Ökumenischer Gottesdienst Vision for Mission

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Bibeltext

Matthäus 28,16–20 ZB 2007
Die elf Jünger aber gingen nach Galiläa, auf den Berg, wohin Jesus sie befohlen hatte. Und als sie ihn sahen, warfen sie sich nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Völker zu Jüngern: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Markus 6,7–13 ZB 2007
Und er ruft die Zwölf herbei. Und er begann, sie zu zweien auszusenden, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister. Und er gebot ihnen, nichts auf den Weg mitzunehmen ausser einem Stab, kein Brot, keinen Sack, kein Geld im Gürtel, nur Sandalen an den Füssen, und: Zieht euch kein zweites Kleid an! Und er sagte zu ihnen: Wo ihr in ein Haus eintretet, da bleibt, bis ihr von dort weiterzieht. Wo ein Ort euch nicht aufnimmt und man euch nicht zuhört, von dort geht wieder weg und schüttelt den Staub von euren Füssen – das soll ihnen ein Zeichen sein! Und sie zogen aus und verkündigten, man solle umkehren. Und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Matthäus 5,13–14 ZB 2007
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll man dann salzen? Es taugt zu nichts mehr, man wirft es weg und die Leute zertreten es. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

Leitsatz

Die Mission ist einer der Grundpfeiler des christlichen Lebens und der Kirche, der seine Basis im eigenen erleben und verstehen des Evangeliums als gute Nachricht für sich selbst und die Welt und der andauernden Gegenwart Jesu in ihr hat.

Fragen

Die Grundpfeiler - Welche Grundpfeiler hat das christliche Leben bzw. die Kirche?

Warum machen wir das eigentlich alles? Was ist der Sinn und Zweck von Gemeinde? Warum treffen wir uns jeden Sonntag, um miteinander Gottesdienst zu feiern? Wir haben schon genug Predigten gehört. Wir haben genug Lieder gesungen. Wir haben genug Kuchen gegessen und Kaffee getrunken. Was ist der Sinn von alldem? Wofür oder für wen machen wir das eigentlich? Das ist eine sehr wichtige Frage. Das ist eine zentrale Frage, die wir für uns als Gemeinden in Hennigsdorf beantworten müssen: Warum sind wir hier? Wenn ich die Jahresplanung unserer Gemeinde mache, dann mache ich mir eine Tabelle mit allen Terminen. Ich packe Verantwortliche rein, markiere die Ferien und eine Spalte hat die Überschrift: Ausrichtung. Dabei geht es um genau diese Frage: Für wen machen wir das eigentlich alles? Dreht sich das, was wir machen nur um uns oder ist es etwas, das sich nach Außen richtet? Warum gibt es uns als Kirchen? Eine Antwort kann sein: Weil Gott es anscheinend so wollte. Er hat die Gemeinde mit Petrus vor 2000 Jahren in das Leben gerufen und seitdem läuft es halt irgendwie. Das ist aber nur eine Wahrheit. Gott hat eine ganz genaue Vorstellung, warum wir als Kirche in dieser Welt sind. Die Kirche hat 3 Aufträge:
Anbetung
Gemeinschaft
Mission und Diakonie
Diese drei Aufträge hat die Gemeinde. Wir sollen Gott anbeten. Wir sollen Gemeinschaft leben. Wir sollen missionarisch und diakonisch aktiv sein. Was ich erlebe ist, dass es meistens nicht an Anbetung und Gemeinschaft mangelt. Wir haben Lobpreisgottesdienste, Gebetstreffen, Kleingruppen, Bibelstunde. Wir haben Beziehungen zu den Menschen aus unserer Gemeinde. Was oft fehlt ist Mission und Diakonie, obwohl es gerade diese beiden braucht, damit Gemeinde eine Zukunft hat. Es braucht Mission und Diakonie, damit Menschen Jesus kennenlernen. Es braucht Mission und Diakonie, um Jesus in dieser Welt zu begegnen. Es braucht Mission und Diakonie, damit wir selbst den Wert unseres Glaubens verstehen. Sehr drastisch drückt es Gerhard Maier aus, wenn er schreibt:
Eine Kirche, die nicht mehr geht, ist verurteilt zur Erstarrung, vielleicht zum Tode. - Gerhard Maier
Der Auftrag der Kirche, unser Auftrag als Gemeinden in Hennigsdorf ist es nicht, dass wir tolle Veranstaltungen für uns und andere Christen gestalten. Unser Auftrag ist es nicht, dass wir für uns ein frommes Leben führen und uns darin bestärken. Unser Auftrag ist es, dass wir Jesus Christus in dieser Welt bezeugen. Unser Auftrag ist es, dass wir den Menschen in Wort und Tat verkünden, wer Jesus war und wie lebendig er noch heute ist. Ich weiß, dass man das sehr schnell aus den Augen verliert. Schnell werden zum Beispiel Gottesdienste so gestaltet, dass sie für uns Christen schön sind und passen, aber was wäre, wenn jetzt einfach jemand von der Straße hier in die Gemeinde kommen würde? Wie würde er sich fühlen? Wie würde das Zeugnis von Jesus bei ihm an diesem Sonntag ankommen? Wie können wir missionarisch sein?

Die Mission - Was ist Mission?

Jesus beschreibt ganz klar, wie unsere Mission aussieht:
Matthäus 28,18–20 ZB 2007
Und Jesus trat zu ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Völker zu Jüngern: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Jesus ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. Das ist die Grundvoraussetzung unserer Mission. Das ist die Basis auf der wir in die Welt gehen sollen. Wir sind für und mit Jesus unterwegs. Wir sind mit demjenigen unterwegs, dem alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist. Das bedeutet zum einen, dass er überall ist, wo wir auch sind. Egal wo wir in dieser Welt unterwegs sind ob in Hennigsdorf, Oranienburg, Hohen Neuendorf oder am anderen Ende der Welt: Jesus ist mit da. Jesus ist mit uns unterwegs. Er ist an unserer Seite. Zum anderen bedeutet es, dass er nicht nur mit uns unterwegs ist, sondern auch alles ermöglichen wird, damit Menschen sein Zeugnis hören. Er hat die Macht Dinge zu bewegen und zu verändern, damit Menschen ihn hören und wahrnehmen. Wir müssen es nicht aus unserer Überzeugungskraft schaffen, sondern Jesus ist mit und dabei. Er kann Menschen heilen. Er kann Menschen verändern. Er kann ihre Herzen weich machen. Egal wo wir sind, Jesus hat die Macht Ding zu bewegen. In diesem Bewusstsein sollen wir gehen. Ich weiß, wir würden uns wünschen, dass die Menschen einfach in Scharen zu uns in die Gemeinden kommen würden. Mir geht es auf jeden Fall so. Ich weiß wie anstrengend es ist, immerwieder hinzugehen. Wir haben als Gemeinde kein eigenen Gemeindesaal und bauen jeden Gottesdienst ab 08:30 Uhr auf und sind erst um 14:00 Uhr mit dem Abbau fertig. Am Ende ist es auch kein wirklich hingehen, weil wir doch wieder einfach nur irgendein Saal haben, in dem wir uns treffen, der aber nicht uns gehört. Hinzugehen bedeutet, zu den Orten zu gehen, an dem die Menschen sind, die Jesus noch nicht kennen. Es bedeutet Begegnung mit Menschen, die wir vielleicht auch nocht nicht kennen. Deshalb frage ich mich, ob wir nicht anfangen sollten Gemeinde anders zu denken. Vielleicht sollten wir uns nicht so sehr abhängig machen von unseren Räumen, von unserem Sonntag, sondern vielleicht sollten wir einfach an den Orten sein, wo die Menschen wirklich sind. Auf den Straßen, im Fußballstadion, beim Brunch, im Café, im Verein oder wo auch immer wir Leuten begegnen können. Wir müssen aus unseren Komfortzonen raus. Es geht bei Mission viel weniger um die Sonntage als um die Tage dazwischen, in denen wir wirklich bei den Menschen sein sollten. Es geht darum, dass wir Gemeinde so bauen, dass sie nicht nur zugänglich ist, sondern das sie zu den Menschen hingeht. Wir sollen eine Gemeinde in dieser Welt sein, die erfahr- und erlebbar ist. Jesus sagt zu uns: Geh hin.

Die Gute Nachricht - Wie kann ich das Evangelium als Gute Nachricht für mich und die Welt erleben und verstehen?

Und dann sollen wir zu Jüngern machen. Wir sollen Menschen taufen und sie lehren alles zu halten, was Jesus uns geboten hat. Das Hingehen ist also nicht alles, sondern wenn wir dann bei den Menschen sind, sollen wir sie zu einer Entscheidung für den Glauben führen, durch das was wir tun und sagen. Und genau da wird es dann wirklich schwierig, denn was sollen wir machen und sagen, damit Leute verstehen, worum es im christlichen Glauben geht? Wer von euch wäre jetzt bereit hier nach vorne zu kommen, um das Evangelium, die gute Nachricht so zu erklären, dass sie jemand versteht, der Jesus noch nicht kennt? Wer von euch würde sagen: “Gucke auf mein Leben, wie ich mein Leben führe und gestalte, dann wirst du verstehen, was das Evangelium ist.”? Da liegt am Ende die große Schwierigkeit. Wir haben uns vielleicht schon vor einiger Zeit für Jesus entschieden aufgrund einer Erfahrung oder einem Zeugnis, was jemand gegeben hat, aber mit der Zeit verfallen wir alle in fromme Floskeln und Überzeugungen, die die meisten Menschen gar nicht mehr verstehen und durch die wir selbst nicht mehr wissen, was eigentlich die gute Nachricht an unserem Glauben ist. Also ja Jesus kam als Sohn Gottes auf diese Welt, starb für unsere Sünden am Kreuz und ist wieder von den Toten auferstanden, damit wir einen Zugang zur Ewigkeit und zu Gott haben können und nicht auf ewig von ihm getrennt sind, aber warum ist das eine gute Nachricht für mich? Wieso haben wir nicht mehr Freude, wenn wir davon in unseren Liedern im Gottesdienst singen, wenn diese Nachricht wirklich gut ist? Warum tanzen, jubeln und feiern wir nicht, so wie König David es im alten Testament getan hat? Was ist die gute Nachricht des christlichen Glaubens für die Welt? Was ist die gute Nachricht für Hennigsdorf? Was ist die gute Nachricht für die Menschen, denen wir begegnen? Diese Frage müssen wir uns beantworten. Es gab schon lange keine Zeit mehr, in der eine gute Nachricht so dringend gebraucht wurde wie jetzt. Wir leben in einer Zeit, in der nur noch wenige Hoffnung haben. Der Klimawandel, die Kriege, die Inflation, der Kapitalismus. Alles läuft auf die Zerstörung dieser Welt, auf einen immer stärkeren Egoismus und Individualismus hinaus. Viele Menschen sind depressiv und einsam. Viele Menschen sehnen sich nacht übernatürlichen Erfahrungen, was man am stetigen Wachstum von Okultenpraktiken sehen kann. Aber was können wir dem entgegensetzen? Was können wir den sagen, die darunter leiden? Was können wir den sagen, die daraus ihren Profit schlagen? Wie können sie in der Gemeinde erleben, dass hier eine Antwort auf ihre Fragen ist? Ich würde ihnen sagen: Es gibt mehr. Es gibt mehr als diese Welt. Es gibt mehr als Reichtum, Macht oder Ansehen in dieser Welt. Und du kannst ein Teil davon sein. Du kannst Teil eines Volkes, einer Gemeinschaft sein, in der es nicht darum geht, wie viel du hast, sondern in der geteilt wird, was man hat, damit jeder genug bekommt. Du kannst Teil einer Gemeinschaft sein, in der nicht die mächtigen und einflussreichen allein bestimmen, sondern wir miteinander unterwegs sind. Du kannst Teil einer Gemeinschaft sein, in der du gesehen bist. Und die Grundlage dessen ist, dass du genauso geliebt bist wie jeder andere Mensch auf dieser Welt. Du bist angenommen, so wie du bist. Du musst in keine Form passen, denn wir glauben an einen Gott, der die Menschen liebt. Wir glauben an einen Gott, der den Menschen so sehr liebt, dass er selbst Mensch wurde und nicht mehr von uns verlangt als Mensch zu sein. Er liebt uns Menschen so sehr, dass er nicht nur einer von uns wurde, sondern seine Liebe dadurch beweisst, dass er für uns Menschen sein Leben gibt, damit wir sehen und verstehen können: Nichts und niemand kann uns von seiner Liebe trennen! Du bist so sehr geliebt. Du bist gesehen. Alles wonach du dich sehnst, kannst du in seiner Liebe finden. Das ist es, woran wir glauben. Das sollte unser Herz höher schlagen lassen. Wir sollen Menschen von der Liebe Gottes erzählen. Wir sollen Menschen die Liebe Gottes erfahrbar machen. Bohoeffer fasst all das in zwei Sätzen zusammen, wenn er schreibt:
doch spricht es zum Knaben und zum Greis ein- und dasselbe Wort, nämlich: Gott hat dich lieb und ist bei dir, verlaß dich darauf. Und das andere: Gott ist heilig und ihr sollt heilig sein, das Wort von der unsagbaren Barmherzigkeit Gottes gilt jedem Alter, das von Gottes Ernst und der Güte jedem Augenblick des menschlichen Lebens.
Dietrich Bonhoeffer

Mit Jesus - Inwiefern ist Jesus in der Mission heute noch gegenwärtig?

Wir wissen jetzt, was die Aufgabe von Kirche ist, was Mission bedeutet und was wir weitergeben sollen, aber trotzallem stellt sich die Frage vom warum? Warum möchte Gott das von uns? Gott ist selbst ein Missionar. Gott hat durch Israel versucht in dieser Welt präsent und erfahrbar zu sein und hat es durch die Sendung seines Sohnes auf die Spitze getrieben. Wenn es um das warum geht, ist die Antwort eigentlich ganz einfach: Weil wir in der Mission Gott begegnen können. Gott ist in der Mission am wirken. Gott wird in der Mission erfahrbar. Die Begeisterung, die uns manchmal im Glauben fehlt, ist vielleicht die, die wir in der Mission erleben können. Lasst uns Gemeinden werden, die hingehen um Menschen, Gott und uns selbst zu begegnen. Nicht mehr und nicht weniger wünscht sich Gott von uns.

Ideen

Wozu machen wir das alles? Was ist die wichtigste Aufgabe für uns als Kirche?
Mission und Evangelisation ohne begleitende, nachfolgende und nachgehende Lehre ist wenig nachhaltig, während Lehre ohne Mission eine zum Aussterben verurteilte Gemeinde produziert.
Heinz-Werner Neudorfer
Die Grundpfeiler der Gemeinde: Gemeinschaft, Anbetung, Mission, Diakonie
Verherrlichung Gottes, Gemeinschaftspflege sowie Mission und Diakonie.
Friedhelm Jung
Missio Dei: Gottes Mission, an der wir teilhaben -> Es ist Gottes Heilshandeln
In die Welt gesandt und nicht von ihr abgesondert
Können wir anderen von einer guten Botschaft berichten, wenn wir sie selbst nicht als gute Botschaft verstehen?
Sieht man an deinem Leben, dass das Evangelium eine gute Botschaft ist?
Wer könnte jetzt nach vorne kommen und das Evangelium so erklären, dass es eine Person von der Straße versteht?
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