kirche in mehreren Aspekten:
Fokus auf Ästhetik und Lebensspende:
- Die Theologie des Segens von Westermann legt einen Schwerpunkt auf ästhetische und lebensspendende Aspekte. Sie betrachtet Gottes Handeln als lebensspendend und ordnet es innerhalb des normalen Flusses und Geheimnisses des Lebens an. Der Segen wird mit Zeugungskraft, Fruchtbarkeit und Wohlbefinden in Verbindung gebracht.
- Im Gegensatz dazu konzentriert sich die traditionelle Heilstheologie oft stärker auf moralische und ethische Fragen. Sie betont die Rettung der Menschheit von Sünde und die Erlösung durch Gottes Gnade.
Betonung der ästhetischen Qualität:
- Westermann betont die ästhetische Qualität der Schöpfung und Gottes Bewertung, dass sein Werk "gut" ist, wobei dieses "Gut" in erster Linie auf eine ästhetische und nicht moralische Qualität verweist.
- Die Heilstheologie in der Kirche neigt dazu, die Bewertung von Gottes Handeln eher auf ethische und moralische Kategorien zu stützen, wie beispielsweise die Rettung von der Sünde oder die moralische Vollkommenheit.
Gottes Freundlichkeit gegenüber der Welt:
- Die Theologie des Segens betont die freundliche Gesinnung Gottes gegenüber der Welt und sieht Gott als neben und in freundschaftlicher Kontinuität mit der Welt. Die ästhetische Perspektive strebt nach Ganzheit und bejaht die Welt als von Gott beabsichtigt.
- Die Heilstheologie kann manchmal eine Distanz zwischen Gott und der Welt betonen, insbesondere im Kontext der Sündenproblematik und Erlösung.
Ganzheitliche Perspektive statt Gegeneinandersetzung:
- Die ästhetische Perspektive der Segenstheologie strebt nach Ganzheit und hebt die freundliche Gesinnung Gottes gegenüber der Welt hervor, während die ethische Perspektive oft ein intensives Gegeneinander zwischen Gott und der Welt betont.
- Die traditionelle Heilstheologie kann sich auf ethische Dilemmata konzentrieren, die zu einer Art von Spannung oder Gegensatz zwischen Gott und der Welt führen.
Ablehnung einer tiefen Kluft zwischen Gott und Welt:
- Die Theologie des Segens leugnet eine tiefe Kluft zwischen der Güte Gottes und der Ungesundheit der Welt. Die Welt selbst wird als Vehikel für die Segnungen betrachtet, die Gott in sie verordnet hat.
- In einigen traditionellen theologischen Ansätzen gibt es möglicherweise eine Tendenz, eine Kluft zwischen Gottes Güte und der Unvollkommenheit der Welt zu betonen.
Insgesamt betont die Theologie des Segens von Westermann eine positivere und ästhetischere Sicht auf Gottes Handeln in der Welt im Vergleich zu manchen Aspekten der traditionellen Heilstheologie, die sich stärker auf die ethischen und soteriologischen Dimensionen konzentrieren können.

Lied Du bist der Schöpfer des Universums – Feiert Jesus 2 -123

EG 506 Himmel Erde Luft und Meer

Gebet

Gott, Schöpfer einer schillernden und pulsierenden Welt, du hast uns nach deinem Bild geschaffen. Wir alle tragen deine Züge, jeder und jede ist ein Einzelstück in dem unendlich großen Mosaik, mit dem du dich in der Welt verewigst. Jeder und jede ist ein eigenes Kapitel deiner Geschichte mit uns. Du offenbarst dich im Leben von Menschen verschiedenster Herkunft. Du hinterlässt Spuren in den Kulturen der Welt. Du lässt dich loben in allen Sprachen und Dialekten der Erde, und du sendest uns deinen Geist, um einander zu verstehen. Nimm uns die Angst vor dem Fremden. Wecke in uns die Neugier aufeinander. Lass uns voneinander lernen Und einander freundliche Gäste sein In den unendlich vielen Wohnungen deines großen Hauses.

Segen

Gott, segne und behüte uns. Sei bei uns, wenn wir aufbrechen, neue Dinge entdecken und uns auf neue Wege begeben. Segne unsere Schritte, damit wir nicht müde werden auf unserem Weg. Segne unsere Herzen, damit wir als Kirche/n wirklich offen sind für alle Menschen. Es segne uns der eine Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

Lied Wenn du sprichst - Feiert Jesus 5 78

Der Eine (Du bist der Urgrund, die Kraft im Anfang) – Feiert Jesus 5 75
Vergiss es nie
Related Media
See more
Related Sermons
See more