Gott lädt ein - Vision für Mission
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Gott lädt ein - Vision für Mission
Gott lädt ein - Vision für Mission
Einleitung: Wir starten in die Allianzgebetswoche. Das Thema lautet in diesem Jahr: Gott lädt ein - Vision für Mission. An den Abenden der Woche werden wir uns mit einzelnen Aspekten dieser Mission beschäftigen.
Was ist sind deine ersten Gedanken, wenn du an Mission denkst?
Was ist sind deine ersten Gedanken, wenn du an Mission denkst?
„Es gibt einen Missionsbefehl. Missionare sind die, die irgendwo auf der Welt von Jesus erzählen. Früher gab’s mal einen Missionsabend. Mission ist, Gott sei Dank, nicht mein Ding.“
Das sind alles Gedanken, die mir schon gekommen sind.
Mission scheint kein besonders beliebtes Thema in Gemeinden zu sein.
Mission scheint kein besonders beliebtes Thema in Gemeinden zu sein.
Oft findet sich „Mission“ im Bereich „besondere Aktionen“. Oft muss müssen Gemeinden, die einen Missionar unterstützen, nochmal daran erinnert werden. Suchen Gemeinden in ihren Reihen aktiv Leute, die Missionar werden könnten - wohl eher nicht. Manchmal hört man auch: Wir haben dieses Jahr noch nichts für die Mission zusammengelegt. Das müssen wir auch noch machen. Mission scheint kein besonders beliebtes Thema in Gemeinden zu sein.
Wer hat eigentlich mit der ganzen Mission angefangen?
Dieser Frage möchte ich auf den Grund gehen. Sie muss geklärt sein, denn wenn Mission eine lediglich eine Marketing-Idee sein sollte, fehlt ihr die Begründung.
Was ist Mission?
Was ist Mission?
Das Wort stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bezeichnet die Sendung einer Person oder Sache. Allgemein gesprochen: Mission ist der Auftrag eine Aufgabe zu erfüllen oder eine Nachricht zu übermitteln. Wir kennen Auslandsmissionen und geheimer Mission.
Das Wort „Mission“ kommt in der Lutherübersetzung überhaupt nicht vor. Ist es dann überhaupt ein biblisches Konzept? Wenn wir allerdings nach dem Wortfeld „senden“ suchen, gibt es über 300 Stellen. Dazu kommt, dass die Jünger zu Gesandten wurden. Wir nutzen heute noch das griechische Wort „Apostel“. Schaut man genauer hin, so befassen sich 107 Stellen der Bibel explizit mit Mission. Es ist also im Alten als auch im Neue Testament ein großes Thema.
Mission im biblischen Sinn ist die Sendung im Auftrag Gottes mit dem Ziel die gute Nachricht überall bekannt zu machen und zum Glauben an Jesus Christus einzuladen.
Wer sendet eigentlich?
Wer sendet eigentlich?
1952 hat der Weltkongress für Mission u.a. über diese Frage nachgedacht. Die Antwort darauf gab der Theologe Georg F. Vicedom in seinem vielbeachteten Buch „Missio Dei“:
„Der Vater sendet den Sohn, Vater und Sohn senden den Heiligen Geist zur Erlösung der Menschheit.“
Und in der Lausanner Verpflichtung aus dem Jahr 1974 lesen wir ergänzend:
„Durch Gottes Gnade sind wir entschlossen, dem Auftrag Jesu Christi zu gehorchen, indem wir sein Heil der ganzen Menschheit verkündigen […].“
Der Bonner Theologe Thomas Schirrmacher fasste zusammen:
„Bevor Gott sein Volk sandte, sandte er sich selbst, und daher ist Jesus der Herr der Weltmission. […] Nur der Heilige Geist kann die Herzen der Ungläubigen ändern.
Der menschliche Botschafter wird in Gottes Plan hinein genommen, er kann jedoch keinen seiner Mitmenschen, zu denen er redet, wirklich ändern.“ Schirrmacher, Missio Dei. 2011
Wie ist das biblisch zu begründen?
Wie ist das biblisch zu begründen?
Eine Auswahl aus den über 100 Stellen.
Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.
Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt.
Damit hätten wir den theoretischen Rahmen klar. Aber es ist wie mit dem Ingenieur, der einen leistungsstarken Motor entwickelte, aber es nicht hinbekam, die PS auf die Straße zu bringen.
Ich möchte uns als nächstes ein paar Schritte in dieser Richtung zeigen. Ich möchte damit Angst nehmen und Mut machen.
1. Mutmacher: Der erste Missionar ist Gott
1. Mutmacher: Der erste Missionar ist Gott
Der Sündenfall, den wir in 1. Mose 3 nachlesen können, war der erste Missionseinsatz der Weltgeschichte.
Und Gott der Herr rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?
Gott ist der Missionar, der dem Menschen nachgelaufen ist. Nicht der Mensch ist zu Gott gekommen. Gott selbst kommt und verkündigt ihnen das Gericht. Das gehört immer zur Mission dazu. Denn wenn das Gericht nicht wäre, brauchten wir nicht von Gnade und Vergebung zu sprechen. Gott verkündigt das Gericht, aber gleichzeitig verkündigt er die Gnade.
Was heißt das für uns: Wir müssen die Aufgabe des Missionars nicht erfinden und entwickeln. Nötig ist eine jeweilige Anpassung an die Kultur und die Umgebung. Nicht jede zarte Predigerseele passt in den Westerwald. Aber die Grundlage ist immer die gleiche, weil Gott sie vorgibt.
2. Mutmacher: Gott sendet
2. Mutmacher: Gott sendet
Wir haben vielleicht ein missionarisch-geprägtes Herz und seine Sehnsucht danach anderen die gute Nachricht weiterzugeben, aber wir wissen nicht so richtig wo wir anfangen sollen. Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Der Herr sprach aber zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete.
ist da eine wirkliche Hilfe. Nicht ich muss aus einem Katalog der unzähligen Missionsmöglichkeiten wählen. Es ist Gott, der mich sendet. Es ist Gott, der mich in Situationen führt, wo ich lernen kann Gesandter für ihn zu sein. Es ist Gott, der mich auch aus dem Rennen nimmt, wo ich vielleicht ungeeignet bin.
Zu Beginn aller Gebete und Überlegungen die Predigerausbildung zu beginnen, war die Angst: Was ist, wenn Gott mich in was schickt, dass mir nicht gefällt? Diese Angst legte sich dadurch, dass mein Vertrauen in Gott und sein Handeln wuchs. Im Rückblick entdeckte ich: Die zähen Text- und Gedichtsanalysen im Deutsch-Leistungskurs waren Teil der Vorbereitung Gottes. Denn biblische Texte sind auch Literatur und das Handwerkszeug des Deutschunterrichtes hilft mir bis heute weiter.
Die Bundeswehrzeit war oft nicht lustig. Gottes Lehrstück für mich waren zwei Dinge: 1. Lerne Disziplin und 2. Ich habe überall meine Leute. Eine dritte Unterrichtseinheit fand während der Vermessung statt. Ich musste begreifen: Die Messungen dürfen sich nicht nur auf einen Punkt konzentrieren. Maße müssen aus verschiedenen Richtungen zum selben Ergebnis führen. Die biblische Übertragung erschloss sich mir direkt: Hänge keine noch so schöne These an nur einen Vers.
All diese Dinge waren vertrauensbildende Maßnahmen Gottes in meinem Leben, die mir dann auch halfen gelassen zu sein, als Gott nach dem Studium neue Richtungsanweisungen erkennen ließ.
Heißt für dich: Du wirst es mit ganz großer Wahrscheinlichkeit nicht erleben, dass dich eine Missionsgesellschaft plötzlich anruft und zum Dienst nach Grönland beruft. Gott bereitet vor. Er stellt die Weichen und am Ende steht kein „Oh, nein“ sondern ein „Herzlich gerne“.
3. Mutmacher: Gott sorgt für ein Resultat
3. Mutmacher: Gott sorgt für ein Resultat
Ein Unternehmen kann Bilanz ziehen. Darin enthalten sind Verkaufszahlen, Umsatz, Steuern, Lohnkosten und der Gewinn. All diese Dinge sind messbar. Das gilt für Mission nur begrenzt. Man kann zwar die Zahl der Besucher bei einer Evangelisation zählen. Man sieht vielleicht auch, wie viele sich für Jesus entschieden haben, aber eigentlich sind das oberflächliche Zahlen. Sie sind deshalb oberflächlich, weil wir nicht ins Herz der Leute schauen können. Es ist also durchaus möglich, dass jemand sich scheinbar bei einer Evangelisation öffentlich bekehrt, aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht wirklich im Herzen umgekehrt ist und nach wenigen Tagen wieder andere Wege geht. Jesus sprach dieses Phänomen im Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld an. Es ist aber genauso möglich, dass in der gleichen Evangelisation jemand sich wirklich zu Jesus bekehrt und einen neuen Weg mit ihm startet, obwohl er nicht aufgestanden und nicht sichtbar geworden ist. Es ist sogar denkbar, dass Monate oder Jahre später nach der Veranstaltung jemand die Umkehr zu Jesus auf einmal ganz wichtig wird. Deshalb sind manche Zahlen im geistlichen Bereich oberflächlich.
Wichtig ist, dass wir den Kern verstehen, damit dieser Punkt zu einem Mutmacher wird. Wir müssen alles daran setzen, dass von dem, was wir beeinflussen können, nicht dem Wirken des Heiligen Geistes entgegenstehen. Ein laut ausgetragener Streit unterstreicht nicht das brüderliche Miteinander. Eine fromme Show, die nur sonntags zu sehen ist, wirkt unecht. Räume, die den Eindruck erwecken: Wir sind eigentlich nicht gerne deine Gastgeber, könnten als Lieblosigkeit aufgefasst werden.
All das sind aber Rahmenbedingungen. Denn es gilt auch anders herum: Der perfekteste Rahmen ist kein Garant für Umkehr.
Der Kern ist
so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.
Es ist Gott selbst, der Äußerlichkeiten, Begegnungen und die scheinbar skurrilsten Dinge nutzt, um Menschen anzusprechen und sich bei ihnen groß zu machen.
Ich bin auf einer Freizeit Christ geworden, die eins der schlechtesten Kinderprogramme hatte, die ich bis heute miterlebt und gesehen habe. Aber das war Gott egal. Seine Worte haben Kraft und Gewicht in einem Menschenherz.
Das befreit uns davon der Annahme zu folgen: Ich muss denjenigen bekehren. Gott erlaubt sich das Geheimnis: Wir sind seine Zeugen und Werkzeuge, wir sind seine Gesandten und doch nicht die letztlichen Macher.
4. Mutmacher: Fehlende Kompetenz ist kein Problem
4. Mutmacher: Fehlende Kompetenz ist kein Problem
Ich brauchte dafür keinen Gabentest. Ich weiß, dass ich für Small-Talk mit mir Unbekannten zu aufgeregt bin. Womit soll ich das Gespräch nur anfangen? was soll ich nur sagen? Das ist auch eine Hürde in jeglicher Evangelisation. Wenn dann noch der Druck scheinbar da ist: Ich habe nur wenige Minuten. Ich muss in dieser Zeit erklären, wer Jesus ist, warum man ihn braucht, wie man Christ wird und warum ich Christ geworden bin - dann überfährt einen das. Am Ende sagt man lieber nichts.
Dann fühlt man sich schlecht und hat den Gedanken: Den Auftrag kann ich nicht erfüllen. Ich bin ungeeignet.
In
Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
spricht Jesus zu einer Gruppe von Leuten, die genau dieses Problem hatten. Der Auftrag zur Weltmission stand im Raum und gleichzeitig steuerten die Jünger auf die größte Krisenzeit ihres Lebens hin.
Reinhardt Schink schreibt: „Die Diskrepanz zwischen riesigem Auftrag und fehlender Kompetenz der Beauftragten könnte kaum größer sein.“
Das ist nicht Gottes Problem sondern sein Stil. Wie unfertig bin ich wirklich. Wie oft liege ich nach einem harten Tag im Bett und denke: Du hast nur wieder 80% erreicht. Das andere ist dir nicht eingefallen oder ich war nicht mutig genug es zu sagen. Selbstzweifel sind aber fehl am Platz. Ist Gott von mir abhängig oder ich von Gott. Die Antwort kennen wir und deshalb kann sie uns gelassen machen.
Es ist Gottes Stil mit unserer Unvollkommenheit und mit unserem Wunsch etwas für ihn zu tun, in der Lage etwas zu bauen, das Ewigkeitswert hat.
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Mission ist ein Wesenszug Gottes. Er will Menschen zu sich ziehen und erlösen.
Vier Mutmacher können uns helfen missionarischer zu denken und zu sein.
Gott ist der erste Missionar. Er sendet und er sorgt für Resultate. Deine und meine fehlende Kompetenz sind für ihr kein Hindernis sondern genau sein Stil. Mit unfertigen und demütigen Menschen lässt sich Reich Gottes bauen.