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Die Eigenschaften Gottes  •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
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Die Eigenschaften Gottes - Einleitung

Der amerikanische Theologe und Pastor Aiden Wilson Tozer (1897-1963) hat einmal gesagt: „What comes into our minds when we think about God, is the most important thing about us.“ - „Was uns in den Sinn kommt, wenn wir über Gott nachdenken, ist das Wichtigste an uns.“
Er bezog sich auf diesen Umstand:
Denken wir hoch von Gott, haben wir ein hohes Gottesbild, führt dies zu einem edlen und heiligen (Glaubens-)Leben. Denken wir hoch von Gott, führt das zu einer erhabenen, wahrhaftigen Anbetung. Denken wir klein von Gott, haben wir ein bescheidenes Gottesbild, führt dies zu einem bescheidenen, fruchtarmen (Glaubens-)Leben. Denken wir klein von Gott, ist unsere Anbetung von niedrigem Niveau.
Dasselbe gilt übrigens auch in anderen Bereichen unseres Lebens: Erziehung, Ehe, Dienst, Beruf, Gottesdienst, Evangelisation …
Treffen wir eine Person zum ersten Mal, wissen wir nur sehr wenig über sie, von ihr. Am Anfang ist solch eine Beziehung nicht stark. Aber je länger wir diese Person treffen, mit ihr eine Beziehung aufbauen, mehr über sie erfahren und verstehen lernen, ihre Wünsche, ihr Ängste, ihre Hoffnungen, ihre Träume und Wünsche, wird die Beziehung tiefer, wertvoller. Dies geschieht aber nur, wenn wir uns die Zeit nehmen, mit dieser Person zu reden, mit ihr etwas zu erleben, mit ihr leben. Dasselbe gilt für die Beziehung mit Gott: Unsere Beziehung zu ihm kann nur wachsen, wenn wir uns die Zeit nehmen, um mehr über ihn zu erfahren. Und wie können wir das tun? Gott offenbarte sich in seinem Wort.
Und genau darum geht es in dieser Predigtserie: Wir wollen uns ein paar Gedanken darüber machen, wie sich Gott in der Bibel offenbart, wie er sich selbst beschreibt, und unser Gottesbild so von ihm korrigieren lassen. Wir werden uns in einem begrenzten Rahmen die Eigenschaften erkunden, die sich aus der Bibel ableiten lassen.
Es ist unser Verständnis von Gott, das definiert, wie wir uns selbst sehen. Wir können auch nie ganz verstehen, wie Gott uns nach seinem Bilde gemacht hat, wenn wir nicht wissen, wie das Original ist. Aber nicht nur das, auch unser ganzes Weltbild wird von unserer Ansicht geprägt, wer und wie Gott ist.
Es gibt daher nichts Wichtigeres in unserem Leben, als zu sehen, wie Gott wirklich ist. Wenn es nur eine Sache gäbe, die wir richtig verstehen müssten, dann wäre es genau diese. Gehen wir darin falsch, werden wir in allen anderen Bereichen unseres (Glaubens-)Lebens falsch gehen, in der Heiligung, wie wir Arbeiten, wie wir unsere Kinder erziehen, wie wir unser Leben gestalten, ja wirklich alles.
Gibt es denn irgendetwas Wichtigeres als Gott? Gibt es wichtigere Gedanken, als die über Gott?Ausblick
Was ist denn eine Eigenschaft? Wie wird das definiert?
Eine Eigenschaft bezieht sich auf ein Merkmal einer Person. In der Mehrzahl beschreiben sie deren Charakter. Eigenschaften sind dieser Person eigen, in dem Sinne, dass sie sie definieren.
Die Eigenschaften Gottes beschreiben also seinen Charakter, seine Natur (im Sinne, wie er ist), seine Persönlichkeit. Sie beziehen sich auf seine Vollkommenheit, auf sein ganzes Sein.
Eine Einschränkung muss hier eingebracht werden: Wie müssen aber davon Abstand nehmen, Gott ganz verstehen zu wollen. Die Tiefe seines Charakters werden wir nie ergründen können. Um ein Bild zu benutzen: Können wir Gott umarmen? Können wir den Ozean umarmen? Das geht nicht, darum werden wir Gott in seiner Tiefe auch nicht ausleuchten können. Wir können nur das erkennen, was uns in seinem Wort über ihn offenbart worden ist. Und was uns offenbart wurde, ist die Grenzenlosigkeit, die Unendlichkeit seiner Eigenschaften.
Moses selbst sagte: „HERR, wer ist dir gleich unter den Göttern?“ Ex 15,11
Es gibt niemanden, der ihm gleich ist. Er ist der einzige lebendige Gott, der existiert. Er ist der einzige, der gut ist (Mk 10,18), niemand ist vollkommen wie er allein. Er ist einzigartig. In das gleiche Horn stossen auch die Psalmisten und Propheten. Durch ihre frage „Wer ist wie du?“ proklamieren sie seine Einzigartigkeit. So sind auch seine Eigenschaften einzigartig. Und genau in diesem Sinne werden wir sie betrachten.
Nun, welche Eigenschaften sind denn das? Wir werden 15 Eigenschaften in dieser Predigtserie miteinander anschauen.
Wir werden nachdenken über:
Die Selbstexistenz Gottes, Aseität. Wir sind voll von ihm abhängig, er ist aber von nichts und niemandem abhängig. Die Geistlichkeit Gottes, Gott ist Geist. Er hat keinen physikalischen Körper wie wir, wir können ihn nicht sehen, aber er ist da. Die Souveränität Gottes, er herrscht über Himmel und Erde und hat die Kontrolle über alles, was darin ist. Die Heiligkeit Gottes, er ist rein, untadelig und makellos in seinem ganzen Wesen. Die drei „Alls“: Er ist allgegenwärtig, allwissend und allmächtig. Wer ist wie er? Die Unveränderlichkeit Gottes, er ändert nie, er nimmt nicht zu, noch ab, er ist der Gott der war, ist und sein wird (Ex 3,14), von Unendlichkeit zu Unendlichkeit. Die Wahrhaftigkeit Gottes, er sagt, wie es ist. Die Wahrheit ist in ihm und kommt aus ihm, und alles was er uns sagt, ist exakt genau so, wie es ist. Sünde ist genau das, was Gott sagt, was sie ist. Rettung, Himmel, Hölle, ist genau das, was Gott sagt, dass es ist. Die Weisheit Gottes, sein Genie, dass er mit seinem Allwissen genau das Richtige tut. Er setzt die perfekten Ziele und wählt den perfekten Weg, diese zu erreichen. Die Güte Gottes, Gott ist gut, und er tut Gutes. Sogar den Ungläubigen, der Regen fällt über den Gerechten wie den Ungerechten (Mt 5,45), und auch über das Tierreich. Er gibt den Tieren alles, was sie brauchen. Ebenso den Blumen auf dem Feld. Wieso sollte er nicht gut zu seinen Kindern sein (Mt 6,28ff)? Die Gnade Gottes, er ist ein Gott der Gnade. Er schenkt die Erlösung den Sündern, die sie nicht verdient haben - ohne ihr eigenes Zutun. Die Liebe Gottes, er liebt alles und jeden. Um was für eine Liebe handelt es sich da? Die Voraussicht Gottes, Gott ist vorausschauend, nicht im Sinne von Weissagung, sondern dass er sein Volk von Ewigkeit her gekannt und geliebt hat. Die Gerechtigkeit und der Zorn Gottes, und sein Zorn ist ein wesentlicher und notwendiger Teil seines Wesens. Wenn Gott Reinheit liebt, so muss er Unreinheit hassen und er muss zornig und richtend alldem gegenüber sein, das gegen sein Wesen ist.

Wichtige Regeln

Um unsere Gedanken auf die richtigen Bahnen zu lenken, sind folgende Regeln unabdingbar.

Einzigartigkeit und Abbildlichkeit:

Einige dieser Eigenschaften sind nicht übertragbar, sie gehören ganz alleine zu Gott. Z.bsp. Allwissen - niemand von uns ist allwissend. Andere Eigenschaften sind übertragbar, das bedeutet, sie gehören zu Gott und in einem kleinen winzigen Teil auch zu oder in uns, z.Bsp Liebe. Er liebt perfekt, wir lieben ein bisschen, teilweise.

Die Beziehung dieser Eigenschaften untereinander:

Alle diese Eigenschaften sind immer ganz präsent in der Dreieinigkeit, in allen drei Personen. Z. Bsp. so wie der Vater heilig ist, so sind es auch der Sohn und der Heilige Geist. Der Unterschied besteht nur in der Art, wie diese Eigenschaften zutage treten. All diese Eigenschaften sind immer und ewig in Gott. Gott verliert keine Eigenschaften, oder gewinnt neue dazu. Sie waren und sind immer und auf ewig Eigenschaften Gottes. Daher ist der Gott des alten Bundes der Gleiche wie der des neuen Bundes - wer da Unterschiede macht, missversteht Gott. Gott trägt keine verschiedenen Hüte zu unterschiedlichen Zeiten. Der Gott des NT ist der Gott des AT, von Anfang bis in Ewigkeit. Alle diese Eigenschaft sind untereinander untrennbar verwoben. Keine Eigenschaft kann von einer anderen getrennt werden. Alle sind ein Ganzes im Wesen Gottes. Z. Bsp seine Heiligkeit. Sie definiert jede andere seiner Eigenschaften. Gottes Liebe ist heilig, seine Gerechtigkeit ist heilig, sein Zorn, seine Wahrhaftigkeit, seine Weisheit, sind liebend. Seine Heiligkeit ist unabänderlich, seine Liebe, seine Gnade, sein Zorn, sind gerecht. usw. Wir neigen manchmal dazu, Gottes Eigenschaften gegeneinander auszuspielen und verschieden zu gewichten, weil wir denken, dass das nur Teile von Gott sind. Sie sind aber alle ein ganzes Teil Gottes. Gott ist perfekt. Seine Eigenschaften sind miteinander verwoben und bilden einen perfekten Teppich. Man redet da von Simplizität, Einfachheit. Gott ist einfach, weil alle seine Wesenszüge ganz und in Einheit in ihm existieren.

Das Ziel

Wieso ist das alles so wichtig?
Wenn wir Gott wirklich erkennen wollen, wenn wir in dieser Erkenntnis wachsen wollen, wenn wir diese Erkenntnis vertiefen wollen, dann haben wir keine andere Wahl, als ein klares, akkurates Verständnis zu haben, wer und wie Gott ist.
Wir können im Glauben nicht wachsen, wenn wir ein unklares, missverstandenes Bild von Gott haben.
Eine klare, biblische Gotteserkenntnis wirkt sich auf unser Leben aus, auf unsere Anbetung, auf unseren Gottesdienst. Nur ein klares Verständnis Gottes führt uns zu einem angemessenen und heiligen Leben und Anbetung und zu einer wahrhaftigen und überzeugenden Evangelisation.
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